KrimiBestenliste: Die 10 besten Krimis im September 2025
Weitere KrimiBestenlisten
Rund 1500 neue Kriminalromane erscheinen pro Jahr im deutschen Sprachraum. Orientierung bietet die KrimiBestenliste, die im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und dem Deutschlandfunk Kultur von einer Jury aus 19 Spezialist_innen für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erstellt wird.
Die Jury meint: Thule, Uckermark. Hunger Games in der ostdeutschen Provinz: ein grausames Initiationsritual, bei dem Teenager ums Leben kommen. Jahre später sucht Asa Kolbert Rache an ihrer Familie – in einem groß angelegten Thriller, der tief in die deutsche Gewaltgeschichte abtaucht. Episch, erschütternd, brillant: Zoran Drvenkar ist zurück!
Die Jury meint:
„Wetherby Pond‟, England. Eine Landidylle wie bei Agatha Christie. Ausgerechnet hier: eine Konferenz der Ultrakonservativen. Der Mord an einem kritischen Blogger löst eine Spurensuche aus: vom Cambridge der Achtziger zurück in die ultrakurze Amtszeit von Liz Truss. Cosy Crime kann politisch sein. Und hinter-lustig.
Die Jury meint:
Birmingham, Nordeuropa. Geheimagentin Heather Berriman ahnt, dass sich das Netz zuzieht. Mitten in einer Besprechung haut sie ab, immediately. Während ihrer wilden Flucht durch Schottland, Norwegen, Island rekapituliert sie ihr Leben, ihre Entscheidungen, wer sie jagt und warum. Spionage ist auch: Sinnsuche
Die Jury meint:
Südamerika, Brunswick. Vor- und Nachgeschichte eines Mordes 1992 in Lima. Der Täter George W. Bennet war Dokumentarfilmer, Sohn eines Folterers der CIA. Vielstimmiges, finsteres Panorama von Gewalt, Diktatur, Wahn und Widerstand im Lateinamerika des 20. Jahrhunderts. Kolossal, erschütternd, Weltliteratur aus den Kellern.
Die Jury meint:
Lawrence, Kansas. Ermittlerin Vic Warshawski fern der Heimat, traumatisiert von einem Hassverbrechen. Sie entdeckt eine ermordete Hobbyhistorikerin, und schon bringt sie die Provinzverhältnisse zum Tanzen, legt sich mit Milliardären und ihren Handlangern an. Paretsky: nüchtern-bissig wie je, auch in ihrem 22. Roman. Spitze!
Die Jury meint: Coldwell, Washington State. Zwei Jahre nach ihrer Entführung taucht die 19-jährige Ellie Black plötzlich in den Wäldern wieder auf. Detective Chelsey Calhoun, geprägt vom Verlust ihrer Schwester, folgt im Schatten der eigenen Vergangenheit einer Spur aus Schweigen, Trauma und Gewalt. Albtraum, erschreckend präzise erzählt.
Die Jury meint:
Manhattan, 1883–1919. Ben Ravage arbeitet für die Privatpolizei der reichen jüdischen Geschäftsleute – und soll den Mann finden, der Prostituierte attackiert. Ein Vater-Sohn-Drama, ein halluzinatorischer Roman über die Lower East Side: Historische Fakten treffen auf Fiktion und Wahnsinn. Niemand schreibt wie Charyn!
Die Jury meint:
London, Berlin, Budapest, 1963. Ein Auftragsmörder des KGB läuft zum britischen Geheimdienst über, ein ungarischer Exilant will seinen Sohn aus den Klauen der Stasi befreien. George Smiley wittert dahinter eine Operation seines Moskauer Erzkontra - henten Karla. John le Carrés Sohn Nick Harkaway in den Spuren des Vaters. Chapeau
Die Jury meint:
Oxford. Sie heißen beide Wilkins, beide sind Detective Inspector, könnten gegensätzlicher nicht sein. Ryan ist Proll, benimmt sich und kleidet sich wie einer, blickt aber sozial voll durch. Ray ist Schwarz, elegant, Oxfordian. Ihr erster Fall ist eine halbnackte Tote im Office des aufgeblasenen Provosts eines College. Witzig.
Die Jury meint:
„Vigàta‟, Sizilien. Ein Mann ruft Commissario Montalbano an. Kurz darauf wird er erschossen. Keiner will es gesehen haben. Italiens bekanntester Krimi-Held ist genervt, weil sein Autor ihn unter Druck setzt – und er mit seinem jüngeren TV-Ich verglichen wird. Weit vor seinem Tod 2019 verfasste Camilleri dieses Adieu Montalbanos.