Burnout und Sabbat (eBook)
148 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-6951-6651-0 (ISBN)
Volker Eigenbrod, * 1962, legt hier ein weiteres Werk vor, hinein in die große geistliche Notlage unserer Zeit, die den Menschen zunehmend verfehlt reduktionistisch betrachtet als eine Art höheres Tier. Burnout als Thema hat einen tiefergehenden Hintergrund als nur seelische-körperliche Symptome. Was eine differenzierte Sichtweise auf das Menschenwesen aus Körper, Seele und Geist betrifft versagt die Schulmedizin weitgehend. Körper, Seele und Geist - die Verfasstheit des Menschen ist sinnvoll eingerichtet über natürliche Zusammenhänge hinaus. Aus dieser Gesamtperspektive ist ein Burnout ein sehr nützliches Phänomen. Sehr viele Krankheiten sind nützlich, sie bewahren vor dem zeitlichen Tod, indem sie anmahnen gegenzusteuern. Ein Burnout weist hin auf Verfehltheiten des Lebens, einen irrigen Lebensweg, der nicht zielgerecht ist. Soll das Leben gelingen, so gelingt es nur vom Geist her, und das nicht aus eigener Kraft. Der Geist des Menschen steht in einem größeren Zusammenhang. Es gibt Annäherungen an ein gelingendes Gesamtleben, es gibt aber auch Abweichungen, welche früher oder später zu Symptomen führen. Die Lösung beim Burnout liegt nicht in einem verbesserten Zeitmanagement, sondern ein lebensdienlicheres Zeitmanagment schafft Klarheiten hin auf die Lösung. Viele, die einen Burnout entwickeln, sperren sich dagegen, was man am Zynismus erkennt, der nicht selten zum krankhaften Komplex mit dazugehört. Der kluge Mensch dagegen lernt auf die Stimme seiner Seele zu hören, die ihre Information aus dem Geist erhält, der wiederum in einem größeren Zusammenhang steht. Ein gelingendes Leben gelingt allein aus diesem Zeit und Raum transzendierenden Zusammenhang heraus. Der Geist ist der Entscheidungspunkt, die Seele die Mitteilende, was Gelingen betrifft oder Misslingen mit Symptomen bis hinein in einem das Leben zum Erlahmen bringenden Burnout. "Burnout und Sabbat" bietet die Lösung zielgerecht, über die Symptomatik hinaus. Eigentliche Gesundheit ist geistlicher Art. Der Geist ist zielführend, der Körper das Mittel, die Seele der Kompass, der anzeigt, ob die Zielführung ge- oder misslingt. Ein Kompass, der eine starke Fehlausrichtung anzeigt, so sehr, dass die Lebensreise immer mehr zu stagnieren scheint, ist höchst nützlich. Es kommt darauf an, die Lebensrichtung zu ändern. Letztendlich kommt es darauf an, eine bestimmte Entscheidung zu treffen und sich übernatürlich helfen zu lassen. Wie das gelingt wird im zweiten Teil von "Burnout und Sabbat" beschrieben.
Einleitung
Routinen gibt es, die töten, und Routinen, die schließlich beleben. Routinen die töten können als Etappe den Burnout haben. Burnout ist ein Zeichen selbstdestruktiver Routinen. In diesem Buch wird Routine gelehrt, die das Lebendigsein stärkt, es ist die Routine der Ruhephasen.1
Des Wirkens Gleichgewicht bedarf der Ruhe. Nicht ausbalanciert kann es schließlich dahin kommen, dass die Ruhe ihr Recht immer unmissverständlicher einfordert. Die Menschenseele ist kein Automat, bei dem man einfach mal Ersatzteile austauscht, wenn es irgendwo schleift. Sondern der Mensch ist ein Sinnwesen mit einem Organismus, dessen Zweck eben dieser Sinn ist: Sinnverwirklichung.2 Zeit und Selbstregeneration sind Merkmale eines funktionierenden Organismus.3 Wird der Sinn - beim Burnout speziell in der unbewussten Spiegelung der Mitmenschen, mit denen man konstruktiv wirken möchte - dauerhaft verfehlt, dann gerät schließlich auch die Regeneration aus ihrem Gleichgewicht, ihrem Rundlauf, die Zeit verlangsamt sich4, es geht immer weniger und schließlich fast nichts mehr, sie kann auch stoppen: Tod5.
Das Hauptproblem folglich beim Burnout ist das Verfehlen des Lebenssinns.6 Ruhe dagegen bedeutet Besinnung, notwendigerweise, wenn die Ruhe echt ist. So kommt der Mensch sich selbst, seinem Wesen näher, und findet zurück ins Gleichgewicht. Hier ist allerdings schon der Problemkern angesprochen, denn Burnout ist mehr als ein nur verfehltes Zeitmanagement, zum Burnout gehört Flucht vor sich selbst über längere Zeiträume hinweg aus unterschiedlichen Gründen. Soll die Flucht vor sich selbst fortgesetzt werden, so finden sich leicht andere Fluchtwege.7 Das hier im Folgenden beschriebene routinierte Verfahren ist auf jeden Fall vorteilhaft, weil es Entscheidungsspielräume öffnet, gleichgültig auf welchen Fluchtwegen vor sich selbst man sich gerade befindet.8
Zyklisches Gleichgewicht betrifft nicht nur den Sabbat als die Zäsur in der Siebentagewoche, sondern der Siebentage-Rhythmus ist eingebettet in die größeren und kleineren Rhythmen und letztendlich in ein pulsierendes Gesamtleben, dessen zeitliches Dasein mit einem letzten Herzschlag zu Ende kommen wird. Auf Sinn kommt es an am Ende und ein dementsprechend zielgerichtetes Leben gelingt, der Lebenskreis schließt sich und ist sinnvoll eingebettet in das Größere der Ewigkeit. Misslingen bedeutet, falschen Sinn in der eigenen persönlichen Lebenszeit vergötzt zu haben, zum Beispiel eine Aufgabe.
Menschen, am Ende ihres Lebens befragt, was sie falsch gemacht haben und, wenn sie noch einmal neu anfangen könnten, anders machen würden, geben in der Regel Antworten, die sich auf ein menschlicheres Zeitmanagement beziehen, und zwar sowohl gegenüber nahestehenden Mitmenschen (Familie, Freunde, denen sie mehr Zeit widmen würden), als auch sich selbst. Doch Menschen in ihrer Menschlichkeit sind beschädigte Spiegelungen. Ein sinnvolles Leben gelingt allein durch Zuwendung des Menschensinns zu seinem Schöpfer. Andernfalls macht der Mensch sich am Ende seines Lebens etwas vor. Die Problematik des Burnouts in einem Leben ist im Kleinen die gleiche wie ein als misslungen selbst beurteiltes Leben insgesamt am Ende im Großen. Es ist falsches menschliches Beziehungsleben, dass intern nur gelingen kann, wenn es von außen, von der Schöpfungsgrundlage her sich zurechtbringen lässt und überhaupt erst einmal einen Bezug dazu hat. Insofern sind die reuigen Berichte von Menschen nahe dem Ende ihres Lebens relativ zu betrachten, sondern lebt der Mensch ohne Bezug zu seiner Schöpfungsgrundlage, dann ist das zu Bereuende sowieso am Ende auf dem Plan, die Sinnlosigkeit. Die Sinnlosigkeit ist die Bezuglosigkeit zum Sinn, die sich im Mitmenschen nur spiegelt. Genau hier tritt der Burnout ein, er ist eine - zwar nur unbewusste bis vorbewusste - Erkenntnis der Sinnlosigkeit im Spiegel der Mitmenschen, aber immerhin! Folglich ist Burnout ein sehr günstiger Effekt, ein hilfreicher Symptomkomplex um die zugrundeliegende Fehlausrichtung zu korrigieren, und zwar des zeitlichen Gesamtlebens. Letztendlich geht es nicht um Zeitmanagement, sondern um die Reparatur, Zurechtbringung des beschädigten ewigen Menschenspiegels, seines Geistes in einem transzendenten Sinn.
Teil 1 beschäftigt sich zunächst nur mit dem Auflösen von Burnout. Es ist eher psychologisch, kann auch, obwohl deutlich geistlich durchwoben, von Atheisten und Agnostikern gut angewandt werden. Der eigentliche Sinn, der vermittelt werden soll, findet sich dann in Teil 2, wo es zunächst um die religiösen Grundlagen des Sabbats geht, seine Herkunft, seine gesellschaftlichen Auswirkungen, seine ordnungsgemäßen und sektiererischen Anwendungen und seine Grenzen. Danach dann wird die Hilfestellung gewiesen, die weder eine psychologische Technik noch religiöse Bezugnahmen leisten, sondern die kindlich ergriffen wird, durch Vertrauen.
1 Es gibt weitere solche Routinen, z. B. die Routine der Essensphasen, der Schlafesphasen, die verfehlt missbräuchlich, aber eben auch lebensförderlich gestaltet werden können; es gibt die jährlichen Festphasen und im einmaligen Zyklus des Gesamtlebens gibt es die Zäsuren der Initiation oder der Hochzeit zum Beispiel. Dies ist die erste von 142 Fußnoten, die eingefügt sind, damit der Haupttext flüssig lesbar bleibt. Zudem bieten acht Artikel mit Begriffserklärungen weitere Hinweise (S. 106-131), so dass gedankliche Weiterführungen möglich werden, speziell dann auch mithilfe des umfassenden Bibelstellenverzeichnisses am Ende (S. 137-145). Wegen des Umfangs der Anmerkungen und Hinweise sei empfohlen, den im Vergleich zu den kommentierenden Beifügungen flüssig gut lesbaren Haupttext hier zunächst ohne die Fußnoten zu lesen und danach noch einmal mit den Fußnoten je und je sowie die Begriffsartikel zum Schluss.
2 Der Zeitgeist, vulgärdarwinistisch den Menschen auf ein Tier reduzierend, materialistisch nach ökonomischen Kriterien centgenau seinen Wert an Zeit (durch Arbeit) kalkulierend, führt in den Sinnverlust. Eine Religion ohne Sinn (Religion des Materialismus, Religion der Sinnlosigkeit) tritt zunehmend an die Stelle der älteren Systeme, insbesondere des Christentums, das allerdings die Lösung ist nicht nur der Sinnlosigkeit, sondern auch der Religion.
3 Ohne Zeit ist der Mensch tot (d. h. eine Leiche, ein Geist außerhalb eines Körpers mit entwichenem Leben, also entwichener Seele); ohne Selbstregulation galoppiert er auf den Tod zu.
4 Subjektiv, ihre Wahrnehmung, besser vielleicht: Realisierung.
5 Bis hinein in den Suizid, was die traurigste aller Todesarten ist (vgl. dazu: Das Buch für Sterbende, ISBN 9783 819 232 725, Kap. 2.4: Der Zusammenhang zwischen Körper, Seele und Geist praktisch verdeutlicht an den Beispielen Nahrung, Krieg, Suizid).
6 Und zwar in der Spiegelung der Mitmenschenwelt. Dieses Hauptproblem ist fast immer unbewusst bis vorbewusst. Letzteres bedeutet, eine Ahnung liegt vor mehr oder weniger, je nachdem wie nahe die Schwelle des Bewusstseins ist.
7 Flucht vor sich selbst bedeutet letztendlich, der Menschengeist wendet sich ab von seiner Quelle und verfehlt schließlich so sein Ziel. Wollte man den Menschengeist, der zwar nur geschaffen ist, mit Gott vergleichen, der auch Geist, aber ungeschaffen ist, dann ließe sich an den Beginn der bekannten Jona-Prophetengeschichte im Alten Testament denken: "Und es geschah die Rede des HERRN an Jona ...: Steh auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und rufe aus über ihr {mein Gericht, damit sie umsinnt}, denn heraufgestiegen ist ihr Böses vor mich! Und Jona stand auf, um zu fliehen nach Tarsis vor dem Angesicht des HERRN ..." (Jona 1,1-3a). Bei der Flucht vor sich selbst geht das zu fliehende mit auf die Flucht und so wird letztendlich jeder Fluchtweg verbaut. Überall, wohin man flieht, findet man das zu fliehende. Die Erschöpfung, die schließlich eintritt, ist der Burnout, eine Gnade, damit der Mensch zurückfindet zu sich selbst in klarer Winkelung zu seinem Urbild (zur Winkelung vgl. auch Fußnote 43). Jona, vom Fisch verschlungen, wurde wieder ausgespuckt ans Land und zu neuem Leben erweckt, doch seine Torheit kehrte zurück, so dass er am Ende verdrossen sterben möchte. Die Jonageschichte sei hier empfohlen, lesbar in weniger als einer halben Stunde. Alle hier im Text zitierten Bibelstellen wurden eigens aus den hebräischen Grundtexten des Alten und den altgriechischen des Neuen Testaments übersetzt, wobei geschweifte Klammern { } das Verstehen erleichternde Zusätze enthalten, die sich in den alten Texten nicht finden. Statt HERR ließe sich auch JHWH übersetzen: "Und es geschah die Rede JHWHs an Jona ... Und Jona stand auf, um zu fliehen nach Tarsis vor dem Angesicht JHWHs ..." (vgl. dazu den Artikel JHWH, S. 106-111).
8 Licht auf die eigene, die individuelle Problematik wird durch das hier beschriebene Verfahren geworfen (was unangenehm ist) und im Licht sind individuelle Fingerzeige zu erwarten, Hinweise, die praktikabel sind (was heilsam sein wird, wenn man den...
| Erscheint lt. Verlag | 14.11.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft |
| ISBN-10 | 3-6951-6651-7 / 3695166517 |
| ISBN-13 | 978-3-6951-6651-0 / 9783695166510 |
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