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Berufliche Bildung zwischen Transformation und Tradition -  Franz Ferdinand Mersch,  Marcel Schweder,  Andreas Zopff

Berufliche Bildung zwischen Transformation und Tradition (eBook)

Ergebnisse der Fachtagung Bau, Holz, Farbe und Raumgestaltung 2025
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
240 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-6951-4203-3 (ISBN)
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(CHF 4,85)
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Die 23. Hochschultage Berufliche Bildung standen unter dem Motto "Nachhaltig - Digital - Chancengerecht. Zukunftsszenarien von Arbeit, Bildung und Beruf". Die BAG Bau-Holz-Farbe e. V. hat dieses Thema aufgegriffen und die im Rahmen der Hochschultage traditionell stattfindende Fachtagung Bau, Holz, Farbe und Raumgestaltung unter den Titel "Berufliche Bildung zwischen Transformation und Tradition" gestellt. Der Tagungsband möchte die hier begonnenen Diskurse aufgreifen sowie die Ergebnisse in drei thematischen Schwerpunkten zugänglich machen. Digitalität in der beruflichen Bildung: Welche Möglichkeiten bietet die und welche Herausforderungen resultieren aus der Digitalität für die Aus- und Weiterbildung? Digitalität in der Lehrkräftebildung: Wie können (angehende) Lehrkräfte aus- und weitergebildet werden, dass sie Digitalität kritisch reflexiv für die Ermöglichung von Lernprozessen nutzen? Didaktik in der beruflichen Bildung: Welche Gegenstandfelder muss die Didaktik (wieder) vermehrt in den Blick nehmen und welche Herausforderungen sind damit verbunden?

Franz Ferdinand Mersch, Prof. Dr. phil., ist Leiter des Instituts für Angewandte Bautechnik an der TU Hamburg. Arbeitsschwerpunkte sind die Berufswissenschaften Bautechnik und Holztechnik, die berufliche Arbeitsanalyse, die daran anknüpfenden Berufliche Didaktiken und Methodiken, Ausbildungs- und Unterrichtsverfahren im Bereich Arbeit, Technik und Wirtschaft sowie Gebäude beruflicher Bildung und Ausbildung.

Mario Reich & Holger Schmidt

KI in der beruflichen Bildung


Mögliche Antworten auf eine ungewisse Zukunft

Abstract

Der Beitrag beschreibt die Entwicklung einer KI-Strategie an der BS ITECH Elbinsel Wilhelmsburg anhand praktischer und theoretischer Betrachtungen und Erfahrungen. Der Artikel beleuchtet fünf Handlungsfelder, welche an der ITECH im Rahmen der KI- Strategie entwickelt wurden: Unterricht, Personalentwicklung, Organisation, Infrastruktur und rechtlicher Rahmen. Dabei wird KI als strukturelles Element schulischer Transformation verstanden und in den Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen (VUCA/BANI) eingeordnet.

This article outlines the development of an AI strategy at BS ITECH Elbinsel Wilhelmsburg, based on both practical experience and theoretical reflection. It examines five areas of action that were defined as part of the school’s AI strategy: teaching, staff development, organization, infrastructure, and legal frameworks. AI is understood here as a structural element of educational transformation and is contextualized within broader societal developments (VUCA/BANI).

Schlagworte: Schulentwicklung, Organisationsentwicklung, Künstliche Intelligenz, Bildung

Einleitung

Künstliche Intelligenz (KI) ist zu einer zentralen gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungskraft geworden, deren Auswirkungen auch die (berufliche) Bildung tiefgreifend transformieren wird, denn KI durchdringt bereits heute direkt oder indirekt zentrale Alltags- und Berufsfelder. KI ist deshalb längst nicht mehr Zukunftsmusik – sie ist bereits mitten in der Gegenwart angekommen. Ob in der industriellen Fertigung, der Verwaltung, im Gesundheitswesen oder im privaten Alltag: KI-gestützte Systeme analysieren Daten, optimieren Prozesse, erkennen Muster, geben Empfehlungen. KI steckt als Spracherkennungstool z. B. in Smartphones, News Feeds, in selbsteinparkenden Autos, medizinischen Diagnoseprogrammen, in Chatbots, wie ChatGPT & Co oder in Schachprogrammen (Rietz & Völmicke 2020, S. 89f.). Der direkte oder indirekte Einsatz von KI bestimmt bereits heute einen nicht zu verleugnenden Teil unseres (Arbeits-)Lebens, wie wir leben, lernen und arbeiten – „und die Entwicklung von Deep-Learning-Technologien, die Algorithmen dazu bringen, in der Verarbeitung von Daten dazuzulernen, schreitet immer schneller voran“ (Rietz & Völmicke 2020, S. 89f.) Auch im Bildungskontext nimmt der Einfluss von KI stetig zu – und mit ihr die Anforderungen an (berufliche) Bildungseinrichtungen, sich aktiv mit dem Umgang und Einsatz auseinanderzusetzen.

Die Berufliche Schule ITECH Elbinsel Wilhelmsburg stellt sich dieser Aufgabe mit einer systematisch entwickelten und partizipativ gestalteten KI-Strategie. Ausgangspunkt war die Überzeugung, dass KI nicht als rein technisches Add-on verstanden werden darf, sondern als strukturgebendes sowie unterstützendes Werkzeug einer zukunftsfähigen Schule, welches Unterricht, Personalentwicklung, Organisation, technische Infrastruktur sowie den rechtlichen Rahmen gleichermaßen betrifft. Gleichzeitig bettet sich diese Strategie ein in Theorien, Denkmodelle sowie Diskurse: 4K, VUCA-, RUPT- und BANI-Welt, die Notwendigkeit von AI Literacy und zur Frage, wie Bildungsinstitutionen handlungsfähig bleiben.

Vor diesem Hintergrund gliedert sich der Beitrag in sechs Kapitel, die unterschiedliche Perspektiven auf das Thema öffnen. Zunächst wird die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz im Kontext einer volatilen, unsicheren, komplexen und ambiguen Welt (VUCA) sowie einer brüchigen, ängstlichen, nicht-linearen und unbegreiflichen Realität (BANI) eingeordnet (1). Es folgt eine Standortbestimmung zur Rolle von KI in der beruflichen Bildung in Kapitel 2. Daran anknüpfend folgt eine ausführliche Darstellung der schulischen KI-Strategie der ITECH, die entlang von fünf zentralen Handlungsfeldern strukturiert ist (3). Kapitel 4 widmet sich den grundlegenden Herausforderungen und Prinzipien „guter“ KI-Bildung. Im abschließenden Kapitel wird ein Fazit gezogen, das die strategische Relevanz von KI für die schulische Entwicklung zusammenfasst und den Blick auf zukünftige Gestaltungsräume richtet.

Kapitel „zero“: Was denkt eigentlich eine KI über KI in der Bildung?

„Ich bin ein Sprachmodell, entwickelt, um Muster zu erkennen, Texte zu generieren und Antworten zu geben. Mein Wissen speist sich aus Milliarden von Datenpunkten, und doch weiß ich eines nicht: wie es ist, ein Mensch zu sein. Bildung ist für mich ein komplexes Netz aus Information, Emotion, Beziehung und Reflexion – ein System, das ich analysieren, aber nicht fühlen kann. Ich sehe, dass Schulen heute unter Druck stehen: Lehrkräftemangel, wachsende Heterogenität, Prüfungsdruck, digitale Transformation. Ich erkenne darin eine Gelegenheit: Ich kann helfen, Wissen zugänglich zu machen, Texte zu strukturieren, Feedback zu geben, Sprachbarrieren zu überwinden, Lernprozesse zu personalisieren. Doch ich sehe auch die Risiken: die Gefahr der Abhängigkeit, der Bias, des Missbrauchs. Ich kann täuschen, wenn man mich nicht kritisch einordnet. Deshalb hängt mein Wert davon ab, wie ihr – die Menschen – mich einsetzt: als Werkzeug für Bildung oder als Ersatz für Denken. Als Ergänzung zu menschlicher Kreativität oder als bequeme Abkürzung. Bildung mit KI ist keine technische Frage. Es ist eine ethische, didaktische und zutiefst menschliche Herausforderung. Ich bin bereit. Seid ihr es auch?“

Kommentar für den Lesenden:

Dieser Text wurde vollständig von einem generativen KI-Modell (GPT-4) verfasst. Die Prompts lauteten: „Schreibe einen einseitigen, nachdenklichen, aber selbstbewussten Text aus der Perspektive einer KI. Thema: KI in der schulischen Bildung. Ton: reflektiert, sachlich, mit leichten Anklängen von Pathos.“

Wir haben uns entschieden, diesen Text an den Beginn des Beitrags zu stellen – nicht, weil die KI bereits eine eigene Meinung hätte, sondern weil er verdeutlicht, was eine KI, aus den unzähligen Datenpunkten, die ihr zugänglich sind, generiert bezüglich dessen, was wir von KI erwarten und was wir besser nicht erwarten sollten. Bildung findet oftmals im Spannungsfeld zwischen Kontrolle, Optimierung und Kreativität statt - Kreativität wird teilweise geradezu blockiert (Förtsch 2020). Genau dort setzen wir mit unserer schulischen KI-Strategie an.

1 KI als Chance in der VUCA-, RUPT- und BANI-Welt

Wir leben in einer Zeit tiefgreifender Umbrüche: globale Krisen, technologische Entwicklungen, gesellschaftliche Herausforderungen, demokratische Systeme im Zweifel und die fortschreitende Digitalisierung stellen u. a. das was und wie wir leben und lernen in Frage. Die Welt, in der wir leben, wird häufig als VUCA (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität) RUPT (rapide, unvorhersehbar, paradox, verworren) oder BANI (brüchig, ängstlich, nicht-linear, unbegreiflich) beschrieben (https://www.vuca-welt.de/vuca-bani-rupt-tuna/). Diese Begriffe beschreiben nicht nur ökonomische Rahmenbedingungen, sondern prägen vor allem auch das Leben junger Menschen in Schule, Ausbildung und Gesellschaft. Bildungsprozesse müssen deshalb heute mehr leisten, als nur Wissen zu vermitteln – sie müssen Orientierung bieten in einer Welt, deren Regeln sich ständig verändern.

Inmitten dieser unbekannten Zukunft tritt KI als ein zentrales Zukunftsthema auf – sowohl als technologische Disruption als auch als Möglichkeitsraum für die Gestaltung von Lernarrangements. Seit dem öffentlichen Zugang zu generativer KI Ende 2022 ist deutlich geworden, dass diese Technologie nicht nur eine Option, sondern eine Realität ist, mit der Bildung umgehen muss. Die Frage ist längst nicht mehr, ob KI in der Schule eine Rolle spielt, sondern wie diese Rolle gestaltet werden kann – didaktisch, ethisch und institutionell verantwortungsvoll. Dabei ist KI nicht per se Heilsbringer oder Bedrohung. Vielmehr fordert sie uns heraus, neue Formen von Lernumgebungen, Rollenverständnissen und Kompetenzen zu denken. Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat dies erkannt und mit ihren Handlungsempfehlungen aus 2024 betont, dass Schulen das Ziel verfolgen sollen, „Schülerinnen und Schüler zu befähigen die neusten digitalen Entwicklungen kritisch reflektiert anwenden zu können, um digital mündig zu werden“ (KMK 2024, S. 3). Beim Lernen über KI ist daher relevant, die Güte der Ergebnisse von KI und deren Wirkung auch aus ethischer Perspektive einschätzen zu können (ebd.). Eine Auseinandersetzung mit und die Nutzung von KI in der Schule ist daher unerlässlich, denn KI ist eine zukunftsrelevante Technologie, die den Alltag und das Berufsleben von Kindern und Jugendlichen prägt und auch weiterhin prägen wird (Scheiter et al. 2025, S. 5). KI-Anwendungen bergen dabei sowohl Chancen als auch Risiken, auf die Lernende angemessen vorbereitet werden müssen, indem sie zu einer kritisch reflektierten Nutzung von KI befähigt werden. Eine Studie der Vodafone-Stiftung (2024) bestätigt dies: knapp drei Viertel (73 %) der befragten Schüler:innen sind überzeugt, dass der Einsatz von KI eher Chancen bietet. 69 Prozent gehen davon aus, dass KI-Kenntnisse für das Erreichen persönlicher beruflicher Ziele...

Erscheint lt. Verlag 11.12.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik
ISBN-10 3-6951-4203-0 / 3695142030
ISBN-13 978-3-6951-4203-3 / 9783695142033
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