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Berufsbildung im europäischen Verbund (eBook)

Erfahrungen aus der Chemiebranche
eBook Download: PDF
2010 | 1. Auflage
206 Seiten
WBV Media (Verlag)
978-3-7639-4285-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Berufsbildung im europäischen Verbund -  Peter Storz,  Wolfgang Hübel
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Bildungsverbünde werden für die Qualifikation von Facharbeitern in den Chemiebranchen immer wichtiger. Dies liegt auch an dem hohen Anteil kleiner und mittlerer Unternehmen in dem Bereich. Um die berufliche Bildung weiter zu verbessern und der internationalen Ausrichtung der Branchen gerecht zu werden, plant die chemische Industrie einen Bildungsverbund auf europäischer Ebene. Die Initiative geht vom Bildungsverbund Chemie und chemiebezogene Berufe Sachsen (Chemieverbund) aus, hat aber exemplarischen Charakter für alle Branchen der Chemiewirtschaft. Auf welche Erfahrungen kann dabei zurückgegriffen werden? Welche Etappenziele wurden auf dem Weg zu einem europäischen Chemieverbund bereits erreicht? Der Sammelband berichtet über bisherige Erfolge und macht deutlich, welche weiteren Schritte erforderlich sind.

Berufliche Bildung in und für Europa im Verbund – ein Vorwort zum Band 6
Die Herausgeber 12
1 Grußworte 14
1.1 Grußwort des Staatsministers im Sächsischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit 14
1.2 Grußwort des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 19
2 Zur Entwicklung des Chemieverbundes: Triebkräfte und Entwicklungsetappen 22
2.1 Bedingungsgefüge und Kooperationsstruktur 22
2.1.1 Gesellschaftliche Ausgangslage 22
2.1.2 Verbundstruktur und strategische Rahmenbedingungen zur Sicherung der Verbundarbeit 25
2.2 Ziele und Schwerpunktaufgaben der Verbundarbeit 29
2.3 Entwicklung der Mitglieder und Lehrlingszahlen 31
2.4 Entwicklungsetappen 34
2.5 Aktuelle Aufgaben und Ausblick 40
3 Internationalisierung der Bildung in den Chemiebranchen Europas 48
3.1 Europäische Bildungspolitik aus Sicht der Chemie 48
3.1.0 Bildung als treibende Kraft für die Europäische Entwicklung – zur Zielstellung des Beitrages 48
3.1.1 Zum Begriff Bildung 49
3.1.2 Europäische Bildungspolitik 50
3.1.2.1 Historischer Abriss der europäischen Bildungspolitik 50
3.1.2.2 Die Europäische Union als bildungspolitischer Akteur Rechtsgrundlage europäischer Bildungspolitik 53
3.1.3 Europäische Bildungspolitik aus Sicht der Chemie 3.1.3.1 Europäische „Integration der Bildungspolitik“: Segen oder Fluch? 56
3.1.3.2 Europäische Bildungspolitik unter der Lupe: Qualifikationsrahmen und Leistungspunkte 59
3.1.4 Resumee 67
3.2 Qualifizierte Mitarbeiter als Voraussetzung für Chancen eines international agierenden Unternehmens 70
3.2.0 Ausgangsbetrachtungen 70
3.2.1 Vorstellung der Firmengruppe und ihrer europäischen Standorte 71
3.2.2 Beweggründe eines deutschen Mittelständlers für sein Engagement auf dem europäischen Markt, seine Chancen und Risiken 75
3.2.3 Hemmnisse und Probleme bei der Gestaltung unseres europäischen Firmenverbundes 76
4 Werkstoffe nach Maß: zum Bildungswert dieser Denkweise 88
4.1 Einfluss von Innovationen auf Bildungsinhalte 88
4.2 Denken und Handeln im Werkstoffsektor 89
4.2.1 Handlungsfelder im Werkstoffsektor 89
4.2.2 Finales Denken und Handeln entlang des Lebenszyklus Kunststoffe – Ansprüche und Defizite Wissen zur Gestaltung von Veränderungen erwächst aus Kommunikation zwischen den Handlungsfeldern im Gesamtlebenszyklus 92
4.3 Lehren und Lernen in den Handlungsfeldern des Lebenszyklus Kunststoff 96
4.4 Beispiele für Kunststoffinnovationen 104
5 Auf dem Weg zu einem Europäischen Bildungsverbund Chemie 112
5.1 Perspektiven der beruflichen Bildung im Fokus des Verhältnisses zwischen Arbeit und Bildung 112
5.1.0 Zur Einordnung der Thematik 112
5.1.1 Bedingungen für das Erlernen eines Facharbeiterberufes in Ostdeutschland Anfang der 1990-er Jahre 113
5.1.2 Facharbeiterqualifikation in Deutschland und Diversifizierung von Qualifikationsabschlüssen in Europa 116
5.1.3 Facharbeiterqualifikation als Ausdruck einer strukturellen Verbindung von Arbeit und Bildung 120
5.1.4 Entwicklungstendenzen in der modernen Arbeitsgesellschaft 123
5.1.5 Aufwertung von Facharbeit und Facharbeiterqualifikation als Anspruch 134
5.2 Gestaltung beruflicher Bildung im europäischen Kontext 143
5.2.1 Berufsbildung europäisch gestalten – eine bildungspolitische Forderung 143
5.2.2 Instrumentarien europäischer Bildungsgestaltung 145
5.2.3 Grenzüberschreitende Bildungskooperation als konkrete Untersetzung der europäischen Herausforderungen 5.2.3.1 Zur Struktur einer projektübergreifenden Kooperation 148
5.2.3.2 Modelle grenzüberschreitender Bildungswege 150
5.2.3.3 Konkrete Schritte und Lösungsansätze für die Gestaltung einer grenzüberschreitenden Bildungskooperation im naturwissenschaftlichen Bereich 153
5.3 Credit-System als Instrument zur europäischen Mobilitätsförderung in der Berufsausbildung: Perspektiven für den Aufbau eines europäischen Bildungsverbunds 160
5.3.1 Bildung und Qualifizierung als Faktoren im weltweiten Standortwettbewerb 160
5.3.2 Zum Stellenwert von Mobilitätsmaßnahmen 164
5.3.3 Das Projekt CREDCHEM – Entwicklung und Erprobung eines Credit- Systems zur Verbesserung der Mobilität im Chemiebereich 167
5.3.4 Ausblick: Welche Impulse können Projekte für die Gestaltung eines europäischen Bildungsverbunds leisten? 170
5.4 Gestaltung einer grenzüberschreitenden Berufsbildungskooperation im naturwissenschaftlichen Umfeld: am Beispiel Bulgariens 175
5.4.0 Eine kurze Vorbemerkung zum Beitrag 175
5.4.1 Wirtschaftliche und bildungsseitige Ausgangssituation 176
5.4.2 Der Sektor Chemie 178
5.4.3 Grenzübergreifende Zusammenarbeit 184
6 Schritte auf dem weiteren Weg zum Europäischen Chemieverbund – ein Ausblick 188
7 Anlagen 194
Autoren 206

4 Werkstoffe nach Maß: zum Bildungswert dieser Denkweise (S. 87-88)

Gert Heinrich, Peter Storz

4.1 Einfluss von Innovationen auf Bildungsinhalte

Zur Arbeit des Chemieverbundes gehörte stets, den Einfluss wissenschaftlich-technischer Innovationen auf die Entwicklung der Bildungsinhalte bei der Ausbildung in den chemiebezogenen Berufen zu verfolgen. Berufliche Handlungskompetenz kann bekanntlich nur unter Beachtung der Handlungskontexte und deren Inhalte ausgeprägt werden, was vorausschauend die Berücksichtigung von Innovationen einbezieht. Unterschätzung der Inhalte blockiert die Ausprägung beruflicher Denk- und Arbeitsweisen in Aus- und Fortbildung. Der Einfluss von Innovationen wurde in bildungsbezogenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten (F & E) untersucht (Vgl. Hübel, Kapitel 2). Im Projekt „BioTecWork & Learn“ wurde bspw. erkundet, welche Bildungsinhalte sich aus solch „neuen Biotechnologien“ wie Tissue Engeneering, Pharmakogenomik und Nanotechnologien ergeben (Vgl. Alex, Storz, 2005). Untersuchungen zur Entwicklung der Bildungsinhalte lassen sich von zwei Fragestellungen leiten.

Erstens, wie beeinflussen Innovationen die Facharbeit (oder auch die Arbeit akademischer Qualifikationen, was hier aber nicht im Schwerpunkt liegt) und welche Anforderungen resultieren daraus? So können Innovationen mit dem (mehr oder weniger breiten) Eindringen neuer Wissensgrundlagen für berufliches Handeln verbunden sein, was die Entwicklung der Berufsbefähigung bereits in der Ausbildung betont. Kurzfristiges Reagieren über Bildungsmaßnahmen ist erforderlich. Zwar sind in den Ausbildungsunterlagen Wissensgrundlagen mit einer bestimmten Bildungswertbeständigkeit verankert, diese Ordnungsmittel haben aber ein zeitliches Beharrungsvermögen und werden nur in größeren Zeitabständen verändert. Diese Offenheit in den Curricula ist normal, setzt aber ihre innovationsorientierte Aktualisierung durch Bildungsakteure voraus.

Zweitens, wie beeinflussen Innovationen perspektivisch die Wissensgrundlagen unseres Handelns? Bildung hat bekanntlich eine Vorlauffunktion. Kunststoffe wurden bereits Anfang der 1950-er Jahre als Bildungsgut in die Lehrpläne der Laborberufe aufgenommen. Als so genannte Ersatzstoffe fanden sie schon viel früher Eingang. Obwohl damals der Umgang mit ihnen im Labor kaum zur Arbeit von Laboranten gehörte, bereitete dieses Lehrgebiet perspektivisch Wissensgrundlagen für den schrittweise breiteren Einsatz dieser neuen Generation von Werkstoffen mit vor. Berufliche Bildung ist also mehr als ein Reflex auf die von Innovationen schon mehroder weniger berührte Arbeitswelt. Neue Wissensgrundlagen laufen mitunter nur langsam in die Arbeitswelt ein und zu warten, bis dieses Eindringen breitenwirksam geworden ist, entspräche nicht dem Anspruch an eine zukunftsfähige Bildung.

In der Diskussion über den Bildungswert von Wissen begegnet man immer wieder dem Argument einer ständigen Verkürzung der „Halbwertszeit“ von Wissen, was besonders in der Debatte um so genannte Schlüsselqualifikationen zu einer Unterschätzung des Wertes von Bildungsinhalten geführt hat.1 Angeblich kann man auf die hohe Geschwindigkeit der Wissensgenerierung nicht mehr mit einer Aktualisierung von Bildungsinhalten reagieren, weshalb den „extrafunktionalen“ Qualifikationen“ eine überzogene Bedeutung beigemessen wurde. Der Auffassung von der immer kürzeren Halbwertszeit des Wissens sollte man in dieser Pauschalität skeptisch gegenüber stehen. Grundlagenwissen hat – zumindest in dem hier betrachteten natur- und technikwissenschaftlichen Kontext – im Vergleich zu speziellem Wissen eine hohe Bildungswertbeständigkeit. Neue Grundlagen in wissenschaftlichtechnischen Innovationen zu erkennen, diese sowohl in Ihrer aktuellen Bedeutung für berufliches Handeln als auch in ihrer Bildungswertbeständigkeit als perspektivisches Bildungsgut rechtzeitig zu bestimmen, wird als Aufgabe von Bildungswissenschaft und Bildungspraxis b angesehen und prägte die Bearbeitung bildungsbezogener F & E-Projekte im Chemieverbund. In diesem Band soll näher auf Innovationen bei Werkstoffen (speziell Kunststoffen) und deren Bedeutung als Bildungsgut für die Ausprägung beruflicher Denk- und Arbeitsweisen eingegangen werden.

Erscheint lt. Verlag 8.6.2010
Reihe/Serie Berufsbildung, Arbeit und Innovation
Berufsbildung, Arbeit und Innovation
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen
Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Pädagogik Bildungstheorie
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Wirtschaft
Schlagworte Ausbildung • berufliche Bildung • Berufsausbildung • Berufsbildung • Bildungsverbund • Chemie • Chemische Industrie • europäischer Chemieverbund • Facharbeiter • Innovation • Internationalisierung • Kooperation • Kunststoffe • Mitarbeiter • Mobilität • Qualifikation
ISBN-10 3-7639-4285-8 / 3763942858
ISBN-13 978-3-7639-4285-5 / 9783763942855
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