Die Ausgezeichnete
Biographische Spurensuche um Frida Hockauf
Seiten
2007
|
1., Aufl.
Forum Vlg Leipzig (Verlag)
9783931801236 (ISBN)
Forum Vlg Leipzig (Verlag)
9783931801236 (ISBN)
Das verborgene Leben der Aktivistenlegende
Am 9.Oktober 1947 war es so weit. Die sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) veröffentlichte den Befehl 234. Die Maßnahmen zur Steigerung von Arbeitsproduktivität und Eigeninitiative gegen materielle Leistungsanreize, markenfreies Mittagessen eingeschlossen, verknappte der Volksmund auf "Essensbefehl". Für die SED war er ein Grundlagendokument. Die Partei propagierte ihn als "demokratisches Aufbauprogramm ", kurz "Aufbauplan 234", und machte mithin ihre symbiotische Beziehung zur SMAD sichtbar. Aus den "Aktivisten für 234" sollte die "Avantgarde" der Wettbewerbsbewegung werden. Die Bewegung ließ auf sich warten. "Baumeister des neuen Lebens" wurden gebraucht. Nach dem Bergmann Adolf Hennecke brachte es die Weberin Frida Hockauf zur Aktivistenlegende. Während einer Gewerkschaftsaktivtagung in der ostsächsischen Mechanischen Weberei Zittau im Aufstandsjahr 1953 hatte sie die Verpflichtung abgegeben, in drei Monaten 45 Meter Stoff über der Norm herzustellen. Die Arbeiterin aus dem schlesischen Reichenau, dem heutigen polnischen Bogatynia, bekam einen Referenten, einen Sitz in der Volkskammer und einen Platz in den DDR-Geschichtsbüchern. Über ihr privates Leben war nichts bekannt. Bis jetzt - Torsten Töpler hat Menschen ihrer Tage am ehemaligen Textilindustriestandort Zittau und in Leipzig aufgespürt. Die Reaktionen fielen höchst unterschiedlich aus. Aber am Ende "schimmern aus dem Schwarzweiß die kräftezehrend verborgen gehaltenen Farben eines ganz anderen Lebens. Ihr wirkliches Leben, von dem keiner der mit Disziplin auf Abstand Bedachten wusste, das wenige allenfalls geahnt haben."
Frida Hockauf ist - mit Adolf Hennecke - eine Aktivistenlegende der DDR seit den 50er Jahren. Den Ruf verdankte sie 45 Metern Stoff über der Norm. "So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben" hieß die Losung, mit der die Weberin im Textilkombinat Zittau bekannt wurde. Ihr privates Leben blieb verborgen - bis jetzt. Autor Torsten Töpler lässt Zeitzeugen sprechen, die Frida Hockauf kannten: Kollegen, Nachbarn, Vorgesetzte. Enkel Andrej Hockauf kommt ausführlich zu Wort. In den biographisch erschlossenen Abschnitt der Zeitgeschichte führt ein Abriss über Entstehung und Vorbilder der Aktivistenbewegung in der Sowjetischen Besatzungszone ein.
Am 9.Oktober 1947 war es so weit. Die sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) veröffentlichte den Befehl 234. Die Maßnahmen zur Steigerung von Arbeitsproduktivität und Eigeninitiative gegen materielle Leistungsanreize, markenfreies Mittagessen eingeschlossen, verknappte der Volksmund auf "Essensbefehl". Für die SED war er ein Grundlagendokument. Die Partei propagierte ihn als "demokratisches Aufbauprogramm ", kurz "Aufbauplan 234", und machte mithin ihre symbiotische Beziehung zur SMAD sichtbar. Aus den "Aktivisten für 234" sollte die "Avantgarde" der Wettbewerbsbewegung werden. Die Bewegung ließ auf sich warten. "Baumeister des neuen Lebens" wurden gebraucht. Nach dem Bergmann Adolf Hennecke brachte es die Weberin Frida Hockauf zur Aktivistenlegende. Während einer Gewerkschaftsaktivtagung in der ostsächsischen Mechanischen Weberei Zittau im Aufstandsjahr 1953 hatte sie die Verpflichtung abgegeben, in drei Monaten 45 Meter Stoff über der Norm herzustellen. Die Arbeiterin aus dem schlesischen Reichenau, dem heutigen polnischen Bogatynia, bekam einen Referenten, einen Sitz in der Volkskammer und einen Platz in den DDR-Geschichtsbüchern. Über ihr privates Leben war nichts bekannt. Bis jetzt - Torsten Töpler hat Menschen ihrer Tage am ehemaligen Textilindustriestandort Zittau und in Leipzig aufgespürt. Die Reaktionen fielen höchst unterschiedlich aus. Aber am Ende "schimmern aus dem Schwarzweiß die kräftezehrend verborgen gehaltenen Farben eines ganz anderen Lebens. Ihr wirkliches Leben, von dem keiner der mit Disziplin auf Abstand Bedachten wusste, das wenige allenfalls geahnt haben."
Frida Hockauf ist - mit Adolf Hennecke - eine Aktivistenlegende der DDR seit den 50er Jahren. Den Ruf verdankte sie 45 Metern Stoff über der Norm. "So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben" hieß die Losung, mit der die Weberin im Textilkombinat Zittau bekannt wurde. Ihr privates Leben blieb verborgen - bis jetzt. Autor Torsten Töpler lässt Zeitzeugen sprechen, die Frida Hockauf kannten: Kollegen, Nachbarn, Vorgesetzte. Enkel Andrej Hockauf kommt ausführlich zu Wort. In den biographisch erschlossenen Abschnitt der Zeitgeschichte führt ein Abriss über Entstehung und Vorbilder der Aktivistenbewegung in der Sowjetischen Besatzungszone ein.
| Sprache | deutsch |
|---|---|
| Maße | 125 x 205 mm |
| Gewicht | 118 g |
| Einbandart | Paperback |
| Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Zeitgeschichte |
| Schlagworte | Aktivistenbewegung • DDR • Deutsche Demokratische Republik; Biografien • Deutsche Demokratische Republik (DDR); Biografien • Hardcover, Softcover / Geschichte/Zeitgeschichte (1945 bis 1989) • HC/Geschichte/Zeitgeschichte (1945 bis 1989) • Hockauf, Frida • Sowjetische Besatzungszone • Volkswirtschaft • Zittau |
| ISBN-13 | 9783931801236 / 9783931801236 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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