Der Antwerpener Altar in der Altstädter Nicolaikirche Bielefeld
Verlag für Regionalgeschichte ein Imprint von Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG
978-3-7395-1274-7 (ISBN)
Das Antwerpener Retabel in der Altstädter Nicolaikirche zu Bielefeld gehört zum Besten, was die Meister der Antwerpener Lukasgilde am Anfang des 16. Jahrhunderts geschaffen haben. Die Kunstgeschichte datiert das Retabel schon seit langem in die Zeit von 1520 bis 1530. Im Schrein der Heiligen Sippe, zentral in der Predella am Schultertuch der mittleren Figur aus der Reihe der drei legendären Ehemänner der heiligen Anna, ist aus einer Folge römischer Zahlen die Jahreszahl 1524 abzuleiten.
Der Frage nach den Stiftern geht die Forschung seit vielen Jahrzehnten nach. Vielleicht gibt das Kunstwerk selbst in seinen Schreinen und Gemäldetafeln dazu einige Hinweise: Ein Wappenschild ist nicht ausgefüllt; im Pfingstgemälde trägt einer der zwölf Apostel ein Buch unter dem Arm; eine Stifterfigur kniet an der Krippe, eine zweite am Sarkophag Jesu. Ergänzt von wenigen Urkunden aus vorreformatorischer Zeit findet der Autor eine mögliche Antwort: Die Stifter waren zwei Bielefelder Priester.
Das reich bebilderte Buch enthält ein vollständiges Verzeichnis der 375 Buchstaben und Symbole an den knapp 200 geschnitzten Skulpturen im Antwerpener Retabel.
Harald Propach, M.A.Geboren 1931 in Bergneustadt. Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Universität Köln. Ehrenamtliches Engagement in der evangelischen Kirche, für die Industrie- und Handelskammer und die Gesellschaft für Sozialarbeit in Bielefeld. Nach Berufsende Studium der Geschichtswissenschaft an der Universität Bielefeld. Veröffentlichungen zu regionalen kirchengeschichtlichen Themen.
Vorwort • 6
Einführung • 8
Die Stifter des Antwerpener Altars • 13
1. Zwei Stifterfiguren im Schrein des Antwerpener Retabels • 13
2. Altäre in der Nicolaikirche des späten Mittelalters • 18
3. Zwei Stiftungen für die Nicolaikirche • 19
4. Über die Stifter des Andreasaltars in der Nicolaikirche • 24
5. Der Heilige Andreas im Antwerpener Retabel von 1524 • 27
6. Die Altstädter Altäre nach 1502 • 31
7. Das Antwerpener Retabel, eine Zustiftung zum Andreasaltar • 40
8. Zusammenfassung und Schlussbemerkung • 42
Die 375 Schriftzeichen und Symbole im Schnitzwerk des Antwerpener Altars • 45
1. Vorbemerkung • 45
2. Die Schriften und ihre Schreiber • 48
3. Die Schriften und ihre Gestaltung • 50
4. Die verwendeten Schriftzeichen und Ornamente • 53
5. Die Gestaltung der Schriften • 55
6. Vergleich mit Inschriften anderer Retabel • 56
7. Zur inhaltlichen Deutung von Inschriften im Bielefelder Schrein • 61
8. Zusammenfassende Anmerkungen zu den Inschriften im Bielefelder Retabel • 66
Anhang: Inventar der Inschriften • 67
Das Antwerpener Retabel in der Altstädter Nicolaikirche zu Bielefeld gehört zum Besten, was die Meister der Antwerpener Lukasgilde am Anfang des 16. Jahrhunderts geschaffen haben. Wer würde das anzweifeln? Über diese Aussage besteht seit Jahrhunderten ein Konsens. Gleichwohl gab und gibt dieses Juwel der Sakralkunst noch immer einige Rätsel auf. Wer waren die Stifter? Und was bedeuten die Spruchbänder auf den Gewändern der rund 200 kleinen Skulpturen?
Eine Annäherung an offene Fragen unternimmt Harald Propach jetzt in seinem neuen Buch »Der Antwerpener Altar in der Altstädter Nicolaikirche Bielefeld – Stifter und Inschriften«. Propach: »Hinweise zu den Stiftern gibt das Retabel selbst: Auf den Schreinen und Gemälden sind zwei Stifterfiguren, ein Wappenschild und ein Apostel mit einem Buch unter dem Arm zu sehen.« Unter Berücksichtigung weniger Urkunden aus vorreformatorischer Zeit findet der Autor die Antwort: »Die Stifter waren vermutlich zwei Bielefelder Priester.« Harald Propach vermutet: »Die Beschaffung des neuen und kostbaren Kunstwerks aus Antwerpen muss durch Zustiftungen der Priester Conrad Levold und Johann Weldigen finanziert worden sein, weil anders die Darstellung zweier Priester als Stifter im Retabel nicht zu erklären ist. Der Historiker hatte zuvor die beiden Genannten schon als Stifter des 1502 gestifteten Andreasaltares ausfindig gemacht. Das Antwerpener Retabel, 1524 während der letzten Phase der vorreformatorischen Zeit in die Altstädter Nicolaikirche gekommen, diente als Altaraufsatz für den Andreasaltar.
Von jeher fasziniert war Harald Propach von den Inschriften. 200 der kleinen Skulpturen sind mit 375 Buchstaben und Symbolen verziert. Enthalten diese inhaltliche Aussagen oder dienen sie lediglich der Zierde? Zur Klärung dieser Frage hält das reich bebilderte Buch ein vollständiges Verzeichnis aller Schriftbänder bereit. Abschließend kommt der Autor zu folgender Schlussfolgerung: »Zur inhaltlichen Deutung der Schriftzeichen sind – mit Ausnahme der Jahreszahl 1524 – nur vorsichtige Thesen möglich. So könnte eine Inschrift den Namen eines Schnitzers oder Fassmalers bedeuten, eine sichere Aussage ist aber auch hier nicht möglich.«
Harald Propach kennt den Antwerpener Altar wie vermutlich kein Zweiter. Er gründete 1999 den Förderkreis, dem er viele Jahre vorstand. Seine zentralen Anliegen sind die Pflege und der Erhalt des Altars, die Erforschung seiner Geschichte sowie seiner theologischen Aussage und künstlerischen Bedeutung. Einen Schritt zur weiteren Aufklärung trägt nunmehr das neue Buch bei.
Uta Jostwerner, in: Westfalen-Blatt, 3.11.2020, Bielefeld
| Erscheinungsdatum | 25.10.2020 |
|---|---|
| Verlagsort | Bielefeld |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 140 x 230 mm |
| Gewicht | 235 g |
| Einbandart | Paperback |
| Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Kunstgeschichte / Kunststile |
| Geisteswissenschaften ► Geschichte | |
| Schlagworte | Altar • Antwerpen • Bielefeld • Inschriften • Reatabel • Retabel • Skulpturen • Stifter |
| ISBN-10 | 3-7395-1274-1 / 3739512741 |
| ISBN-13 | 978-3-7395-1274-7 / 9783739512747 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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