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XIU YANG - Der chinesische Harmoniekompass (eBook)

Kultiviere den Geist, trainiere den Körper und liebe dich selbst
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
256 Seiten
O.W. Barth eBook (Verlag)
978-3-426-45827-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

XIU YANG - Der chinesische Harmoniekompass -  Mimi Kuo-Deemer
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Seit Jahrhunderten befolgen Menschen in China ein einfaches, aber wirkungsvolles Prinzip, das ihnen ermöglicht, in Harmonie mit der Natur zu leben. Sie sprechen von Xiu Yang oder der Kunst der 'Selbstkultivierung'. Xiu Yang basiert auf der Idee, dass inneres Gleichgewicht zu äußerem Strahlen führt. Um in Harmonie mit der Welt zu sein, müssen wir zuerst in Harmonie mit uns selbst kommen. Indem wir uns um unseren eigenen Körper, das Herz, die Gedanken und Beziehungen kümmern, können wir beginnen, positive Veränderungen in unserem Leben und im Leben anderer zu bewirken. In diesem Harmonie-Kompass übersetzt Mimi Kuo-Deemer diesen uralten Ansatz in das heutige, moderne Leben. Durch eine Kombination von Übungen in Meditation und Achtsamkeit bis hin zu Yoga und Qigong bietet die Xiu-Yang-Trainerin einen ganzheitlichen Weg, um Balance und Frieden im Leben, Zuhause und der Gemeinschaft zu finden.

Mimi Kuo-Deemer lehrt die Kunst der Selbstkultivierung durch Yoga, Qigong und Achtsamkeitsmeditation. Sie unterrichtet sowohl Schüler als auch andere Lehrer, die seit über 20 Jahren in China, Großbritannien, Europa und den Vereinigten Staaten Meditation und Bewegungskunst praktizieren und unterrichten. 1994 schloss sie ihr Studium an der Stanford University ab und erhielt 2016 einen MA mit Auszeichnung von SOAS in Traditionen von Yoga und Meditation. Ursprünglich aus Tucson (Arizona) stammend lebte Mimi Kuo-Deemer über 14 Jahre in China, wo sie als Fotojournalistin sowie Mitbegründerin und Co-Direktorin von Yoga Yard, Pekings erstem und führendem Yoga-Studio, tätig war. Mimi lebt jetzt in Großbritannien, wo sie Online-Kurse bei Movement for Modern Life anbietet und Kurse und Schulungen bei Triyoga unterrichtet, Londons führendem Zentrum für Gesundheit und Wohlbefinden. www.mkdeemer.com.

Mimi Kuo-Deemer lehrt die Kunst der Selbstkultivierung durch Yoga, Qigong und Achtsamkeitsmeditation. Sie unterrichtet sowohl Schüler als auch andere Lehrer, die seit über 20 Jahren in China, Großbritannien, Europa und den Vereinigten Staaten Meditation und Bewegungskunst praktizieren und unterrichten. 1994 schloss sie ihr Studium an der Stanford University ab und erhielt 2016 einen MA mit Auszeichnung von SOAS in Traditionen von Yoga und Meditation. Ursprünglich aus Tucson (Arizona) stammend lebte Mimi Kuo-Deemer über 14 Jahre in China, wo sie als Fotojournalistin sowie Mitbegründerin und Co-Direktorin von Yoga Yard, Pekings erstem und führendem Yoga-Studio, tätig war. Mimi lebt jetzt in Großbritannien, wo sie Online-Kurse bei Movement for Modern Life anbietet und Kurse und Schulungen bei Triyoga unterrichtet, Londons führendem Zentrum für Gesundheit und Wohlbefinden. www.mkdeemer.com.

Einleitung


Ein Selbst, das vollständig und ganz ist


Über Jahre lebte ich als Fotojournalistin in China, völlig überarbeitet, asthmatisch und gestresst. Ich reiste zu viel, rauchte zu viel und war in der Regel keine besonders angenehme Gesellschaft. Zunächst mal hatte ich häufig Infekte. Als ich dann einmal ernsthaft erkrankte, wurde mir klar, dass sich etwas ändern musste. Anfangs dachte ich noch wie viele andere, mich selbst zu heilen würde bedeuten, mich in Ordnung zu bringen und zu bessern. Mit der Zeit lernte ich jedoch, dass wir uns nicht als irgendwie beschädigt oder mangelhaft sehen sollten. Stattdessen können wir uns daran erinnern, dass unter den verkrusteten Schichten von Anspannung, Müdigkeit oder Sorgen bereits das Gefühl von einem Selbst existiert, das unversehrt, ganz und vollständig ist. Donna Farhi hat mir als eine meiner wichtigsten Yoga-Lehrerinnen geholfen, dies zu verstehen. In ihrem Buch Yoga Mind, Body and Spirit vermittelt sie uns Yoga als eine Praxis, mithilfe derer wir abbauen können, was uns am Erleben unseres authentischen Selbst hindert. Im Buch schreibt sie: »In der Anstrengung, uns zu ändern und zu bessern, steckt das Risiko subtiler Autoaggression, die nur umso mehr Unzufriedenheit produziert. Wir können nicht nach etwas streben, das wir bereits sind.«

Das Hauptziel von Xiu Yang besteht nicht darin, uns an unsere Fehler zu erinnern, sondern darin, uns unser Potenzial bewusst zu machen und echtes Gleichgewicht und Wohlbefinden zu erfahren. Spüren wir, wie dieses Potenzial erwacht, erlangt unser Leben auf natürliche Weise tieferen Sinn und Wert und wird reicher. Für mich persönlich ist die Verinnerlichung der Prinzipien von Xiu Yang zu einem Weg geworden, der mich so gesund gemacht hat, wie ich es mir vor 15 Jahren nicht hätte vorstellen können.

Die Schönheit von Xiu Yang beruht darauf, dass es grundsätzlich auf einfache und natürliche Weise zugänglich ist. So wie ein Fisch aus dem Ei zu schlüpfen und zu schwimmen vermag oder ein Samen zu wachsen und zu blühen weiß, haben die Menschen die Fähigkeit, gut zu leben und anhaltend Zufriedenheit und Frieden zu erfahren. Zudem sind wir in der Lage, Weite und Raum zu verspüren, und brauchen uns nicht immer nur eng, verkrampft, klein oder abgetrennt zu fühlen. Doch weil das Menschsein eine so schwierige Sache ist, vergessen Körper, Geist und Herz es nur allzu leicht, wie weit sie sich machen können. So werden sie tagtäglich eng und verlieren die Verbindung zueinander, was zu Angst, Traurigkeit und Verwirrung führt.

Die alten Chinesen wussten, dass unsere Fähigkeit, frei zu leben, häufig beeinträchtigt ist. Deshalb war es ihr Bestreben, das Gefühl von Gleichgewicht, Harmonie und Zugehörigkeit zur Welt wiederzuentdecken. Sie empfahlen die Kultivierung und Pflege bestimmter Herangehensweisen für Körperübungen, Diät und Ernährung, Schlafgewohnheiten, Atmung, Meditation und für das Liebesspiel. Ebenso traten sie für Tugenden wie Freundlichkeit, Großzügigkeit und Mitgefühl ein. Durch eine Neuausrichtung dieser ganz alltäglichen Dinge konnten wir uns langsam wieder auf die natürlichen Muster und Zyklen des Universums ausrichten. Das Nähren und die Pflege guter Gewohnheiten und Lebensentscheidungen waren wie das Bestellen eines Feldes, auf dass dort die gesündesten, nachhaltigsten Pflanzen wachsen mochten.

Die Grundprinzipien, auf denen Xiu Yang beruht, sagen uns, dass wir nicht in Harmonie mit der Welt sein können, solange wir es nicht mit uns selbst sind. Unabhängig vom Alter, dem gesundheitlichen Zustand oder den Umständen haben wir alle die Gelegenheit und Fähigkeit, unser inneres Gleichgewicht zu entdecken, das sich im Außen wiederum anhand unserer Ausstrahlung zeigt. Diese frühen Vorstellungen von Xiu Yang haben sich über Jahrhunderte hinweg überliefert und beeinflussen noch heute die Art und Weise, auf die viele Chinesen – vor allem diejenigen, die sich Traditionen wie dem Konfuzianismus, Daoismus oder Buddhismus verbunden fühlen – ihr Leben angehen. Indem ich wichtige, für Sie leicht machbare Übungen aus heutiger Sicht erkunde, hoffe ich, genau dies hier anbieten zu können.

Eine Praxis fürs Herz


»Xiu Yang« ist die Kurzform von xiu xin yang xin (修心養心). Auf Chinesisch heißt xiu »kultivieren«, yang »nähren«, und xin bedeutet »Herz«. Xiu Yang ist daher nicht nur reine Selbstkultivierung oder Selbstpflege, sondern es geht darum, das Herz zu kultivieren, zu pflegen und zu nähren. Das Herz ist ein reicher, weiter Ort. In vielen spirituellen Traditionen – vom Daoismus bis hin zum Buddhismus und Yoga – stellt es unendliche Weite dar, ist der Sitz des Bewusstseins und der Ewigkeit und der oberste Herrscher. Im Tibetischen Buddhismus ist das Herz Heimstatt eines Juwels. Wenn das Herz erwacht, strahlt es in alle Richtungen das Licht des Mitgefühls aus. Widmen wir uns der Kultivierung und Pflege des Herzens und nähren es, dann können wir Zugang zu seinem natürlichen Zustand gewinnen, der aus Offenheit, Klarheit, Stärke, Liebe und Mitgefühl besteht.

Xiu Yang im heutigen China


Wenn man Chinesen nach der Bedeutung von Xiu Yang fragt, werden die meisten sagen, es sei eher eine Qualität als ein Prozess. Hat jemand Xiu Yang, ist er ein guter und tugendhafter, ethisch handelnder Mensch. Als Tochter chinesischer Immigranten in den USA glaubte auch ich das. Doch während Xiu Yang durchaus den Charakter einer Person widerspiegeln kann, wurde es doch über einen Großteil der chinesischen Geschichte hinweg als eine Praxis verstanden, mithilfe derer man – durch spirituelle und Körperübungen – eine engere Beziehung mit der Natur kultivieren konnte.

Das Wissen über die meisten dieser Praktiken ist den heute in China lebenden Menschen verloren gegangen. Dies liegt teilweise daran, dass bis vor Kurzem die Festlandchinesen den Daoismus und Konfuzianismus – die Systeme also, aus denen Xiu Yang entstanden ist – als verweichlichende ideologische Gerüste betrachteten, die zum Zerfall des chinesischen Kaiserreichs führten. Die Auswirkungen des Kolonialismus, der Modernisierung und des Kommunismus haben in den letzten 150 Jahren viele chinesische Intellektuelle wie auch die Öffentlichkeit dazu gebracht, spirituelle und religiöse Praktiken als Teil einer feudalen Vergangenheit abzulehnen, die China davon abhielt, wissenschaftliche Fortschritte zu machen wie der Westen. Meine Eltern gehörten zu denen, die Meditation, Qigong und andere traditionelle Systeme zur Kultivierung des eigenen Selbst als rückwärtsgewandt und abergläubisch betrachteten. Erst seit etwa zehn Jahren kehrt sich der Trend langsam um. Die Zahl der neu gebauten daoistischen Tempel ist sprunghaft angestiegen. Buddhistische Meditation und Retreat-Zentren erfreuen sich großen Zulaufs. Überall in Festlandchina beginnen die Menschen, das Xiu Yang wieder mit seiner ursprünglichen Idee zu verknüpfen – mit dem Streben nach einer besseren Gesundheit, einem glücklicheren und ausgewogeneren Herzen, ethischer Klarheit und schließlich sogar nach einem spirituellen Erwachen. Meine Hoffnung ist, dass wir diesen reichen Weisheitsschatz auch in der westlichen Welt werden nutzen können.

Selbstkultivierung im Yoga und im Buddhismus


Nicht nur die Chinesen hegten die Überzeugung, sie könnten positive Eigenschaften kultivieren. Die buddhistischen Meditationen und Praktiken, die sich zum Beispiel der Entwicklung von Mitgefühl, Freundlichkeit und Freude widmen, sind unter dem Begriff bhāvanā bekannt, was »Hervorbringen«, »Entwicklung« oder »Ins-Sein-Bringen« bedeutet. Die Kultivierung guter Eigenschaften soll uns auf dem Weg zu größerer Einsicht, Weisheit und zum Erwachen behilflich sein.

Auch Yoga-Praktizierende haben sich über Jahrhunderte mit bhāvanā befasst, um mustergültige Charakterzüge zu kultivieren. Zwar hat es in der Geschichte des Yoga auch den Drang zu drastischen Maßnahmen gegeben – wie etwa Praktiken, zu hungern, den Atem anzuhalten oder jahrzehntelang einen Arm in die Höhe zu halten –, doch gab es ebenso Menschen, die den sanfteren Weg von bhāvanā wählten. Beim Erforschen von Xiu Yang werden wir auch einige dieser sanfteren Herangehensweisen aus dem Yoga und dem Buddhismus berücksichtigen, um mögliche Wege zu einem besseren Leben aufzuzeigen.

Eine alte, jedem zugängliche Tradition


Die Antwort auf die Frage, wer Xiu Yang praktizieren kann, lautet: jeder. In China haben im Lauf der Geschichte daoistische Priester ebenso wie buddhistische Nonnen, konfuzianische Gelehrte und Regierungsbeamte Xiu Yang praktiziert. Wie war das möglich? Anders als in der jahrhundertelangen Zerstrittenheit zwischen Christentum und Islam war in der chinesischen religiösen Tradition eine friedliche Koexistenz vieler verschiedener Glaubensformen möglich. Für das heutige Festlandchina trifft dies zwar weniger zu, doch in den Chinatowns von London oder New York City, in Hongkong oder Malaysia kann man als typische Tempelszene beobachten, wie sich jemand vor einer Statue des Konfuzius verneigt, zu Tian Hou, der daoistischen Himmelsgöttin, betet und schließlich dem buddhistischen Guanyin oder Bodhisattva des Mitgefühls eine Opfergabe darbringt.

Nur selten hatte sich in der chinesischen Geschichte eine Tradition gegenüber einer anderen zu beweisen. Dies wäre ein wichtiges Vorbild vor allem in der heutigen Zeit, in der eine starke Identifikation mit einer bestimmten Praxistradition häufig zu einer...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2020
Übersetzer Judith Elze
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Östliche Weisheit / Alte Kulturen
Schlagworte Achtsamkeit • Balance • chinesisches Konzept • Glück • Harmonie • Harmonie-Kompass • Heilung • Inneres Gleichgewicht • Meditation • Qi Gong • Selbstkultivierung • Spirituelle Praxis • Taoismus • Yoga
ISBN-10 3-426-45827-6 / 3426458276
ISBN-13 978-3-426-45827-3 / 9783426458273
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