J.C. Cervantes ist eine New York Times-Bestsellerautorin von Romanen für Kinder und junge Erwachsene. Ihre Bücher wurden in mehr als neun Ländern veröffentlicht und stehen auf nationalen Listen, darunter die American Booksellers Association New Voices, Barnes and Noble's Best Young Reader Books und Amazon's Best Books of the Month. Sie hat mehrere Preise und Anerkennungen erhalten, darunter den New Mexico Book Award. Derzeit lebt sie mit ihrer Familie und ihren verwöhnten Welpen im Land der Verzauberung, aber ein Teil ihres Herzens bleibt in Südkalifornien, wo sie geboren und aufgewachsen ist. Wenn sie nicht gerade schreibt, sucht sie Buchläden heim und ist in allen Ecken der Welt auf der Suche nach Magie. Besuchen Sie sie unter jccervantes.comoder auf Twitter @jencervund Instagram @authorjcervantes
J.C. Cervantes ist eine New York Times-Bestsellerautorin von Romanen für Kinder und junge Erwachsene. Ihre Bücher wurden in mehr als neun Ländern veröffentlicht und stehen auf nationalen Listen, darunter die American Booksellers Association New Voices, Barnes and Noble's Best Young Reader Books und Amazon's Best Books of the Month. Sie hat mehrere Preise und Anerkennungen erhalten, darunter den New Mexico Book Award. Derzeit lebt sie mit ihrer Familie und ihren verwöhnten Welpen im Land der Verzauberung, aber ein Teil ihres Herzens bleibt in Südkalifornien, wo sie geboren und aufgewachsen ist. Wenn sie nicht gerade schreibt, sucht sie Buchläden heim und ist in allen Ecken der Welt auf der Suche nach Magie. Besuchen Sie sie unter jccervantes.comoder auf Twitter @jencervund Instagram @authorjcervantes
1
HART
~ Fünfundzwanzig Stunden vor dem Ende ~
Es war schon immer Ruby.
Das ist die erste Zeile des Liebesbriefs, der mir aufgetragen worden war, und das ist alles, was ich wissen muss, um mich darauf einzulassen.
Ruby war schon immer die Richtige für mich, seit ich sie vor elf Jahren zum ersten Mal in unserem lokalen Gartencenter gesehen hatte, wie sie die Marienkäfer aus ihrem Netzgefängnis befreite. Sie stand nur viereinhalb Meter von mir entfernt, sechs Jahre alt, und riss die kleinen Netze auf.
Sie hatte diesen grimmigen Ausdruck im Gesicht, die Lippen fest zusammengepresst, und ihre dunklen Augen glühten vor Entschlossenheit. Und ich wurde sofort in ihren Bann gezogen. Selbst im reifen Alter von sieben Jahren wusste ich, dass sie etwas Besonderes war.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie mein Herz schneller schlug und mich dazu anhielt, zu ihr zu gehen und ihr zu helfen – mit ihr durch dick und dünn zu gehen: ein Risiko zu wagen! Doch so bin ich nicht gestrickt, war es noch nie. Risiken führen zu Verletzungen und Verletzungen führen zu Schmerzen und Schmerzen führen zu Elend. Verstehst du mein Problem? Außerdem war ich sieben und der Gedanke, in Dicks Gartengefängnis zu landen, klang nach der schlimmsten Art von Folter.
Also hielt ich mich zurück und starrte sie an, als wäre sie eine spannende Geschichte und ich müsste unbedingt herausfinden, wie sie ausgeht.
Einige der Marienkäfer waren klug genug, um davonzufliegen; andere krabbelten weiter entlang des Netzes, und der Rest? Sie landeten auf Rubys Armen und Händen. Sie stand einfach nur da, lächelte und beobachtete sie voller Ehrfurcht, und plötzlich wünschte ich mir, einmal im Leben im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit zu stehen. Es einmal zu erleben und in dem Gefühl zu baden.
Jeder andere wäre vom Tatort geflüchtet, doch nicht Ruby. Du musst wissen, dass Ruby ein Vorzeigeexemplar in Sachen Draufgängertum ist. Es war ihr egal, ob sie erwischt wird. Ihr ging es nur darum, diese verdammten Marienkäfer zu retten.
Ein Sonnenstrahl fiel auf Rubys goldbraunes wildes Haar und sie sah auf. Ihr Blick fiel auf mich. Mein Gesicht brannte und ich fühlte mich plötzlich, als hätte ich etwas falsch gemacht. »Bist du ein guter Lügner?«, fragte sie.
Ich drehte mich hastig weg und stieß dabei einen kleinen Topf mit frischer Minze aus dem Regal. Verlegen zuckte ich mit den Schultern und fühlte mich mehr verloren als je zuvor. »Ähm, nicht wirklich.«
Sie marschierte zielstrebig auf mich zu, was in mir den Gedanken weckte, dass ich vielleicht weglaufen sollte, aber bevor ich eine Entscheidung treffen konnte, stand sie schon direkt vor mir. Die Marienkäfer krabbelten noch immer über ihre Haut.
»Das musst du aber sein«, sagte sie ernst, hob den Minztopf auf und stellte ihn wieder an seinen Platz. »Falls jemand fragt: Ich war nie hier. Du kennst mich nicht.«
»Aber … ich kenne dich wirklich nicht.«
In diesem Moment rief ihre Mom nach ihr. »Ich muss los«, erwiderte Ruby mit einem Lächeln, das einen fehlenden Schneidezahn offenbarte. »Vergiss nicht, was ich gesagt habe.« Sie gestikulierte wild mit ihren Händen, was ich als ›du hast mich nie gesehen‹ interpretierte.
Und dann war sie weg. Ich blieb wie benebelt neben einem verwelkenden Basilikumstrauch stehen und fragte mich, was gerade passiert war. Schließlich ging ich zurück in die Abteilung mit den Hauspflanzen, um in der Nähe der mexikanischen Palmen meinen Dad zu suchen. Auf dem Weg dorthin kitzelte etwas an meinem Handrücken. Mein Blick fiel darauf und ich schmunzelte. Einer von Rubys Marienkäfern krabbelte über meine Haut. Leuchtend rot, mit vier schwarzen Punkten. Seine Flügel öffneten und schlossen sich immer wieder. Öffnen, schließen, öffnen, schließen. Und dann flog er davon.
Yeah, wie ich bereits sagte, es war schon immer Ruby.
Jetzt gucke ich auf den Notizblock auf meinem Bett hinunter und mache mir große Sorgen, dass die Worte nicht gut genug sind. Ich muss noch viel mehr streichen, aber zumindest ist es ein Anfang für unsere Zeitkapsel, auf der Ruby besteht, um unsere Erinnerung zu bewahren.
Das Aufheulen eines Automotors und einer elektrischen Bohrmaschine erfüllt mein Zimmer. Ich wohne mit meinem Dad über seiner Autowerkstatt namens Jorgé’s. Er ist darauf spezialisiert, Oldtimer zu restaurieren. Früher habe ich es gehasst, den Lärm, die Ölspuren, die langen Nächte. Doch jetzt? Inzwischen kommt es mir wie eine Art Kunst vor; es ist beruhigend, ihm bei der Arbeit an einem alten Firebird oder einem Porsche zuzusehen.
Mein Blick fällt auf den Wecker auf meinem Nachttisch. Mist! Wir sollten in fünfzehn Minuten auf Martins Party sein und ich habe noch nicht mal meine Badehose an oder …
Meine Schlafzimmertür schwingt auf. Es ist Ruby.
Hastig schiebe ich meinen Brief unter ein Kissen, wobei ich fast meine Gitarre vom Bett stoße, und beschließe, dass ich sie am besten abwimmele, bevor sie losmeckern kann: »Gib mir zehn Minuten, dann bin ich fertig.«
»Du kommst noch zu deiner eigenen Beerdigung zu spät«, sagt Ruby, die immer noch in der Tür steht, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie reinkommen soll. Sie hat ihr dunkles Haar zurückgebunden, das wegen der Sonne von hellen Strähnen durchzogen ist. Ihre Ray-Ban sitzt auf ihrem Kopf, und zwar mit gedehnten Bügeln, weil ihr Kopf einfach so groß ist. Sie trägt Jeansshorts und ein T-Shirt, das von einer Schulter herabhängt und ihr rotes Bikinioberteil offenbart.
»Ich habe an dem Brief für unsere Zeitkapsel gearbeitet und dabei die Uhr aus den Augen verloren.«
»Du bist Songwriter. Das sollte einfach für dich sein.« Sie macht ein paar Schritte in mein minimalistisch eingerichtetes Zimmer und schaut sich um, als ob sie halb hofft, eine alte Socke auf dem Boden rumliegen zu sehen. Was für ein Monster ignoriert denn bitte den dafür vorgesehenen Wäschekorb?
Wie ich Ruby kenne, werden in ihrem Brief fünf Wörter stehen. Sie kann nicht einmal einen richtigen Wunsch auf eine Karte schreiben, also weiß ich nicht, warum sie sich so quält. Obwohl das Ganze ihre Idee war. Sie lässt sich zurück auf mein Bett fallen und landet dabei direkt auf meiner Brust.
Die Sonnenbrille fliegt ihr vom Kopf und fällt zu Boden.
»Hey, geht’s dir gut?« Ich rolle mich auf die Seite, stütze meinen Kopf auf den Ellbogen, schaue auf sie hinunter und frage mich, wie sie nach all der Zeit immer noch diese Wirkung auf mich haben kann. Immer wenn sie mir so nahe ist, möchte ich ihre Haut auf meiner spüren, ihren Duft einatmen, und denke, dass ich der glücklichste Mann der Welt sein muss, weil sie mich gewählt hat.
Sie zögert. Schweigen erfüllt mein Zimmer und ich bin mir nicht sicher, ob sie sich einen Witz oder eine Retourkutsche ausdenkt, die es in sich hat. Sie hat beides drauf, lässt aber beides bleiben. »Ich schätze, ich kann nicht glauben, dass wir in fünf Monaten schon in unserem letzten Jahr an der Schule sind. Es geht alles so schnell und …«
Ich nehme sanft ihre Hand in meine. »Hey, ich bin der Schwarzseher in unserer Beziehung, schon vergessen? Du machst mir meinen Titel noch streitig.«
Sie lässt sich nicht auf meinen Versuch ein, die Stimmung aufzuheitern.
»Ich fühle mich einfach, als ob … Ich weiß nicht.« Sie drückt meine Hand und sieht aus dem Fenster. Ihre Augen schweifen über den blauen Himmel davor.
Die Sache mit Ruby ist die: Sie macht sich nie Sorgen. Niemals. Sich vom Campus schleichen? Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden. Von einer Klippe ins Meer springen? Halt die Augen auf. Reifenpanne auf einer dunklen Nebenstraße? Lass uns im Wald verlaufen.
»Und deshalb müssen wir so tolle Erinnerungen schaffen wie heute Abend.«
»Die Party?«, stichelt sie, wohl wissend, dass ich die Überraschung meinte.
Ich habe schon seit Monaten etwas für sie geplant und wenn sie es sieht, wird sie ausflippen.
»Oder ich kann dir meine Überraschung ein andermal geben«, erwidere ich achselzuckend.
»Denk nicht mal dran.« Sie gibt mir einen Kuss, der eigentlich flüchtig sein sollte, aber ich bin gierig, und in einer Nanosekunde wird der Kuss tiefer, unsere Körper sind so eng aneinandergeschmiegt, dass ich mir vorstelle, wie wir mit der Matratze verschmelzen. Manchmal wünschte ich, wir hätten uns nie darauf geeinigt, mit dem Sex bis...
| Erscheint lt. Verlag | 15.7.2024 |
|---|---|
| Übersetzer | Marjike Krichner |
| Verlagsort | Ludwigsburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Dramatik / Theater |
| Kinder- / Jugendbuch | |
| Schlagworte | Bad Boy • Coming-of-age • Ewigkeit • Familie • Freundschaft • Hoffnung • Liebe • Tod • Verlust • wahre Liebe • Zukunft |
| ISBN-13 | 9783987431326 / 9783987431326 |
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