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Veröffentlichung von (automatisch) anonymisierten Gerichtsentscheidungen

(Autor)

Buch | Hardcover
719 Seiten
2025
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-19354-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Veröffentlichung von (automatisch) anonymisierten Gerichtsentscheidungen - Michael Keuchen
CHF 195,85 inkl. MwSt
Obwohl Gerichtsentscheidungen veröffentlicht werden müssen, um Transparenz zu ermöglichen, wurden im Schnitt nur 2,3 % der Entscheidungen veröffentlicht. Zuvor ist eine umfassende Anonymisierung geboten, die derzeit jedoch meist manuell vorgenommen wird. Daraus resultiert neben dem Veröffentlichungsdefizit eine unzureichende Anonymisierungsqualität, wie ein De-Anonymisierungsexperiment zeigt. Als Lösung für die beiden Probleme wird eine automatische Anonymisierung auf Basis von KI vorgeschlagen.
Gerichtsentscheidungen sind zu veröffentlichen, um Information, Transparenz und Kontrolle zu ermöglichen. Die Informationstechnologie erlaubt nicht nur eine vollständige Veröffentlichung, sondern benötigt mittlerweile Entscheidungen im sehr großen Umfang als Trainingsdaten für KI-Verfahren. Dennoch besteht ein Mangel an frei verfügbaren Gerichtsentscheidungen, da im Schnitt nur 2,3 % der Entscheidungen veröffentlicht werden. Allerdings ist davor eine umfassende Anonymisierung geboten. Die Rechtspraxis kommt dem Gebot auf Grund einer vorwiegend manuellen Anonymisierung nicht in einem ausreichenden Umfang nach. Folge ist nicht nur ein Veröffentlichungsdefizit, sondern auch eine unzureichende Anonymisierungsqualität, wie ein De-Anonymisierungsexperiment zeigt. Daraus werden Ableitungen für den Rechtsbegriff der Anonymität und Verbesserungen vorgeschlagen. Um die Anonymisierungsqualität und den Durchsatz zu erhöhen, werden Verfahren der automatischen Anonymisierung mittels KI erläutert. »Publication of (Automatically) Anonymized Court Decisions«: Although court decisions must be published to ensure transparancy, on average only 2.3% of decisions were published. Prior to publication, court desicions need to be anonymized comprehensively, while this is currently mostly done manually. This not only leads to a publication deficit, but also to insufficient anonymization quality, as shown by a de-anonymization experiment. An automatic anonymization based on AI is proposed as a solution for the two problems.

1. Einleitung, Begriffsbestimmungen und Problemaufriss

2. Rechtliche Betrachtungen bei der Veröffentlichung von Gerichtsentscheidungen durch den Staat
Transparenz und Open Data – Open Justice im Hinblick auf die Entscheidungspublikation

3. Rechtliche Vorgaben zur Anonymisierung von Gerichtsentscheidungen
Grenzen der Veröffentlichung und Anonymisierung – Verfassungsrechtliche Schutzpositionen – Ableitungen aus den Regelungen zur Öffentlichkeit oder Nichtöffentlichkeit? – Einfachgesetzliche Schutzvorschriften

4. Sichere Anonymisierung aus dem Blickwinkel der De-Anonymisierung
Begriffliche Grundlagen für eine Anonymisierungsdogmatik – Besonderheiten bei Gerichtsentscheidungen im Vergleich zu strukturierten Daten – Anonymisierungstechniken für die Entscheidungsanonymisierung – Anonymitätsmaßstäbe für die Entscheidungsanonymisierung – Ableitungen aus De-Anonymisierung und Re-Identifikation

5. Ansätze für eine Automatisierung der Anonymisierung von Gerichtsentscheidungen
Ausgangslage und Anforderungen an die automatische Anonymisierung – Technische Lösungsansätze – Automatische Anonymisierung als Ausweg aus dem Entscheidungsdefizit

6. Ergebniszusammenfassung
Frei zugängliche Gerichtsentscheidungen für Legal Tech – Mehrwerte von veröffentlichten Gerichtsentscheidungen – Veröffentlichungsquoten seit Jahrzehnten überwiegend gering – Veröffentlichungspflicht von Gerichtsentscheidungen – Anonymisierungspflicht von Gerichtsentscheidungen – Sichere Entscheidungsanonymisierung – Automatische Anonymisierung

»Besonders verdienstvoll ist der ausführliche rechtsvergleichende Blick nicht nur auf die unionale, sondern auch auf die österreichische Situation (S.318 ff. ), die keineswegs ausgespart, sondern – soweit ersichtlich und für einen deutschen Dissertanten zugänglich – detailgetreu und aktuell wiedergegeben wird. [...] Zusammengefasst ein in jeder Hinsicht äußerst gewichtiges Werk, das in den Fachbibliotheken von Zivil-, Straf- und Verwaltungsgerichten, aber auch in Anwaltskanzleien, die sich mit Fragen der Anonymisierung von Gerichtsentscheidungen zu befassen haben, keinesfalls fehlen darf. Gleichermaßen zu empfehlen ist der vorliegende Band an Datenschutzbeauftragte, Medienanwält:innen, Legal-Tech-Entwickler:innen, Justizverwaltungen und last but not least der juristischen Academia.« Prof. Dr. Clemens Thiele, in: jusIT, 4/2025

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Internetrecht und Digitale Gesellschaft ; 73
Zusatzinfo 7 Tab., 1 Abb.; 719 S., 1 schw.-w. Abb., 7 schw.-w. Tab.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 1150 g
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht
Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht IT-Recht
Schlagworte Anonymisierung • Datenschutz • De-Anonymisierung • Künstliche Intelligenz • Legal Tech • Öffentlichkeit • Open Data • Persönlichkeitsrecht • Transparenz
ISBN-10 3-428-19354-7 / 3428193547
ISBN-13 978-3-428-19354-7 / 9783428193547
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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