Der "germanische" Code civil
Zur Wahrnehmung des Code civil in den Diskussionen der deutschen Öffentlichkeit
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Seit der Einführung des französischen Zivilgesetzbuches (Code civil) im Jahre 1804 wurde auf deutscher Seite immer wieder vertreten, dass es sich um "germanisches Recht" handele. Verena Peters untersucht, wie diese These entstand und sich entwickelte, unter Berücksichtigung der deutschen Rechtsgeschichte und der politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich.
Den modernen Leser dürfte die These, dass der Code civil germanisches Recht sein soll, überraschen. Nichtsdestotrotz wurde dies auf deutscher Seite schon fast seit der Einführung des Code civil im Jahre 1804 vertreten. Auch heute findet sich diese Idee noch in einzelnen Publikationen wieder. Verena Peters untersucht die Idee eines "germanischen Code civil" in Deutschland über einen Verlauf von ca. zweihundert Jahren diskursanalytisch. Hierbei wird analysiert, wie diese These entstand, begründet wurde, sich veränderte, in welchem Kontext sie vertreten wurde und besonders zu welchen Ergebnissen sie führte, mit einem Schwerpunkt auf der Nutzbarmachung in rechtspolitischen Fragen. Die These schwankte zwischen ernsthafter wissenschaftlicher Auseinandersetzung und Geschichtspropaganda. Der "germanische" Code civil konnte dabei Grundlage für ganz verschiedene Ausführungen sein - von Appellen an die Völkerfreundschaft bis zu rassistischen Beiträgen zur nationalsozialistischen Rechtserneuerung.
Den modernen Leser dürfte die These, dass der Code civil germanisches Recht sein soll, überraschen. Nichtsdestotrotz wurde dies auf deutscher Seite schon fast seit der Einführung des Code civil im Jahre 1804 vertreten. Auch heute findet sich diese Idee noch in einzelnen Publikationen wieder. Verena Peters untersucht die Idee eines "germanischen Code civil" in Deutschland über einen Verlauf von ca. zweihundert Jahren diskursanalytisch. Hierbei wird analysiert, wie diese These entstand, begründet wurde, sich veränderte, in welchem Kontext sie vertreten wurde und besonders zu welchen Ergebnissen sie führte, mit einem Schwerpunkt auf der Nutzbarmachung in rechtspolitischen Fragen. Die These schwankte zwischen ernsthafter wissenschaftlicher Auseinandersetzung und Geschichtspropaganda. Der "germanische" Code civil konnte dabei Grundlage für ganz verschiedene Ausführungen sein - von Appellen an die Völkerfreundschaft bis zu rassistischen Beiträgen zur nationalsozialistischen Rechtserneuerung.
Geboren 1985; Studium der Rechtswissenschaft in Köln und Paris; 2010 Erstes Staatsexamen, Köln; wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Neuere Privatrechtsgeschichte, deutsche und rheinische Rechtsgeschichte, Universität zu Köln; Juristisches Referendariat am Oberlandesgericht Köln; 2016 Promotion und Zweites Staatsexamen.
| Erscheinungsdatum | 05.02.2018 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 153 x 231 mm |
| Gewicht | 447 g |
| Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Militärgeschichte |
| Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika | |
| Recht / Steuern ► Privatrecht / Bürgerliches Recht ► Familienrecht | |
| Recht / Steuern ► Rechtsgeschichte | |
| Schlagworte | Diskursanalyse • Frankreich • französisches • Französisches Recht • Germanenmythos • Recht • Rheinisches • Rheinisches Recht |
| ISBN-10 | 3-16-155219-9 / 3161552199 |
| ISBN-13 | 978-3-16-155219-9 / 9783161552199 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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