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Der Anti-Stress-Ratgeber für Pflege- und Betreuungskräfte (eBook)

So bewältigen Sie berufliche Belastungen. Die besten Strategien für mehr Gelassenheit im Job
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
160 Seiten
Schlütersche (Verlag)
978-3-8426-9132-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Anti-Stress-Ratgeber für Pflege- und Betreuungskräfte -  Margarete Stöcker
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Corona hat die Belastung unter den Pflege- und Betreuungskräften noch verstärkt. Wertschätzung und Unterstützung am Arbeitsplatz helfen zwar. Doch letztlich hat es jede Pflege- und Betreuungskraft zum großen Teil selbst in der Hand, wie sie mit dem beruflichen Druck umgeht. Der Stress wird nie verschwinden, aber er lässt sich mindern! Dieses Buch legt dazu den Fokus auf die 'Selbstwirksamkeit' - dahinter steht die Überzeugung, dass sich selbst schwierigste Herausforderungen durch eigenes Handeln wirkungsvoll meistern lassen. Margarete Stöcker beschreibt kompakt eine Fülle von effektiven Methoden zur Stressreduktion: Stressimpfungsprogramme, Verhaltensänderungen (Shaping, Chaining), neue Verhaltensweisen (mit Rollenspielen), Veränderungen dysfunktionaler Gedanken, gesunder Schlaf, Methoden der Entspannung und der Achtsamkeit.

Margarete Stöcker ist Krankenschwester und Fachkrankenschwester für Psychiatrie, Dipl. Pflegewirtin und Master of Arts im Gesundheitswesen, Master of Science Gesundheitspsychologie, Heilpraktiker für Psychotherapie, Mimikresonanz®Trainer und Coach; Inhaberin des Bildungsinstitutes Fortbildungvorort für Inhouse-Schulungen für Gesundheitsberufe.

Margarete Stöcker ist Krankenschwester und Fachkrankenschwester für Psychiatrie, Dipl. Pflegewirtin und Master of Arts im Gesundheitswesen, Master of Science Gesundheitspsychologie, Heilpraktiker für Psychotherapie, Mimikresonanz®Trainer und Coach; Inhaberin des Bildungsinstitutes Fortbildungvorort für Inhouse-Schulungen für Gesundheitsberufe.

Die »subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen aufgrund eigener Kompetenzen bewältigen zu können«36 wird als Selbstwirksamkeit beschrieben. Der Begriff wurde erstmalig 1977 von Albert Bandura formuliert und geht auf dessen sozial-kognitive Lerntheorie zurück. Diese Gewissheit, Anforderungen bewältigen zu können, spielt im Bereich des Verhaltens eine wesentliche Rolle und kann entscheidend zu einer Veränderung des Verhaltens beitragen. Diese Erfahrung machte Albert Bandura, 1925 geboren, während seiner eigenen Schulausbildung. Aufgrund von Lehrermangel lernte er in seiner Schule früh, sich selbst zu motivieren und in Lerngruppen selbstgesteuert zu lernen. Nach seinem Psychologiestudium ging er zur Stanford University und beschäftigte sich mit Interaktionsprozessen in der Psychotherapie. Bandura und das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung sind fest miteinander verbunden. Er versteht darunter eine Verhaltensweise, die sich auf Grund eigener Fähigkeiten und Ressourcen zielführend bei Menschen zeigen können.37

Es wird jedoch betont, dass die Selbstwirksamkeitserwartung nicht der alleinige Faktor zu einer Zielerreichung ist, sondern auch soziale und personelle Ressourcen bedeutsam sind. Selbstwirksamkeitserwartung »beruht auf der Annahme, dass Menschen ihre Erfolgs- und Misserfolgserfahrungen sich selbst zuschreiben und sie danach generalisieren können.«38 Die folgende Abbildung zeigt vier verschiedene Quellen, die nach Bandura die Selbstwirksamkeitserwartung beeinflussen.

Abb. 5: Quellen der Selbstwirksamkeit (vgl. Daniel 2014, S. 39).

Die Intensität der Pfeile ( Abb. 5) zeigt die Stärke des Einflusses. Als wichtiger Einflussfaktor der Selbstwirksamkeitserwartung werden eigene Erfahrungen aufgeführt. Wesentlich sind vor allem die Erfahrungen, dass in schwierigen Situationen selbst positiver Einfluss genommen werden konnte. Wichtig ist dabei, dass sich die Menschen den Erfolg selbst zuschreiben und nicht äußeren Faktoren zuschreiben. Ein weiterer Einflussfaktor nach Bandura ist das Lernen am Modell. Menschen lernen von anderen Menschen, vor allem, wenn sie sich mit ihnen identifizieren, und übernehmen Verhaltensweisen durch Beobachtung. Das beobachtete Verhalten projizieren Menschen auf ihre eigene Fähigkeit und entwickeln die Vorstellung, auch selbst in der Lage zu sein, erfolgreich zu handeln. Als weitere Komponente wirken verbale Verstärker. Erfahren Menschen positiven Zuspruch, gerade aus ihrer unmittelbaren Umgebung, wirkt sich dies positiv auf ihre Selbstwirksamkeitserwartung aus. Auch physiologische und affektive Zustände beeinflussen die Selbstwirksamkeitserwartung. Bei der Wahrnehmung dieser Faktoren, wie z. B. ein Zittern der Stimme, ein Erröten oder schwitzende Hände wird einer Situation jedoch eher eine reduzierte Selbstwirksamkeitserwartung zugeschrieben. Zusätzlich zu den abgebildeten Faktoren kommen noch die Variablen »Ergebniserwartung« und »soziokulturell behindernde sowie unterstützende Faktoren« hinzu.

Zusammenfassend beschreibt die Selbstwirksamkeitserwartung somit, inwiefern ein Mensch davon überzeugt ist, auch in schwierigen Situationen ein bestimmtes Verhalten zu zeigen. Eine positive Selbstwirksamkeitserwartung kann, wenn auch nicht als alleiniger Prädikator, eine gelungene Stress- und Krankheitsbewältigung begünstigen. Sie unterstützt die Initiierung der Selbstregulation und somit die Zielerreichung. »Selbstwirksame Personen setzten sich prägnante Ziele, initiieren Handlungen schneller und geben bei Schwierigkeiten nicht so schnell auf.«39 Bandura sieht die Selbstwirksamkeitserwartung allerdings mit Situations- oder Aufgabenbezug. Er stellt in Frage, ob ein Mensch grundsätzlich in allen Lebensbereichen oder -situationen selbstwirksam sein kann. Infolgedessen wurden unterschiedliche Skalen zur Erhebung der Selbstwirksamkeitserwartung für verschiedenen Bereiche entwickelt:

Selbstwirksamkeitserwartung in Bezug auf Schulleistungen, selbstmotiviertes Lernen sowie im sozialen Verhalten

Selbstwirksamkeitserwartung bei Lehrern in Bezug auf Lehrsituationen, Umgang mit Schülern sowie Beeinflussung des Lernklimas

Selbstwirksamkeitserwartung bei Eltern in Bezug auf Erziehungsverhalten

Schwarzer und Jerusalem stellen der situationsspezifischen Betrachtung eine generelle Selbstwirksamkeitserwartung gegenüber. Schwarzer versteht unter Selbstwirksamkeitserwartung ein generalisiertes und zeitlich stabiles Konstrukt. Es handelt sich bei Schwarzer eher um eine allgemeine Erwartungshaltung von Bewältigungs- und Problemlösefähigkeit.40 Der folgende Fragebogen erfasst eine allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung.41

Tab. 2 : Skala zur Erfassung der Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung von Schwarzer & Jerusalem

Statement 1 2 3 4
1. Wenn sich Widerstände auftun, finde ich Mittel und Wege, mich durchzusetzen.        
2. Die Lösung schwieriger Probleme gelingt mir immer, wenn ich mich darum bemühe.        
3. Es bereitet mir keine Schwierigkeiten, meine Absichten und Ziele zu verwirklichen.        
4. In unerwarteten Situationen weiß ich immer, wie ich mich verhalten soll.        
5. Auch bei überraschenden Ereignissen glaube ich, dass ich gut mit Ihnen zurechtkommen kann.        
6. Schwierigkeiten sehe ich gelassen entgegen, weil ich meinen Fähigkeiten immer vertrauen kann.        
7. Was auch immer passiert, ich werde schon klarkommen.        
8. Für jedes Problem werde ich eine Lösung finden.        
9. Wenn eine neue Sache auf mich zukommt, weiß ich, wie ich damit umgehen kann.        
10. Wenn ein Problem auftaucht, kann ich es aus eigener Kraft meistern.        
(1) stimmt nicht, (2) stimmt kaum, (3) stimmt eher, (4) stimmt genau

Die Auswertung des Fragebogens besteht nur im Addieren von Punktwerten, wodurch sich ein Punktwert zwischen 10 und 40 Punkten ergibt. Es gibt keine konkreten Aussagen wie, »wenn Punktzahl X, dann bedeutet es Y«. Jedoch können Sie eines erkennen: Je höher das Gesamtergebnis der erreichten Punkte ist, umso höher ist Ihre Selbstwirksamkeitserwartung. Das bedeutet, dass Sie alltäglichen und neue Herausforderungen sowie Schwierigkeiten bewältigen können. Aber: Ein solcher Fragebogen ist eine Momentaufnahme und nur ein Teil eines Ganzen. Sollten die Punktzahlen niedriger ausfallen, kann dies eine wichtiger Hinweis sein, für sich konkrete Überlegungen zu treffen. Ziel dieses Vorgehens ist es, dass Sie Vertrauen zu sich selbst erhalten, Ihre Selbstwirksamkeit erkennen und stärken. So, dass Sie zukünftig Ihre Probleme und Schwierigkeiten rechtzeitig erkennen und selbst Lösungen erarbeiten können.

2.1Der Weg zu mehr Selbstwertgefühl


Maßnahmen zum Aufbau des Selbstwertgefühls können die Selbstwirksamkeitserwartung positiv beeinflussen. Dazu gehören Übungen wie z. B. seine eigenen Stärken und/oder eigene Erfolge aufzuschreiben und sich ihrer bewusst zu werden. Ebenfalls unterstützend wirkt es, Listen der bereits bewältigten Herausforderungen zu erstellen, denn so können Erfolge sichtbar dargestellt werden. In der Verknüpfung mit dem Bewusstwerden der eingesetzten Strategien können diese wieder stärkend wirken.

2.1.1Entdecken Sie Ihre positiven Eigenschaften


 Übung

Finden Sie positive Eigenschaften

Nehmen Sie bitte ein Blatt Papier und schreiben Sie die Buchstaben Ihres Vornamens untereinander. Überlegen Sie sich jetzt für jeden Buchstaben eine positive Eigenschaft, die Sie besitzen.

V = wie, vordergründig

O = wie, organisiert

R = wie, realistisch

N = wie, nett

A = wie, attraktiv

M = mutig

E = emotional

Selbstanalyse

Welche Faktoren lösen bei Ihnen Unwohlsein, Stress aus?

Was macht Ihnen Freude, was tut Ihnen gut?

Was hält Sie davon ab, mehr davon zu tun?

Ziehen Sie aus Ihren Aussagen eine konkrete Konsequenz und setzen Sie diese...

Erscheint lt. Verlag 9.5.2022
Reihe/Serie Pflege Praxis
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Pflege
Schlagworte Achtsamkeit • Altenpflege • Beruf • Berufsleben • Entspannung • Meditation • Pflegekräfte • Stress • Wertschätzung
ISBN-10 3-8426-9132-7 / 3842691327
ISBN-13 978-3-8426-9132-2 / 9783842691322
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