Das Wertfreiheitsideal in der sozialen Erkenntnistheorie (eBook)
312 Seiten
Walter de Gruyter GmbH & Co.KG (Verlag)
978-3-11-032272-9 (ISBN)
Die Wertfreiheit der Wissenschaft gilt als Bedingung ihrer Objektivität. Eine Analyse des entsprechenden Wertfreiheitsideals zeigt jedoch, dass dieses auf einer Reihe von Voraussetzungen beruht - wie der Trennbarkeit kognitiver von anderen Werten und der epistemischen Unabhängigkeit der Rechtfertigung - die sich als problematisch erweisen. Eine Fallstudie zur Frauengesundheitsforschung untermauert zudem, dass die Möglichkeiten für Werteinflüsse in der Wissenschaft weit komplexer sind, als dieses Ideal zu erfassen vermag. Daher bietet ein sozialepistemologischer Ansatz, der auf Wertvielfalt statt Wertfreiheit setzt, die bessere Grundlage für Objektivität: Epistemische Vertrauenswürdigkeit erfordert nicht Neutralität, sondern einen pluralistischen und konsensorientierten kritischen Prozess.
Danksagung 8
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 11
I. WERTFREIHEIT UND SOZIALE ERKENNTNISTHEORIE 19
1. Funktion und Geschichte des Wertfreiheitsideals 21
1.1 Wertfreiheit und Objektivität 21
1.2 Entwicklung und Elemente des Wertfreiheitsideals 28
1.3 Max Weber und der deutsche Werturteilsstreit 35
1.4 Wertfreiheit im Neopositivismus 42
2 Das Wertfreiheitsideal heute 47
2.1 Nach dem Neopositivismus: Keine Algorithmen 47
2.2 Werte als Kriterien der Theoriewahl 52
2.3 Der Wertbegriff des Wertfreiheitsideals 61
2.4 Maßstäbe der Kritik normativer Ideale 64
3 Alternativen in der Sozialen Erkenntnistheorie 67
3.1 Philosophie, Geschichte und Soziologie der Wissenschaft 67
3.2 Philip Kitcher: Well-Ordered Science 74
3.3 Helen Longino: Social Value Management 81
II FEMINISTISCHE WISSENSCHAFT? DIE FRAUENGESUNDHEITSFORSCHUNG 93
4 Von der politischen Bewegung zur Wissenschaft 95
4.1 Das Beispiel der Frauengesundheitsforschung 95
4.2 Sexismus in der Medizin 103
4.3 Feminismus und Frauengesundheitsbewegung 115
5 Frauengesundheitsforschung 125
5.1 Etablierung der Frauengesundheitsforschung 125
5.2 Koronare Herzkrankheit 132
5.3 Inklusion von Frauen in klinische Studien 136
5.4 Die Women’s Health Initiative 149
5.5 Zwischenfazit 157
III WERTE IN DER WISSENSCHAFT 161
6 Unterdeterminierung und Hintergrundannahmen 163
6.1 Unterdeterminierungsargumente 163
6.2 Hintergrundannahmen und Erklärungsmodelle 171
6.3 Gesundheitsmodelle in der Frauengesundheitsforschung 182
7 Unterdeterminierung und Theoriewahl 193
7.1 Die Bestimmung kognitiver Werte 193
7.2 Longinos feministische Werte 199
7.3 Soziale Objektivität und lokale Epistemologien 210
7.4 Pluralismus und Konsens 214
8 Induktive Risiken 221
8.1 Induktive Risiken und Wertfreiheit 221
8.2 Induktive Risiken als ethisches Problem 227
8.3 Induktive Risiken als epistemologisches Problem 233
8.4 Direkte und indirekte Rolle von Werten 239
9 Die Relevanz der Entdeckung 247
9.1 Die Kontextunterscheidung 247
9.2 Kontext der Theorieverfolgung 256
9.3 Werte in Theorieverfolgung und Rechtfertigung 263
Schluss: Wertvielfalt statt Wertfreiheit 277
Literaturverzeichnis 293
| Erscheint lt. Verlag | 2.5.2012 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Allgemeines / Lexika |
| Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie | |
| ISBN-10 | 3-11-032272-2 / 3110322722 |
| ISBN-13 | 978-3-11-032272-9 / 9783110322729 |
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