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Militär und Familie -  Dorit Geva

Militär und Familie (eBook)

Eine andere Geschichte moderner Staatlichkeit

(Autor)

eBook Download: PDF
2022 | 1. Auflage
372 Seiten
Hamburger Edition HIS (Verlag)
978-3-86854-464-0 (ISBN)
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In welchem Verhältnis stehen moderner Staat und moderne Familie? Dorit Geva verfolgt diese Frage anhand einer für die Staatlichkeit symbolkräftigen Institution: der Wehrpflicht.  In einer historisch vergleichenden Studie zu zwei paradigmatischen Nationen, zu Frankreich und zu den Vereinigten Staaten, untersucht sie die Spannung zwischen familialer und staatlicher Autorität. Es wird deutlich, dass zentrale Erwartungen an männliche Staatsbürger - Soldat sein und Vater sein - im Widerspruch zueinander stehen. Denn wenn Männer Soldaten werden, sind sie nicht da, um der Familie vorzustehen, und als Väter können sie nicht jederzeit kämpfen. Geva zeichnet die institutionellen Versuche nach, mit dieser Spannung umzugehen. Dabei zeigt sie, wie moderne Staatsentwicklung an familiale Autorität und deren geschlechtsspezifische Strukturen gebunden ist. Deshalb nimmt die Autorin nicht nur die Regeln der Wehrpflicht, sondern auch die Position der Frau im Familienrecht, Prozesse der Arbeitsteilung und patriarchale Familienstrukturen in den Blick.  So führt Dorit Geva eindrucksvoll vor, wie lohnend die Verbindung feministischer Forschung mit einer an Max Weber orientierten Staatswissenschaft sein kann.

Dorit Geva ist Professorin am Fachbereich Soziologie und soziale Anthropologie an der Central European University (Budapest/Wien). Ihre Forschungsbereiche sind Gender Studies, politische Soziologie, vergleichende und historische Soziologie sowie soziale Anthropologie.

Dorit Geva ist Professorin am Fachbereich Soziologie und soziale Anthropologie an der Central European University (Budapest/Wien). Ihre Forschungsbereiche sind Gender Studies, politische Soziologie, vergleichende und historische Soziologie sowie soziale Anthropologie.

Cover 1
Titelseite 2
Impressum 3
Inhaltsverzeichnis 4
Teresa Koloma Beck · Vermessung des besetzten Raums, Ein Vorwort 7
Einleitung · Wehrpflicht, familiale Autorität und moderne Staatlichkeit in Frankreich und den USA 23
Max Weber, familiale Autorität und moderne westliche Politikentwicklung 28
Feministische Staatstheorie?–?ein Schritt zurück?–?und nach vorn 35
Die Brücke zwischen Feministinnen, Weberianern und Foucaultianern 39
Zwei Sonderfälle? Ähnlichkeiten und Unterschiede 43
Teil I · Wehrpflicht, familiale Autorität und moderne Staatlichkeit im modernen Frankreich 55
1 Nationale Zwangsdienste, familiale Autorität und der père de famille im Frankreich des 19.?Jahrhunderts 56
Patriarchale Herrschaft und familiale Souveränität in der Revolutionszeit 58
Die napoleonischen Reformen und der Zuwachs väterlicher Macht 65
Napoleonische Reformen, die Wehrpflicht und Widersprüche zwischen Staat und väterlicher Autorität 70
Kontinuitätslinien im 19.?Jahrhundert 78
2Die Wehrp?icht, der Pronatalismus und der Niedergang der familialen Souveränität am Anfang derDritten Französischen Republik 87
Die Dritte Französische Republik: Ein Versuchsfeld des französischen Republikanismus 87
Genderfragen in der frühen Dritten Republik: Republikanismus, Bevölkerungsrückgang undder père de famille 95
Père de famille 101
Die Dritte Republik und die Nation unter Waffen 103
Das Rekrutierungsgesetz von 1905: Militärdienst »für alle gleichermaßen« 108
Die Bevölkerungskrise und die Anfechtung der familialen Autorität 114
Mobilisierung und Demobilisierung in Kriegszeiten 119
3 Die famille nombreuse und der Sicherheitsstaat im Frankreich der Zwischenkriegsjahre 125
Bevölkerungsrückgang, Backlash in Genderfragen, familiale Autorität 125
Die famille nombreuse in der Armee-Reform der Nachkriegszeit 132
Bevölkerungsrückgang ist Krieg: Der Entwurf des Rekrutierungsgesetzes von 1928 149
Die années creuses und der Weg zum totalen Krieg 158
Familiale Autorität und das Gespenst des totalen Kriegs 169
Teil II · Einberufung, familiale Autorität und moderne Staatlichkeit in den Vereinigten Staaten 174
4 Ernährerrolle, Selective Service und die Wehrp?icht im Ersten Weltkrieg 175
Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg 178
Ehestandsrecht, Autorität im Haushalt und Wandlungsprozesse der Vorkriegszeit 187
Die Preparedness-Bewegung und der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 192
Die Extravaganz des Voluntarismus und die Entstehung des Selective Service 195
Die erste Einberufung: Jeden Fall mit Wohlwollen und gesundem Menschenverstand angehen 209
Der neue Einstufungsplan 213
Konfrontation mit einer »Heiratsepidemie« 219
Race, Gender und die selektive Erhaltung des patriarchalischen Haushalts 230
Selektiv invasiv: Die Wehrpflicht während des Ersten Weltkriegs im Vergleich zu Großbritannien, Kanada und Neuseeland 235
5 Die Vätereinberufungskrise und der Zweite Weltkrieg 241
Die frühe Wehrpflicht im Zweiten Weltkrieg: Eine Kommission buchstabengetreu, eine Kommission liberalistisch, eine Kommission in der Mitte 250
Meldepflichtige mit Tauglichkeitsgrad III, März 1941 bis Dezember 1941 264
Die War Manpower Commission und der Niedergang väterlicher Souveränität 264
Arbeiten oder kämpfen (oder Vater werden) 273
Mehr Paternalismus, weniger Befugnisse der Regierung 287
Race, Gender und die gewandelte Verbindung Familie??/???Staat 300
Selective Service und die quasiautonome Familie 306
Schluss · Familiale Autorität und moderne Staatlichkeit in Vergangenheit und Gegenwart 310
Von Feministinnen und Bellizisten 316
Die Aussichten einer feministischen historischen Soziologie 319
Aus der Vergangenheit in die Gegenwart 323
Der Niedergang der Massenarmee und die heutige Verbindung von Familie und Staat 329
Bibliogra?e 336
Französische Primärquellen 336
Monografien 336
Archivmaterial des Service Historique de l’Armée de Terre, Château de Vincennes (SHAT) 336
Zeitschriften der Pronatalisten und Pro-Familienorganisationen in der Bibliothèque Nationale de France (BNF) 336
Zeitungen 337
Französische Parlamentsdokumente 337
Amerikanische Primärquellen 337
Archivmaterial der United States National Archives and Records Administration (NARA) 337
Zeitungen und Zeitschriften 337
Veröffentlichungen des Selective Service Systems 337
Dokumente des Kongresses und der Exekutive 338
Bücher, Artikel, Dissertationen und Essays 338
Dank 366
Zu den Autorinnen 371

Erscheint lt. Verlag 30.5.2022
Übersetzer Heide Lutosch, Werner Roller
Vorwort Teresa Koloma Beck
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Gender Studies
Schlagworte Arbeitsteilung • familiale Autorität • Familienrecht • Frankreich • Gender • patriarchale Familie • Soldat • Staat • Staatsbürgerschaft • Staatsentwicklung • USA • Vater • Wehrpflicht
ISBN-10 3-86854-464-X / 386854464X
ISBN-13 978-3-86854-464-0 / 9783868544640
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