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Hybride Ökologien

Buch | Softcover
320 Seiten
2020
diaphanes (Verlag)
978-3-0358-0129-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hybride Ökologien -
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Der Begriff der Ökologie ist nicht nur in aktuellen Debatten um den Klimawandel zentral, sondern zieht sich auch quer durch künstlerische, geistes-, sozial- und technikwissenschaftliche Diskurse. In seiner gegenwärtigen Neufassung bezieht er sich auf mehrdimensionale und multidirektionale Verbindungen und Wechselwirkungen von lebendigen Vollzügen, technischen und medialen Praktiken, d.h. auf die komplexen Relationen von menschlichen und nichtmenschlichen AkteurInnen.
Das Buch versteht Ökologie als einen problematischen Begriff. Seine Multivalenz eröffnet neue Handlungsfelder, wirft in seiner Offenheit und vielseitigen Einsetzbarkeit aber auch Fragen auf, die nicht zuletzt seine Genealogie betreffen. Die interdisziplinären Beiträge untersuchen vor diesem Hintergrund, welche politischen und sozialen Effekte ein Umdenken von Gemeinschaft in ökologischer Hinsicht zeitigt und welche Konsequenzen der gegenwärtige Ökologiebegriff insbesondere für künstlerische und gestalterische Praktiken nach sich zieht.
Die vorliegende Publikation ist das Ergebnis des fünften Jahresprogramms des cx centrum für interdisziplinäre studien, das in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Philosophie | Ästhetische Theorie der Akademie der Bildenden Künste München konzipiert wurde.

Susanne Witzgall ist seit 2011 wissenschaftliche Leiterin des vom BMBF geförderten cx centrum für interdisziplinäre studien an der Akademie der Bildenden Künste München. Sie studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaften, Psychologie und Kunstpädagogik an der Ludwig- Maximilians-Universität München und der Universität Stuttgart, wo sie 2001 promovierte. Von 2003 bis 2011 lehrte sie am Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste München und im Sommersemester 2013 an der Newcastle University. Darüber hinaus war sie als freie Kuratorin und von 1995 bis 2002 als Kuratorin am Deutschen Museum Bonn und Deutschen Museum, München, tätig. Sie ist unter anderem Kuratorin bzw. Kokuratorin der Ausstellungen: Art & Brain II (1997/1998), Das zweite Gesicht (2002), Say it isn’t so (2007), (Re)designing nature (2010/2011) sowie Autorin und Herausgeberin zahlreicher Bücher und Aufsätze zur zeitgenössischen Kunst, zum Verhältnis von Kunst und Wissenschaft, dem Wissen der Kunst und zu Themen aktueller interdisziplinärer Diskurse. Hierzu zählen ihre Monographie Kunst nach der Wissenschaft (2003) sowie New Mobility Regimes in Art and Social Sciences (mit Gerlinde Vogl und Sven Kesselring, 2013). Seit Herbst 2018 ist sie Supervisor der Jungen Akademie der Technischen Universität München und seit 2019 Mitglied des International Advisory Board des Willem de Kooning Academy Research Center Rotterdam sowie Beiratsmitglied des Instituts für moderne Kunst Nürnberg.

Maria Muhle ist Professorin für Philosophie | Ästhetische Theorie an der Akademie der Bildenden Künste München und Begründerin des August Verlags Berlin. Sie ist Mitglied der DFG-Forschergruppe »Medien und Mimesis«, P.I. am IDK Mimesis der LMU München und war im Frühjahr 2018 Fellow an der Kolleg-Forschergruppe BildEvidenz der FU Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Politische Ästhetik, Medienphilosophie, Mimesis, Strategien des Reenactment und Biopolitik. Veröffentlichungen (u.a.): Black Box Leben (Hg. zus. m. Ch. Voss, 2017); »Mimesis und Aisthesis. Realismus und Geschichte bei Auerbach und Rancière«, in: Joseph Vogl, Veronika Thanner, Dorothea Walzer (Hg.), Die Wirklichkeit des Realismus (2018); »›Beweis zu nichts‹. Marcel Odenbachs Geschichtsbilder«, in: Marcel Odenbach. Beweis zu nichts, Kunsthalle Wien 2018 und »Praktiken des Inkarnierens. Nachstellen, Verkörpern, Einverleiben«, in: Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung (2017).

Jenny Nachtigall ist seit 2019 Vertretungsprofessorin für Kunsttheorie und -geschichte an der Städelschule in Frankfurt. Sie studierte Kunstgeschichte, Kulturwissenschaft und Philosophie in London und Lüneburg (2005–2010). Von 2014 bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Philosophie | Ästhetische Theorie der Akademie der Bildenden Künste München. Kuratorische Assistenz an der Tate Modern, London (2010–2011) sowie Lehrtätigkeiten an der Humboldt Universität zu Berlin und dem Art History Department des University College London (UCL), an dem sie 2016 promovierte. Sie lehrt und forscht zu moderner und Gegenwartskunst, zu Massenkultur, Form- und Medientheorien und arbeitet derzeit zur Rolle von Vitalismen in Kunst und Theorie seit 1900. Gemeinsam mit Dorothea Walzer realisierte sie 2013/14 das Projekt »art and(re)production« (HU Berlin/UCL) und 2017 zusammen mit Manuela Ammer, Eva Birkenstock, Kerstin Stakemeier und Stephanie Weber das Ausstellungs- und Magazinformat »Klassensprachen«. Zuletzt erschienen ist u.a. »The Modern Subject, a Dead Form Living. On the Aesthetics of (a Fractured) Vitalism« (2019, in: Post-Apocalyptic Self-Reflection, Hg.Tanja Widmann, Laura Preston), »Vitalismus/Lebendige Form« (2018, in Neolithische Kindheit. Kunst in einer falschen Gegenwart, ca. 1930, Hg. Anselm Franke, Tom Holert) und Klassensprachen – Written Praxis (2017, hrsg. zus. mit Manuela Ammer, Eva Birkenstock, Kerstin Stakemeier, Stephanie Weber). Sie schreibt u.a. für Artforum und Texte zur Kunst.

Marietta Kesting forscht und lehrt derzeit am Institut für Künste und Medien der Universität Potsdam. Sie war von 2016 bis August 2022 Juniorprofessorin für Medientheorie am cx centrum für interdisziplinäre studien an der Akademie für Bildende Künste München. Sie studierte Visual Arts am Bennington College, Vermont (USA), und Kultur und Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben ihren wissenschaftlichen Beiträgen produzierte sie auch Film- und Foto-Arbeiten (Film Sunny Land, Berlinale Forum 2010). Aus dieser Zeit stammt die Publikation Sun Tropes. Sun City and (Post-) Apartheid Culture in South Africa (August Verlag 2009). Seit 2004 ist sie Teil der kollektiven Publikationsplattform b_books in Berlin. Ihre Dissertation Affective Images of Post-Apartheid. Documentary Perspectives on Migration, Xenophobia and Gender in South African Film and Photography (2015) wurde von der DFG gefördert und für den Humboldt-Preis nominiert. Von 2014 bis 2016 war Kesting wissenschaftliche Mitarbeiterin im Exzellenzcluster Bild|Wissen|Gestaltung und arbeitete zur »Visualisierung des Grenzraums Europa«. Von 2015 bis 2018 war sie Post-Doc an der Universität für angewandte Kunst, Wien, im FWF-Projekt »A Matter of Historicity. Material Practices in Audiovisual Art«. Sie schreibt u.a. für Texte zur Kunst, Social Dynamics und fkw Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur.

9 - 11 Vorwort (Marietta Kesting, Maria Muhle, Jenny Nachtigall, Susanne Witzgall)13 - 32 Hybride Ökologien - eine Einleitung (Susanne Witzgall)33 - 45 Mesologie und Ökologie (Ferhat Taylan)46 - 56 Über Rift Valley Crossing (einige Notizen, einige Arbeiten) (Simon Starling)57 - 62 »Mesopolitik zeigt, wie über menschliche und nichtmenschliche Verhältnisse nachgedacht wurde, lange bevor der Begriff des Anthropozäns lautstark die Bühne betrat« (Simon Starling, Ferhat Taylan)63 - 76 Milieus, Mimesis und Mimesen (Maria Muhle)77 - 94 »Eine Art des Seins in der Welt« (Susanne Witzgall)95 - 106 Nihilismus, aktualisiert (Timothy Morton)107 - 118 »Weil man sich als völlig in die Biosphäre integriert vorstellt und vergessen hat, dass man vollkommen von anderen Lebensformen abhängt« (Ursula Biemann, Timothy Morton)119 - 133 Hurrikane, Eis am Stiel und Plankton: Die hybriden Ökologien körperlicher Naturen (Stacy Alaimo)134 - 146 Die Kunst des Lebens im Zeitalter des Massenaussterbens (John Jordan)147 - 154 Denke wie ein Wald - handle wie ein Schwarm155 - 166 Toxische Verhältnisse (Jenny Nachtigall)167 - 179 Queere Ökologien: Gegen die Ontologisierung von Queerness, für den Aufbau queerer Kollektive! (Astrid Deuber-Mankowsky)180 - 188 An Orgy of Algorithms and Other Desires + Distractions: Der Widerstand der Materialität in einer #digitalphysikalischen hybriden Ökologie (Elly Clarke)189 - 196 »#Sergina ist kein Avatar, sondern eine Medusa-Figur« (Elly Clarke, Astrid Deuber-Mankowsky)197 - 212 Hybride Medien-Archipele in Sondra Perrys »Typhoon Coming On« und Louis Hendersons »All That is Solid« (Marietta Kesting)213 - 226 Umweltlich-Werden (Erich Hörl)227 - 233 Ein-Minuten-Material: Eine chronologische Analyse von Sound-Ökologien (BJ Nilsen)234 - 247 Zukunftsgestaltung: Die Nichtmenschlichkeit der planetarischen Berechnung oder wie mit der digitalen Ungewissheit zu leben ist (Betti Marenko)248 - 260 Die Ökologisierung des Designs (Martín Ávila)261 - 269 »Wir sollten uns vor der Vorstellung hüten, eine Ökologie designen zu können« (Betti Marenko, Martín Ávila)270 - 284 Radikale ökologische Vorstellungswelten: Die Verwandlung der Ruinen unserer Gegenwart in Vermächtnisse der Zukunft (Maria Kaika)285 - 301 Ökologien der Existenz: Die Architektur der Gemeinschaftseinrichtungen (Godofredo Pereira)303 - 310 Die Autor_innen311 - 312 Bildnachweise

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo zahlr. Abb.
Verlagsort Zürich
Sprache deutsch
Maße 160 x 220 mm
Gewicht 779 g
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften
Naturwissenschaften Biologie Ökologie / Naturschutz
Schlagworte Gegenwartskunst • Medienökologie • Ökologie • Technik • Zeitgenössische Kunst
ISBN-10 3-0358-0129-0 / 3035801290
ISBN-13 978-3-0358-0129-3 / 9783035801293
Zustand Neuware
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