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Baudichtstoffe (eBook)

Erfolgreich Fugen abdichten
eBook Download: PDF
2008 | 2008
X, 210 Seiten
Vieweg & Teubner (Verlag)
978-3-8348-9474-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Baudichtstoffe - Manfred Pröbster
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Praxisnah werden die Voraussetzungen aufgezeigt, die zu einer fehlerfreien Abdichtung von Fugen im Bauwesen nötig sind. Nur das richtige Zusammenspiel von Fuge und Dichtstoff führt zum dauerhaften Abdichterfolg. Neben der Auslegung von Fugen, den Eigenschaften und der Auswahl von Dichtstoffen werden viele Hinweise zur Applikation gegeben, die helfen Fehler zu vermeiden.

Dr. Manfred Pröbster hat Chemie an der Universität Regensburg studiert, dort promoviert und ist nach einer Tätigkeit in einem Polyurethan-verarbeitenden Betrieb seit rund 20 Jahren als Kunststoffchemiker bei Henkel KGaA, Standort Heidelberg in der Entwicklung und Anwendungstechnik für Dichtstoffe und elastische Klebstoffe tätig. Er ist Fachautor zweier Bücher über Industriedichtstoffe, eines Fachlexikons 'Dichtstoffe und Fugen' und diverser Veröffentlichungen und Patente.


Dr. Manfred Pröbster hat Chemie an der Universität Regensburg studiert, dort promoviert und ist nach einer Tätigkeit in einem Polyurethan-verarbeitenden Betrieb seit rund 20 Jahren als Kunststoffchemiker bei Henkel KGaA, Standort Heidelberg in der Entwicklung und Anwendungstechnik für Dichtstoffe und elastische Klebstoffe tätig. Er ist Fachautor zweier Bücher über Industriedichtstoffe, eines Fachlexikons "Dichtstoffe und Fugen" und diverser Veröffentlichungen und Patente.

Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
1 Einleitung: Erst denken, dann dichten 11
1.1 So fing alles an 11
1.2 Dichtstoffmarkt in Deutschland 13
1.3 Literatur 13
2 Grundlagen: Was man über Dichtstoffe wissen sollte 15
2.1 Definitionssache: Was ist ein Dichtstoff? 15
2.1.1 Einteilung – Ordnung muss sein 16
2.1.2 Funktionen von Dichtstoffen 26
2.2 Benetzung, Adhäsion und Kohäsion 27
2.2.1 Benetzung, die Voraussetzung für Haftung 27
2.2.2 Adhäsion und Oberflächenenergie 30
2.2.3 Kohäsion 31
2.3 Literatur 32
3 Gutes Klima ist wichtig 33
3.1 Grundwissen Klima 33
3.2 Klimatische Einflüsse auf Bauwerke 34
3.3 Klimatische Einflüsse bei der Anwendung von Dichtstoffen 34
3.4 Schimmel – muss das sein? 38
3.5 Literatur 42
4 Die Kunst der Fuge 43
4.1 Wozu dienen Fugen? 43
4.2 Einteilung und Begriffe 46
4.3 Bewegungsfugen 49
4.4 Dehnfugen im Hochbau 51
4.4.1 Die „ideale“ Dehnfuge 51
4.4.2 Berechnung von Dehnfugen 55
4.5 Scherfugen und ihre Berechnung 64
4.6 Anschlussfugen 65
4.6.1 Fensteranschlussfugen und ihre Auslegung 66
4.6.2 Glasfugen halten Fenster dicht 70
4.6.3 Sanitärfugen 72
4.6.4 Trockenbaufugen 75
4.7 Metallbaufugen 76
4.8 Bodenfugen schützen die Umwelt 79
4.8.1 Aufbau und Auslegung 79
4.8.2 Bodenfugen ohne chemische Belastung 83
4.8.3 Bodenfugen mit chemischer Belastung 83
4.8.4 Fugen in Estrichen 85
4.9 Brandschutzfugen können Leben retten 86
4.10 Streitfall Wartungsfugen 87
4.11 Literatur 89
5 Kontaktprobleme: Baustoffverträglichkeit 91
5.1 Migration 91
5.2 Baustoffverträglichkeit 92
5.3 Anstrichverträglichkeit 98
5.4 Überstreichbarkeit 100
5.5 Bestimmung von Migration und Verträglichkeit 102
5.6 Literatur 103
6 Wichtige Dichtstofftypen: Steckbriefe 105
6.1 Stabile Silikone 105
6.1.1 Einteilung 105
6.1.2 Eigenschaften 110
6.1.3 Anwendung 112
6.2 Polyurethane – eine folgenreiche Entdeckung 113
6.2.1 Einteilung 114
6.2.2 Eigenschaften 115
6.2.3 Anwendungen 119
6.3 Aus Japan: MS-Polymer 120
6.3.1 Einteilung 121
6.3.2 Eigenschaften 121
6.3.3 Anwendungen 126
6.4 Die PU-Hybride kommen 127
6.4.1 Einteilung 128
6.4.2 Eigenschaften 128
6.4.3 Anwendungen 130
6.5 Ein Jahrhundert Polysulfide 130
6.5.1 Einteilung 130
6.5.2 Eigenschaften 131
6.5.3 Anwendungen 133
6.6 Dispersionen bauen aufs Wasser 135
6.6.1 Einteilung 136
6.6.2 Eigenschaften 136
6.6.3 Anwendungen 138
6.7 Plastisches Butyl 139
6.7.1 Einteilung 140
6.8 Bitumenhaltige und sonstige Dichtstoffe 145
6.8.1 Bitumen und Asphalt 145
6.8.2 Sonstige Dichtstoffe 147
6.9 Literatur 147
7 Elastisch kleben: Der neue Trend 149
7.1 Einteilung und Abgrenzung 149
7.2 Warum elastisch kleben? 150
7.3 Elastisch kleben, aber richtig 152
7.3.1 Besonderheiten der elastischen Klebung 152
7.3.2 Auslegung von elastischen Verklebungen 153
7.3.3 Praxis des elastischen Klebens 156
7.3.4 Anwendungen 158
7.4 Literatur 158
8 Angewandte Dichtkunst 159
8.1 Primer 159
8.2 Hinterfüllstoffe und -profile 162
8.3 Welcher Dichtstoff wofür? 163
8.4 Maschine oder Pistole: Verarbeitung 165
8.5 Auf Dauer hilft nur Qualität 165
8.6 Literatur 168
9 Warum Fugen versagen – und was man dagegen tun kann 169
9.1 „Normale“ Belastungen des Dichtstoffs 170
9.2 Produktmängel oder falsche Auswahl 171
9.3 Falsches Fugendesign 172
9.4 Anwendungsfehler 173
9.5 Klima beim Verfugen 174
9.6 Überlastung im Betrieb 176
9.7 Umwelteinflüsse und Alterung 177
9.8 Wie lange wird die Fuge dicht bleiben? 179
9.9 Fehlererkennung und -vermeidung in der Praxis 180
9.10 Herausforderung Fugensanierung 182
9.11 Literatur 187
10 Muss sein: Normen, Merkblätter und Empfehlungen 189
10.1 Normen 189
10.2 Vorschriften und Hinweise 190
10.3 Literatur 193
11 Arbeitssicherheit, Umweltauswirkungen und Entsorgung 195
11.1 Arbeitssicherheit 195
11.2 Umweltauswirkungen 206
11.3 Entsorgung und Recycling von Dichtstoffen 206
11.4 Literatur 207
12 Ausblick: Wie geht es weiter? 209
13 Anhang 211
13.1 Abkürzungen 211
13.2 Adressen 211
13.3 Übergreifende und weiterführende Literatur 215
Sachwortverzeichnis 217

3 Gutes Klima ist wichtig (S. 23-24)

Im Baugewerbe kann, im Gegensatz zur industriellen Produktion, der Einfluss des Klimas auf die Bauteile, die Bauhilfsstoffe, deren Verhalten und natürlich die dort beschäftigten Menschen nicht durch Maßnahmen wie eine Klimatisierung ausgeschlossen werden. Mit dem jeweils herrschenden Klima muss der Anwender und Nutzer zwangsläufig „leben". In manchen Fällen muss man sich bekanntlich dem Wetter beugen und gegebenenfalls geplante Arbeiten verschieben, auch wenn der Fertigstellungstermin noch so drängt. Insbesondere bei der Verwendung von einkomponentigen, luftfeuchtigkeitshärtenden und wasserbasierten Dichtstoffen muss das Umgebungsklima bei Planung und Ausführung von Arbeiten mit berücksichtigt werden.

3.1 Grundwissen Klima

Unter Klima (kontinental, atlantisch, mediterran etc.) versteht man die statistische Gesamtheit aller meteorologischen Erscheinungen an einem Ort, z. B. an einer Baustelle. Das Klima wird wesentlich von der geografischen Lage einer Baustelle beherrscht. Je nach Klimazone, in der ein Bauvorhaben durchgeführt werden soll, ist mit unterschiedlichen Fugenbewegungen zu rechnen, was in der gesamtheitlichen Planung zu berücksichtigen ist. Die Witterung (sonnig, regnerisch etc.) hingegen beschreibt die Abfolge verschiedener Wetterzustände im Laufe von einigen Tagen und hat damit für die Planung der Abdichtarbeiten eine erhebliche Bedeutung.

Das Wetter am Tage des Abdichtens (z. B. Regen, Frost) kann es gelegentlich unmöglich machen, die vorgesehenen Arbeiten durchzuführen. Für den Verarbeiter von Dichtstoffen ist es wichtig, neben der Temperatur auch die Feuchtigkeit der Luft richtig einzuordnen. Die relative Luftfeuchte (relative Luftfeuchtigkeit, r. Lf.) beschreibt den Wasserdampfanteil der Luft in Prozent der maximalen Wasseraufnahme bei einer bestimmten Temperatur. Letztere wird auch die Sättigungsfeuchte genannt. Sie ist temperaturabhängig und damit auch die relative Luftfeuchte. Die relative Luftfeuchte ist wichtig für alle hygroskopischen und sorptiven Vorgänge, z. B. in Mauerwerk.

Die absolute Luftfeuchte gibt an, welche Menge an Wasser (in Gramm) pro Kubikmeter Luft enthalten ist. Warme Luft kann, absolut gesehen, mehr Wasser aufnehmen als kühle. Steigt durch Abkühlen von Luft die relative Feuchte, wird bei 100 % die Sättigung, der Taupunkt, erreicht und das überschüssige Wasser fällt als Nebel oder Tau aus. Strömt feuchte Luft z. B. aus einer undichten Fuge am Fensteranschluss an einer kalten, unzureichend isolierten Wand vorbei, bildet sich bei Erreichen des Taupunkts Kondensat an der Wand, welches zu Schimmelbildung führen kann. Wird ein kühles Werkstück in einen warmen Raum gebracht, kann es sein, dass auf der Oberfläche des Werkstücks der Taupunkt unterschritten wird und sich ein manchmal auch unsichtbarer Wasserfilm niederschlägt. Würde man darauf, ohne das Werkstück abzutrocknen oder auf einen Temperaturausgleich zu warten, einen chemisch reaktiven Dichtstoff aufbringen, müsste man mit Haftungsproblemen rechnen.

3.2 Klimatische Einflüsse auf Bauwerke

Die Beeinflussung von Bauwerken durch das Klima ist je nach Art des Bauwerks ganz unterschiedlich: Im Tiefbau sind beispielsweise die Temperaturschwankungen wesentlich geringer als bei einem freistehenden Gebäude: Die Bodentemperatur schwankt an der Oberfläche im Durchschnitt zwischen -1 ºC im Januar und 20 ºC im Juli. Bereits in 2 m Tiefe reduzieren sich die Schwankungen auf 4 ºC bis 15 ºC. In 10 m Tiefe herrscht eine praktisch gleich bleibende Temperatur von 10 ºC. Mit einer dauernden Feuchtebelastung der dichtstoffgefüllten Fuge ist zu rechnen.

Erscheint lt. Verlag 8.5.2008
Zusatzinfo X, 210 S. 68 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Technik Bauwesen
Schlagworte Abdichten • Abdichtung • Adhäsion • Applikation • Baufugen • Benetzung • Dichtstoff • Fuge • Fugen • Kohäsion • Sicherheit • Silikon • Silikonfuge
ISBN-10 3-8348-9474-5 / 3834894745
ISBN-13 978-3-8348-9474-8 / 9783834894748
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