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Die Lieder Walthers von der Vogelweide

1. Bändchen: Die religiösen und die politischen Lieder

Friedrich Maurer (Herausgeber)

Buch | Softcover
XV, 88 Seiten
1974 | 4. durchgesehene Auflage
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-20017-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Lieder Walthers von der Vogelweide -
CHF 27,90 inkl. MwSt
Die ATB ist die traditionsreichste Editionsreihe der germanistischen Mediävistik. Begründet 1881 von Hermann Paul, wurde sie von führenden Fachvertretern, Georg Baesecke, Hugo Kuhn, Burghart Wachinger, betreut. Seit 2001 liegt die Verantwortung in den Händen von Christian Kiening. Die mittlerweile etwa 120 Bände verknüpfen exemplarisch Handschriftennähe und Lesbarkeit, wissenschaftliche Arbeit am Text und Blick auf die akademische Lehre. Sie umfassen anerkannte, zum Teil kommentierte Ausgaben ‚klassischer‘ Autoren der Zeit um 1200, aber auch veritable Werkausgaben (Notker der Deutsche) und anspruchsvolle Neueditionen (Eckenlied, Heinrich von dem Türlin).
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Walther von der Vogelweide, um 1170 - um 1230. Nach eigener Angabe lernte W. in Österreich singen unde sagen. Über Geburtsort und Stand gibt es keine sicheren Angaben; ungeklärt ist, ob sein Beiname Herkunfts- oder Künstlername ist. Bis 1198 war er dem Hof des Babenberger Herzogs Friedrich I. in Wien verbunden; nach dem Tod seines Gönners verließ er Wien und hielt sich - wie sich aus seiner Sangspruchdichtung schließen lässt - an den Höfen des Stauferkönigs Philipp (1198- 1201) und des Welfen Otto IV. (1212/13) sowie im Umkreis Kaiser Friedrichs II. (ab etwa 1213), dem er in einem Spruch um 1220 für ein Lehen dankte, und verschiedener Fürsten- und Adelshöfe (z. B. bei Hermann v. Thüringen) auf. Der einzige sichere außerliterarische Beleg zeigt ihn in der Umgebung des Bischofs von Passau, Wolfger v. Erla, der Walthero cantori de Vogelweide am 12. 11. 1203 bei Zeiselmauer (in der Nähe Wiens) fünf große Schillinge für einen Pelzrock auszahlte. Nach einer Notiz in einer Handschrift des 14. Jh.s soll W. im Kreuzgang des Würzburger Stifts Neumünster begraben sein. W. war bereits im Mittelalter als größter dt. Minnesänger und Sangspruchdichter anerkannt. Er führte die Spruchdichtung an das formale Niveau des Minnesangs heran, erweiterte das traditionelle moralisch-didaktische Themenspektrum und machte dabei die Spruchdichtung zu einem Medium der Diskussion aktueller politischer Fragen und der grundsätzlichen politischen Orientierung (z. B. in den 'Reichstonsprüchen ') sowie z. T. ätzender politischer (z. B. antipäpstlicher) wie persönlicher Polemik und Satire. Als Minnesänger begann er - etwa um 1190 - im Stil Reinmars und der Hohen Minne; er löste sich jedoch bald von dieser Konzeption - sichtbar etwa in der so genannten 'Walther-Reinmar-Fehde' - und erprobte Auswege aus den stereotyp gewordenen Situationen der klagenden Minne. Er setzte dem Konzept der einseitigen Liebe (und dem ästhetisierenden Leiden Reinmars) die Forderung nach (möglicher) Gegenseitigkeit der Liebe entgegen, wobei die Skala von Liedern mit Anklängen an die Pastourelle und ihrer Darstellung der Liebe zu einer sozial nicht ausgezeichneten Frau in einer idyllischen Natur bis zu Liedern der eine 'Herrin' verehrenden 'Hohen Minne' reicht. Darüber hinaus gibt es differenzierende Lieder, die in der höfischen Sphäre bleiben, doch den Begriff Frau (wîp) über den Standesbegriff Herrin (frouwe) stellen und ein liebendes Entgegenkommen möglich erscheinen lassen. Eine 'Entwicklung' wird man trotz der verschiedenen Akzentuierung des Liebesthemas kaum annehmen können. Neben den Liebesliedern stehen Klagen über den Verfall rechter höfischer Kunst und Lieder mit religiöser Thematik, die v. a. dem Spätwerk angehören, darunter ein streng sakraler Marienleich, Lieder mit Kreuzzugsmotiven, Lieder des Rückblicks, Gedichte der Weltabsage.

Burghart Wachinger, 1932 in München geboren, studierte lateinische, griechische und deutsche Philologie in München. Promoviert wurde er 1958 ebenfalls in München. Seine Forschungsschwerpunkte sind Deutsche Literatur des Spätmittelalters, Lyrik und kleinere Formen, Überlieferungsgeschichte sowie Textkritik und Edition. 1969 übernahm er die Professur für Mediävistik am Deutschen Seminar an der Universität Tübingen.

Erscheint lt. Verlag 1.4.1974
Reihe/Serie Altdeutsche Textbibliothek ; 43
Zusatzinfo 6 Notenseiten
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 132 g
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Kunst / Musik / Theater Musik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 8th-15th Century • Althochdeutsch (750-1050); Lektüre • Althochdeutsch (750-1050); Lyrik/Gedichte • DETTMER • Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • European • FINANZMANAGEMENT2 • German • Germanistik • German Literature • Handschrift • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • literary collections • Literary criticism • Literary Studies • Lyrik/Gedichte • Mediävistik • Medieval • Middle Ages • Mittelhochdeutsche Literatur (1050-1350); Lyrik • Mittelhochdeutsche Literatur (1050-1350); Texte • music • Poetry
ISBN-10 3-484-20017-0 / 3484200170
ISBN-13 978-3-484-20017-3 / 9783484200173
Zustand Neuware
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