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Der häretische Imperativ

Überlegungen zur theologischen Dialektik der Kulturwissenschaft in Deutschland
Buch | Hardcover
189 Seiten
2000 | 1. Reprint 2019
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-65131-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der häretische Imperativ - Christoph Schmidt
CHF 153,90 inkl. MwSt
Die 1992 gegründete Buchreihe ist interdisziplinär ausgerichtet; sie umfasst wissenschaftliche Monographien, Aufsatzsammlungen und kommentierte Quelleneditionen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Der Begriff deutsch-jüdische Literatur bzw. Kultur verweist auf Werke jüdischer Autoren in deutscher Sprache, insoweit jüdische Aspekte erkennbar sind. Aber auch das häufig vom Antisemitismus geprägte Judenbild nichtjüdischer Autoren wird zu einem Faktor der literarisch vermittelten deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte. Der Erforschung des gesamten Problemfelds bietet die Reihe ein angemessenes Forum.
Die Rekonstruktion der neokantianischen Kulturwissenschaft verfolgt die verschiedenen Begriffstransformationen, die von der Dichothomie von Individuum/Gesetz aus sich entfalten. Es handelt sich um einen krisenhaften Dissoziationsprozeß, in dem das neokantianische Subjekt sich in ein inneres Leben und ein äußeres Gesetz verdoppelt. Damit wird die durch den kategorischen Imperativ legitimierte Kultur zur Sphäre verschiedener Formen von Häresie gegen das Gesetz. Lieferte dabei die Definition der Kultur auf der Grundlage des kategorischen Imperativs ebenso die Legitimation für eine ideale Interkulturalität zwischen Juden und Deutschen, so ist diese jetzt durch den häretischen Imperativ gefährdet, über den sich der Begriff der Kultur retheologisiert und– wegen der Orientierung an Paulus– eben die jüdische Gesetzestheologie mit dem kantianischen Ideal der Gesetzeskultur identifiziert. Die eigentliche 'Politische Theologie' ist das Signal für die Destruktion der Theologie des Gesetzes. Der Hauptteil des Buches zeichnet in der Gegenüberstellung von Carl Schmitt und Gerschom Scholem diese Destruktion nach. Wird das Judentum bei Schmitt zum Ausdruck einer verborgenen Häresie gegen die christliche Souveränität, so entwirft Gerschom Scholem mit der sabbatianischen Häresie eine Gegenstrategie, die, indem sie den Diskurs der Kulturwissenschaft in einer originär mystischen Grammatik umformuliert, eine politische Theologie der nationalen Rettung darstellt.
Erscheint lt. Verlag 25.10.2000
Reihe/Serie Conditio Judaica ; 31
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 300 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte
Geisteswissenschaften Philosophie
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Judentum
Schlagworte Carl • Gershom • Geschichte • Hardcover, Softcover / Geisteswissenschaften allgemein • HC/Geisteswissenschaften allgemein • History • HISTORY / Jewish • Jewish • Judaism • Kulturwissenschaft • Kulturwissenschaften • Modern times • Philosophy • Politische Theologie • Religion • RELIGION / Judaism / History • Schmitt • Schmitt, Carl • Schmitt, CarlHISTORY • Scholem • Scholem, Gershom
ISBN-10 3-484-65131-8 / 3484651318
ISBN-13 978-3-484-65131-9 / 9783484651319
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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