Erfüllter leben mit Minimalismus (eBook)
311 Seiten
Irisiana (Verlag)
978-3-641-33073-6 (ISBN)
Adina Markowz, bekannt als die 'Minimalismuse', hat alles aussortiert, was nicht mehr zu ihrem Leben passte - und dabei volle Schränke und überfüllte Terminkalender gegen etwas viel Wertvolleres eingetauscht: Klarheit, Leichtigkeit und Lebendigkeit.
Ganz ohne Zwang, Druck oder Verzicht.
In 40 spielerischen, tiefgreifenden und leicht anwendbaren Übungen zeigt sie dir, wie du Minimalismus in verschiedenen Lebensbereichen für dich nutzen kannst - seien es Besitz, Finanzen, Zeit, Gedanken, Emotionen, Beziehungen, Beruf oder Digitales. In diesem Ratgeber geht es nicht um Extreme, sondern um den Weg zurück in die Balance.
Du musst also nicht übermorgen 90 Prozent deines Besitzes loswerden: Adinas Minimalismus ist entspannt, alltagstauglich und schenkt dir frische Energie, statt dich mit Optimierungsstress oder schlechtem Gewissen zu belasten. Begib dich auf eine Reise, die weit über das Aufräumen hinausgeht - hin zu einem Leben mit mehr Raum für das, was dich wirklich erfüllt.
Adina Markowz ist auf Instagram als 'Minimalismuse' bekannt und beliebt. Als Coach begleitet sie andere Menschen dabei, sich von materiellem und mentalem Ballast zu befreien und verhilft ihnen so zu mehr Lebensfreude, Leichtigkeit und Energie. Die Minimalismuse lebt und arbeitet in München.
Warum wird man Minimalist?
Warum entscheiden sich manche Menschen, ihren Besitz freiwillig zu reduzieren, während andere wiederum danach streben, ihre Besitztümer immer weiter zu vermehren? Wer sind diese Menschen, die sich bewusst dafür entscheiden, sich von Dingen zu trennen, die noch gut, schön oder brauchbar sind, während andere Menschen diese Dinge behalten? Minimalisten sind nach meiner Beobachtung Menschen, die aus einem gewissen materiellen Wohlstand heraus die Erfahrung machen, dass das persönliche Wohlbefinden nicht damit zusammenhängt, wie viele Kleidungsstücke im Schrank, Wundermittel im Bad und schöne Gegenstände in den Regalen liegen. Wäre das der Fall, müssten wir heute vor Glück und Zufriedenheit im wörtlichen Sinne aus allen Nähten platzen. Egal, wie sehr die Werbung es uns glauben machen möchte: Zufriedenheit ist nichts, was wir per Click & Collect kaufen und uns ins Regal stellen können. Während es einerseits stimmt, dass materieller Wohlstand bis zu einem gewissen Grad zu unserem Wohlbefinden beitragen kann, weil er uns Sicherheit und Komfort bietet, stimmt es andererseits auch, dass unsere Zufriedenheit ab einer bestimmten materiellen Schwelle nicht mehr weiterwächst, nur weil wir weiterkonsumieren.
Viel hilft viel – stimmt das wirklich?
Ein einfaches Beispiel: Ein Set Bettwäsche hat für uns besonders dann einen großen Nutzen, wenn es das einzige Set ist, das wir besitzen. Ein zweites Set Bettwäsche kann einen zusätzlichen, wenn auch etwas geringeren Nutzen bringen, weil wir damit flexibler waschen und bei Bedarf Gäste ausstatten können. Zudem kann es uns Freude bereiten, zwischen verschiedenen Farben zu wechseln. Der Nutzen eines weiteren, dritten Bettwäsche-Sets ist bereits verschwindend gering. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass der Nutzen unseres Besitzes irgendwann gesättigt ist und mehr Besitz uns weder zufriedener noch entspannter macht. Konsumieren wir dennoch über diesen Punkt der Sättigung hinaus, steigert das vielleicht noch kurzfristig unser Glücksgefühl beim Kauf. Langfristig steigern wir damit aber eher unseren Frust, wenn jahrelang angehäufte Besitztümer immer mehr zur Belastung werden. Das ist in etwa so ähnlich, wie wenn wir immer weiteressen, obwohl wir schon längst satt sind. Jeder zusätzlich angeschaffte Gegenstand ist mit Mehraufwand verbunden, der sowohl vor der Anschaffung als auch nach der Anschaffung anfällt. Dieser ist nicht immer direkt sicht- und fühlbar, weshalb wir ihn beim Kauf häufig vernachlässigen.
Zurück zu unserem Beispiel: Für die Herstellung eines Bettwäsche-Sets werden Ressourcen wie Baumwolle, Wasser und Chemikalien benötigt. Hinzu kommen Arbeitskraft und -zeit, Lieferwege, Lagerung und der Aufwand für Werbung und Vertrieb des Produkts. Für alle diese Aufwände bezahlen wir beim Kauf mit unserem Geld (in dessen Verdienst wir zuvor üblicherweise unsere Lebenszeit investiert haben). Zu Hause eingetroffen, will die Bettwäsche aufbewahrt werden, beispielsweise in einem Schrank. Genau wie jeder andere Gegenstand, der Platz braucht, beansprucht er einen kleineren oder größeren Teil unserer Wohnkosten. Die Bettwäsche will darüber hinaus natürlich auch gereinigt, gefaltet und bei Bedarf repariert werden. Das kostet uns Lebenszeit, Geld und Energie. All das vernachlässigen wir tendenziell beim Kauf, weil wir, wie wir längst wissen, Kaufentscheidungen nur zu einem kleinen Teil rational und zum großen Teil emotional treffen. Emotionale Kaufentscheidungen führen deshalb häufig dazu, dass wir erst eine gewisse Zeit nach einem Kauf wirklich klar bewerten können, wie sich Nutzen und (unsichtbare) Aufwände zueinander verhalten. Wenn wir dann überhaupt noch darüber nachdenken …
Entspannt, nicht bequem
Minimalisten sind Menschen, die versuchen, dieses Aufwand-Nutzen-Verhältnis sowohl für bereits getätigte Anschaffungen als auch für anstehende oder mögliche Anschaffungen sorgfältig abzuwägen. Sie behalten etwas nicht einfach, nur weil sie es vielleicht irgendwann noch einmal gebrauchen könnten, weil es ihnen geschenkt wurde oder es eigentlich doch ganz hübsch ist. Sie behalten nur, was sie viel und gern nutzen und ihnen Freude bereitet. Die Summe aller Gegenstände, die in unseren Haushalten lagern, ohne unseren Alltag regelmäßig zu erleichtern oder zu bereichern, belasten unseren Raum, unsere Zeit, unser Geld und unsere Lebensenergie. Minimalisten haben für sich erkannt, dass das Behalten dieser Dinge zwar kurzfristig bequemer sein kann, mittel- und langfristig aber zu Frust, Stress und Überforderung führt. Und zwischen kurzfristigem Komfort und langfristiger Entspannung entscheiden sie sich regelmäßig für Letztere. Der Schlüssel zu einem erfüllten Leben besteht darin, entspannt zu sein, nicht bequem.
Falls du jetzt direkt Lust hast, deine Bettwäsche auszusortieren, ist meine Bettwäsche-Daumenregel vielleicht ein guter Anhaltspunkt. Die meisten Haushalte kommen entspannt und komfortabel mit zwei Bettwäsche-Sets pro Person (oder pro Matratze) aus.
Wobei kann Minimalismus helfen?
Es gibt viele Gründe, eine minimalistischere Lebensweise auszuprobieren. Im Folgenden beschreibe ich die häufigsten Beweggründe und meine persönlichen Erfahrungen damit.
Weniger Mental Load durch Minimalismus
Als Mental Load wird die häufig unsichtbare mentale Belastung durch Alltagsaufgaben bezeichnet. Je mehr Besitz, Verpflichtungen und Verantwortung wir haben, desto mehr gibt es zu organisieren und im Kopf zu behalten. Indem wir reduzieren, was wir haben, wollen und müssen, verringern wir auch die damit einhergehende empfundene Belastung. Früher war ich ein großer Fan von To-do-Listen. Indem ich alles niederschrieb, um das ich mich kümmern wollte oder könnte, hatte ich das Gefühl, weniger im Kopf behalten zu müssen, ohne etwas Wichtiges zu vergessen. Irgendwann merkte ich aber, dass ich, obwohl ich genug Zeit gehabt hätte, die Punkte auf der To-do-Liste abzuarbeiten, viele Punkte über Monate, sogar Jahre hinweg nie erledigte. Waren diese Punkte also wirklich so wichtig wie ursprünglich gedacht? Ich unterteilte daraufhin alle meine To-dos in Must-dos und Could-dos. Must-dos waren Punkte, bei denen ich rechtliche oder finanzielle Probleme bekommen würde, wenn ich sie nicht erledigte, also vor allem bürokratische und formelle Angelegenheiten. Could-dos (man könnte auch Should-dos oder Want-to-dos dazu sagen) waren Punkte, die ich zwar gern erledigt hätte, die aber nicht selten trotzdem monatelang unerledigt auf der Liste stehen blieben und sich irgendwann als doch nicht so wichtig herausstellten. Diese Kategorie ist üblicherweise die deutlich größere auf unseren To-do-Listen. Could-dos sind meist doch nicht so wichtig oder dringend genug, weshalb uns verständlicherweise häufig die Motivation fehlt, uns darum zu kümmern – und daran gibt es nichts auszusetzen. Das heißt nicht, dass wir faul sind, sondern effizient mit unserer Energie umgehen. Nachdem ich meine To-do-Liste also in Must-dos und Could-dos unterteilt hatte (Punkte, die seit über sechs Wochen auf der Liste stehen, gehören quasi immer in die zweite Kategorie), strich ich alle Could-dos aus der Liste, in der Annahme, dass ich alles, was sich irgendwann doch wieder als wichtig herausstellen sollte, jederzeit wieder aufnehmen könnte. Meine To-do-Liste schrumpfte schlagartig von 30 auf zwei Punkte. Und wahrscheinlich wäre der Effekt bei dir ähnlich. Denn das, was wirklich dringend und wichtig ist, erledigen wir meist innerhalb weniger Tage direkt, auch ohne es auf eine Liste zu schreiben. Landet es auf unserer To-do-Liste, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich später doch nur als Could-do entpuppt. Seit einigen Jahren führe ich privat gar keine To-do-Liste mehr, da ich die wenigen wirklich wichtigen und dringenden Dinge in der Regel sofort oder innerhalb weniger Tage erledigen kann, nachdem sie anfallen oder bevor sie fällig sind. Und die unwichtigen Dinge nehme ich mir gar nicht mehr vor. Dieses Vorgehen hat meine mentale Belastung nachhaltig verringert. Das heißt nicht, dass es das Ziel sein muss, die To-do-Liste ganz loszuwerden. Besonders Eltern kann sie helfen, den Mental Load zu organisieren und aufzuteilen. Ob mit oder ohne Liste – das regelmäßige Erkennen und Streichen von verzichtbaren Could-dos reduziert den Mental Load erheblich und schafft automatisch mehr Raum für das, was man tun möchte, und das, was wirklich wichtig ist.
Ziele erreichen und Kreativität
Minimalismus ist nicht das Ziel, aber eine gute Idee, wenn du welche hast. Mehr mentale Kapazität zu haben, zum Beispiel durch kurze To-do-Listen, ermöglicht uns, fokussierter und zielstrebiger oder überhaupt erst auf unsere Ziele hinzuarbeiten. Weniger Ablenkungen und mehr freie Zeit führen bei mir fast automatisch dazu, dass ich viel mehr kreative Ideen habe und auch die Zeit und Muße, sie umzusetzen, während sie noch »warm« sind. Besonders für Menschen, die in ihrem Beruf oder Hobby kreativ arbeiten, ist Minimalismus deshalb hervorragend geeignet, ja vielleicht sogar notwendig.
Mehr mentale und emotionale Kapazität für Komplexität
Fühlen wir uns von einem Zuviel an Sachen, Terminen und Verantwortung in unserem eigenen Leben überfordert, neigen wir als Ausgleich unterbewusst dazu, unser Innenleben und das Weltgeschehen zu vereinfachen oder weniger diffizil wahrzunehmen. Wir haben schlichtweg zu wenig freie Kapazität für noch mehr Komplexität, weil wir bereits so sehr mit der Bewältigung unseres Alltags beschäftigt sind. Durch die Vereinfachung unserer unmittelbaren Umgebung (etwa durch das Aussortieren von Besitz und Terminen) schaffen wir mentale und emotionale Kapazität, die wir dazu...
| Erscheint lt. Verlag | 23.4.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
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| ISBN-10 | 3-641-33073-4 / 3641330734 |
| ISBN-13 | 978-3-641-33073-6 / 9783641330736 |
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