Das neue Pilgern (eBook)
256 Seiten
Neue Erde (Verlag)
9783890603711 (ISBN)
Waltraud Hönes, Jahrgang 1964, Curandera (schamanische Heilerin), zeremonielle Künstlerin und Buchautorin, ist die Gründerin der Wayna Fanes-Tradition und der Gruppe Dolomiten Ayllu. Nach Abschluss ihres Psychologiestudiums an den Universitäten Würzburg und Konstanz bildete sie sich in Kalifornien (USA) bei führenden Vertreter/-innen der transpersonalen Psychologie fort. Bei dem peruanischen Meisterzeremonialisten und Curandero Don Oscar Miro-Quesada absolvierte sie eine zehnjährige Lehrzeit. Waltraud Hönes lehrt und heilt europaweit in Form von zeremoniellen Workshops und Pilgerseminaren, vor allem in den Dolomiten, wo sie lebt. Als Pilgerin für die Erneuerung unserer Beziehung mit der Erde betreut sie zusammen mit dem Dolomiten Ayllu ein Netzwerk von über hundert heiligen Orten.
Waltraud Hönes, Jahrgang 1964, Curandera (schamanische Heilerin), zeremonielle Künstlerin und Buchautorin, ist die Gründerin der Wayna Fanes-Tradition und der Gruppe Dolomiten Ayllu. Nach Abschluss ihres Psychologiestudiums an den Universitäten Würzburg und Konstanz bildete sie sich in Kalifornien (USA) bei führenden Vertreter/-innen der transpersonalen Psychologie fort. Bei dem peruanischen Meisterzeremonialisten und Curandero Don Oscar Miro-Quesada absolvierte sie eine zehnjährige Lehrzeit. Waltraud Hönes lehrt und heilt europaweit in Form von zeremoniellen Workshops und Pilgerseminaren, vor allem in den Dolomiten, wo sie lebt. Als Pilgerin für die Erneuerung unserer Beziehung mit der Erde betreut sie zusammen mit dem Dolomiten Ayllu ein Netzwerk von über hundert heiligen Orten.
Dank
Vorwort
1. Teil: Pilgern für das Zeitalter des Wiederzusammenkommens
Einführung: Wohin wollen wir gehen?
Die mythische Vision
Pilgern: sich bewegen, um der lebendigen Erde mit kristallklarem Herzen zu begegnen
Die sieben Goldsilbernen Regenbogenwege
2. Teil: Auf den Strahlen der Rayeta durch die Landschaft der Weltseele
Der Goldsilberne Rote Weg der klangvollen Vision
Der Goldsilberne Orangene Weg der wahren Erkenntnis
Der Goldsilberne Gelbe Weg der Vollendung des Selbst
Der Goldsilberne Grüne Weg des beherzten Handelns im Wissen um den Traum
Der Goldsilberne Blaue Weg der vollkommenen Hingabe
Der Goldsilberne Violette Weg der schöpferischen Inspiration und Transformation
Der ringförmige Goldsilberne Hellblaue Weg des Wiederzusammenkommens im kristallenen Herzen
3. Teil: Eine neue Pilgerbewegung
Die ersten Schritte
Da-Sein mit anderen Wesen
Die eigene Welt erweitern: Pilgerwandern
Weitergehen: Pilgern auf den Goldsilber-Regenbogenwegen
Die Einladung von Moltina und Turmin auf den Goldsilbernen Roten Weg der klangvollen Vision
Die Einladung von Trusilla und Philamon auf den Goldsilbernen Orangenen Weg
Die Einladung von Yimela und Sjuleiki auf den Goldsilbernen Gelben Weg
Die Einladung von Dolasilla-Luyanta und Elaynad auf den Goldsilbernen Grünen Weg
Die Einladung von Samblina und Ramanes auf den Goldsilbernen Blauen Weg
Die Einladung von Ishmeira, der Tsikuta und Shilamuyul auf den Goldsilbernen Violetten Weg
Die Einladung der ganzen königlichen Familie von Fanes auf den Goldsilbernen Hellblauen Weg
Noch einen Schritt weiter: Gemeinsam das Lichtnetz erweitern und in eine neue (T)Raumzeit aufbrechen
Bau eines einfachen Steinschreins
Verbindungsmeditation über das kristallene Herz mit dem erweiterten Wayna Fanes-Symbol
Die lunaren und solaren Zyklen mit einem Ritual der heiligen Wechselseitigkeit würdigen
Nachwort
Glossar der mythischen Gestalten
Glossar der fremdsprachigen Begriffe
Bibliographie
Über die Autorin
Die mythische Vision
Himmlisches Geschenk
Verborgen wächst es heran
Erde die Mutter
Unsere Welt ist von einem erstaunlichen Mangel an Vision geprägt, und damit meine ich eine umfassende Vision für die Menschheit. Deshalb fühlen wir uns im Grunde verloren, denn wir spüren einen Mangel an klarer Orientierung und Lebenssinn. Es fehlt uns eine gemeinsame ethische Basis für unser Handeln ebenso wie eine klare Perspektive über unser jetziges Leben hinaus. Betrachten wir zunächst, wie es dazu gekommen ist.
Große Weltmythen haben in früheren Zeiten dafür gesorgt, dass Menschen ihren Platz im Gesamtgefüge des Kosmos ihrer Kultur finden und mit diesem Rückhalt leben konnten. Sie fanden ihn zwischen Ursprung und Bestimmung ihres Volkes, dem sie sich zugehörig fühlten, und in der Ordnung, die der Mythos als die »rechte« definierte. Der Begriff von der rechten Ordnung wird von vielen indigenen Völkern gebraucht. Doch was verstehen sie darunter?
Gemeint ist eine göttliche Ordnung, die in der Sphäre der Sterne zum Ausdruck kommt und auch auf der Erde etabliert werden soll, um den Einfluss des Himmels auf ihr sicherzustellen. Sie legt die Beziehung zwischen den Menschen und allen anderen Wesen – ob sichtbar oder unsichtbar – fest, das heißt, auch die Beziehung mit der Erde selbst, die als lebendiges Wesen und Gottheit begriffen wird. In der Tradition der Anden ist sie die physische Repräsentation des kosmischen Prinzips Pachamama, was man am genauesten mit »Mutter der Raumzeit« übersetzen kann. Nachdem diese Ordnung also diejenige ist, die der großen kosmischen Ordnung entspricht, die unser Leben überhaupt möglich macht, ist sie zweifellos die »rechte«. Oft sieht sich ein Volk in besonderer Weise mit einer bestimmten Gruppe von Sternen (was nicht unbedingt den uns bekannten Sternbildern entsprechen muss) verbunden, und so kommen diejenigen Aspekte der kosmischen Ordnung, die von dem betreffenden Volk hier auf der Erde gelebt werden sollen, von genau diesen Sternen. Jeder Stamm oder jedes Volk und jeder Mensch, der ihnen angehört, haben also einen Platz und damit verbunden auch ihre Eigenart und ihre spezifische Funktion in diesem Weltgefüge, und einen Namen, der diese benennt. Die ethische Grundlage einer solchen Kultur ergibt sich dementsprechend ganz von selbst aus dieser rechten Ordnung, der eigenen Herkunft (von den betreffenden Sternen) und der Vision von einer gemeinsamen Bestimmung, die wiederum mit der Vollendung der göttlichen Ordnung auf der Erde zu tun hat.
Jeder Ort in der Landschaft, in der diese Menschen leben, ist von lehrreichen mythischen Ereignissen geprägt und deshalb eine Quelle von Medizin für sie: ein heil-iger Ort. Einen solchen Ort wird man hüten und pflegen, um in wechselseitigem Austausch mit ihm seine Medizin empfangen zu können. Besitzen-Wollen ist bei einer solchen Beziehung mit der Landschaft ein unsinniges Konzept; vielmehr geht es darum, dass uns ein Stück vom Körper der heiligen Erde anvertraut ist, für das wir sorgen sollen, um in rechter Beziehung zu stehen.
Nun wird ersichtlich, wie fatal der Verlust der mythischen Weltsicht für uns ist, die wir einfach nicht mit unserer rational-analytischen Betrachtungsweise zusammenbringen können. Indem wir jedoch das Mythische als primitiv und überholt ablehnen, öffnen wir Tor und Tür für unerkannte Scheinmythen (die nichts mit der kosmischen Ordnung zu tun haben), die sich in unser ach so wissenschaftliches Weltbild unbemerkt einschleichen, weil eben unsere Seele immer das Mythische sucht. Die metaphorische Sprache des Mythos ist die Sprache der Seele, und so sehr wir sie samt ihrem lästigen Mangel an »Vernunft« und »Objektivität« auch abschaffen wollen, wirkt sie dennoch in uns und durch uns, denn ohne sie würden wir nicht einmal leben.
Für sie ist nichts linear, und alles hat vielfach überlappende und vielschichtige Bedeutungen, die sich zudem auch noch wandeln können. Alles ist im Fluss, und Monokausalität jenseits von den wahren oder ersten Ursachen liegt der Seele fern. Kaum etwas könnte eine größere Herausforderung für die Weltsicht unserer Gesellschaft sein, und dennoch schleicht sich ständig etwas davon in sie ein. So erlebe ich es immer wieder, wie es gerade die überzeugten Rationalisten sind, die besonders emotional auf Erkenntnisse reagieren, die ihren Mythos vom allmächtigen digitalisierten Menschen, der die Natur mittels Technologie kontrolliert, in Frage stellen und diese dann ganz einfach »nicht glauben«. Natürlich gibt es auch diejenigen, die umgekehrt alles, was wissenschaftlich ist, von vornherein ablehnen und sich höchstens selektiv ein paar Brocken davon zu eigen machen, die zu ihren Überzeugungen passen. Auch sie sind von einem modernen Scheinmythos geleitet, der nur den Gegenpol zum erstgenannten darstellt. An diesem Punkt gelange ich zu einer verblüffenden Frage: Wenn es unsere Überzeugung ist, dass alle Erkenntnis über die Welt auf wissenschaftlicher Basis stehen soll, aber dann jeder den Teil davon glaubt, der ins eigene (mythische) Weltbild passt, wäre dann ein bewusst gepflegter Mythos, der eine Vision vermittelt, für die es sich zu leben lohnt, nicht die bessere Wahl?
Ich habe diese Entscheidung getroffen und versuche die Gratwanderung, mitten in einer rational-naturwissenschaftlich geprägten Kultur einen Mythos zu leben, der sich mir durch mein In-Beziehung-Treten mit der Seele einer Landschaft, in deren Gedächtnis er noch gespeichert war, neu erzählt hat und jetzt seine Fortsetzung findet. Es ist der Neue Mythos von Fanes in den Dolomiten, der zusammen mit dem, was ich von der Tradition der Anden gelernt habe, das Fundament der von mir gegründeten Wayna Fanes-Tradition bildet. Aus seiner mythischen Vision heraus sind die sieben goldsilbernen Regenbogenwege entstanden, auf die ich die Leserinnen und Leser mitnehmen will, um gemeinsam mit uns jungen Fanes der Rayeta entgegenzupilgern.
Mythen wollen erzählt werden, nicht aufgeschrieben, denn sie sind lebendig wie die Landschaft, in denen sie beheimatet sind. Ihre archetypischen Bilder sind zugleich universell und aufs engste mit ihrem Ursprungsort verbunden, wie oben beschrieben. Wenn ich im Folgenden einen kurzen Überblick über die wesentlichen (Welt) seelen-Dynamiken im Neuen Mythos von Fanes gebe, dann ist es nur, um einen ersten Eindruck von der universellen mythischen Vision vermitteln zu können, die weit über Fanes hinaus Menschen ermutigen soll, voller Freude ihre Verantwortung für die Anima Mundi anzunehmen und durch ihr Pilgern eben diese lichtvolle Vision in die Erde einzuprägen.
Der Neue Mythos von Fanes ist die große Geschichte von der Rayeta, dem unvergleichlich strahlenden Stein, den die große Göttin vor undenklich langer Zeit auf die Erde gebracht hat, um ihn den Menschen zu schenken, die jedoch noch nicht reif für ihn waren. Im Laufe der mythischen Zeitalter tauchen die zwei Teile, in die er zerbricht, nacheinander wieder auf.
Im ersten Zeitalter von Fanes kehrt die erste Hälfte des Juwels zurück, und zwar durch die Murmeltiere, die es für lange Zeit sorgfältig in der Erde verwahrt hatten. Moltina, die große Gründerin des Fanesreiches, auf die das segensreiche Bündnis der Fanes mit den Murmeltieren zurückgeht, ist durch die Kraft der Rayeta in der Lage, die Traumzeit des alten Fanes ins Leben zu singen. Turmin, der vormalige Prinz von Landro, lässt sein Leben im Tal hinter sich, um ihr zur Seite zu stehen und die rechte Ordnung im Fanesreich an seinem Ursprungsfelsen zu erlauschen. Die von weit her kommenden Fanes werden von den Murmeltieren in ihr Reich aufgenommen. Alles wächst, blüht und gedeiht im goldenen Licht der reichlich vorhandenen Sonne, alle wissen um ihren Platz und Namen, und in einem wunderbaren Rosengarten wächst für alle Bewohner des Reiches ein Rosenstrauch. Die kosmische Ordnung wird mit den angemessenen zeremoniellen Festen gewürdigt und gefeiert. Heilige Orte werden angelegt, die bestens gepflegt werden, während die Schätze in der Erde gelassen und genährt werden.
Das alles ändert sich grundlegend im zweiten Zeitalter von Fanes. Es ist das Zeitalter des Getrenntseins, in dem das heilige Wechselseitigkeitsprinzip verlorengeht und die Menschen ihren eigenen Vorteil auf Kosten anderer suchen. Das alte Wissen über die rechte Ordnung geht verloren. Alle mythischen Gestalten sind auf unterschiedlichen Irrwegen unterwegs, von denen keiner zur Rayeta führt. Den eigenen Namen zu vergessen (oder nie zu erfahren) und einen anderen anzunehmen, festigt bei einigen von ihnen die eingeschränkte Identität, die sie angenommen haben. Das bringt den Niedergang des legendären verborgenen Reiches, das nie Kriege geführt hat, mit sich. Es kommt so weit, dass die junge Königin das alte Bündnis mit den Murmeltieren bricht, die bisher über die rechte Ordnung gewacht hatten, und die Rayeta verliert. Spina de Mul stiehlt sie ihr, denn er will sie besitzen, um durch sie zum allmächtigen Magier zu werden. Sie holt den falschen König ins Reich, der seinerseits...
| Erscheint lt. Verlag | 14.4.2022 |
|---|---|
| Verlagsort | Saarbrücken |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität |
| Schlagworte | Austausch • Bergsteigen • Erde • Fanes • Natur • Naturliebe • Pilgern • Seele • Seelenbild • Seelenweg • spirituellen Erneuerung • Verbundenheit • Wandern • Weltseele |
| ISBN-13 | 9783890603711 / 9783890603711 |
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