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All of Me (eBook)

Von Beyoncé bis John Legend - wie ich es als Songwriter und Produzent aus Deutschland an die Spitze der Charts geschafft habe. Die Erfolgsgeheimnisse des DSDS-Jurors

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
208 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-1781-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

All of Me -  Toby Gad
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Mein Leben. Meine Hits. Meine Erfolgsgeheimnisse. Hitproduzent und DSDS-Juror Toby Gad verrät, worauf es ankommt - in der Musik wie im Leben. »Manch einer meinte zu mir: ?Toby, du kommst weinend zurück. Das wird niemals etwas in Amerika.? Fast schienen sie recht zu bekommen, doch ich habe im wahrsten Sinne des Wortes um mein Leben geschrieben - und am Ende die Grammys gerockt!« Toby Gad hat geschafft, wovon andere nur träumen: sich als Deutscher im US-Musikbusiness einen Namen zu machen. Künstler wie Beyoncé, Leona Lewis, Madonna oder John Legend schwören auf den »Hitman from Germany«. Trotz der vielen Nr. 1-Hits und Auszeichnungen hat er sich nie vom Ruhm blenden lassen, ist immer ein bodenständiger Mensch geblieben. Wie steinig der Weg von der bayerischen Provinz an die Chartspitze war, was er alles an der Seite der Stars erlebt hat und warum er sich heute für die Umwelt und den Schutz von Orang-Utans engagiert, erzählt der Hitschreiber und Juror von »Deutschland sucht den Superstar« in seiner Autobiografie. Außerdem verrät er, wie es uns gelingen kann, unsere Träume zu verwirklichen, und was wir beachten sollten, wenn wir nicht nur ein erfolgreiches, sondern auch ein glückliches und erfülltes Leben führen wollen.

Tobias »Toby« Gad, geboren 1968 in München, ist einer der erfolgreichsten Songwriter und Musikproduzenten der Welt. Zu seinen größten Hits zählen Beyoncés »If I Were a Boy« oder John Legends »All of Me«. Ab Januar 2022 bildet er mit Florian Silbereisen und Ilse DeLange die neue Jury von »Deutschland sucht den Superstar«. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Los Angeles.

Tobias »Toby« Gad, geboren 1968 in München, ist einer der erfolgreichsten Songwriter und Musikproduzenten der Welt. Zu seinen größten Hits zählen Beyoncés »If I Were a Boy« oder John Legends »All of Me«. Ab Januar 2022 bildet er mit Florian Silbereisen und Ilse DeLange die neue Jury von »Deutschland sucht den Superstar«. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Los Angeles.

KAPITEL 1


WER ES IN NEW YORK SCHAFFT …


 

MAN ON A MISSION


Da stand ich nun, völlig durchgefroren und mit zittrigen Fingern, an der 5th Avenue in New York und versuchte, einen Flyer mit einem Stückchen Klebeband irgendwie an dieser Ampel zu befestigen. Meine Finger fühlten sich längst taub an, jede Berührung war wie ein Nadelstich. Es war bitterkalt an jenem Januarmorgen im Jahr 2001. Es hatte geschneit. Und damit meine ich nicht diese idyllische Winterromantik wie bei mir zu Hause in Bayern, wenn der Schnee sich wie Puderzucker über die Erde verteilt und eine besinnliche Stille in der Luft liegt. Schnee in Manhattan bedeutet Sturm. Schneeregen. Ein eisiger Wind, der dir gnadenlos ins Gesicht peitscht. Dieses Wetter ist typisch für eine Insel wie New York. Auf der einen Seite ist der East River, auf der anderen Seite der Hudson River, dazu die Nähe zum Meer. Diese hohe Luftfeuchtigkeit zieht dir im Winter binnen Sekunden den Rest deiner Wärme aus dem Körper. Aber von diesen Temperaturen ließ ich mich nicht aufhalten. Ich war schließlich nicht nach Amerika gekommen, um vor der Kälte zu kapitulieren. Ich war hier, um meine Träume zu leben. Ich war auf meiner eigenen Mission. Ich war ein »Man on a Mission«. Was sind da schon ein paar blaue Fingerkuppen?!

Die ersten 50 Flyer waren verteilt, noch weitere 250 steckten in meiner Tasche. Von der 5th Avenue ging’s über die 46th Street rüber zur 6th Avenue, danach hakte ich die 47th ab, klapperte die Ampeln und Litfaßsäulen entlang des Broadways ab bis zum Times Square. Ich war querbeet unterwegs, war überall dort, wo sich viele Menschen tummelten und wo ich Talente vermutete, wie in Musikschulen, Tanzschulen und Musikgeschäften. Überall hinterließ ich meine Flyer, in der U-Bahn, vor Clubs und vor Restaurants. An Ampeln und Kreuzungen, Pinboards und an den Wänden der College-Eingangshallen. Ich hatte auch einen dieser kleinen Tacker dabei, aber die meisten Sachen in New York sind nun mal aus Stahl. Also blieb es bei der Kombi aus Klebeband und kalten Fingern. Die Flyer hatte ich davor mit dem Computer selbst kreiert, klassisch mit Word, das war nichts Besonderes:

Are you a singer? Between 18 and 30 years old? Young European producer has studio in Midtown, looking for talent.

Mehr als diese drei Sätze standen nicht darauf. Es war diese Art von Zettel, auf die man mehrfach seinen Namen und seine Telefonnummer schreibt und danach mit der Schere einzelne Fransen reinschneidet, die einfach abgerissen werden können. Beim Copyshop um die Ecke hatte ich 300 Kopien machen lassen, das sollte erst einmal reichen. Mit jedem neuen Flyer wuchs meine Euphorie. Ich war nicht einen Moment lang skeptisch. Im Gegenteil: Ich habe schon immer diesen blinden Optimismus gehabt. Wenn ich etwas erreichen möchte, wenn es große Träume sind, gibt es kein Zurück mehr. Dann arbeite ich wie mit Laserfokus so lange darauf hin, bis ich es packe. Diese 300 Abrisszettel, mit denen ich letztlich halb Manhattan tapezierte, waren ein Weg dahin. Der andere Weg, um Talente zu finden, führte über die Open-Mic-Events. Wörtlich übersetzt bedeutet es »offenes Mikrofon«, genau diese Beschreibung trifft es in der Tat am besten.

In vielen Clubs in New York gibt es an manchen Abenden diese Open Mics, bei denen junge Amateurkünstler die Chance bekommen, ihre eigenen Kompositionen vorzustellen oder einfach nur ihre Stimme zu zeigen. Auch Comedians treten auf, genau wie Poetry-Slammers. Eben jeder, der etwas zu sagen hat und ein Publikum sucht, das gewillt ist zuzuhören. Die meisten Sänger hier hatten ihre ersten Gigs bei solchen Open-Mic-Veranstaltungen. In der wöchentlichen Zeitung The Village Voice waren sämtliche Open-Mic-Events gelistet. Keines davon hatte ich verpasst. Die »Ashford & Simpson’s Sugar Bar« an der 72th Street war einer der Clubs, in denen Open Mic Nights stattfanden, meist an diesen Abenden total überfüllt. Genau wie das berüchtigte Apollo Theater in Harlem, in das das Publikum leider häufig nur ging, um möglichst laut »Buuuh« zu rufen. Ich mochte Ron Grants »Village Underground« am liebsten. In diesem Club Ecke 130 West und 3rd Street traten jeden Sonntag und Montag ab Mitternacht die besten Sänger auf, die ich je gehört habe. Gegen 23.30 Uhr, nach dem Standardprogramm des Clubs, konnte man sich am Eingang in eine Liste eintragen. Anschließend wurde man der Reihe nach auf die Bühne gerufen, um sich und sein Können zur Schau zu stellen. Das gab es in vielen Clubs, aber im »Village Underground« war dies ein völlig anderes Niveau. Viele der Künstler waren spirituelle Sänger, sie sangen allein für Gott und ihren Glauben, nicht aber für den kommerziellen Markt. Es fühlte sich manchmal an wie in einer Gospelkirche, das war Gänsehaut pur. Auch deshalb, weil das ganze Publikum mitsang. Jeder in diesem Laden konnte singen, das war unglaublich. Es fehlte lediglich ein Produzent. Und dafür war ich ja hier. Falls ich es nur irgendwie schaffen würde, mich entsprechend vorzustellen, und so vielleicht die Chance bekommen würde, mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Shaliek Rivers war eines der ersten Talente, die ich dort sah. Er hatte eine beseelte Stimme mit einem schier endlosen Stimmumfang und so vielen Emotionen. Samtig in den leisen Tönen, klar und kräftig in den lauten Tönen, explosiv wie ein Feuerwerk. Er war gerade mal 17 Jahre alt, supercharismatisch und so authentisch, wie ich es noch nie zuvor gehört hatte – ein absolutes Naturtalent! Von so einem Künstler hatte ich in Deutschland seit jeher geträumt. Nachdem er gesungen hatte, gab es Standing Ovations. Das ganze Publikum stand auf, johlte und applaudierte euphorisch. Shaliek bekam später einen Vertrag mit Universal Records. Auch Ryan Shaw, der Jahre später sogar einen Grammy gewann, hörte ich in diesem Club singen. Ich kann es manchmal bis heute nicht fassen, dass ich solche Talente persönlich mitentdecken durfte. Melonie Daniels, die Backgroundsängerin von Mariah Carey, nutzte diese Bühne ebenfalls regelmäßig für sich. Es waren wirklich alles überbegnadete Musiker, die dort auftraten. Dass ich Stammgast im »Village Underground« war, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Das »Village Underground« war mein Mekka. Mein musikalisches Herz hat sich hier entwickelt. Hier habe ich gelernt, was man mit Stimmen überhaupt machen kann. Hier habe ich gelernt, wie man aus Künstlern das Beste herausholen kann. Genau wie die drei »Host-Sänger« des »Village Underground«, Ron Grant, Melonie Daniels und Cheryl Pepsii Riley, das Beste aus den Gasttalenten herausholten. Wenn ein Künstler etwas Unterstützung brauchte, kam dieses Trio auf die Bühne und sang mit, um somit jeden Song zu einem unvergesslichen Event zu machen. Dieser Club stand im krassen Gegensatz zum Apollo Theater in Harlem, wo schwächere Sänger brutal von der Bühne runtergepfiffen wurden.

Als ich mit meinen Flugzetteln in der Tasche versuchte, nach den Sternen zu greifen, war ich genau drei Wochen in New York. Es war der Beginn meines neuen Lebens, meines größten Traums. Und seit ein paar Tagen hatte ich auch mein Studio wieder, denn mein Container aus Deutschland war endlich im Hafen von New York angekommen. In dieser riesigen Blechdose steckte mein gesamtes Equipment. Ich hatte mir wochenlang Sorgen gemacht, weil das Containerschiff im Atlantik in einen Sturm geraten war und sich deswegen um einen halben Monat verspätete. Die Schiffereigesellschaft meinte zwar gelassen, so etwas komme vor. Aber das war keinerlei Trost für mich. Ich hatte mir schon ausgemalt, dass alles, was mir wichtig war, am Boden des Atlantischen Ozeans enden würde. Mir kamen daher die Tränen, als ich den Lastwagen mit meinem Container in der 5th Avenue in Midtown Manhattan langsam um die Ecke biegen sah. Es war ein surreales Bild, das ich mir seit Wochen in Gedanken ausgemalt hatte. Der gleiche Container, den ich in München mit all meinen wertvollsten Dingen sorgfältig bepackt hatte, stand nun vor meiner Tür in Amerika. Es war ein unglaubliches Gefühl. Meine USA-Karriere konnte endlich beginnen.

Ein guter Freund von mir, Julian Feifel, den ich schon seit meiner Jugend kenne, war extra zu mir nach New York geflogen, um mir beim Aufbau meines Musikstudios zu helfen. Er stand neben mir am Straßenrand und beklatschte mit mir laut jubelnd die Ankunft des orangefarbenen Containers mit dem schwarzen Hapag-Lloyd-Logo. Plötzlich waren wir wieder wie Kinder, aufgeregt über das neue Spielzeug, das sie nun auspacken durften. Julian ist ebenso Musiker wie ich. Seit ich 14 Jahre alt war, hatten wir in mehreren Bands zusammen gespielt. Er wusste um meine Leidenschaft und ich wusste um sein Können. Die nächsten Tage bauten wir Stück für Stück das Studio zusammen, bastelten Möbel, versuchten, den perfekten Sound herauszukitzeln. Damals war das noch ein Riesenaufwand, so ein Musikstudio zusammenzubauen. Heute kann man bereits mit einem Laptop eine ganze Platte produzieren. Damals benötigte man ein großes Mischpult, endlos viele...

Erscheint lt. Verlag 23.1.2022
Co-Autor Mario Weidemann
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Schlagworte All of Me • Amerika • Autobiografie • Beichte • Beyonce • Beyoncé • Big girls don't cry • Biografie • Brandy • Demi Lovato • Deutscher • Deutscher in Amerika • Deutscher in der USA • Deutschland • Deutschland sucht den Superstar • Dieter Bohlen • Dieter Bohlen Nachfolger • die wichtigen Dinge • Die wichtigen Dinge im Leben • Donna Summer • DSDS • DSDS Buch • DSDS Jury • Erfahrung • Erfolg • Erfolgsgeheimnis • Erfolgsgeschichte • Erfolgsrezept • Erfülltes Leben • Erkenntnis • Fergie • Florian Silbereisen • Frank Farian • Geschenk • Grammy • gutes Buch • Hit • Hitproduzent • if I were a boy • Ilse deLange • John Legend • Künstler • Lebenserfahrung • Lebensführung • Lebensgeschichte • Lebenskunst • Los Angeles • Madonna • Mandy Capristo • Meditation • Milli Vanilli • München • Musik • Musiker • Musikkünstler • Musikproduzent • Musikstars • Natasha Bedingfield • New York • Nick Carter • Nino de Angelo • Philosophie • Produzent • Ricky Martin • RTL • Sandra • Selbsterfahrung • Selbsterkenntnis • Selena Gomez • Shakira • Skandal • Skandale • Skyscraper • Songwriter • Toby Gad • Toby Gad Buch • Unterhaltung • USA • Was wichtig ist • Was wirklich wichtig ist • Weisheit • Worauf es ankommt • Yoga
ISBN-10 3-7453-1781-5 / 3745317815
ISBN-13 978-3-7453-1781-7 / 9783745317817
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