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Digitale Buchhaltung in der Praxis

Leitfaden
Buch
216 Seiten
2019 | 2. Auflage
dbv-Verlag (Österreich)
978-3-7041-0740-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Digitale Buchhaltung in der Praxis - Margit Langerwisch, Peter Dorn
CHF 54,60 inkl. MwSt
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So gelingt die Umstellung von der klassischen Papier-Buchhhaltung bis hin zur vollständig digital organisierten Buchhaltung in der Steuerberatungskanzlei – mit über 100 Abbildungen! Die 2. Auflage enthält neben Erweiterungen bei einzelnen Bereichen auch ein neues Kapitel zum Thema Elektronische Übermittlung an das Finanzamt.
Zielgruppe: Buchhaltungsbüros, Steuerberatungskanzleien, Mitarbeiter im Rechnungswesen
So gelingt die Umstellung von der klassischen Papier-Buchhaltung bis hin zur vollständig digital organisierten Buchhaltung in der Steuerberatungskanzlei: der Leitfaden zeigt erstmalig detailliert die verschiedenen Abwicklungsmöglichkeiten digitaler Buchhaltungen anhand der einzelnen Belegkreise wie Bank, Ausgangs- und Eingangsrechnungen, Kassa und sonstige Belege (monatliche Abschreibung, Lohnverrechnung, Abgrenzungen etc).
Mit wertvollen Tipps aus der Praxis sowie über 100 Abbildungen aus gängigen FIBU-Softwareprogrammen werden die verschiedenen Varianten der Digitalisierung leicht verständlich und anschaulich beschrieben.
Die 2. Auflage enthält neben Erweiterungen bei einzelnen Bereichen auch ein neues Kapitel zum Thema Elektronische Übermittlung an das Finanzamt. Ergänzt wurden darüber hinaus zahlreiche Anwendungsbeispiele aus der Praxis, weitere Anregungen – sowohl für Klienten als auch für den kanzleiinternen Ablauf – sowie neue Abbildungen zur noch übersichtlicheren Darstellung.
Die Neuerungen im Detail:
Neue bzw. adaptierte Abbildungen/Beispiele
Ergänzungen im Kapitel 5 – Belegkreis Bank:
- Anwendungsbeispiele aus der Praxis
- Praktische Tipps für Klienten
- Praktische Tipps zur Optimierung der Bankauszugsverbuchung in der Kanzlei
- Selbstcheck der Erkennungsquote
Ergänzungen im Kapitel 6 – Belegkreis Ausgangsrechnungen:
Anwendungsbeispiele Fakturierungsprogramme
Neues Kapitel 14 – Elektronische Übermittlung an das Finanzamt
Ergänzungen im Kapitel 15 – Textkonvertierungsassistent Microsoft Excel®:
- Manueller Aufruf Textkonvertierungsassistent
- Excel Datei in CSV Datei umwandeln

Vorwort

Kapitel 1Einleitung

Kapitel 2Rahmenbedingungen

2.1Software Voraussetzungen in der Kanzlei
2.2Hardware Voraussetzungen in der Kanzlei
2.2.1Server
2.2.2Arbeitsplatz Mitarbeiter
2.3Technische Voraussetzungen beim Klienten
2.4Telebanking-Software
2.5Dokumentenmanagementsysteme (DMS)
2.6Scannen
2.6.1Scannerarten
2.6.2Auswahl Scanner Kanzlei
2.6.3Exkurs: Anwendungsprogramme, die PDF-Dokumente zerlegen und zusammenführen
2.6.4Auswahl Scanner Klient
2.6.5Mindestanforderungen Scanner
2.6.6Scananleitung
2.6.7Mobiles Scannen
2.6.8Tipps aus der Praxis für die Praxis
2.7Datenübermittlung vom Klient an die Kanzlei
2.8IT-Security
2.8.1Informationstechnologie - Chance und Risiko
2.8.2Einzelfragen zur IT-Security

Kapitel 3Die vier Erfolgsstufen digitaler Buchhaltung

3.1Digitales Bankbuchen
3.2Digitales Belegbuchen - "papierlose Buchhaltung"
3.3Import von Buchungen über Schnittstellen
3.4Automatische Buchungssätze

Kapitel 4Digitaler Prozess in der Buchhaltung

Kapitel 5Belegkreis Bank

5.1Voraussetzungen in der Kanzlei
5.1.1Telebanking-Software
5.1.2Organisation der Berechtigungen und internen Abläufe
5.1.3FIBU-Software
5.1.4Schulung der Mitarbeiter
5.2Der "erste" Bankbuchungsklient
5.2.1Auswahl einer geeigneten Buchhaltung
5.2.2Kommunikation mit dem Klienten
5.2.3Vorteile für den Klienten
5.2.4Wie komme ich zum Datenträger?
5.2.5Einbindung in Telebanking-Software der Kanzlei und Dateiabfrage
5.2.6Einrichtungsarbeiten in der jeweiligen FIBU-Software
5.2.7Einbindung weiterer Bankkonten von Fremdbanken
5.3Begriffserläuterungen Datenträgerformate
5.4Telebanking versus Onlinebanking
5.4.1Unterschiede Telebanking und Onlinebanking
5.4.2Onlinebanking als Alternative zu Telebanking
5.5Lernendes System
5.5.1Anwendungsbeispiele aus der Praxis
5.6Praktische Tipps für Klienten
5.7Praktische Tipps zur Optimierung der Bankauszugsverbuchung in der Kanzlei
5.8Selbstcheck der Erkennungsquote

Kapitel 6Belegkreis Ausgangsrechnungen

6.1Schnittstellen zu Warenwirtschafts- bzw Fakturenprogrammen
6.1.1Voraussetzung
6.1.2Vorgangsweise
6.1.3Praktische Tipps zu Schnittstellen für WWS- und Fakturierungsprogramm
6.2Vorerfassungen durch Klient
6.3Belege scannen und über digitales Belegbild buchen
6.4Automatisierungsmöglichkeiten durch OCR-Erkennung
6.5Tipp für Klient - Versand Ausgangsrechnungen als E-Rechnung
6.614 Rechnungsmerkmale der digitalen Buchhaltung
6.7Anwendungsbeispiele Fakturierungsprogramme

Kapitel 7Belegkreis Eingangsrechnungen

7.1Schnittstellen zu Warenwirtschaftsprogrammen
7.1.1Vorgangsweise
7.1.2Praktische Tipps zu den Schnittstellen für WWS
7.1.3Verbuchung sonstiger Eingangsrechnungen (ohne Erfassung im WWS)
7.2Sonstige Schnittstellen
7.3Vorerfassung durch den Klienten
7.3.1Vorerfassung über eine Klientenplattform
7.3.2Vorerfassung in einer von der Kanzlei übermittelten vordefinierten Excelvorlage
7.4Elektronische Rechnung (E-Rechnung)
7.4.1Praktische Umsetzung bei der Umstellung auf E-Rechnung beim Klienten
7.4.2Rechtlicher Hintergrund zu elektronischen Rechnungen
7.5Belege scannen und über digitales Belegbild buchen
7.6Automatisierungsmöglichkeiten durch OCR-Erkennung

Kapitel 8Belegkreis Kassa

8.1Registrierkassensysteme
8.1.1Allgemeines zur Registrierkassenpflicht
8.1.2Schnittstellen zu Registrierkassensystemen
8.1.3Praktische Tipps zu den Schnittstellen
8.1.4Exkurs: Datensafe "e-Tresor" als Datenspeicherung des DEP
8.2Vorerfassung der Kassenbelege durch den Klienten
8.3Belege scannen und über digitales Belegbild buchen
8.4Automatisierungsmöglichkeiten durch OCR-Erkennung

Kapitel 9Vorgehensweise bei Klienten mit Gewinnermittlungs-art E/A-Rechnung

9.1Digitales Bankbuchen in Verbindung mit digitalem Belegbild
9.2Digitales Buchen Verrechnungskonto bar
9.3Buchen mit offener Posten Verwaltung

Kapitel 10Weitere Belegkreise

10.1Laufende monatliche Abschreibung
10.2Unterjährige Buchungen iZm mit Personalaufwand
10.2.1Import Buchungsbeleg aus der Lohnverrechnung
10.2.2Abgrenzung kalkulatorische Sonderzahlungen
10.2.3Unterjährige Anpassung der Personalrückstellungen
10.3Automatisierung von monatlich gleichbleibenden Buchungen
10.4Unterjährige Berücksichtigung von Vorräten und halbfertigen Arbeiten
10.5Verbuchung Finanzamtskonto
10.6Übernahme der Eröffnungsbuchungen

Kapitel 11Qualitätssicherung in der Buchhaltung

11.1Einleitung
11.2Prüfroutinen und Systemchecks
11.2.1Prüfroutinen beim Belegkreis Ausgangsrechnungen
11.2.2Prüfroutinen beim Belegkreis Eingangsrechnungen
11.2.3Prüfroutinen beim Belegkreis Kassa/Bank/ Finanzamt/GKK
11.3Risikoanalyse
11.4Systemtechnische Darstellung (FIBU-Checkliste)
11.5BWA-Check
11.6Fragenkatalog zur Festlegung von Qualitätsstandards

Kapitel 12Zusatznutzen

12.1Zusatznutzen Mahnwesen
12.2Zusatznutzen Lieferantenzahlungsverkehr

Kapitel 13Übermittlung der Auswertungen an Klienten

13.1Digitale Ablage in der Kanzlei
13.2Digitale Übermittlung an den Klienten
13.3Praxisbeispiele

Kapitel 14Elektronische Übermittlung an das Finanzamt

Kapitel 15Exkurs Textkonvertierungsassistent Microsoft Excel®

15.1Allgemeines
15.2Einstellung Windows Explorer
15.3Ablauf
15.3.1Schritt 1 von 3
15.3.2Schritt 2 von 3 - Variante 1
15.3.3Schritt 2 von 3 - Variante 2
15.3.4Schritt 3 von 3 (ident für beide Datentypen)
15.4Manueller Aufruf Textkonvertierungsassistent
15.5Excel Datei in CSV Datei umwandeln

Kapitel 16Begriffsdefinitionen

Kapitel 17Anhang: Musterschreiben

17.1Musterschreiben an Klienten zur Abfrage der Bankdatei
17.2Musterschreiben zum elektronischen Versand von Rechnungen

Anhang
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis

Vorwort zur 1. Auflage „Aus der Praxis – für die Praxis!“ Das Zeitalter der digitalen Transformation im Rechnungswesen braucht genau jetzt einen derartigen Ratgeber, wie Sie ihn mit diesem Buch in Händen halten. Dass die Digitalisierung und Automatisierung mit voller Wucht alle Abläufe im Rechnungswesen trifft, wird wohl derzeit von niemandem mehr bestritten. Wer zukünftig in diesem Feld überleben und weiterhin erfolgreich arbeiten möchte, muss die technologischen Möglichkeiten in optimaler Weise nützen können. Buchhaltungsprofis konnten über Jahrzehnte hinweg mit ihrem steuerlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Wissen punkten. Dies reicht jetzt allerdings nicht mehr aus. Die IT-Welt mit all ihren Besonderheiten prägt das Tagesgeschehen in der Buchhaltung. Neue technologische Begriffe, veränderte Prozesse, papierloses Buchen, das Zusammenführen von Datensätzen und -strömen über Schnittstellen uvm sorgen für große Unsicherheit in der Buchhalterszene. Außerdem wird der enorm hohe Nutzen der Digitalisierung vielfach nicht gesehen. Die vorhandenen technischen und prozesshaften Neuerungen verstellen die Sicht auf die einfachere, schnellere und extrem effizientere Zusammenarbeit zwischen Rechnungswesen und Unternehmer. Margit Langerwisch und Peter Dorn geben Ihnen jene notwendigen praktischen Tipps, um vorhandene Unsicherheiten vollständig zu beseitigen und maximalen Nutzen aus der digitalen Transformation zu ziehen. Mit der intensiven Auseinandersetzung, die die beiden über die letzten Jahre zur Digitalisierung der Buchhaltung betrieben haben, können sie so gut wie jede auftauchende Frage praxisorientiert beantworten. Und mit der Bewältigung dieser unzweifelhaft vorhandenen Herausforderungen wird Stück für Stück offensichtlicher und greifbarer, welchen Nutzen die Digitalisierung und Automatisierung den Adressaten der Buchhaltung – wie auch den Buchhaltern selbst – bringt: Schnellere und noch sicherere Informationen, kostengünstigere Erstellung, mehr Zeit für die inhaltliche Interpretation der Ergebnisse und höhere Qualität der Analyse der betrieblichen Zahlen. Betrachten Sie die durch die Digitalisierung stattfindenden Veränderungen als Ihre Chance. Das vorhandene Praxis-Wissen dieses Buches wird es Ihnen ungemein erleichtern, die sich bietenden Möglichkeiten zu nützen. Stefan Lami, November 2017 Steuerberater – Unternehmensberater Vorwort zur 2. Auflage Der große Erfolg der 1. Auflage dieses Leitfadens hat gezeigt, dass es den Autoren gelungen ist, ein praxisbezogenes Standardwerk über die digitale Buchhaltung für Steuerberatungskanzleien zu schaffen. In der nun vorliegenden 2. Auflage erfolgte eine formelle Überarbeitung, Erweiterungen bei einzelnen Kapiteln sowie Ergänzungen weiterer Praxistipps und Screenshots zur noch übersichtlicheren Darstellung. November 2019

Kapitel 3: Die vier Erfolgsstufen digitaler Buchhaltung Nachdem in Kapitel 2 die notwendigen technischen Voraussetzungen – sowohl in der Kanzlei als auch bei Klienten – erläutert wurden, gilt es im nächsten Schritt, sich der praktischen Umsetzung zu widmen. In diesem Kapitel werden die vier Erfolgsstufen der digitalen Buchhaltung näher erläutert. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu erwähnen, dass es einen entsprechenden Erfahrungsschatz zu sammeln gilt. Dabei mit der kanzleieigenen Buchhaltung zu beginnen, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Die vier Erfolgsstufen der digitalen Buchhaltung sind: digitales Bankbuchen; digitales Belegbuchen; Nutzung von Schnittstellen und die OCR-Erkennung. 3.1 Digitales Bankbuchen Im Bereich des digitalen Bankbuchens kann mit relativ wenig Aufwand und niedrigen Kosten ein sehr hoher Automatisierungsgrad und Komfort erreicht werden. Man kann es auch als „Einstiegsdroge“ bezeichnen, da dies nach erfolgreicher Einrichtung und Schulung in der Kanzlei eine sehr hohe Akzeptanz und hohe Wertschätzung bei den Mitarbeitern der Kanzlei mit sich bringt. Ziel des Kanzleiinhabers sollte es sein, dass eine Sogwirkung bei den Mitarbeitern entsteht. Das bedeutet, dass Mitarbeiter von sich aus auf den Kanzleiinhaber zugehen, die Umstellung auf digitales Bankbuchen aktiv vorschlagen und entsprechend umsetzen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es insbesondere zu Beginn zwei Hürden zu überwinden gilt. Die erste ist die eigene Person. Je überzeugter man selbst von den Vorteilen des digitalen Bankbuchens ist und je selbstbewusster man dahingehend auftritt, desto eher gewinnt der Klient den Eindruck, dass er bei diesem Thema kompetent betreut wird. Die zweite Hürde ist der Klient. Dieser sollte vom Kanzleiinhaber bzw vom Kanzleimitarbeiter so überzeugt werden, dass er mit seiner Bank entsprechenden Kontakt aufnimmt und die Einverständniserklärung für die passive Einsichtsberechtigung zu seinem Bankkonto unterschreibt. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Klient seinem Betreuer in der Kanzlei die Kontaktdaten seines Bankbetreuers weitergibt, sodass der direkte Kontakt zwischen Kanzleimitarbeiter und Bankmitarbeiter stattfinden kann. Dies hat den großen Vorteil, dass offene Fragen auf direktem Wege geklärt werden können und eine Freischaltung aus unserer Erfahrung viel zeitnaher vorgenommen wird. In diesem Zusammenhang ist zu empfehlen, dass in der Anfangsphase insbesondere jene Klienten darauf angesprochen werden sollten, bei denen mit Zustimmung für die Umstellung zu rechnen ist. Es bieten sich dabei in der Regel Klienten an, die in einem Naheverhältnis zum Kanzleiinhaber stehen (Freunde/Verwandte). PRAXISTIPP: Es ist empfehlenswert zu Beginn Klienten auszuwählen, die bei der Hausbank der Kanzlei Kunde sind, da die vertraute Gesprächsbasis mit der Hausbank in der Regel eine rasche und unkomplizierte Freischaltung der Bankdatei zum Ergebnis hat. Vorteile des digitalen Bankbuchens: - Bei entsprechender Einrichtung ist ein hoher Automatisierungsgrad möglich (theoretisch bis zu 100%, aus unserer praktischen Erfahrung liegt die Erkennungsrate zwischen 60 und 80%). - Für den Klienten ist die Umstellung auf digitales Bankbuchen nur ein sehr geringer einmaliger Aufwand – entweder durch Bekanntgabe des Bankbetreuers oder direkte Kontaktaufnahme mit der Bank. - Für die Rechnungswesenmitarbeiter hat das digitale Bankbuchen den wesentlichen Vorteil, dass keine Banksaldodifferenzen mehr auftreten können bzw gesucht werden müssen. - Der Klient muss der Kanzlei keine Bankkontoauszüge mehr übermitteln und hat gleichzeitig selbst immer darauf Zugriff. - Der Rechnungswesenmitarbeiter kann den täglichen oder monatlichen Banksaldo im Telebanking-Programm abrufen und hat somit auch die Möglichkeit, dem Klienten das Mahnwesen oder den Zahlungsverkehr anzubieten. - Im Telebanking-Programm der Kanzlei bleiben die historischen Bankumsätze des Klienten gespeichert, sodass ein viel späterer Abruf jederzeit möglich ist (zB bei einer Außenprüfung). - Durch das digitale Bankbuchen ergeben sich für den Klienten keine zwingend notwendigen Änderungen beim Bankzugang (weiterhin ist der Ausdruck der Kontoauszüge oder die Verwendung von Onlinebanking oder Telebanking möglich). - Die Telebanking-Software hat eine hohe Sicherheitsstufe, da es sich um eine Offline-Anwendung handelt, welche nur bei der Datenübertragung eine gesicherte Leitung zum Rechenzentrum der Banken aufbaut. - Bei Fragen oder Unklarheiten können die Hotlines der Telebankingfirmen in der Regel sehr gut weiterhelfen. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu erwähnen, dass die Bankdaten bei neuen Klienten häufig bis zu einem Jahr rückwirkend abrufbar gemacht werden können. In diesem Fall ist die jeweilige Telebankinghotline direkt zu kontaktieren. Damit besteht die Möglichkeit auch bei Jahresbuchhaltungen das Vorjahr digital buchen zu können. Herausforderungen beim digitalen Bankbuchen: - Logisches Verständnis für Lerndateieinträge und Buchungsregeln ist bei den Mitarbeitern die Grundvoraussetzung beim digitalen Bankbuchen. - Die Praxis hat gezeigt, dass es zumeist einen einmaligen Umstellungsaufwand von Sammel- auf Einzelbuchungen am Kontoauszug erfordert. - Bei vereinzelt skeptischen Klienten kann ein gewisser Überzeugungsaufwand notwendig sein (von Rückschlägen nicht entmutigen lassen). - Klienten sind teilweise sehr sensibel bei den Bankspesen, die sich eventuell durch die Abfrage der Bankdatei ergeben können. - Kleine regionale Banken haben manchmal keine Erfahrung mit Telebankingzugängen für Steuerberater (mit eigener Verfügernummer). TIPP: Wenn ein Bankbetreuer eines Klienten der Kanzlei überhaupt nicht mit der Materie vertraut ist und nicht weiß, wovon man spricht, dann ist es ratsam, ihn zu ersuchen, sich bei einem Kollegen zu informieren oder bei der Telebanking Hotline nachzufragen. Sie brauchen den Bankbetreuer unbedingt auf ihrer Seite, sonst kann es passieren, dass er Ihrem Klienten vom Bankzugang wieder abrät! Der detaillierte Ablauf einer erfolgreichen Umstellung des ersten Klienten und die weiteren Schritte werden ab Punkt 5.2 beschrieben. 3.2 Digitales Belegbuchen – „papierlose Buchhaltung“ Zunächst ist zu klären, was „papierlose Buchhaltung“ bedeutet. Aus Sicht der Steuerberatungskanzlei ist eine Buchhaltung dann papierlos, wenn der Klient die Belege nicht physisch, sondern auf elektronischem Wege übermittelt (E-Mail, Online-Plattform usw). Eine Variante der papierlosen Buchhaltung stellt die Digitalisierung in der Kanzlei dar. Dies bedeutet, dass die Belege wie bisher in physischer Form an die Kanzlei übermittelt werden, diese in weiterer Folge aber in der Kanzlei gescannt und somit digitalisiert werden. Diese Variante wählen vor allem jene Kanzleien, welche eine 100%ige Digitalisierung ihrer Buchhaltungen anstreben. In diesen Fällen übernimmt der Steuerberater in der Regel die Vorlaufkosten des Scannens, um auch jene Klienten abzudecken, welche keine Möglichkeit zur Digitalisierung haben oder nicht umstellen möchten. Die Umstellung auf papierlose Buchhaltung sollte bei den jeweiligen Klienten schrittweise erfolgen. Ein erster Schritt könnte sein, dass im Zuge der laufenden Buchhaltung einzelne Belege eingescannt und zu den entsprechenden Buchungen angehängt werden. Wurden vom Rechnungswesenmitarbeiter bisher Belege für hohe Anschaffungen oder Instandhaltungen, Leasingverträge usw kopiert und in einem Bilanzierungsordner abgelegt, befinden sich die Belege nun digital direkt beim Buchungssatz. Der Bilanzierer hat dadurch den großen Vorteil, unmittelbar am Bildschirm zB auf die Belege der Anlagenzugänge und -abgänge zugreifen, die direkte Verbindung zum Anlagenverzeichnis herstellen sowie diverse Kontrollen durchführen zu können. Auch bei der abschließenden Bilanzpräsentation über Bildschirm, Beamer oder Smart Board bietet die „papierlose Buchhaltung“ die Möglichkeit, das Anlagenverzeichnis gemeinsam mit dem Klienten durchzugehen und die Anlagenrechnungen nochmals aufzurufen. Sobald das Verknüpfen einzelner Belege mit dem jeweiligen Buchungssatz kanzlei-intern Routine ist, kann im nächsten Schritt dazu übergegangen werden, erste Klienten vollständig auf eine „papierlose Buchhaltung“ umzustellen. Dabei empfiehlt es sich, zuerst mit der eigenen Kanzleibuchhaltung zu beginnen, um dann mit jenen Klienten fortzusetzen, zu denen ein hohes Vertrauensverhältnis besteht. Der Nutzen und die Vorteile einer digitalen Buchhaltung sollten bei der Argumentation gegenüber dem Klienten immer im Mittelpunkt stehen. Im Hinblick auf die Notwendigkeit, dass der Klient die Belege nun einzuscannen hat, ist ein bestimmtes Gespür, sowie Verständnis für den Klienten aufzubringen. Für manche Klienten stellt diese zusätzliche Tätigkeit überhaupt kein Problem dar, es wird „nebenbei“ erledigt. Für andere Klienten hingegen ist das Scannen mit sehr hohem Aufwand verbunden. Ziel sollte sein, den Klienten von einer Umstellung auf digitale Buchhaltung so zu überzeugen, dass er den wesentlichen Vorteil für sich erkennt. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass man dem Klienten mit Praxisbeispielen (Berichte von bereits umgestellten Klienten) die Scheu vor den Veränderungen und dem Aufwand nehmen kann. Typische mögliche Fragestellungen/Aussagen für ein solches Gespräch an den Klienten: - Bekommen Sie schon E-Rechnungen? - Wie hoch ist der Prozentsatz an E-Rechnungen? - Wäre es möglich, den oder die Hauptlieferanten auf E-Rechnung umzustellen? - Was glauben Sie, ist es ein großer Aufwand, die restlichen 20 Belege einzuscannen? - Wie schreiben Sie Ihre Rechnungen? Versenden Sie Ihre Ausgangsrechnungen schon per E-Mail? - Haben Sie einen PDF-Drucker installiert? (Softwaredrucker) - Können Sie aus dem Fakturierungsprogramm PDF-Dateien erstellen? - Stellen Sie sich vor, Sie brauchen Ihre Ausgangsrechnungen nur mehr 1x ausdrucken (für den Kunden) oder gar nicht mehr, weil Sie die Rechnung per E-Mail versenden! - Würde das nicht enorm viel an Druckkosten, Porto, Ordnern und Platz sparen? - Haben Sie einen Scanner? Wenn ja, welche Funktionen hat dieser Scanner? - Erfassen Sie die Kassa bereits in einem Vorsystem (zB Excel)? - Würden Sie das Kassabuch auch in einem von uns zur Verfügung gestellten System vorerfassen? - Haben Sie eine Sekretärin/Assistentin, die Ihnen die Arbeit abnehmen kann? - Stellen Sie sich vor, Sie brauchen uns die Belege nicht mehr zu schicken oder vorbeizubringen! Die kompletten Belege bleiben dann bei Ihnen im Büro! - Was meinen Sie damit, Sie kopieren ja sowieso vorher all Ihre Belege, bevor Sie sie uns schicken? Heißt das, dass wenn wir Ihnen die Originalbelege wieder zurückgeben, Sie diese dann doppelt haben? Werfen Sie die Kopien dann weg? (Hinweis: meistens kommt dann die Antwort: „NEIN“). - Und der Kopieraufwand ist Ihnen nicht zu viel? - Sie müssen uns doch mindestens 1x pro Woche anrufen, weil Sie einen Beleg von einem Lieferanten benötigen und einen Preisvergleich machen müssen. - Dann haben Sie die Belege immer bei sich im Büro griffbereit und im besten Fall sogar am Computer, wenn Sie auf E-Rechnung umstellen. - Sie arbeiten auch noch abends von zu Hause? Oder mit dem Laptop von unterwegs? - Da können Sie Ihre im Büro befindlichen Belege nicht mehr kontrollieren. - Da wäre eine digitale Ablage auf Ihrem Computer oder Server doch praktisch. Das Ziel im Prozessschritt digitales Belegbuchen ist, dass die Kanzlei vom Klienten die Buchhaltungsunterlagen komplett digital erhält und der Rechnungswesenmitarbeiter der Kanzlei den Buchungssatz vom digitalen Belegbild erstellt. Vorteile des digitalen Belegbuchens: - Der Klient hat seine Originalbelege immer im Haus und somit Zugriff darauf. - Durch die digitale Übermittlung erspart sich der Klient den physischen Transport der Belege zum Steuerberater. - Soweit der Klient einen Onlinezugang zu einer Klientenplattform der jeweiligen FIBU-Software nutzt, kann er direkt die gebuchten Belege abrufen. - Beim digitalen Belegbuchen werden die Belege automatisch in der Steuerberatungskanzlei digital archiviert. - Die Buchungen sind mit den dazugehörigen Belegen verknüpft und somit im direkten Zugriff für Buchhaltung, Bilanzierung und Steuerberatung. Die elektronische Informationsweitergabe ermöglicht eine ortsunabhängige Suche und erübrigt den Gang ins Archiv bei der Suche nach alten Rechnungen in der Kanzlei. „Papierlos Buchen“ minimiert den Suchaufwand und senkt die Fehlerquote, was vor allem Aufwandsreduktionen und Erleichterungen bei etwaigen Prüfungen zur Folge hat. Herausforderungen: Es handelt sich um einen Digitalisierungsschritt, welcher den Arbeitskomfort für Klienten und Kanzlei erhöht, jedoch noch keine Automatisierung bewirkt (Ausnahme: Möglichkeit der OCR-Erkennung – siehe dazu Kapitel 16). Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Zeitaufwand für das Buchen des physischen Belegs und das Buchen des digitalen Belegs nahezu ident ist.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo über 100 Abbildungen aus gängigen FIBU-Softwareprogrammen
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 414 g
Themenwelt Recht / Steuern Steuern / Steuerrecht
Schlagworte Ausgangsrechnung • Automatisierung • Belegkreis Bank • Digitale Buchhaltung • Eingangsrechnung • Elektronische Übermittlung an das Finanzamt • E-Rechnung • FIBU Software • Finanz Online • IT-Security • Kassa • OCR-Erkennung • Österreich • Registrierkasse • Textkonvertierungsassistent • Warenwirtschaftsprogramm
ISBN-10 3-7041-0740-9 / 3704107409
ISBN-13 978-3-7041-0740-4 / 9783704107404
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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