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Der Warschauer Aufstand 1944 -  Stephan Lehnstaedt

Der Warschauer Aufstand 1944 (eBook)

Kriege der Moderne
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
160 Seiten
Reclam Verlag
978-3-15-962242-2 (ISBN)
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Der Warschauer Aufstand von 1944 ist heute das wichtigste Symbol polnischen Heldenmuts und Freiheitsdrangs im Zweiten Weltkrieg. Aber er war auch eine nationale Katastrophe, denn die Deutschen reagierten mit äußerster Brutalität: mit Massenexekutionen und Deportationen, gefolgt von der systematischen Zerstörung der Hauptstadt. Mindestens 150.000 zivile Tote und weitere Hunderttausende Deportierte waren zu beklagen. Stephan Lehnstaedt zeigt, wie die deutschen Verbrechen und das Abwarten der Roten Armee nach über zwei Monaten zum Scheitern dieser außergewöhnlichen Widerstandsaktion führten.

Stephan Lehnstaedt, geb. 1980, ist seit 2016 Professor für Holocaust-Studien und Jüdische Studien an der Touro University Berlin. Er veröffentlichte umfangreich zur deutsch-polnischen Geschichte. In der Reihe Kriege der Moderne erschien 2021 von ihm Der Große Nordische Krieg 1700-1721.

Hans-Heinrich Nolte, geb. 1938, ist Professor für Mittelalterliche und Neuere Osteuropäische Geschichte an der Universität Hannover.

[21]Anmerkungen


Rhetorik: Redekunst.

Hermeneutik: (Kunst-)Lehre und Praxis des Verstehens und der Interpretation, vor allem von Texten oder mündlichen Äußerungen.

Antizipation: Vorwegnahme.

Schleiermacher: Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (1768–1834), deutscher evangelischer Theologe, Philosoph und Platon-Übersetzer. Prediger in Stolp, Halle und Berlin, Professor an den Universitäten Halle (ab 1804) und Berlin (ab 1810). Hauptwerke: seine fünfbändige Platon-Übersetzung sowie Über Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern (1799), Monologen (1800), Dogmatik. Der christliche Glaube, 2 Bde. (1821/22) und die Vorlesungen Hermeneutik und Kritik (ab 1805; postum ediert 1838) und Dialektik (ab 1811; postum ediert 1839/1942).

Dilthey: Wilhelm Dilthey (1833–1911), deutscher Philosoph und Geistesgeschichtler, Professor der Philosophie in Basel, Kiel, Breslau und Berlin. Hauptwerke: Leben Schleiermachers, 1. Bd. (1870), 2. Bd. postum (1966), Einleitung in die Geisteswissenschaften, 1. Bd. (1883), Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie (1894), Das Erlebnis und die Dichtung (1906), Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften (1910). Diltheys philosophisches Lebensthema bildete der Versuch einer erkenntnistheoretischen, logischen und methodologischen Grundlegung der Geisteswissenschaften.

Augustin: Aurelius Augustinus (354–430), nordafrikanischer christlicher Kirchenlehrer. Hauptwerke: De beata vita (dt. Über das selige Leben), Confessiones (um 400, dt. Bekenntnisse), De civitate Dei (413–426, dt. Vom Gottesstaat).

frühen Protestantismus: Wichtigster Repräsentant der frühprotestantischen Hermeneutik ist der Theologe Matthias Flacius, genannt Illyricus (1520–1575), dessen Clavis Scripturae Sacrae (dt. Schlüssel zur Heiligen Schrift, Basel 1567) ein »Organon der Exegese« (Dilthey) war, das die hermeneutische Theoriebildung lange maßgeblich beeinflusst hat.

Zeitalter der Aufklärung: Kulturepoche oder Geistesströmung von gesamteuropäischer Bedeutung, die das ganze 18. Jahrhundert umfasst, das entsprechend als das »Jahrhundert der Aufklärung« oder als »Zeitalter der Kritik« bezeichnet wird. Im Zentrum der Aufklärung steht die Berufung auf die Vernunft und das rationale Denken. Gegner sind Tradition, Vorurteile und unbegründete, lediglich als solche überlieferte Autoritäten. Wichtig werden die aufklärerische Religionskritik, die Forderung nach religiöser Toleranz und die Formulierung der allgemeinen Menschenrechte. Nach Immanuel Kant ist Aufklärung »der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit«, wobei er die »Unmündigkeit« definiert als »das Unvermögen, sich seines eigenen Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen«. Wahlspruch der Aufklärung ist nach Kant also: »Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!« (Kant, Denken wagen, S. 7) Hauptvertreter der Aufklärung sind v. a. Voltaire, Jean-Jacques Rousseau, Denis Diderot, Jean Baptiste le Rond d’Alembert, Julien Offray de La Mettrie, Immanuel Kant und Gotthold E. Lessing.

Romantik: eine kulturgeschichtliche Epochenbezeichnung für die Zeit zwischen 1790 und 1840/50. Die Romantik ist ein gesamteuropäisches Phänomen mit Schwerpunkten in Deutschland, England und Frankreich und umfasst Entwicklungen in Literatur, Philosophie, Kunst und Musik. Die Romantik verstand sich als Gegenbewegung zum mechanischen und z. T. atheistischen Welt- und Menschenbild der Aufklärung und als Reaktion auf Industrialisierung und Verwissenschaftlichung. Charakteristisch ist die große Bedeutung von Innerlichkeit, Gefühl und Phantasie, das Interesse an Wunderbarem und Phantastischem, die Hinwendung zu Natur und Geschichte, insbesondere des Mittelalters, die Wiederentdeckung und Sammlung von Märchen, Sagen, Mythen und Legenden sowie das Wiedererstarken nationaler und religiöser Impulse. Philosophische Hauptrepräsentanten der Romantik sind Johann G. Fichte, Friedrich Schleiermacher, Friedrich Schlegel und Friedrich W. J. Schelling. Repräsentanten der literarischen Romantik im deutschsprachigen Raum sind u. a. August W. Schlegel, [23]Novalis, Ludwig Tieck, E. T. A. Hoffmann, Clemens Brentano, Achim v. Arnim, Joseph von Eichendorff und die Brüder Grimm. Bedeutende romantische Komponisten sind u. a. Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Franz Liszt; herausragende Maler sind v. a. Caspar D. Friedrich und William Turner.

Friedrich Ast: 1778–1841, deutscher Philologe und Philosoph, lehrte seit 1805 an der Universität Landshut Klassische Philologie und ab 1826 an der Universität München. Ast war Schüler Schellings und trat vor allem als Platon-Forscher und als wichtiger Vertreter der romantischen Hermeneutik hervor. Hauptwerk: Grundlinien der Grammatik, Hermeneutik und Kritik (1808).

Heidegger: Martin Heidegger (1889–1976), deutscher Philosoph, Assistent und Nachfolger Edmund Husserls, Lehrer Gadamers. Heidegger lehrte an den Universitäten Marburg und Freiburg i. Br., 1933/34 war er Rektor der Freiburger Universität. Seine Hauptwerke sind Sein und Zeit (1927), Kant und das Problem der Metaphysik (1929), Erläuterungen zu Hölderlins Dichtung (1944), Holzwege (1950), Vorträge und Aufsätze (1954), Unterwegs zur Sprache (1959), Nietzsche, 2 Bde. (1961), Wegmarken (1967), Zur Sache des Denkens (1969), Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) (um 1936, postum 1989 veröffentlicht). Im Mittelpunkt von Heideggers Denken steht die Frage nach dem Sein, die er in der ersten Phase seines Denkwegs mit Hilfe einer vom Seinsverständnis des Daseins ausgehenden Fundamentalontologie zu beantworten suchte. Im Spätwerk nach der sogenannten »Kehre« gibt Heidegger diesen Ansatz auf. Er hatte zahlreiche bedeutende Schüler (neben Gadamer u. a. Karl Löwith, Gerhard Krüger, Walter Bröcker, Hannah Arendt, Hans Jonas, Herbert Marcuse und Leo Strauss) und übte auch international eine starke Wirkung aus. Seine Rolle zur Zeit des Nationalsozialismus wird immer kritischer bewertet (im Zusammenhang etwa mit seinen Denktagebüchern, den »Schwarzen Heften« und z. T. entschieden antisemitischen Äußerungen).

Existenzialanalyse: Der Begriff bezeichnet die von Heidegger in seinem Hauptwerk Sein und Zeit im Zusammenhang seiner Fundamentalontologie durchgeführte existenziale Analytik des faktischen (menschlichen) Daseins, die der Ermittlung der [24]existenzialen Kategorien (Existenzialien), d. h. der Seinscharaktere des Daseins dient (u. a. das »In-der-Welt-sein«, das »Man«, die »Befindlichkeit«, das »Verstehen« und die »Geworfenheit«).

vitiosum: (lat.) ›vitiös, fehlerhaft, mangelhaft, bösartig‹.

Vorhabe, Vorsicht und Vorgriff: Gemeint ist die von Heidegger sogenannte Vor-Struktur des Verstehens, die er in Sein und Zeit, § 32 analysiert.

ontologisch: Die Ontologie ist die (metaphysische) Lehre vom Sein.

Abbreviatur: Abkürzung, Verkürzung.

E. Staigers: Emil Staiger (1908–1987), Schweizer Germanist und Übersetzer, lehrte ab 1943 an der Universität Zürich. Hauptwerke: Die Zeit als Einbildungskraft des Dichters (1939), Grundbegriffe der Poetik (1946), Die Kunst der Interpretation (1955), Goethe, 3 Bde. (1952–59). Staiger war der führende Vertreter der »werkimmanenten Interpretation«, bei der die Konzentration auf den literarischen Text selbst im Zentrum steht. Bekannt wurde seine Diskussion mit Heidegger über die angemessene Interpretation von Eduard Mörikes Gedicht Auf eine Lampe. Staiger war Auslöser des »Zürcher Literaturstreits« von 1966.

phänomenologische: hier: an der Erscheinung orientierte.

Seinsfrage: Die von Heidegger zur Grundfrage der Philosophie erklärte Frage nach dem »Sinn von Sein«: das Hauptthema seines Werks Sein und Zeit.

Metaphysik: (gr.) tà metà tà physiká (etwa ›Das, was nach der Physik kommt‹) ist ursprünglich ein bibliothekarischer bzw. editorischer Einteilungsbegriff der aristotelischen Schriften, der auf Andronikos von Rhodos, den im 1. Jahrhundert v. Chr. lebenden Sammler und Herausgeber der Schriften des Aristoteles, zurückgeht. Die Metaphysik als Erste Philosophie ist seit Aristoteles die philosophische Grunddisziplin, die die Prinzipien, die letzten Fundamente und allgemeinsten Strukturen der Wirklichkeit erforscht. Unterschieden wird durch den Leibniz-Schüler Christian Wolff (1679–1754) die allgemeine Metaphysik oder Ontologie (metaphysica generalis) von der speziellen Metaphysik (metaphysica specialis), die die rationale Theologie (die Lehre von Gott), die [25]rationale Psychologie (die Lehre von der Seele) und die rationale Kosmologie (die Lehre vom Aufbau der Welt) umfasst.

divinatorischen Akt: divinatorisch: vorahnend, seherisch. »Divination« ist ein Zentralbegriff in Schleiermachers Hermeneutik.

des historischen Bewußtseins: hier: des...

Erscheint lt. Verlag 17.5.2024
Reihe/Serie Reclam Sachbuch premium
Verlagsort Ditzingen
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Regional- / Landesgeschichte
Naturwissenschaften Geowissenschaften Geografie / Kartografie
Schlagworte Europäische Geschichte • Geschichte • Russland
ISBN-10 3-15-962242-8 / 3159622428
ISBN-13 978-3-15-962242-2 / 9783159622422
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