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1864 (eBook)

Mut der Verzweiflung
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
524 Seiten
tredition (Verlag)
9783384042293 (ISBN)

Lese- und Medienproben

1864 -  Gerhard Kogler
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Chronologie des amerikanischen Bürgerkrieges und die Vorgeschichte wie es zu diesen Konflikt kam. Zahlen, Daten und Fakten zur Veranschaulichung der Ereignisse. Daraus resultierend eine Geschichte wie der Süden ein letztes Aufbäumen wagt, um ein militärisches Patt zu erzwingen; mit dem Ziel die Anerkennung der konföderierten Staaten von Amerika.

Gerhard Kogler ist 1973 in Lustenau/Österreich geboren. Er ist gelernter Koch und hat 1996 ein Studium zum Schriftsteller absolviert. 2005 Veröffentlichung seiner ersten beiden Werke 2014 Veröffentlichung von zwei weiteren Büchern 2014 Studium zum Journalisten 2015 Veröffentlichung des 5. Buches 2018 Veröffentlichung zweier weiterer Werke

Gerhard Kogler ist 1973 in Lustenau/Österreich geboren. Er ist gelernter Koch und hat 1996 ein Studium zum Schriftsteller absolviert. 2005 Veröffentlichung seiner ersten beiden Werke 2014 Veröffentlichung von zwei weiteren Büchern 2014 Studium zum Journalisten 2015 Veröffentlichung des 5. Buches 2018 Veröffentlichung zweier weiterer Werke

15. März 1864

Chickamauga 20 Kilometer südlich von Chattanooga. Die 8. konföderierte Infanteriebrigade lieferte sich seit Tagen ein Gefecht mit einer Unions-Division. Beide Seiten standen sich bei einer Brücke über einen breiten tiefen Fluss gegenüber. In einer kurzen Kampfpause, gegen Mittag, rief der Brigadekommandeur Gerry Cooper seine Kommandeure zu sich. Es dauerte auch nicht lange bis die Regimentsoffiziere, zumeist im Dienstgrad eines Colonels, den Befehlsstand erreichten. In einer Reihe standen sie um den Tisch, der mit einer Plane überdacht war und als Befehlsstand diente. Auf dem Tisch lagen Pläne und Landkarten.

Mit beiden Händen stützte sich der BrigadeGeneral am Tisch ab und sah auf eine Karte, in deren Mitte die Brücke eingezeichnet war. Er hob seinen Kopf, sah die Kommandeure an und fragte: "Wo ist Sams?"

Die Männer wussten nicht wie sie es sagen sollten. Erst als der Blick strenger auf sie wirkte, meldete sich ein Major zu Wort: "Colonel Sams ist vor einer halben Stunde gefallen, Sir."

Ein leichtes Nicken von Cooper gab jedem zu verstehen, wie sehr er diesen Verlust bedauerte. Er nahm den Hut ab. Der Hut wirkte durch den breiten Rand viel majestätischer. Auf der Vorderseite des Hutes, steckte das Abzeichen eines BrigadeGenerals der Südstaatenarmee.

"Stehen sie bequem." sagte Cooper und legte seinen Hut auf den Tisch. "Ich habe sie hierher gebeten, um ihnen die Lage zu erklären."

Insgesamt standen sie zu acht um den Tisch.

Cooper fuhr fort: "Seit Tagen kämpfen wir fast zu jeder Stunde gegen die Angriffe der Union. Mit 5.000 Mann sind wir hier in Stellung gegangen. Die Regimenter sind bis jetzt teilweise auf die Hälfte geschrumpft. Nicht nur das wir schwächer werden, uns geht auch langsam die Munition aus."

"Was ist mit General Davis. Seine Truppen stehen doch nur 30 Kilometer von hier." unterbrach ein Colonel seinen Vorgesetzten.

Cooper sah den Mann an. Der Schnauzbart des Colonels war grau vom Staub der Straßen und Wegen. Dieser Offizier war zwar erst 35 Jahre alt, aber der Krieg ließ ihn wie 50 aussehen.

"General Davis ist selber in schwere Kämpfe verwickelt. Auch seine Verluste belaufen sich auf 50 Prozent." mit diesen Worten zerstörte Cooper die Illusion des Offiziers, Verstärkungen zu erhalten.

"Was sollen wir ihrer Meinung nach tun Sir?" fragte der Dienstjüngste. Er war zwar mit seinen 30 Jahren bereits Major, besaß aber noch kaum Fronterfahrung. "Die Munition geht zu Ende. Das Lazarett ist überfüllt."

"Das ist mir bekannt Major." gab Cooper als Antwort zurück.

"Wie lautet ihr Plan Sir?" meldete sich nun auch der Brigadestellvertreter zu Wort. "Während wir von Tag zu Tag schwächer werden, erhalten die Nordstaaten fast stündlich Verstärkungen."

"Deshalb habe ich auch diese Besprechung einberufen." Nach einer kurzen Pause und einen Blick auf die Landkarte, teilte Cooper die Befehle aus: "Sie Major nehmen alles an Pulver und Kugeln mit das zur Verfügung steht und verteilen es an alle, die noch kämpfen können."

"Jawohl Sir."

"Sie Colonel Stewart." sprach Gerry ihn direkt an. "Sie nehmen jeden Mann der noch kriechen kann und schicken ihn vor zur zweiten Linie. Sie müssen dort ein Dauerfeuer von mindestens 15 Minuten aufrecht erhalten. Wenn nötig nehmen sie auch Männer aus den Lazaretten."

"Jawohl Sir." stammelte der Colonel herum, wunderte sich, warum auch die Verwundeten in die Schlacht gezogen werden sollten.

"Colonel Lindworm." sprach Gerry den nächsten Offizier an. "Wie steht es mit unserer Artillerie?"

Der Colonel, ein schmächtiger vom Krieg gezeichneter Mann, zog seinen linken Mundwinkel hoch und sah den BrigadeGeneral an. Die kurzgeschnittenen braunen Haare des Kommandanten und Vorgesetzten, waren trotz der Kämpfe gepflegt. Die dunkelbraunen Augen hinterließen beim Colonel einen tiefen Respekt. Da jedoch Cooper weder einen Bart noch einen Schnauzbart hatte, wirkte er mehr als ein junger Soldat und nicht wie ein Offizier einer Armee die im Krieg stand. Schließlich antwortete der Colonel: "Wir haben kaum noch Geschütze. Drei volle Batterien wenn es hoch kommt. Das ist alles Sir."

Darauf musste Cooper ein paar Mal tief durchatmen. Noch immer stützte er sich mit beiden Händen an der Tischkante ab. Neugierig sahen die Offiziere ihren Vorgesetzten an. Auch Coopers Blicke blieben kurz bei jedem seiner Offiziere stehen. "Gut." sprach Cooper weiter und nickte leicht dabei. "Dann muss es eben mit 12 Geschützen gehen." Er machte die Männer noch ungeduldiger. Denn immerhin wussten sie noch immer nicht was Cooper vorhatte.

Erneut fragte ihn sein Stellvertreter, der selbst ein Regiment befehligte: "Was genau haben sie vor, Sir?"

Cooper antwortete mit einem entschlossenen Ausdruck: "Dies ist die letzte Brücke, die über den Fluss führt. Alle anderen sind bereits zerstört. Sie ist deshalb von strategisch wichtiger Bedeutung. Der Fluss ist an manchen Stellen bis zu 30 Meter breit. In der Mitte hat er eine Tiefe von 8 Meter. Stromschnellen machen an vielen Stellen ein Überqueren unmöglich. Kein Wunder, dass die Union alles daran gibt, diese Brücke zu nehmen. Dem nächsten Angriff werden unsere Truppen nicht mehr standhalten können. Und wir alle wissen was das heißt. Die Truppen des Feindes können ungehindert kilometerweit vorstoßen. Deshalb will ich die Brücke sprengen."

Unglaubwürdigkeit und Unverständlichkeit machten sich unter den Offizieren breit.

"Sir." sprach ihn einer seiner Offiziere an. "Ohne diese Brücke können wir keinen Gegenschlag führen."

"Einen Gegenschlag?!" fragte Cooper unfassbar. "Mit was?! General Armstrongs Armee ist die einzige starke Einheit im Umkreis von 100 Kilometer! Ich weiß nicht ob er uns, oder wir ihn entsetzen sollen! Seine Armee kämpft seit Wochen auf verschiedenen Schauplätzen! Und General Davis ist wie sie inzwischen wissen, selber am Ende!"

"Ja Sir." nun wusste der Mann nicht mehr genau was er sagen sollte und stammelte herum. "Sie haben wie immer recht Sir."

"Schon gut." senkte Cooper seinen Ton wieder. "Wir sind alle etwas müde und gereizt." Er wandte sich wieder an alle seine Kommandeure: "Am Abend müssen alle in ihren Stellungen sein. In der Nacht will ich losschlagen."

"Zu Befehl Sir." sprachen die Offiziere.

"Colonel Smith." hielt Cooper den Offizier zurück. "Sie begleiten mich zur Front. Ich will mich zuerst umsehen, ehe die Männer in Stellung gehen."

"Wie sie wünschen Sir."

Die Offiziere leisteten sich gegenseitig die Ehrenbezeugung, dann verließen sie den Befehlsstand. Nur Colonel Smith blieb beim Kartentisch stehen. Er stellte sich bequem hin und hielt mit der linken Hand den Degen fest, der an seinem Gurt hing.

"Ich wette die Unionsoffiziere haben ihr Hauptquartier in einem großen Zelt. Unser ist nur ein Tisch zwischen ein paar Bäumen." murmelte Cooper.

"Sir. Es kommt nicht auf die Art des Hauptquartiers an, sondern welcher Offizier die Armee führt."

"Ja, sie haben Recht. Lassen sie uns aufbrechen." Der Brigade-General nahm seinen Hut vom Tisch und setzte ihn auf. 20 Meter hinter ihnen standen die Zelte der Soldaten. Es waren weiße Zelte, die einen quadratischen Boden besaßen. Jeweils sechs Soldaten bewohnten ein Zelt. Sie standen in 15 Reihen nebeneinander. Zwischen den Unterkünften ließ man acht Meter Platz, für Kontrollgänge und zur besseren Übersicht. Zudem sollte eine Kugel nicht zwei Zelte auf einmal zerstören. Zwischen der 7. und 8. Reihe verlief ein 12 Meter breiter Weg, der für Aufmärsche, Truppenansammlungen und Durchfahrten benützt wurde. Nach den Unterkünften folgten die acht Feldlazarette. Diese Zelte hatten eine Größe von 20 Meter Länge und 12 Meter Breite. Die Seitenwände verliefen zwei Meter in die Höhe, ehe sie zur Mitte des Zeltes in fünf Meter Höhe zusammentrafen. Aufgrund der vielen Verwundeten war man bereits gezwungen viele auf Stroh zu betten. Betten wie auch Verbandsmaterial waren knapp. Ständig trafen weitere Verwundete zu den Lazaretten. Die Ärzte und Sanitäter waren bereits überfordert. Etwas abseits davon stand Coopers Quartier. Auch nur ein Zelt, aber doch etwas größer und komfortabler, als die seiner Untergebenen. Zudem musste er es sich nicht mit anderen teilen. Dahinter stand die Pferdekoppel.

Colonel Smith zog seinen Degengurt etwas enger. Ein Munitionswagen brauste an ihnen vorbei. Staub wirbelte auf und umgab die beiden Offiziere.

"Hust! Keuch!" krächzte der Colonel.

"Sie sind auch schon zulange an der Front Colonel."

"Ja Sir. Genauso lange wie sie." und er klopfte sich den Staub von seiner Uniform.

An der Pferdekoppel standen zwei Wachen, die sofort salutierten, als sich die Offiziere ihnen näherten. Sie erwiderten den Ehrengruß. "Satteln sie unsere Pferde." befahl der Colonel.

"Zu Befehl Sir." erwiderte die Wache und ging in die Koppel.

Gerry stellte den linken Fuß auf die unterste Sprosse des Gatters und hielt mit der linken Hand die oberste.

"Wo wollen sie zuerst nachsehen Sir?" fragte der Colonel und lehnte sich ans...

Erscheint lt. Verlag 11.12.2023
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Bürgerkrieg • Kampf • Kanonen • Kavallerie • Konföderierte • Schlachten • Sezession • Soldaten • Union
ISBN-13 9783384042293 / 9783384042293
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