Digitaler Kolonialismus
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-82302-2 (ISBN)
Innovativ, mächtig, rücksichtlos: Kaum eine Geschichte wird so oft erzählt wie die vom unaufhaltsamen Aufstieg der Tech-Konzerne an die Spitze der global vernetzten Welt. Nur ein Kapitel wird ausgespart: Der blutige Preis, den der globale Süden dafür zahlt. Der Tech-Journalist Ingo Dachwitz und der Globalisierungsexperte Sven Hilbig beleuchten in ihrem neuen Buch diesen blinden Fleck - tiefgreifend recherchiert, packend erzählt.
Der Aufstieg der Tech-Konzerne an die Spitze der vernetzen Welt hat einen blutigen Preis. In Ländern wie Kenia oder Indien erledigen Menschen die Knochenarbeit hinter Sozialen Medien und Künstlicher Intelligenz. Sie fördern die Rohstoffe für unsere Geräte und leiden unter technisch hochgerüsteten Diktatoren. Die Großmächte USA, Europa und China spielen dieses Spiel nicht nur mit, sondern ändern die Regeln zu ihren Gunsten. Digitalpolitik ist heute längst zur Geopolitik geworden. Im Wettkampf der digitalen Kolonialmächte geht es nur noch um den Sieg, der globale Süden gerät unter die Räder.
- "Beim digitalen Kolonialismus fließen Daten und Profite nur in eine Richtung." Renata Ávila Pinto, Menschenrechtsverteidigerin
- KI und Daten, Rohstoffe und Repression: Eine umfassende Analyse des digitalen Kolonialismus
- Augenöffner für Leser:innen: Wieso die Digitalisierung auf Ausbeutung beruht
- Die Rolle Europas neben den Digitalimperien USA und China
- Sehr gut lesbare Mischung aus tiefgreifender Analyse und bewegenden Reportagen
- Basierend auf Kooperationen und Interviews mit Forscher:innen und Aktivist:innen aus dem Globalen Süden
- Mit einem eindringlichen Appell von Renata Ávila Pinto, Geschäftsführerin der "Open Knowledge Foundation"
Ingo Dachwitz ist Kommunikationswissenschaftler und arbeitet als politischer Tech-Journalist für das preisgekrönte Investigativmedium netzpolitik.org. Auf seine Expertise zur Ethik der Digitalisierung griffen in den vergangenen Jahren unter anderem das Bundeskanzleramt und die Evangelische Kirche in Deutschland zurück. Für seine Recherchen zur globalen Datenindustrie wurde er 2024 mit dem Alternativen Medienpreis und dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Sven Hilbig ist Rechtswissenschaftler und Experte für Digitalisierung und Handelspolitik bei der gemeinnützigen Organisation Brot für die Welt. Gemeinsam mit Partnern aus dem globalen Süden engagiert er sich gegen neue Formen des Kolonialismus. Seit Jahren begleitet er als einer der wenigen in Deutschland die Verhandlungen der Welthandelsorganisation über ein neues eCommerce-Abkommen. Er publiziert regelmäßig in den Blättern für deutsche und internationale Politik.
Einleitung: Des Kolonialismus neue Kleider
1. Arbeitskraft: Die ausgebeuteten Arbeiter:innen hinter der Künstlichen Intelligenz
1.1 Geisterarbeit
1.2 Das Milliardengeschäft mit der Content Moderation
1.3 Die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen imTech-Outsourcing
1.4 Die politische Ökonomie der globalen Arbeitsteilung
1.5 Der Widerstand der Geisterarbeiter:innen
2. Daten: Gefährlicher Extraktivismus der Tech-Konzerne
2.1 Die Datenökonomie: Fest in der Hand von Konzernen aus dem Globalen Norden
2.2 Daten und KI als koloniales Herrschaftswissen
2.3 Digitale Landwirtschaft: Reiche Ernte für Tech- und Agrarkonzerne
3. Rohstoffe: Digitaler Fortschritt auf Kosten von Menschen und Natur
3.1 Koloniale Kontinuität: Der «Ressourcenfluch» des Globalen Südens
3.2 Mythos grüne Digitalisierung
3.3 Kobalt-Abbau in der Demokratischen Republik Kongo: Die sozial-ökologischen Kosten des Ressourcenhungers
3.4 Lithiumabbau in Südamerika: Wer profitiert vom Boom des weißen Goldes?
4. Repression: Das blutige Geschäft mit Zensur, Überwachung und Kontrolle
4.1 Zensur, Hass und Propaganda: Wie sich Soziale Medien zu Handlangern von autoritären Regimen machen
4.2 Die Globale Überwachungsindustrie: Profit und Kontrolle im Dienst der kolonialen Ordnung
5. Infrastruktur: Wie Kabel- und Satellitenprojekte die Abhängigkeit des Globalen Südens aufrechterhalten
5.1 Tiefer, schneller, weiter: Unterseekabel und die digitale Souveränität des Globalen Südens
5.2 Satelliteninternet und das neue Wettrennen um den Weltraum
6. Geopolitik: Wie sich das Wettrennen der digitalen Großmächte USA und China auf den Globalen Süden auswirkt
6.1 Chinas Aufstieg zur digitalen Kolonialmacht
6.2 Die WTO , der Kalte Tech-Krieg und seine Folgen
7. Europa: Das falsche Versprechen vom Dritten Weg der Digitalisierung
7.1 Zwischen Werten und Wertschöpfung: Europas «Dritter Weg»
7.2 Global Gateway: Europas Tor zu den Daten und Rohstoffen Afrikas
7.3 Festung Europa: Mit Technik gegen Geflüchtete
7.4 Unsere Verantwortung
Wider den digitalen Kolonialismus: Nachwort von Renata Ávila Pinto
Danksagung
Bildnachweis
Anmerkungen
Bravourös und nachvollziehbar
Die Presse
Sehr aufschlussreiches Buch
Bayern 2
Die Ungerechtigkeiten, die Ingo Dachwitz und Sven Hilbig anführen ... die pure Masse an Fakten ... ist schlicht alarmierend ... Diese Dimensionen sichtbar zu machen, ist das große Verdienst dieses wichtigen Buches.
DLF, Vera Linß
Dachwitz und Hilbig liefern
nicht nur eine fundierte Analyse des Ist-Zustandes, sie wollen auch Hoffnung machen, Lösungsansätze aufzeigen.
Delmenhorster Kreisblatt, Marco Julius
Wer verstehen will, wie und warum sich die Welt gerade in einem solchen Affentempo verändert, der wird sich mit diesem Buch so einiges an Klarheit verschaffen.
Süddeutsche Zeitung, Andrian Kreye
Die Autoren analysieren mit kühler Präzision, in einer Sprache, die nicht anklagt, sondern offenlegt. Sie schreiben gegen die Selbstverständlichkeit der digitalen Abhängigkeit an.
NZZ am Sonntag, Sylke Gruhnwald
Die Autoren schließen eine riesige Lücke in der öffentlichen Wahrnehmung.
der Freitag, Daniél Kretschmar
Ihre Abhandlung kommt zur rechten Zeit und wird hoffentlich eine große Leserschaft finden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Andreas Eckert
Starkes Werk
dem die Gratwanderung zwischen dem Vermitteln von Fakten und ihrer Bewertung aus ethisch-moralischer Sicht perfekt gelingt.
Spektrum.de, Maxime Pasker
Wie brutal der globale Süden heute schon ganz real durch Big Tech Monopole bedroht und geplündert wird, haben Ingo Dachwitz und Sven Hilbig über Jahre recherchiert."
ZDF Aspekte, Katty Salié
Das große Verdienst von Hilbig und Dachwitz ist, dass sie, wo immer es möglich ist, die eurozentristische Perspektive verlassen und Forschende aus Ländern des Globalen Südens zu Wort kommen lassen.
Buchkultur, Anne Aschenbrenner
Damit das moderne Europa mit seiner aktuellen Geopolitik nicht im alten Fahrwasser kolonialistischer Ausbeutung bleibt, mahnen Dachwitz und Hilbig zu grundsätzlichem Umdenken in Wirtschaft, Arbeit, Handel und Politik.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ulla Fölsing
Das Ausleuchten der materiellen Grundlagen und der politischen Ökonomie dahinter ist ein wertvoller Beitrag, den bisherige deutschsprachige Veröffentlichungen zum Thema vermissen ließen.
Junge Welt, Marc Bebenroth
Ein drängender Weckruf, urteilen Kritiker, faktenreich, kompakt und politisch klar positioniert.
Beschaffung aktuell, Buchtipp
Mit ihrem Buch erreichen Sven Hilbig und Ingo Dachwitz ein breites Publikum, sogar für den Deutschen Sachbuchpreis war Digitaler Kolonialismus jüngst nominiert. Kein Wunder, denn der Blick auf die dunkle Seite des Digitalbooms ist dicht recherchiert, die These provokant.
WELT online, Kerstin Rottmann
Man liest sie atemlos, ihre Punkt-für-Punkt-Abrechnung, in deren Verlauf sie eine stringente Gegenerzählung aufbauen: Der Kolonialismus wirkt bis heute fort ...
WOZ Die Wochenzeitung, Franziska Meister
Das Buch, das ein brisantes Thema am kompetentesten darstellt.
Bild der Wissenschaft, Wissensbuch des Jahres, Kategorie Zündstoff
| Erscheinungsdatum | 13.02.2025 |
|---|---|
| Zusatzinfo | Illustrationen, Karten |
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 139 x 217 mm |
| Gewicht | 536 g |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
| Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Wirtschaftsgeschichte | |
| Schlagworte | Ausbeutung • digitale Kolonialmächte • Digitalisierung • digitalpolitik • Entwicklungspolitik • Geopolitik • Globaler Süden • Globalisierung • Hegemonie • Indien • Kenia • Klickarbeiter • Kolonialismus • Künstliche Intelligenz • Politik • Rohstoffförderung • Sachbuch • Soziale Medien • Tech-Konzerne • Wirtschaft |
| ISBN-10 | 3-406-82302-5 / 3406823025 |
| ISBN-13 | 978-3-406-82302-2 / 9783406823022 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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