Musikalischer Materialismus
Velbrück (Verlag)
978-3-95832-332-2 (ISBN)
Die vorliegende Untersuchung erarbeitet eine Konzeption des musikalischen Kunstwerks, welche dieses an das ästhetische Urteil und an die historischen Tendenzen des künstlerischen Materials bindet. Sie verbindet auf diese Weise Einsichten der philosophischen Ästhetik im Ausgang von Immanuel Kant mit den kritischen Einwänden des historischen Materialismus in der Nachfolge von Karl Marx. Diese Verbindung von Musikästhetik und kritischer Reflexion der Gegenwart prägt der Autor mit dem Begriff Musikalischer Materialismus.
Er greift damit das Programm der Musikphilosophie Theodor W. Adornos wieder auf, ohne sein Gedankengebäude rekonstruieren zu wollen. Die Begriffsarbeit geschieht vielmehr in Auseinandersetzung mit den Problemen und Fragen, welche in den musikalischen Produktionen und kunsttheoretischen Debatten der letzten Jahrzehnte neu zugespitzt wurden: Die Entgrenzung der Künste, die Krise des Werkbegriffs, die Ideen einer Kunst als Performanz, Situation, Aktivismus oder Installation, das Problem der Liveness elektronischer Musik, das Phantasma einer musikalischen Naturdarstellung und die Paradoxie einer musikalischen Konzeptkunst.
Christoph Haffter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle Musikphilosophie des Philosophischen Seminars und der Musikhochschule Basel. Er studierte Philosophie und Musikwissenschaft in Basel, Paris und Berlin. 2018 forschte er als Visiting Scholar an der Columbia University in New York. Von 2019-2022 war er Assistent am Lehrstuhl für Kunstphilosophie der Universität Fribourg. 2022 wurde er an der Universität Basel in Philosophie promoviert. Daneben ist er als Musikkritiker für Zeitschriften und Rundfunksender tätig.
»[Haffters] Positionen setzen sich der Frage aus, inwiefern "Materialfortschritt" oder "Kunstautonomie" nicht auch als Pathologien des digitalisierten Kapitalismus verstanden werden können: als Symptome von Geschichtsvergessenheit, blinder Innovationsgier, Neutralisierung der Kunst zum Konsumobjekt. Haffter entwirft an einer Stelle das Bild eines privilegierten Bürgertums, das im Avantgardekonzert die Möglichkeit gefunden hat, "sich genau darin als politisch aktive,progressive Vorkämpfer der Freiheit zu wähnen, dass sie nicht politisch handeln, also dadurch politisch zu handeln, dass sie sich mit Kunst beschäftigen". Ganz entkommt diese brillante Arbeit nicht dem Schatten, dieses von ihr selbst aufgeworfenen Verdachts.« Wolfgang Fuhrmann, FAZ, 03.05.2024 »Christoph Haffters "Musikalischer Materialismus - eine Philosophie der zeitgenössischen Musik" ist keine "leichte", sondern vielmehr eine sehr nähr- und lehrreiche Kost und damit unbedingt empfehlenswert. Besonders bemerkenswert ist, mit wie viel Sachkenntnis Haffter ganz verschiedene historische und gegenwärtige Sichtweisen zusammenführt und Phänomene, die (noch) keinen weitreichenden Kontext aufweisen, ebenso gekonnt positioniert.« Ernst August Klötzke, faust-kultur.de, 24.02.2024. »Wer die Monografie Christoph Haffters durchgearbeitet hat, hat nicht nur einen umfassenden Überblick insbesondere über das Feld der Gegenwarts( kunst)musik seit etwa 1980 mitsamt den dazugehörigen Traditionen Neuer Musik des gesamten 20. Jahrhunderts gewonnen, sondern auch erfahren, zu welchen Höchstleistungen philosophische Argumentation - zumal wenn sie so differenziert verfährt wie in vorliegendem Buch - in der Lage ist.« Nina Noeske, Musikforschung, Bd. 76 Nr. 4 (2023) »Haffters Buch ist hochkomplex, setzt philosophische Kenntnis und Avantgarde-Erfahrung ebenso voraus, wie die Lust am verschlungenen Denken.« Gerhard R. Koch, Opernwelt 11/2024
»[Haffters] Positionen setzen sich der Frage aus, inwiefern "Materialfortschritt" oder "Kunstautonomie" nicht auch als Pathologien des digitalisierten Kapitalismus verstanden werden können: als Symptome von Geschichtsvergessenheit, blinder Innovationsgier, Neutralisierung der Kunst zum Konsumobjekt. Haffter entwirft an einer Stelle das Bild eines privilegierten Bürgertums, das im Avantgardekonzert die Möglichkeit gefunden hat, "sich genau darin als politisch aktive,progressive Vorkämpfer der Freiheit zu wähnen, dass sie nicht politisch handeln, also dadurch politisch zu handeln, dass sie sich mit Kunst beschäftigen". Ganz entkommt diese brillante Arbeit nicht dem Schatten, dieses von ihr selbst aufgeworfenen Verdachts.«
Wolfgang Fuhrmann, FAZ, 03.05.2024
»Christoph Haffters „Musikalischer Materialismus – eine Philosophie der zeitgenössischen Musik“ ist keine „leichte“, sondern vielmehr eine sehr nähr- und lehrreiche Kost und damit unbedingt empfehlenswert. Besonders bemerkenswert ist, mit wie viel Sachkenntnis Haffter ganz verschiedene historische und gegenwärtige Sichtweisen zusammenführt und Phänomene, die (noch) keinen weitreichenden Kontext aufweisen, ebenso gekonnt positioniert.«
Ernst August Klötzke, faust-kultur.de, 24.02.2024.
»Wer die Monografie Christoph Haffters durchgearbeitet hat, hat nicht nur einen umfassenden Überblick insbesondere über das Feld der Gegenwarts( kunst)musik seit etwa 1980 mitsamt den dazugehörigen Traditionen Neuer Musik des gesamten 20. Jahrhunderts gewonnen, sondern auch erfahren, zu welchen Höchstleistungen philosophische Argumentation – zumal wenn sie so differenziert verfährt wie in vorliegendem Buch – in der Lage ist.«
Nina Noeske, Musikforschung, Bd. 76 Nr. 4 (2023)
»Haffters Buch ist hochkomplex, setzt philosophische Kenntnis und Avantgarde-Erfahrung ebenso voraus, wie die Lust am verschlungenen Denken.«
Gerhard R. Koch, Opernwelt 11/2024
| Erscheinungsdatum | 25.04.2023 |
|---|---|
| Verlagsort | Weilerswist-Metternich |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 140 x 222 mm |
| Einbandart | kartoniert |
| Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Musik ► Musiktheorie / Musiklehre |
| Geisteswissenschaften ► Philosophie | |
| Schlagworte | 978-3-95832-332-2 • Adorno • Ästhetik • Kritische Theorie • Kunstphilosophie • Musikphilosophie • zeitgenössche Musik |
| ISBN-10 | 3-95832-332-4 / 3958323324 |
| ISBN-13 | 978-3-95832-332-2 / 9783958323322 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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