Krieg im Sauerland vor 80 Jahren
WOLL Medien und Marken eG (Verlag)
978-3-948496-97-5 (ISBN)
Ein 90jähriger befragt sein 10jähriges Ich
Hubert Koch (Jahrgang 1934) ist Angehöriger der Generation Kriegskinder, die vor, während und kurz nach Ende des II. Weltkrieges (1945) auf die Welt kamen. Ihre Kindheit wurde wesentlich von diesem Dauerereignis geprägt und gestaltet. Wenige Angehörige dieser Zeit haben die Ereignisse dieser Jahre und ihre Empfindungen aufgeschrieben. Mit dem Erwachsenwerden seiner Enkel und den Fragen dieser Generation, verstärkte sich bei dem Niedersfelder Förster Koch der Entschluss,
den Menschen des 21. Jahrhunderts über das Erlebte dieser Zeit zu berichten.
Als Autor nimmt Hubert Koch die Rolle des zum Kriegsende hin 10jährigen Sauerländer Dorfjungen ein und verknüpft seine Erinnerungen mit den historischen Ereignissen, die in zahlreichen anderen Werken bereits zeit- und faktengerecht erzählt wurden. Es gelingt dem über 90jährigen Hubert Koch sein damaliges Tun und seine Gedanken und Gefühle eindrucksvoll und empfindsam
in Worte zu fassen. Dabei ist es bezeichnend, dass er dies mit der Sprache von heute tut, in der sich die Erlebnisse und Erfahrungen eines erfüllten Menschenlebens wiederfinden. Sie lassen die wichtige Botschaft erklingen: Nie wieder Krieg. Frieden muss immer das Ziel sein.
Der Satz, dass die Kindheit ein Paradies sei, aus dem niemand vertrieben werden könne, wird oft zitiert und manchmal falsch ausgelegt. Die Schwierigkeit beginnt, wenn man Kindheiten miteinander vergleicht- über Generationen hinweg, in Bezug auf Herkunft, familiäre Verhältnisse, soziale Schichten, Schicksalsschläge, Bildungsniveaus oder sogar den Einfluss von Krieg und Frieden. Als Angehöriger der Generation Kriegskinder, die vor, während und nach dem 2. Großen Krieg auf die Welt kamen, wurde meine Kindheit von Beginn an von diesem Dauerereignis geprägt und auch gestaltet. Das Bedürfnis, die Ereignisse dieser Jahre und meine Empfindungen aus der Zeit aufzuschreiben, hatte ich bisher nicht. Es entstand in den letzten Jahren mit dem Erwachsenwerden der Enkel und den Fragen dieser Generation, den Menschen des 21. Jahrhunderts. Während des Erinnerns und Schreibens wollte ich einen zeitlichen Rahmen festlegen, der bis zum Ende der Nachkriegszeit reichen sollte. Dann, beim Schreiben, stellte sich der Endpunkt nicht ein. In der Bücherwelt entstand ein neues Genre, das man mit dem Begriff „Literatur von Kindern der Kriegskinder“ umschreiben könnte. Hier schreiben Leute, vorwiegend Frauen, die Ende der sechziger und in den siebziger Jahren geboren sind, in Sicherheit und Wohlstand aufgewachsen sind und eine Ausbildung oder Studium nach ihrer Wahl durchlaufen haben. Während ihres Erwachsenwerdens wurden sie allmählich vertraut, meist bruchstückhaft, denn die Kriegskinder redeten nicht viel. Sie erfuhren, unter welchen Bedingungen ihre Eltern nach 1945 ihren Start ins Leben gestalten mussten. Dieser war vor allem besonders, wenn sie einen Flucht- oder Vertreibungshintergrund hatten. Um die Verknüpfung von Kindheitserlebnissen mit der Jugendzeit bis hin zum Berufsalter zu beschreiben, habe ich im ersten Teil der Schrift Teile meiner Lebensgeschichte bis zum Eintritt in die Berufsausbildung erzählt. Im zweiten Teil findet der Leser fünf Beiträge als Anhang, auf die im Text hingewiesen´wird und die meine jeweilige Lebenssituation näher beschreiben und illustrieren. Am Schluss der Arbeit war ich in der Lage, den Punkt für das Ende der Nachkriegszeit zu benennen. Bestärkt wurde ich durch einen jungen, erfolgreichen Schauspieler, der in einem Interview von seinem Großvater, Jahrgang 1933, berichtete. Der habe das Grauen und den Irrsinn des Krieges als Kind und Jugendlicher erfahren und sei ein bedingungsloser Friedensverfechter gewesen. Mit dem natürlichen Abtreten dieser Kriegskinder verschwinden die Mahner und es entsteht ein Erfahrungsbruch. Auf den Plan treten junge Leute, für die der 2. Weltkrieg emotional so weit weg ist wie für unsere Generation der Dreißigjährige Krieg. In dem Dunst der aktuellen Talkrunden über Krieg, unter der Teilnahme vieler gut informierter junger Frauen und Männer, mit einem Vokabular, das überrascht, mir aber vertraut ist, geht die Nachkriegszeit zu Ende.
| Erscheinungsdatum | 24.04.2025 |
|---|---|
| Zusatzinfo | Erklärende Fotos zu den geschilderten Inhalten |
| Verlagsort | Schmallenberg |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 200 x 240 mm |
| Gewicht | 450 g |
| Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Zeitgeschichte |
| Schlagworte | Besatzung • Deutschland • Heimat • Krieg • Kriegsende • Kriegserlebnisse • Lebensgeschichte • Niedersfeld • Ruhrkessel • Sauerland • Volksschule • Wald • Zielonka |
| ISBN-10 | 3-948496-97-8 / 3948496978 |
| ISBN-13 | 978-3-948496-97-5 / 9783948496975 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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