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Materie und Gedächtnis

Versuch über die Beziehung zwischen Körper und Geist

(Autor)

Margarethe Drewsen (Herausgeber)

Buch | Softcover
XXIV, 320 Seiten
2015
Felix Meiner (Verlag)
978-3-7873-2523-8 (ISBN)
CHF 37,65 inkl. MwSt
In »Materie und Gedächtnis« (1896), seinem Hauptwerk, erörtert der französische Philosoph und Nobelpreisträger Henri Bergson das Zusammenwirken von Körper und Geist in der freien Handlung. Auf höchstem gedanklichen Niveau, aber in bestechend einfacher Sprache geschrieben, zählt das Werk zu den wenigen herausragenden Grundtexten der Gegenwartsphilosophie, vergleichbar in ihrer Zeit mit Berkeleys Principles oder Kants Kritik (William James).

Nachdem Bergson im Essai sur les données immédiates de la conscience das Verhältnis von Freiheit und Determinismus auf eine neue Basis zu stellen versucht hat, wendet er sich hier, in Auseinandersetzung mit der Psychologie und Hirnphysiologie seiner Zeit, dem alten philosophischen Problem des Verhältnisses von Geist und Materie zu.

Dabei reduziert er ›Materie‹ weder – idealistisch – auf reine Vorstellungen noch nimmt sie – materialistisch – als deren dinglichen Grund an, sondern sieht sie als eine Gesamtheit von ›Bildern‹, wobei er den Bildbegriff auf halbem Wege zwischen Ding und Vorstellung ansetzt und damit vor die Trennung von Existenz und Erscheinung zurückgeht. Eine herausragende Bedeutung kommt dabei dem Gedächtnis zu: hier verstanden nicht als ›mechanisches‹ Registrieren aufgenommener Inhalte, sondern als ›reines‹, lebendiges Gedächtnis, das sich einer geistigen, in der Vergangenheit entstandenen Bilderwelt bedient und der Dauer (durée) korrespondiert. Das auf Dauer ausgerichtete Gedächtnis verweist auf eine Selbstständigkeit des Geistes, die allerdings qua Handlung wieder auf den Körper zurückwirkt.

Der Geist entnimmt der Materie die Wahrnehmungen, aus denen er seine Nahrung zieht, und gibt sie ihr zurück in Form von Bewegung, der er seine Freiheit aufgeprägt hat. (Henri Bergson).

Nach über 100 Jahren liegt das Werk nun in einer völlig neuen deutschen Übersetzung von Margarethe Drewsen vor.

Henri Bergson wurde am 18. Oktober 1859 in Paris geboren. Er war zunächst Gymnasiallehrer und ab 1900 Professor für Philosophie am Collège de France. 1907 erschien sein Hauptwerk "Schöpferische Entwicklung", für das ihm 1927 der Literaturnobelpreis verliehen wurde. Der französische Philosoph negierte die Rolle des logischen Denkens und betrachtete die voluntative Intuition, die mystische Schau, als höchste Form der philosophischen Erkenntnis, durch die Wahrheit unmittelbar, außerhalb sinnlicher und rationaler Daten erkannt wird. Sein Denken beeinflusste nachhaltig die französische Philosophie und Literatur bis hin zum Existentialismus. Bergson starb am 4. Januar 1941 in Paris.

"Eine ganz ausgezeichnete, uneingeschränkt empfehlenswerte Edition." Unser Lübeck, Stefan Diebitz, 13.03.2017

"Eine ganz ausgezeichnete, uneingeschränkt empfehlenswerte Edition." Unser Lübeck, Stefan Diebitz, 13.03.2017

Erscheint lt. Verlag 11.3.2015
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek ; 664
Übersetzer Margarethe Drewsen
Vorwort Rémi Brague
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Maße 122 x 190 mm
Gewicht 330 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Gedächtnis • Gedächtnis • Geist • Körper (menschl.) • Körper (menschl.) • Lebensphilosophie • Leib-Seele-Beziehung • Leib-Seele-Problem
ISBN-10 3-7873-2523-9 / 3787325239
ISBN-13 978-3-7873-2523-8 / 9783787325238
Zustand Neuware
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