Grundriss einer verantwortlichen Interpretationstheorie des Rechts (eBook)

Von der juristischen Methodik zum juristischen Postmodernismus

Bennet Lodzig (Autor)

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2015 | 1. Auflage
169 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
9783847004622 (ISBN)

Infos

Der Rechtstext muss beständig fortgelesen werden, um bestimmte interpretative Positionen nicht auszuschließen. Damit sich der Interpret aus dem Kontinuum immer gleicher Lesungen lösen kann, muss der Text für den Einzug des Anderen offengehalten werden. Die juristische Entscheidung gerät so zu einer verantwortlichen Interpretation des Rechts: Der Freiheit des Interpreten, den Text und seinen pluralen Sinn immer weiter auszuschöpfen, geht die Verantwortung voraus, eben dies zu tun. Dieser Imperativ ruft den juristischen Entscheidungsträger in die Pflicht, den Rechtstext nicht als durch die juristisch dogmatischen Sedimente verschlossen zu betrachten, sondern eine Entscheidung jenseits des juristischen Schematismus zu treffen. Das Buch entwirft eine so verstandene verantwortliche Interpretationstheorie des Rechts. Legal texts must constantly be read and re-read so as not to rule out certain interpretative points of view. In order for interpreters to be able to disengage from the continuum of invariable interpretation, texts must remain open to permit otherness. Judicial decisions thus constitute the responsible interpretation of the law: the freedom of the interpreter to continuously draw from the texts and their plural meanings is preceded by the responsibility to do just that. This imperative calls upon legal decision-makers to not regard legal texts as shut and sealed by layers of legal dogmatic sediment, but to make their decisions beyond legal schematism. This volume draws up the concept for an interpretative theory of law understood in this way.

Dr. iur. Bennet Lodzig, M. L. E. ist Jurist und niedersächsischer Verwaltungsbeamter.

Inhalt

Title Page 3
Copyright 4
Table of Contents 7
Body 11
Danksagung 11
Abkürzungsverzeichnis 13
1. Einleitung 15
2. Der offene Grund des Rechts 21
3. Rechtstextliche Normativität 25
3.1 Die Explikation des Gesetzessinns in der juristischen Methodenlehre und der höchstrichterlichen Rechtsprechung 26
3.1.1 Wortlaut 27
3.1.2 Systematische Auslegung 32
3.1.3 Historische Auslegung 32
3.1.4 Teleologische Auslegung 35
3.1.5 Zusammenfassung 39
3.2 Die Explikation der semantischen Bedeutung des Gesetzeswortlautes unterliegt einem Erkenntnisproblem 39
3.3 Der Ab-Grund des Auslegungsprozederes 45
3.4 Fazit 47
4. Normativität als Produkt der juristischen Entscheidungspraxis 51
4.1 Wittgensteins Spätphilosophie 53
4.1.1 Das Sprachspiel 53
4.1.2 Die Bedeutung 55
4.1.3 Die Regel 56
4.1.4 Die Lebensform 57
4.1.5 Zusammenfassung 58
4.2 Wittgenstein I–III 59
4.2.1 Wittgenstein-Rezeption I: Die Lehre vom Begriffskern und -hof 60
4.2.1.1 Historische Einbettung 60
4.2.1.2 Hart 61
4.2.1.3 Koch/Rüßmann 64
4.2.1.4 Bydlinski 65
4.2.1.5 Zusammenfassung 65
4.2.2 Wittgenstein-Rezeption II: Semantische Normativität in der juristischen (Argumentations-) Praxis 66
4.2.2.1 Who is Master? 67
4.2.2.2 Inkohärenz von Konstitutivität und Präskriptivität 75
4.2.2.3 Semantische Bedeutung als Institutional Fact 77
4.2.3 Wittgenstein-Rezeption III: Recht Sprechen – Heidelberger Schule und Nachpositivistisches Rechtsdenken 87
4.2.3.1 Die Heidelberger Schule 87
4.2.3.2 Das Nachpositivistische Rechtsdenken 91
4.2.4 Konklusion 93
4.3 Exkurs: Performativität des Rechts? 99
4.4 Fazit 105
5. Dekonstruierte Normativität/Transformatives Recht 109
5.1 Gadamers philosophische Hermeneutik 111
5.2 Aufbruch 114
5.3 Auf dem Weg zu einer verantwortlichen Interpretationstheorie des Rechts 119
5.4 Das Verdikt der kleinen Schritte 122
5.5 Der Relativismus-Einwand 126
5.6 Fazit 129
6. Appendix: Die Grenze des Wortlautes 133
6.1 Die methodologische Notwendigkeit einer festen Wortlautgrenze 134
6.2 Grenzen in der Entscheidungspraxis 136
6.3 Der entgrenzte Rechtstext 137
6.4 Fazit 138
7. Schluss 141
8. 36 Thesen 145
Literaturverzeichnis 151
Personenregister 163
Sachregister 165
Beiträge zu Grundfragen des Rechts 169
Band 13: Albert Janssen 169
Die gefährdete Staatlichkeit der Bundesrepublik Deutschland 169
Beiträge zur Bewahrung ihrer verfassungsrechtlichen Organisationsstruktur 169
Band 12: Simon Kanwischer 169
Der Grenzbereich zwischen öffentlichem Strafanspruch und intimer Lebensgestaltung 169
Verschiebungen in der historischen Entwicklung – aufgezeigt am Beispiel der Strafbarkeit des Inzests (§ 173 StGB) 169
Band 11: Gerd Brudermüller / Barbara Dauner-Lieb / Stephan Meder 169
Wer hat Angst vor der Errungenschaftsgemeinschaft? 169
Auf dem Weg zu einem partnerschaftlichen Güterrecht – Schlussfolgerungen aus dem 1. Gleichstellungsbericht 169
Band 10: Stefan Dirscherl 169
Tier- und Naturschutz im Nationalsozialismus 169
Gesetzgebung, Ideologie und Praxis 169
Leere Seite 170

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 16.9.2015
• Reihe/Serie: Beiträge zu Grundfragen des Rechts
• Reihe/Serie: Beiträge zu Grundfragen des Rechts
• Reihe/Serie: Beiträge zu Grundfragen des Rechts.
• Reihe/Serie: Beiträge zu Grundfragen des Rechts.
• Verlagsort: Göttingen
• Sprache: deutsch
• Themenwelt: Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika
• Schlagworte: Auslegungskunst • Dekonstruktion • Derrida • Entscheidungslehre • Hermeneutik • Interpretation • Juristische Methodik • Methodenlehre • Performativität • Postmoderne • Rechtsphilosophie • Rechtstheorie • Relativismus • Sprachphilosophie • Verantwortung • Wittgenstein
• ISBN-13: 9783847004622 / 9783847004622