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Kriminalfallgeschichten

Heinz Ludwig Arnold (Gegründet von)

Alexander Košenina (Herausgeber)

Buch | Softcover
237 Seiten
2014
edition text + kritik (Verlag)
978-3-86916-322-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kriminalfallgeschichten -
CHF 46,15 inkl. MwSt
Der 'Sonnenwirt' Christian Friedrich Schwan, die Bremerin Gesche Gottfried oder der 'Totmacher' Fritz Haarmann haben aufsehenerregende Morde verübt, die in Literatur und Film fortleben. Von den 'Histoires tragiques' des Barock bis zu sensationellen Gerichtsreportagen und 'Tatorten' unserer Zeit erfreut sich kaum ein Stoff größerer Beliebtheit als authentische Verbrechensfälle. Mit tatsächlichen Schauplätzen des Schreckens können es erfundene Kriminalgeschichten jedenfalls kaum aufnehmen. Exemplarische Analysen von Kriminalfallgeschcihten vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart widmen sich diesem fast naturgesetzlichen zusammenhang von Ereignis und Interesse. Auf welche Weise treten historischer Fall und seine künstlerische Darstellung in ein kreatives Spannungsverhältnis? Wie werden Details der 'wahren Geschichte' zugunsten einer besseren Wirkung verändert? Welche Anpassungen an epische, lyrische, dramatische oder filmische Genres sind erforderlich? Anhand solcher Fragen wird der Versuch unternommen, Kriminalfallgeschichten als ein bislang unterschätztes Genre zu erschließen, in dem sich Kriminalpsychologie und Jurisprudenz mit Literatur verbinden. Auch als eBook erhältlich.

Heinz Ludwig Arnold (1940-2011). Studierte Jura, Literaturwissenschaft, Romanistik und Philosophie in Göttingen. Von 1961 bis 1964 Privatsekretär bei Ernst Jünger. Gründete 1963 die Zeitschrift für Literatur TEXT+KRITIK. Seit 1978 Herausgeber des "Kritischen Lexikons zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur" (KLG) und von 1983 bis 2008 des "Kritischen Lexikons zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur" (KLfG). Seit 1995 Honorarprofessor an der Universität Göttingen. Ab 2004 Herausgeber des "Kindlers Literatur Lexikon".

Steffen Martus, geb. 1968; Studium der Deutschen Philologie, Sozialkunde, Philosophie und Soziologie an der Universität Regensburg; 1998 Promotion (Friedrich von Hagedorn – Konstellationen der Aufklärung); 2002–2006 Juniorprofessor für das Fachgebiet „Neuere deutsche Literatur“ an der HU Berlin; 2006 Habilitation (Werkpolitik. Zur Literaturgeschichte kritischer Kommunikation vom 17. bis ins 20. Jahrhundert). 2006 Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; 2007 Professor für Neuere deutsche Literatur / Literaturwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; seit 2010 Professor für Neuere deutsche Literatur an der HU Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die deutsche Literatur des 17. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Verschränkungen von Literatur und Wissenschaftsgeschichte, Fragen der Literaturtheorie sowie die Praxeologie der Geistes- und Kulturwissenschaften.

Axel Ruckaberle, geb. 1963. Studium der Germanistik, Publizistik und Volkskunde; Redakteur und Lektor in der Göttinger Redaktion von TEXT+KRITIK und KLG; Aufsätze, Lexikonartikel und Rezensionen zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.

Michael Scheffel, geb. 1958; Studium generale am Leibniz Kolleg, Tübingen; Studium der Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte in Tübingen, Tours und Göttingen. Licence de lettres modernes, Tours 1981; 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien, Göttingen 1983; Dr. phil., Göttingen 1988 (Magischer Realismus. Die Geschichte eines Begriffes und ein Versuch seiner Bestimmung. Tübingen 1990); Habilitation, Göttingen 1995 (Formen selbstreflexiven Erzählens. Eine Typologie und sechs exemplarische Analysen. Tübingen 1997). Seit März 2002 Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal. Seit 2008 Prorektor für Forschung, Drittmittel und Graduiertenförderung an der Bergischen Universität Wuppertal. Forschungsschwerpunkte: Realismus und Frühe Moderne; Formen metafiktionaler Literatur; Narratologie und Fiktionalitätstheorie.

Claudia Stockinger, geb. 1970; 1989–1994 Studium der Deutschen Philologie, Geschichte und Philosophie an der Universität Regensburg. 1999 Promotion an der Universität Karlsruhe; Seit 2002 Professorin für Deutsche Philologie/Neuere Deutsche Literatur an der Georg-August-Universität Göttingen. Forschungsschwerpunkte: Literaturgeschichte der Aufklärung und des 19. Jahrhunderts; die Literatur und der Literaturbetrieb der Gegenwart; das Verhältnis von Literatur und Religion; Intermedialitätsforschung; Theorien der Kanonbildung, der Intertextualität und der Autorschaft.

Michael Töteberg, geb. 1951; bis 1987 Verlagslektor in Frankfurt am Main, danach freier Publizist in Hamburg; seit 1994 ist er Leiter der Agentur für Medienrechte. Er verfasst Filmkritiken, ist Herausgeber der Schriften von Rainer Werner Fassbinder und Tom Tykwer sowie von Metzlers Film Lexikon. Weitere Veröffentlichungen u. a. zu Fritz Lang, Federico Fellini und zur UFA. Von 1992 bis 1994 veröffentlichte er zusammen mit Uwe Naumann Publizistik von Klaus Mann. 2006 brachte er eine Neuausgabe des Gesamtwerks von Wolfgang Borchert heraus.

Hermann Korte; geb. 1949, lehrt als Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen; Redaktionsleiter der Zeitschrift TEXT+KRITIK, Herausgeber des "Kritischen Lexikons zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur" (KLG) und Mitherausgeber des Benn Forums; seit 2009 Aufbau der Siegener Forschungsstelle Historische Theaterpublikumsforschung.

Alexander Košenina, geb. 1963; wechselte 2008 vom germanistischen Lehrstuhl in Bristol an die Leibniz Universität Hannover; Gastprofessuren in USA (Cincinnati, Columbus, Vanderbilt), Peking und Tokio. Editionen früher Kriminalliteratur (Meißner, 2003; Müchler, 2011; Schiller: "Verbrecher aus verlorene Ehre", kommentierte, textkritische Studienausgabe 2014); jüngste Buchpublikationen: "Karl Philipp Moritz" (2006), "Literarische Anthropologie" (2008), "Blitzlichter der Aufklärung" (2010), "Kleine anthropologische Prosaformen" (Hg. mit Carsten Zelle, 2011), "Johann Heinrich Ramberg als Buchillustrator der Goethezeit" (Hg., 2013).

- Hans-Joachim Jakob: Eine Historie wandert durch die Jahrhunderte. Fall und Vorlage für Georg Philipp Harsdörffers Erzählung "Die Großmüthige Rache"
- Peter-Henning Haischer: Der Justizmord als schöne Kunst betrachtet. Christian Felix Weißes Drama "Der Fanatismus, oder: Jean Calas"
- Gaby Pailer: Verführung und wahre Gewalt. Der Fall la Chapelle / Birnbaum und seine Dramatisierung durch Christiane Karoline Schlegel
- Holger Dainat: Aufrichtige Bekenntnisse eines Diebs von Profession. Johann Ulrich Schölls Biografie des Konstanzer Hans
- Alexander Košenina: Aufklärung in Verbrechensballaden (Schiller, Gleim, Bürger, Chamisso)
- Michael Niehaus: Gesche Gottfried. Eine Giftmischerin und wir
- Claus-Michael Ort: Fallgeschichten im »Sittengemälde«. August von Haxthausens "Geschichte eines Algierer-Sklaven" und Annette von Droste-Hülshoffs "Die Judenbuche"
- Mark-Georg Dehrmann: Literarische Tribunale. Der 'Sonnenwirt' bei Schiller, Heinrich Ehregott Linck und Hermann Kurz
- Tanja van Hoorn: Ein Fall macht noch keine Geschichte. Johann Peter Hebels Verbrechererzählungen
- Nicolas Pethes: Graphomanie und Bilderschrift. Alfred Döblins "Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord" als Kriminalfallgeschichte jenseits der Literatur?
- Erhard Schütz: Wenn man mit Fakten Fußball spielt. Egon Erwin Kischs "Der Fall Redl"
- Jörg Schönert: Die Literarisierung einer Fallgeschichte: "Das verlorene Kind" von Rahel Sanzara
- Stefanie Stockhorst: Inszenierte Spurensuche. Detlef Opitz’ Roman "Der Büchermörder" und die Literatur über den Kriminalfall des Johann Georg Tinius
- Todd Herzog: Ronnie rennt. Der Marathonläufer und Bankräuber Johann Kastenberger
- Notizen

„Insgesamt bietet der vorliegende Band eine Fülle an interessanten, mitunter auch skurrilen, zugleich aber ebenso fundierten wie differenzierten Erkenntnissen, die auch für den mit der Forschung zur Kriminalliteratur hinlänglich vertrauten Leser eine überaus lohnende Lektüre versprechen.“

Franziska Burkhardt, literaturkritik.de, 01.08.2016

Reihe/Serie TEXT+KRITIK ; Sonderband
Mitarbeit Koordination: Steffen Martus, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel, Claudia Stockinger, Michael Töteberg
Chef-Herausgeber: Hermann Korte
Sprache deutsch
Maße 150 x 230 mm
Gewicht 355 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Recht / Steuern Strafrecht Kriminologie
Schlagworte Aufklärung • Ballade • Barock • Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft • Drama • Erzählung • Fallgeschichte • Film • Gegenwart • Genre • Gerichtsreportage • Jurisprudenz • Krimi • Krimi Analysen • Kriminalfälle • Kriminalfallgeschichten • Kriminalliteratur • kriminalogie • Kriminalpsychologie • Literarisierung • Literatur • Literaturgeschichte • Literaturkritik • Literaturwissenschaft • Roman • Sonderband • Tatorte • TEXT + KRITIK • Verbrechen • Wirkung • Zeitschrift/Magazin
ISBN-10 3-86916-322-4 / 3869163224
ISBN-13 978-3-86916-322-2 / 9783869163222
Zustand Neuware
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