Zwischen Metaphysik und Politik
Thomas Manns Roman »Joseph und seine Brüder« in seiner Zeit
Seiten
1998
|
1. Reprint 2014
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-18147-2 (ISBN)
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-18147-2 (ISBN)
Die Reihe Studien zur deutschen Literatur präsentiert herausragende Untersuchungen zur deutschsprachigen Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Offen besonders auch für komparatistische, kulturwissenschaftliche und wissensgeschichtliche Fragestellungen, bietet sie ein traditionsreiches Forum für innovative literaturwissenschaftliche Forschung.
Thomas Manns Roman "Joseph und seine Brüder", der zwischen 1926 und 1942 entstand, spielt vor 3000 Jahren. Gewöhnlich liest man ihn deshalb so, als sei er seinem politikskeptischen Autor Zufluchtstätte vor den Widrigkeiten der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus gewesen: Mann habe sich hier in einer fernen, intakten und unpolitischen Welt eingerichtet. Eine Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte wird allenfalls dem letzten Teil der Tetralogie zugebilligt, in dem Joseph Staatsmann wird. Hingegen zeigt diese Arbeit, daß der Roman sich von der ersten Seite an mit den politischen Anforderungen beschäftigt, denen der bis 1918 bekennende Unpolitische nicht mehr ausweichen kann. Er ist aufs engste mit seiner Entstehungszeit verknüpft. Diese Auseinandersetzung vollzieht sich auf der Ebene von Thomas Manns philosophischer Heimat. Bis 1918 begründete er seine unpolitische Haltung mit Schopenhauers Metaphysik, nach der Fortschritt generell unmöglich ist. Von diesem metaphysischen Glaubensgrund des politisch immer stärker Bedrängten ausgehend, sucht der Roman jedoch durchgängig nach einem Weg, der Welt aktiv gegenüberzutreten. Parallel zur zeitgeschichtlichen Eingebundenheit Thomas Manns zeichnet "Joseph und seine Brüder" die Gedankenexperimente nach, die der Autor in höchster Not unternimmt. Ehrlicher als die oft von volkspädagogischen Zwängen gelenkten zeitgeschichtlichen Essays zeigt der Roman, wo die Möglichkeiten und politischen Grenzen von Thomas Manns Denken liegen.
Thomas Manns Roman "Joseph und seine Brüder", der zwischen 1926 und 1942 entstand, spielt vor 3000 Jahren. Gewöhnlich liest man ihn deshalb so, als sei er seinem politikskeptischen Autor Zufluchtstätte vor den Widrigkeiten der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus gewesen: Mann habe sich hier in einer fernen, intakten und unpolitischen Welt eingerichtet. Eine Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte wird allenfalls dem letzten Teil der Tetralogie zugebilligt, in dem Joseph Staatsmann wird. Hingegen zeigt diese Arbeit, daß der Roman sich von der ersten Seite an mit den politischen Anforderungen beschäftigt, denen der bis 1918 bekennende Unpolitische nicht mehr ausweichen kann. Er ist aufs engste mit seiner Entstehungszeit verknüpft. Diese Auseinandersetzung vollzieht sich auf der Ebene von Thomas Manns philosophischer Heimat. Bis 1918 begründete er seine unpolitische Haltung mit Schopenhauers Metaphysik, nach der Fortschritt generell unmöglich ist. Von diesem metaphysischen Glaubensgrund des politisch immer stärker Bedrängten ausgehend, sucht der Roman jedoch durchgängig nach einem Weg, der Welt aktiv gegenüberzutreten. Parallel zur zeitgeschichtlichen Eingebundenheit Thomas Manns zeichnet "Joseph und seine Brüder" die Gedankenexperimente nach, die der Autor in höchster Not unternimmt. Ehrlicher als die oft von volkspädagogischen Zwängen gelenkten zeitgeschichtlichen Essays zeigt der Roman, wo die Möglichkeiten und politischen Grenzen von Thomas Manns Denken liegen.
| Erscheint lt. Verlag | 14.4.1998 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Studien zur deutschen Literatur ; 147 |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 155 x 230 mm |
| Gewicht | 472 g |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Metaphysik / Ontologie |
| Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Anglistik / Amerikanistik | |
| Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik | |
| Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
| Schlagworte | 20th century • Allgemein • Analyse • Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • European • Frühe Neuzeit • Gegenwart • General • German • German Literature • Hardcover, Softcover / Englische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • HC/Englische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • Hochschulschrift • Joseph und seine Brüder (Th. Mann) • Literary criticism • Literary Studies • Literatur • Literaturwissenschaft • Mann • Mann, Thomas • Mann, Thomas: Joseph und seine Brüder • Mann, Thomas; Studien • Metaphysik • PERSONALBEDARFSERM. • Roman • Thomas: Joseph und seine Brüder • Weimarer Republik /Geistes- und Kulturleben • Weltkrieg II • Wittlage • Zeit • Zeithintergrund |
| ISBN-10 | 3-484-18147-8 / 3484181478 |
| ISBN-13 | 978-3-484-18147-2 / 9783484181472 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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