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Die Enkel fechten's besser aus

Thomas Müntzer und die Frühbürgerliche Revolution - Geschichtspolitik und Erinnerungskultur in der DDR
Buch | Softcover
400 Seiten
2010
Aschendorff (Verlag)
978-3-402-12846-6 (ISBN)
CHF 39,95 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
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Das Gedenken an Thomas Müntzer war ein prägender Bestandteil der Erinnerungskultur der DDR. In ihrer Suche nach Anknüpfungspunkten für die Konstruktion einer DDR-spezifischen Traditionslinie begann die SED bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, den mitteldeutschen Reformator für sich zu entdecken. Für den jungen Staat, der sich auf einem Territorium konstituierte, das kulturell so stark durch die Erinnerung an Martin Luther geprägt war, sollte unter Zuhilfenahme aller zur Verfügung stehenden propagandistischen Mittel und Methoden ein neuer Held der Reformationsära geschaffen werden. Es galt, Luther als historische Identifikationsfigur durch Thomas Müntzer zu ersetzten. Mit Hilfe des ebenfalls neu konzipierten Erklärungsmodells der Frühbürgerlichen Revolution sollte die gesamte Epoche einer Neuinterpretation unterzogen, Müntzer und auch Luther hierbei eine Position im Rahmen der marxistischen Metaideologie über die gesetzmäßige Entwicklung der Geschichte zugewiesen werden. Doch nachdem Luther zunächst nur als historische Unperson ins eigene Traditionsbild aufgenommen wurde, entschied sich die SED im Zuge des Reformationsjubiläums 1967, auch die Erinnerung an den Wittenberger Reformator propagandistisch für die DDR zu instrumentalisieren. Von nun an sollte neben Müntzer auch Luther als historischer Kronzeuge der DDR herhalten müssen. In dieser Arbeit werden die Methoden untersucht, mit welchen die SED bis 1989 versuchte, ihre Geschichtspolitik im ostdeutschen Teilstaat umzusetzen und eine neue, marxistische Erinnerungskultur zu kreieren.


Das Gedenken an Thomas Müntzer war ein prägender Bestandteil der Erinnerungskultur der DDR. In ihrer Suche nach Anknüpfungspunkten für die Konstruktion einer DDR-spezifischen Traditionslinie begann die SED bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, den mitteldeutschen Reformator für sich zu entdecken. Für den jungen Staat, der sich auf einem Territorium konstituierte, das kulturell so stark durch die Erinnerung an Martin Luther geprägt war, sollte unter Zuhilfenahme aller zur Verfügung stehenden propagandistischen Mittel und Methoden ein neuer Held der Reformationsära geschaffen werden. Es galt, Luther als historische Identifikationsfigur durch Thomas Müntzer zu ersetzten. Mit Hilfe des ebenfalls neu konzipierten Erklärungsmodells der Frühbürgerlichen Revolution sollte die gesamte Epoche einer Neuinterpretation unterzogen, Müntzer und auch Luther hierbei eine Position im Rahmen der marxistischen Metaideologie über die gesetzmäßige Entwicklung der Geschichte zugewiesen werden. Doch nachdem Luther zunächst nur als historische Unperson ins eigene Traditionsbild aufgenommen wurde, entschied sich die SED im Zuge des Reformationsjubiläums 1967, auch die Erinnerung an den Wittenberger Reformator propagandistisch für die DDR zu instrumentalisieren. Von nun an sollte neben Müntzer auch Luther als historischer Kronzeuge der DDR herhalten müssen. In dieser Arbeit werden die Methoden untersucht, mit welchen die SED bis 1989 versuchte, ihre Geschichtspolitik im ostdeutschen Teilstaat umzusetzen und eine neue, marxistische Erinnerungskultur zu kreieren.
Erscheint lt. Verlag 1.7.2010
Sprache deutsch
Gewicht 595 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Geisteswissenschaften Geschichte Hilfswissenschaften
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Deutsche Demokratische Republik (DDR); Politik/Zeitgeschichte • Deutsche Demokratische Republik; Politik/Zeitgeschichte • Erinnerung (Geschichte) • Geschichte • Geschichtspolitik • Müntzer, Thomas • Ostdeutschland • Politik und Staat • Revolution • Zeitgeschichte
ISBN-10 3-402-12846-2 / 3402128462
ISBN-13 978-3-402-12846-6 / 9783402128466
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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