Die Genese des Symbolischen
Cassirer begreift die empirische und je spezifische Wirklichkeit der Symbolisierungen nicht in Abhängigkeit von vorgeordneten, allgemeinen Bedingungen des Symbolischen. Stattdessen geht er von der empirischen Vielfalt der Symbolisierungen aus und reflektiert auf ihre zugleich allgemeinen und spezifischen Bedingungen. Wie 'Die Genese des Symbolischen' zeigt, schlägt Cassirer damit einen Weg ein, den er in der 'Ersten Einleitung' der Kritik der Urteilskraft durch Kant selbst vorgezeichnet sieht: Er bestimmt den Begriff des Symbolischen konsequent als Horizont für ein reflektierendes Vorgehen – und nicht als Grundbegriff für eine systematische Ableitung der Vielfalt der Kultur im Stile der idealistischen Tradition.
Arno Schubbach studierte Mathematik, Informatik und Philosophie in Darmstadt und Berlin. Nach dem Diplom in Mathematik an der Humboldt-Universität zu Berlin 1999 widmete er sich seinem philosophischen Promotionsprojekt zum Verhältnis von Subjektivität und Sozialität in der Phänomenologie sowie im Strukturalismus und Poststrukturalismus. Die Promotion erfolgte 2005 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ab 2005 war Arno Schubbach zunächst als PostDoc am Nationalen Forschungsschwerpunkt „Bildkritik“ (eikones) an der Universität Basel tätig, von 2009 bis 2014 hatte er ebenda die FAG-Assistenzprofessor „Theorie der Bilder“ inne und leitete in dieser Funktion sowohl das eikones-Graduiertenkolleg „Das Bild als Artefakt“ als auch zusammen mit Michael Hagner das Modul „Wahrnehmung, implizites Bildwissen und Erkenntnis“. Die Habilitation im Fach Philosophie erfolgte 2013 an der Universität Basel auf der Grundlage der Habilitationsschrift „Die Genese des Symbolischen. Zu den Anfängen von Ernst Cassirers Kulturphilosophie“. Im Wintersemester 2014/15 war Arno Schubbach Fellow der Kolleg-Forschergruppe „BildEvidenz“ an der Freien Universität Berlin, frühere Forschungsaufenthalte hatten ihn bereits 1999/2000 und 2010 an die Yale University und die Beinecke Rare Books and Manuscript Library (New Haven, CT, USA) geführt sowie 2011 an das Philosophy Department der Stanford University (Paolo Alto, CA, USA). Seit Frühjahr 2015 ist er als Dozent für Bildtheorie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel tätig, seit Herbst 2015 zudem als Oberassistent am Lehrstuhl für Philosophie an der ETH Zürich.
»Fundamentale Studie [.] für die Schubbach bereits zum Zeitpunkt seiner Erhebung in seltener Kenntnis des gesamten Nachlasses einen Zusammenhang in scheinbar disparaten Notizen und Entwürfen aufgedeckt hat, der sich als erste "Disposition zu einer "Philosophie des Symbolischen" plausibel rekonstruieren lässt.«
Philosophischer Literaturanzeiger 69 / 3 / 2016, Jörn Bohr
»Schubbachs Arbeit überzeugt vor allem durch den sorgfältigen Umgang mit dem neu erschlossenen Quellenmaterial. Auch in programmatischer Hinsicht gibt sie einen guten Einblick in Cassirers frühe symbolphilosophische Entwürfe. Der bisweilen geäußerten Ansicht, Cassirer sei ein hegelianisch inspirierter ›objektiver‹ Idealist gewesen, widersetzt sie sich auf überzeugende Weise.«
Matthias Neuber, Philosophische Rundschau 63-3-2016
»Arno Schubbach hat eine materialreiche und ausgezeichnet recherchierte Studie zur Genese des Symbolischen in der Philosophie Ernst Cassirers vorgelegt. Die Studie fügt dem neu entfachten Interesse an der Philosophie Cassirers neue Impulse und interessante Details hinzu, die v. a. dem besseren Verständnis des Entwicklungsgangs der Cassirer’schen Philosophie zu Gute kommen. Das Ergebnis ist eine überzeugend argumentierende, originelle und eigenständige Studie, die vieles dazu beiträgt, die Philosophie Cassirers besser historisch wie systematisch einzuordnen und aus ihren Ursprüngen zu verstehen. [...] Unterm Strich lässt sich sagen, das dem Verfasser ein bedeutender Beitrag zur Rekonstruktion der frühen systematischen Position Cassirers mit Blick auf sein offenes und plurales System der symbolischen Formung gelungen ist.«
Sebastian Luft, Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Heft 2/2017
| Erscheint lt. Verlag | 3.2.2016 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Cassirer Forschungen ; 16 |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 162 x 240 mm |
| Gewicht | 771 g |
| Einbandart | kartoniert |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit |
| Schlagworte | Erkenntnistheorie • Kulturphilosophie • Neukantianismus • Philosophie der symbolischen Formen |
| ISBN-10 | 3-7873-2814-9 / 3787328149 |
| ISBN-13 | 978-3-7873-2814-7 / 9783787328147 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich