Westemigranten (eBook)

Deutsche Kommunisten zwischen USA-Exil und DDR

Mario Keßler (Autor)

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2019 | 1. Auflage
576 Seiten
Böhlau Verlag
978-3-412-50045-0 (ISBN)

Infos

Mario Keßler geht in seinem neuen Buch den Spuren deutscher kommunistischer Exilanten in den USA nach, die nach dem Ende des Nazi-Regimes in die DDR zurückkehrt sind. Er schildert sowohl ihre Exilerfahrungen in der kapitalistischen Gesellschaft der USA wie auch ihre Lebensumstände im Osten Deutschlands nach 1945. Kein Kommunist ist in den Westen Deutschlands zurückgekehrt. Von Interesse sind nicht nur die eingetragenen KPD-Mitglieder, sondern auch 'Kommunisten ohne Parteibuch' wie Bertolt Brecht, Hanns Eisler, Ernst Bloch oder Stefan Heym. Auf der politischen Ebene geht es primär um die Frage, welche Entwürfe für ein Nachkriegsdeutschland das deutsche kommunistische Exil entwickelte und welche Hoffnungen sich in der DDR erfüllten oder nicht erfüllten. Auf intellektuell-geschichtlicher Ebene interessiert den Autor besonders die Bindung der sehr unterschiedlichen Akteure an die kommunistische Partei oder deren Umfeld - und zwar sowohl in den USA als auch in der DDR. Auf kulturgeschichtlicher Ebene wird - vor allem bei Schriftstellern, Journalisten und Künstlern - nach dem 'kulturellen Gepäck' gefragt, das die Rückkehrer aus den USA mitbrachten. Beargwöhnt wurden sie in beiden Ländern, benötigt wohl nur in der DDR.

Mario Keßler ist Projektleiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung, apl. Professor an der Universität Potsdam und Gastprofessor an der Yeshiva University in New York.

Inhalt

Cover 1
Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Body 10
Stefan Heym: Ich aber ging über die Grenze … 8
Vorwort 10
I. Die USA und die Flüchtlinge 18
„Roosevelts Amerika“ und die deutschen Flüchtlinge 18
Amerikanische Hilfsorganisationen und die Öffentlichkeit 24
Freunde und Gegner: Antifaschisten und Amerikas radikale Rechte 30
II. Zwischen Integration und Marginalisierung. Deutsche Kommunisten in den USA 38
Die ersten Schritte der Exilanten 39
Chancen und Probleme der Erwerbsarbeit 81
III. Politik und Zeitgeschichte: Netzwerke und Publizistik der deutschen Kommunisten 114
Unlösbare Widersprüche: Die Kommunistische Partei der USA 114
Stefan Heym und das „Deutsche Volksecho“ (1937–1939) 122
„Reden an den Feind“: Stefan Heym als amerikanischer Soldat 138
Was soll aus Deutschland werden? Kommunisten im Council for a Democratic Germany 145
Zwischen Tagespolitik und Geschichtspolitik: „The German American“ 170
Das Ende des Council for a Democratic Germany 177
Lehren aus der Geschichte? „The Lesson of Germany“ (1945) 184
IV. Ein Netzwerk an Verschwörern? Deutsche Kommunisten im Visier des FBI 192
Gerhart Eisler und die anderen: J. Edgar Hoovers FBI und die deutschen Kommunisten 192
„Poeta laureatus“ der Kommunisten. Das FBI und Bertolt Brecht 206
Welche Regierungsform ist die bessere? Hanns Eisler unter Beobachtung..218 V. Rückkehr und Neubeginn, Hoffnungen und Rückschläge 224
Zwischen New York und Berlin: Die manchmal lange Rückkehr 225
Neubeginn in Ostdeutschland: Chancen und Probleme 235
Rückreise mit Hindernissen: Brecht und die Eisler-Brüder 251
Sozialistische Academia: Die „Westemigranten-Universität“ Leipzig 273
VI. „Säuberungen“ ohne letzte Konsequenz. Der SED-Apparat und die Rückkehr aus Amerika 298
Die SED als „Partei neuen Typus“ 299
„Westemigranten“ im Visier der Parteikontrolleure 302
Die „Affäre Field“ und die USA-Rückkehrer 306
Ein „Feind der Arbeiterklasse“: Jacob Walcher 317
Erneut Glück gehabt: Gerhart Eisler 327
VII. Zwischen Teilhabe und Flucht. Die „Amerikaner“ in der DDR 344
Verordnete Amerikabilder? Die USA-Rückkehrer in der frühen DDR 345
Jazz, Rock ’n’ Roll und die „fortschrittliche deutsche Kultur“ 357
Albert Norden: Ein USA-Rückkehrer im Politbüro 366
Wissenschaftliche „Spätheimkehrer“: Die Rapoports, Albert Wollenberger und die Katzensteins 370
„Spätheimkehrer“ auf Umwegen: Die Weiskopfs und Hans Székely 378
Erneute Flucht wider Willen: Alfred Kantorowicz, Ernst Bloch, Karola Bloch 381
„Offen gesagt“ – Stefan Heyms Publizistik 396
Ein Fenster nach Amerika? Hilde Eisler und „Das Magazin“ 416
VIII. Amerika, die DDR und die Erinnerung 426
Die Entdeckung der USA in der DDR? 426
Der Rückzug einer Generation 432
Amerikabilder eigener Art. Frühe autobiographische Schriften 450
Die späten Zeugnisse 459
Anhang 480
Deutsche kommunistische Exilanten in den USA 1934–1945: Biographien 480
Quellen- und Literaturverzeichnis 527
Abkürzungsverzeichnis 574

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 21.1.2019
• Verlagsort: Göttingen
• Sprache: deutsch
• Themenwelt: Geisteswissenschaften
• Themenwelt: Technik
• Schlagworte: DDR • Emigration • Nationalsozialismus • USA
• ISBN-10: 3-412-50045-3 / 3412500453
• ISBN-13: 978-3-412-50045-0 / 9783412500450