Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Gewinnherausgabe als haftungsrechtliches Problem - Tobias Helms

Gewinnherausgabe als haftungsrechtliches Problem

(Autor)

Buch | Hardcover
539 Seiten
2007
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-149076-7 (ISBN)
CHF 179,95 inkl. MwSt
Konstellationen, in denen ein rechtswidrig erzielter Gewinn den Schaden des Verletzten übersteigt, besitzen eine erhebliche praktische Bedeutung. Doch wie soll die Rechtsordnung hierauf reagieren? Es besteht die Wahl zwischen einer Überkompensation des Verletzten und einer Unrechtsprämie für den Verletzer. Tobias Helms untersucht die einschlägigen haftungsrechtlichen Ausgleichsmechanismen und zeigt, auf welche Kriterien es bei der Anwendung der jeweiligen Anspruchsgrundlage ankommen sollte.
Dem geltenden deutschen Haftungsrecht liegt kein kohärentes System der Gewinnabschöpfung zu Grunde. Verantwortlich hierfür sind nicht nur die Lückenhaftigkeit, Unbestimmtheit und Widersprüchlichkeit der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen. Die zivilrechtliche Gewinnabschöpfung wirft auch ein grundlegendes Wertungsproblem auf: Wird eine Gewinnabschöpfung zugelassen, so besteht die Gefahr, dass der Verletzte mehr erhält, als er bei ungestörtem Verlauf der Dinge jemals erlangt hätte. Wird eine Gewinnabschöpfung aber verweigert, so wird in Kauf genommen, dass dem Verletzer ein Vorteil verbleibt, den er ohne den Rechtsbruch niemals erzielt hätte. Tobias Helms untersucht die haftungsrechtlichen Ausgleichsmechanismen des deutschen Rechts auf ihren Beitrag zur Lösung der Gewinnabschöpfungsfrage, angefangen vom Bereicherungsrecht über die Haftung wegen Geschäftsanmaßung und die deliktische Schadensersatzhaftung bei Verletzung von Immaterialgüter- und Persönlichkeitsrechten bis zum Anspruch auf das stellvertretende commodum sowie die Haftung wegen Verletzung von Treuepflichten. Der Autor zeigt, dass die Gewinnhaftung nicht so sehr dazu dient, Rechtsverletzungen allgemein vorzubeugen, sondern eine Sanktion für ein spezifisches Unrecht darstellt. Dabei liegt der einheitliche Grundgedanke stets darin, dass der von der Rechtsordnung gewährte Schutz unvollkommen wäre, wenn bestimmte rechtlich anerkannte Interessen gegenüber bestimmten Eingriffsformen nicht mit Hilfe der Gewinnabschöpfung geschützt würden. Hiervon ausgehend entwickelt der Autor eine Gesamtkonzeption, aus der sich schlüssig ableiten lässt, auf welche Kriterien es bei der Anwendung der einschlägigen Anspruchsgrundlagen jeweils entscheidend ankommen sollte.

Geboren 1968; Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg und Genf; 1998 Promotion; 2006 Habilitation; seit Juli 2006 Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung an der Universität Marburg.

Erscheint lt. Verlag 10.12.2007
Reihe/Serie Jus Privatum
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 164 x 238 mm
Gewicht 912 g
Themenwelt Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht
Schlagworte Gewinnabschöpfung (Recht) • Haftung • Haftungsrecht • HC/Recht/Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht • Schadensersatz • Veräußerungserlös
ISBN-10 3-16-149076-2 / 3161490762
ISBN-13 978-3-16-149076-7 / 9783161490767
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich