Das Labyrinth aus Sternenstaub und Träumen (eBook)
464 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-03323-9 (ISBN)
Gaby Mrosek wurde 1971 im Ruhrgebiet geboren. Seit ihrer Kindheit ist sie eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin und hat zahlreiche Texte zu Papier gebracht. Zunächst studierte sie Sozialpädagogik und schloss mit Diplom ab. Sie ist neugierig auf die unterschiedlichen Biografien von Menschen und will deren Antrieb, Motivation und Sehnsüchte verstehen können. Neben dem Schreiben von Büchern arbeitet sie seit 2021 selbstständig als Coach und Wegbegleiterin. Hier ist sie nah dran an den Nöten und Beziehungsproblemen ihrer Klienten. Vor allem ist ihr Ziel, durch Romane den Leser nicht nur zu unterhalten, sondern auch direkt tief zu berühren und zum Über-das-Leben-Nachdenken anzuregen. In ihren Texten geht es in erster Linie um das Heilen von Beziehungen, geistige, spirituell und psychologische Weiterentwicklung und um Aussöhnung mit dem eigenen Leben. Die Autorin ist außerdem Podcastsprecherin und bietet regelmäßige Audio- sowie Video-Beiträge auf YouTube an. Zur Zeit gibt es fünf Bücher der Autorin bei Tredition: "Bruderherz - Mein Weg mit Jesus" "Lucy fällt" "Das ShineOn Projekt - Entdecke dein inneres Leuchten" (mit Co-Autorin Gauri Anzinger) "Das Labyrinth aus Sternenstaub und Träumen" "Brückentag. Wenn ein Sprung ins Wasser dein Leben verändert" Gaby Mrosek hat zwei erwachsene Töchter und lebt mit ihrem Mann im Ruhrgebiet.
Gaby Mrosek, Jahrgang 1971, wurde in Gelsenkirchen geboren. Bereits vor Schuleintritt brachte sie sich das Lesen und Schreiben selbst bei, um in die faszinierende Welt der Buchstaben eintauchen zu können. Sie hatte schon als kleines Mädchen einen tiefen Zugang zur geistigen Welt, verbunden mit dem Wunsch, das mit anderen teilen zu können. Menschen heilend auf ihrem Weg begleiten zu wollen, führte sie zunächst in das Studium der Sozialpädagogik und die Arbeit mit Kindern. Nach einem entscheidenden Wendepunkt in ihrem Leben, beschloss sie, Bücher und Texte für die Öffentlichkeit zu schreiben und Menschen als Mentorin zu coachen und zu beraten. Seitdem arbeitet sie als Buchautorin, Podcastsprecherin, Bloggerin und Wegbegleiterin. Hierbei liegt ihr Augenmerk stets auf der Heilung in Liebe. Sie erinnert Menschen in all ihrem Tun an die eigene Macht und Stärke. Ihre Leser und Zuhörer zurück in die innere Mitte zu bringen und somit in die Selbstliebe, ist ihr größtes Anliegen. Zur Zeit gibt es vier Bücher der Autorin bei Tredition: "Bruderherz - Mein Weg mit Jesus" "Lucy fällt" "Das ShineOn Projekt - Entdecke dein inneres Leuchten" (mit Co-Autorin Gauri Anzinger) "Das Labyrinth aus Sternenstaub und Träumen". Gaby Mrosek hat zwei erwachsene Töchter und lebt mit ihrem Mann im Ruhrgebiet.
1. Die Zusammenkunft
Dunkle Gewitterwolken jagten vom Wind getrieben über den Himmel.
Die Landschaft darunter reflektierte die letzten gespeicherten Sonnenstrahlen. Noch vor einigen Minuten repräsentierten sie einen wunderschönen Septembertag. Es war nicht vorherzusehen, dass das Wetter so rasant umschlagen würde und überhaupt zu können vermochte. Ganz plötzlich zogen sie auf, die grauen Wattebälle. Wie kleine unansehnliche Staubflocken auf einem reinen, hellblauen Untergrund. In Sekundenschnelle suchten sie ihresgleichen und verbanden sich zu grollenden Himmelsgebilden, die sogleich durch lautes Donnern akustisch unterstützt wurden.
Die Allee mit den unzähligen Sommerlinden, die vollreifen Maisfelder im Hintergrund, sowie die Landstraße in der Mitte wirkten in einem letzten aufflammenden Schimmer des Sonnenlichts völlig surreal. Ein Zwinkern nur und die ganze Szene hatte ihre Lieblichkeit verloren.
Während nun ein brausender Sturm aufzog, der mit Bäumen und Feldern spielte und die ersten Regentropfen schwer zu Boden gingen, konnte man einen vibrierenden Punkt in der Ferne ausmachen. Dieser Punkt kam schnell näher. Es handelte sich um eine sprintende Frau.
Diese junge Frau hieß Teresia und war völlig unvorbereitet in das Unwetter geraten. Mitten auf der Landstraße zwischen zwei weit entfernten Dörfern sah sie keine Chance, einen Unterschlupf zu finden. Normalerweise liebte Teresia das Wetter mit all seinen Spielarten. Sie war von je her ein naturverbundenes Kind gewesen, das sich im Regen genauso sehr freuen konnte wie bei Sonnenschein. Doch dieses Wetter hatte es in sich und instinktiv war ihr klar, dass sie hier mehr als nur nass werden konnte. Jetzt zuckten grelle Blitze über den Himmel. Der Sturm hatte sich in einen heftigen Orkan verwandelt und er spielte nicht mehr mit ihren langen schwarzen Haaren, sondern riss brutal daran, so dass es wehtat. Eine Böe blies hart in ihr Gesicht. Ihr blieb sämtliche Luft weg. Als ein Lindenast direkt vor ihren Füßen aufschlug, schrie sie hell auf. Eine unbändige Angst ergriff sie. Zum einen war diese sich schnell ändernde Situation so unfassbar, dass sie nicht an ihre Realität glauben konnte, zum anderen arbeitete ihr logischer Verstand im Turbogang und wischte ihre Ungläubigkeit an der ganzen Szenerie beiseite. Mit geschärften Augen checkte sie blitzschnell ihre unmittelbare Umgebung ab. Die einzige Möglichkeit, irgendwo in den nächsten Minuten eine sichere Unterkunft zu finden, lag in dem schmalen Weg links neben ihr. Dieser Trampelpfad führte mitten durch eins der hohen Maisfelder hindurch. Er war ihre einzige Chance. Irgendwo dahinter musste ein Unterstand sein, ein Stall oder vielleicht sogar das Haus des Landwirtes. Noch einmal schaute sie hinweg über die Landstraße, auf der bereits zahlreiche Äste zu Boden gegangen waren. Ein wenig fühlte sie sich wie das kleine Mädchen, das sie einst war. Dieses Kind hatte es geliebt, Lose auf dem Rummel zu öffnen. Meistens waren es nur Nieten oder Trostpreise, die es gewann. Der Weg durch den Mais war wie eines der Lose. Würde er eine Niete sein? Und was wäre dann? Teresia fühlte einen Sog. Vielleicht war es der Orkan, vielleicht ein inneres Ziehen. Sie konnte es nicht deutlich erkennen. Doch dieser Sog war es, der sie alle Zweifel beiseite wischen ließ. Ohne einen weiteren Gedanken begann sie erneut zu rennen. Sie sprintete mitten in das Feld hinein. Der Weg war so schmal, dass die Blätter der Pflanzen über ihre Arme, Beine und so manches Mal über ihr Gesicht fegten. Minutenlang hastete sie völlig durchnässt einfach geradeaus. Vor dem Sturm war sie hier etwas geschützter. Blitze zuckten in immer kürzeren Abständen über den beinahe schwarzen Himmel. Ganz plötzlich trat sie aus dem Feld hinaus und sah vor sich ein kleines schiefes Fachwerkhaus. Erleichtert und ohne eine Sekunde über den Inhaber nachzudenken, stürmte sie auf die uralte Holztür zu. Sie fand keine Klingel, dafür einen altmodischen Türklopfer. Verwundert betrachtete sie die runde Messingscheibe, die ein wunderschönes reliefartiges Labyrinth zeigte. Auf dem breiten Klopfring, der majestätisch darüber hing, war eingraviert: „Aus Sternenstaub und Träumen besteht dein Labyrinth.“
Ein Schauer lief über Teresias Rücken. Sie hatte das starke Bedürfnis, die Augen kurz zu schließen und tief durchzuatmen. Ihr fiel die Hypnosesitzung ein, die sie vor einem Jahr bei einem Psychologen gemacht hatte. Sie hörte die angenehm dunkle Stimme des Therapeuten so deutlich, als würde er genau jetzt neben ihr stehen: „Ich zähle nun von zehn an rückwärts. Wenn ich bei null angekommen bin, öffnen Sie Ihre Augen und sind wieder ganz hier. 10…9…8… das Atmen nicht vergessen…7…6… durch die Nase ein… 5…4… durch den Mund wieder aus…3…2…1 und 0.“
Sie öffnete die Augen in der kurzen Hoffnung, sie würde zu Hause in ihrem Bett liegen und hätte das alles nur geträumt. Stattdessen drückte sie eine schwere Orkanböe gegen die Tür. Es war so, als würde sie einen heftigen Schubs bekommen und der Wind würde ihr zuflüstern: „Geh endlich hinein…“
Beherzt ergriff sie den Messingring und klopfte mehrmals hastig. Die labyrinthförmige Metallscheibe klang dabei mystisch und heller, als sie erwartet hatte.
Es dauerte ein Weilchen, bis Teresia schlurfende Geräusche hinter der Tür wahrnahm. Ungeduldig trat sie mit ihren nassen Chucks von einem Fuß auf den anderen.
Ein Schlüssel wurde von innen im Schloss gedreht und gleich darauf öffnete sich die Tür einen Spalt breit.
Eine wohlige Wärme schlug ihr entgegen und ein orangefarbenes Licht ließ eine gemütliche Stube vermuten. Die Person war in der Lücke nur schemenhaft zu erkennen. Es schien sich um eine alte winzige Frau zu handeln, die mit einem dunkelbraunen Auge hinauslugte.
Teresia wollte etwas sagen. Doch noch bevor ein einziges Wort aus ihrem geöffneten Mund kam, wurde die Tür groß aufgesperrt und eine runzelige Hand zog sie am Ärmel hinein.
„Kommen Sie, Kindchen“, hörte sie die erstaunlich feste und klare Stimme sagen, die nicht zum Erscheinungsbild passen wollte. Jetzt konnte Teresia die alte Dame komplett anschauen. Sie blickte fasziniert auf eine Indianerin. Ja, so sah sie aus: Wie eine kleine Indianerin, noch kleiner als Teresia, die mit ihren knappen 1,60 m nicht gerade eine Riesin war. Ihre taillenlangen schneeweißen Haare waren hier und da von Silbersträhnen durchzogen, deren Schattierungen von hell- bis dunkelgrau gingen. Sie waren zu zwei akkuraten Zöpfen geflochten. Ihr dunkelrotes Kleid war mit wunderschönen Folkloremustern bestickt. Eigentlich hätte Teresia den Eindruck einer verkleideten alten Greisin bekommen müssen, aber nichts dergleichen war der Fall.
Statt sich zu wundern, kam ihr die Begegnung ganz normal und richtig vor.
„Kommen Sie“, wiederholte die Frau und sprach weiter: „Sie sind ja völlig durchnässt! Mit diesem Unwetter hat wohl niemand gerechnet. Ich habe trockene Kleidung für Sie und ein Handtuch. Dort drüben ist das Bad. Wenn Sie fertig sind, treffen wir uns im Salon.“
„Wir treffen uns im Salon“, wiederholte Teresia in ihren Gedanken und musste über die Wortwahl innerlich lachen. Gleichzeitig war sie fasziniert von der Stärke dieser uralten Lady mit der glasklaren Stimme.
„Ich danke Ihnen sehr“, sprach Teresia, während die Frau in einer reich verzierten Bauernkommode neben der Haustür wühlte.
„Ich bin tatsächlich völlig vom Wetter überrascht worden und kenne mich in der Umgebung auch nicht wirklich aus. Da ist ja weit und breit kein Haus zu sehen.“
„So ist es, Kindchen. Sie finden mich im Salon“, erwiderte die Frau und drückte Teresia resolut ein Bündel Stoff in die Arme. Sie zeigte noch mit runzligem Finger auf das Ende des Flures, wo sich anscheinend das Badezimmer befand und schlurfte dann davon.
Teresia zog zunächst ihre völlig durchweichten Stoffturnschuhe aus und stellte sie an die Tür. Im Bad entledigte sie sich ihrer Kleidung und rubbelte sich gründlich trocken. Sie überlegte, ob es in dem altmodischen, dunkelgrün gefliesten Raum so etwas wie einen Fön oder einen Wäschetrockner gab. Aber sie fand nichts dergleichen. So hängte sie alles auf einen kleinen Wäscheständer über der Badewanne. Mit umwickeltem Handtuch begutachtete sie die ihr zur Verfügung gestellte Kleidung. Da gab es eine weite lilafarbene Jogginghose, ein passendes Sweatshirt und dicke selbstgestrickte Socken in allen Farben dieser Welt. Als Unterwäsche dienten ein schwarzes Sport-T-Shirt sowie eine weiße gerippte Herrenunterhose. Teresia schluckte und wusste für einen Moment nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.
Noch vor einigen Minuten hatte sie die Wanderung zu einem Lost Place unternommen. Ihr Zeitplan war...
| Erscheint lt. Verlag | 3.10.2023 |
|---|---|
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität | |
| Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung | |
| Kinder- / Jugendbuch | |
| Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Persönlichkeitsstörungen | |
| Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Christentum | |
| Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Erwachsenenbildung | |
| Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
| Technik | |
| Schlagworte | Abenteuer • Agape • Drreiecksbeziehung • Dualseelen • Einheit • Einssein • Erleuchtung • Erwachen • finden • Frau • Gedanken • geistiges Erwachen • Geschichte • Gott • Große Liebe • Heiliger Augenblick • Herz • Jahre • Labyrinth • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Lovestory • Magie • Mann • Menschen • Moment • Mystik • Paar • Roadtrip • Romantik • Seelenliebe • Selbstfindung • Selbstliebe • SPIRIT • Spiritualität • surreal • Übersinnlich • Übersinnlichkeit • Welt • Wissen • Zwillingsseelen |
| ISBN-10 | 3-384-03323-X / 338403323X |
| ISBN-13 | 978-3-384-03323-9 / 9783384033239 |
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