Doppeldenk (eBook)
340 Seiten
tredition (Verlag)
978-1-925950-74-8 (ISBN)
Janice G. Raymond ist eine langjährige radikalfeministische Aktivistin. Ihr Ziel ist es, Gewalt gegen Frauen und ihre sexuelle Ausbeutung in allen Formen, wie auch den medizinischen Missbrauch von Mädchen und Frauen, zu beenden. Sie ist die Autorin von fu?nf Bu?chern, die Herausgeberin eines Sammelbandes und von hunderten in viele Sprachen u?bersetzten Aufsätzen. Sie schreibt u?ber Gewalt gegen Frauen, Gesundheitsthemen, feministische Theorie, lesbischen Feminismus und Biomedizin, wie auch Prostitution und Sexhandel. Raymond ist international bekannt als Referentin zu diesen Themen. Janice Raymond ist emerierte Professorin fu?r Frauenstudien an der Massachusetts Universität in Amherst, wo sie seit 1978 unterrichtete und forschte. Raymond war 13 Jahre lang im Direktorium der Coalition Against Trafficking in Women (CATW). CATW war die erste globale feministische Organisation - mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen (UN) - die gegen Sexhandel, Sextourismus und die internationale Sexindustrie kämpfte. Durch diese Kampagnen wurde Janice Raymond international bekannt, da sie Prostitution als Gewalt gegen Frauen bezeichnet und sich fu?r das Nordische Model einsetzt. Sie war eine der Mitautorinnen des UN Palermo Protokolls 'To Prevent, Suppress and Punish Trafficking in Persons, especially Women and Children' von 2003. 2007 wurde Janice Raymond mit dem 'International Woman Award' vom Zero Tolerance Trust in Glasgow, Schottland, fu?r ihre internationale Aktionen geehrt mit denen sie Regierungen und Bu?rgerInnen aufklärt, dass Prostitution und Sexhandel Gewalt gegen Frauen sind.
Janice G. Raymond ist eine langjährige radikalfeministische Aktivistin. Ihr Ziel ist es, Gewalt gegen Frauen und ihre sexuelle Ausbeutung in allen Formen, wie auch den medizinischen Missbrauch von Mädchen und Frauen, zu beenden. Sie ist die Autorin von fünf Büchern, die Herausgeberin eines Sammelbandes und von hunderten in viele Sprachen übersetzten Aufsätzen. Sie schreibt über Gewalt gegen Frauen, Gesundheitsthemen, feministische Theorie, lesbischen Feminismus und Biomedizin, wie auch Prostitution und Sexhandel. Raymond ist international bekannt als Referentin zu diesen Themen. Janice Raymond ist emerierte Professorin für Frauenstudien an der Massachusetts Universität in Amherst, wo sie seit 1978 unterrichtete und forschte. Raymond war 13 Jahre lang im Direktorium der Coalition Against Trafficking in Women (CATW). CATW war die erste globale feministische Organisation – mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen (UN) – die gegen Sexhandel, Sextourismus und die internationale Sexindustrie kämpfte. Durch diese Kampagnen wurde Janice Raymond international bekannt, da sie Prostitution als Gewalt gegen Frauen bezeichnet und sich für das Nordische Model einsetzt. Sie war eine der Mitautorinnen des UN Palermo Protokolls "To Prevent, Suppress and Punish Trafficking in Persons, especially Women and Children" von 2003. 2007 wurde Janice Raymond mit dem "International Woman Award" vom Zero Tolerance Trust in Glasgow, Schottland, für ihre internationale Aktionen geehrt mit denen sie Regierungen und BürgerInnen aufklärt, dass Prostitution und Sexhandel Gewalt gegen Frauen sind.
EINLEITUNG
Von Transsexualismus zu Transgenderismus
Alles, was gebraucht wurde, war eine unendliche Serie von Siegen über die eigene Erinnerung. Sie nannten es „Realitätskontrolle“, in Neusprech „Doppeldenk“.
—George Orwell, 1984
Ich habe Das Transsexual Empire, das 1979 veröffentlicht wurde, aus verschiedenen Gründen geschrieben. Ursprünglich war es meine Dissertation. In der Zeit der frühen 70er Jahre entstand die internationale Frauengesundheitsbewegung und hinterfragte viele medizinische Praktiken, die Frauen ernsthaften Schaden zufügten, wie z. B. unnötige Hysterektomien.
Ein großer Teil meiner Forschung und Lehre, meines Schreibens und meines Aktivismus konzentrierte sich zu dieser Zeit auf den Einsatz von Technologien, die schädlich für Körper und Geist von Frauen waren, z. B. Verhaltenskontrolle und verändernde Eingriffe wie Psychochirurgie (früher Lobotomie genannt) und Elektroschocktherapie. Meine frühe Forschung führte dazu, die medizinischen Konsequenzen der körperlichen Verstümmelung der Transsexuellenchirurgie genauso zu hinterfragen wie die nachteiligen Effekte einer lebenslangen Hormoneinnahme.
Obwohl es in den 70er Jahren überwiegend Männer waren, die sich geschlechtsmodifizierenden Behandlungen unterzogen, vermutete ich schon damals, dass Transsexualismus und später die neue Entwicklung des Transgenderismus das Leben von Frauen verändern würde bis hin zur Auslöschung von Frauen. Aber niemand konnte vorhersehen, dass Transgenderaktivisten die Frechheit haben könnten, uns als „Cis-Frauen“, „TERFs“, „Vorderlöcher“, „Uterusbesitzerinnen“, „Eierproduzentinnen“, „Brustfütternde“ und sogar „Nichtmänner“ zu bezeichnen – und dass sie ironischerweise den Begriff „Frau“ für sich selber beanspruchen würden. Selbst AnbieterInnen von Abtreibungen haben sich darauf eingelassen, ihre Dienstleistungen nicht mehr für „schwangere Frauen“ anzubieten, sondern für „schwangere Menschen“.
In einigen Rezensionen vom Transsexual Empire wurde ich als Verschwörungstheoretikerin bezeichnet, weil der Titel den Begriff „Empire“ enthält. Mit diesem Titel wollte ich ein Schlaglicht auf die Genderindustrie der Transsexuellentherapien, -operationen und -hormonbehandlungen werfen, eine Industrie, in der eine Horde von Allgemeinchirurgen, plastischen Chirurgen, Endokrinologen, Gynäkologen, Urologen und Psychiater daran arbeiten, der transidentifizierten Person zu versichern, dass sie als das gewünschte Geschlecht akzeptiert werden könne. Das heißt, dass sie die patriarchalen Geschlechtsrollen imitierte.
So entdeckte ich die Medikalisierung der Genderdysphorie, die sich nun exponentiell zur Genderidentitätsindustrie ausgeweitet hat, die auf Big Medizin, Big Pharma, Big Banken, Big Stiftungen und Big Forschungszentren basiert, einige davon Universitäten angeschlossen. Geldgeber wie George Soros und Jennifer Pritzker unterstützen die Transbewegung mit riesigen Summen als Beitrag zur Subventionierung einer internationalen Kampagne, damit der Transgenderismus juristischen und politischen Handlungsspielraum bekommt. Obwohl die Anzahl der Transgenderpersonen in der Bevölkerung klein ist, ist sie keine finanziell schwache Randgruppe, sondern profitiert von einem gut finanzierten globalen Feldzug, durch den in vielen Ländern Gesetze etabliert werden, die die Transgenderideologie und -praxis unterstützen.
In den späten 1980er Jahren begannen Transaktivisten, feministische Theorien anzugreifen, die sagten, dass Transsexualismus die Konformität mit rückständigen patriarchalen Geschlechtsrollen unterstütze. Stattdessen behaupteten sie, Transsexualismus würde Geschlechtsrollen infrage stellen. Außerdem veränderte sich die Sprache von Transsexualismus zu Transgenderismus. Vertreter der Transgenderbewegung behaupteten, dass gerade transidentifizierte Personen die Geschlechtsrollen radikal infrage stellten, indem sie ihre Erwartungen überschritten und die starren Grenzen der binären Geschlechtsrollen auflösten, wenn sie sich Hormontherapien und Operationen unterwerfen, die versprechen, ihren Körper dem anderen Geschlecht anzupassen.
In den 90er Jahren fingen Transaktivisten an, ihre männliche oder weibliche Identität mit „Selbstidentifikation“ zu erklären. Operationen und/oder Hormone waren für eine Transition nicht länger notwendig. Wenn ich sage, „ich bin jetzt ein Mann“, dann bin ich ein Mann und muss als solcher anerkannt werden.
Manchmal fragen mich Leute: „Was ist denn das große Problem mit dem Transgenderismus?“ Oder: „Warum ist das so ein Riesenthema, insbesondere im Zusammenhang mit feministischen Theorien?“ Ich habe es damals so gesehen und sehe es auch heute noch so: Transsexualismus und Transgenderismus werfen die Frage auf, was Gender eigentlich ist und wie es hinterfragt werden kann. Im expandierenden Ethos des Transgenderismus – der Ideologie und Praxis, die Frauen und Männern eine „Genderidentität“ unterstellt, die vom biologischen Geschlecht abweicht – wird es immer kritischer, diese Frage zu stellen und auch zu beantworten.
In der gegenwärtigen Welle des Transgenderismus ist Gender zu Biologie geworden. Statt zu erkennen, dass Gender ein soziales und politisches Konstrukt ist, behaupten Transaktivisten, es sei ein persönliches Thema der Selbstidentifikation qua Sprechakt, egal ob mit hormoneller und chirurgischer Behandlung oder ohne. Sie verstehen es als biologischen Kippschalter, der nach Belieben ein- und ausgeschaltet werden kann. Aber Gender ist keine Naturgewalt, wie die Transaktivisten behaupten. Es kann so gestaltet werden, dass es der herrschenden patriarchalen Macht entspricht. Das ist, was heute passiert, wenn sich die Transgenderideologie in beinahe allen Institutionen des Sports, der Erziehung, des Rechts und der Regierung ausbreitet.
Als ich 1979 in die Zukunft blickte, hab ich mir schon damals vorgestellt, dass die wenigen Genderzentren an Universitäten und Krankenhäusern, die erwachsene Transsexuelle behandelten, Geschlechtsrollenkontrollzentren für männliche und weibliche Kinder werden würden, die von den traditionellen Geschlechtsrollen abweichen. Ich schrieb: „Solche Genderidentitätszentren werden bereits zur Behandlung von sogenannten Transkindern benutzt“. Heute gibt es schätzungsweise mehr als 60 Genderidentitätskliniken in den USA, in denen „Kinder mit Genderdysphorie“ behandelt werden. Das Gender Mapping Projekt hat kürzlich diese Schätzung hinterfragt und ist auf mehr als 300 Genderkliniken in ganz Nordamerika gekommen, die meisten davon in den Vereinigten Staaten. (The Gender Map, 2021)
Die gegenwärtige Pathologisierung kleiner Kinder ist ein weit verbreiteter Skandal. Ein sehr großer Teil der Kinder, die jetzt als „Transkinder“ behandelt werden, sind Mädchen. Angesichts des medizinischen Modells, das nach wie vor die Behandlung von Kindern in den Genderidentitätskliniken bestimmt, ist es keine Überraschung, dass problematische Medikamente wie Pubertätsblocker und daran anschliessend gegengeschlechtliche synthetische Hormone salonfähig geworden sind und von MedizinerInnen offenbar nicht hinterfragt werden.
Die gute Nachricht ist, dass viele der Mädchen, die sich dieser Behandlung unterzogen haben, im Gegensatz zu Jungen detransitionieren und dann Kritikerinnen des Transgenderismus werden.
Selbstbestimmung ist die dominante Ideologie von Männern geworden, die darauf bestehen, als Frauen anerkannt zu werden, und die jetzt die Gesetzgebungskampagnen anführen. Ihre Mantras sind: Wer sich als Frau fühlt, soll auch so behandelt werden, oder vereinfacht gesagt: „Männer können Frauen werden“. Im Kapitel „Sappho by Surgery“ im Transsexual Empire habe ich erwähnt, dass Männer, die behaupten, Frauen zu sein, auch gerne beanspruchen, als „Translesben“ akzeptiert zu werden.
Bevor ich Doppeldenk geschrieben habe, habe ich lange und intensiv nachgedacht, wissend, dass die Verleumdungen der Transaktivisten mich wieder treffen würden, nur dass es diesmal noch giftiger sein würde. Ich musste mich in die Ideologie, die Themen und die Praxis der gegenwärtigen Transgenderbewegung einarbeiten. Die Hassnachrichten und die Zensur, die ich persönlich erlebt habe, haben nie aufgehört, und ich hätte mich lieber anderen feministischen Themen zugewandt, die meinen Geist, meine Zeit und mein Schreiben ausfüllten.
Dieses Buch ist nicht TheTranssexual Empire Teil 2, aber es hätte ohne Teil 1 nicht geschrieben werden können. Es geht jetzt viel mehr um Mädchen und Frauen, die transitionieren und dann detransitionieren, während sich in den 70er und 80er Jahren nur sehr wenige Frauen dem Transsexualismus und den damit verbundenen Hormonen und Operationen zuwandten.
Doppeldenk ist auch ein Buch...
| Erscheint lt. Verlag | 1.9.2023 |
|---|---|
| Übersetzer | Claudia Heinze, Renate Klein |
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Gender Studies |
| Schlagworte | Berücksichtigt die Sicherheit von Frauen und Mädchen • informativ • international • Klar und deutlich geschrieben • Suche nach Wahrheit |
| ISBN-10 | 1-925950-74-3 / 1925950743 |
| ISBN-13 | 978-1-925950-74-8 / 9781925950748 |
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