Erfolgreich investieren in Mexiko (eBook)
140 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-8192-7364-3 (ISBN)
Thomas Wagner ist ein erfolgreicher Unternehmer aus Deutschland mit über 25 Jahren Berufserfahrung in Mexiko. Er absolvierte sein Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, welches er mit einem Diplom in Betriebswirtschaftslehre abschloss. Seine berufliche Entwicklung hat er auf Unternehmensberatung und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Mexiko ausgerichtet. Im Laufe seiner Karriere hatte er führende Positionen in bedeutenden internationalen Unternehmen im Bundesstaat Querétaro inne. Er war kaufmännischer Leiter bei der PRETTL Gruppe, CFO von Diehl Controls México und Country Manager México bei RUTRONIK Electronics Worldwide. 2008 gründete er WMP Mexico Advisors, ein Unternehmen, das über 250 ausländischen Unternehmen beim Markteintritt in Mexiko geholfen hat. Darüber hinaus hat Thomas Wagner eine Schlüsselrolle bei der Förderung der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen beiden Ländern gespielt. Er ist Präsident und Gründer des Centro Alemán Querétaro, Mitglied des Aufsichtsrats von Acensblue und seit 2023 ist er Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Querétaro, San Luis Potosí und Hidalgo. Er war aktives Mitglied verschiedener bilateraler Organisationen und Handelskammern, wie zum Beispiel der CAMEXA, der Franco-mexikanischen Handelskammer im Bajío und der CANACINTRA Querétaro.
2. Freihandelsabkommen und Förderprogramme
Mit der besonderen geografischen Lage fungiert Mexiko als Brücke zwischen dem Atlantik und dem Pazifik. Dies ermöglicht den Zugang zu großen und lukrativen Absatzmärkten. Dank seiner offenen Wirtschaftsstruktur gehört Mexiko zu den Ländern mit den meisten Freihandelsabkommen. Derzeit bestehen Freihandelsabkommen mit insgesamt 50 Ländern, dazu kommen weitere 32 Investitionsschutzabkommen und sechs Wirtschaftsabkommen komplementärer Natur.
2.1 USA-Mexiko-Kanada-Abkommen (USMCA)
Das im Jahr 2018 unterzeichnete USMCA ersetzt das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (North American Free Trade Agreement, NAFTA) aus dem Jahr 1994 und ist 2020 in Kraft getreten. Die Vereinbarung soll zu freieren Märkten, fairerem Handel und kräftigem Wirtschaftswachstum führen. Abgesehen von der Namensänderung enthält das USMCA-Freihandelsabkommen wesentliche Verbesserungen. Das neue Abkommen bringt Änderungen in verschiedenen Bereichen wie den Ursprungsregeln, den Vorschriften für den Marktzugang von Autos und landwirtschaftlichen Produkten, Investitionen, öffentlicher Beschaffung, Arbeit und Umwelt, den Rechten des geistigen Eigentums und dem digitalen Handel. Ein Beispiel ist, dass Produkte, die bestimmte Anforderungen an den Ursprung erfüllen, zwischen den drei Ländern zollfrei gehandelt werden können – ähnlich wie bei NAFTA. Für die Autoindustrie gibt es eine wichtige Anpassung: Der Anteil von Teilen, die in der Region hergestellt werden müssen, wurde auf 70 Prozent erhöht (zuvor waren es 62,5 Prozent). Damit soll die Produktion in der Region stärker gefördert werden.
2.2 Freihandelsabkommen zwischen der EU und Mexiko
Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Mexiko besteht bereits seit dem Jahr 2000. Da sich das Handelsvolumen der beiden Wirtschaftsräume seitdem mehr als verdoppelt hat, wurde das Abkommen im April 2018 erneuert. Es sieht nun Vereinfachungen bei Einfuhrbestimmungen und Verzollung sowie Bürokratieabbau vor, um Hemmnisse im Handel abzubauen. Die neuen Bestimmungen sollen unter anderem den Im- und Export von Agrarprodukten erleichtern, die Ein- und Ausfuhr von pharmazeutischen Produkten und Maschinen stärken, den Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen vereinfachen und die Abhängigkeit Mexikos von den USA verringern.
2.3 Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (CPTPP)
Die „umfassende und fortschrittliche Vereinbarung für eine transpazifische Partnerschaft“, wie sich das Abkommen übersetzen lässt, ist auch als TPP-11 bekannt. Das Handelsabkommen zwischen Australien, Brunei, Kanada, Chile, Japan, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam ist Mitte 2018 in Kraft getreten. Die beteiligten Länder machen mehr als 13 Prozent des weltweiten BIP aus.
Das TPP-11 ist damit das weltweit umfassendste Handelsabkommen. Im folglich entstandenen Binnenmarkt leben rund 480 Millionen Menschen. Das TPP-11 wurde seiner Zeit als Reaktion auf das Ausscheiden der USA aus der Transpazifischen Partnerschaft unter Präsident Trump begründet. Ziel des neuen Abkommens ist die Abschaffung beziehungsweise Senkung zahlreicher Zölle, zudem soll Unternehmen der Zugang zu den Märkten erleichtert werden.
Für Mexiko ist dieses Abkommen ein Tor zum asiatischen Markt, was eine Diversifizierung des Handels und der Wirtschaft mit Ländern ohne Freihandels- oder Wirtschaftspartnerschaftsabkommen wie Australien, Neuseeland, Singapur, Brunei, Vietnam und Malaysia bedeutet. Es ermöglicht auch die Stärkung der Wirtschafts-und Handelsbeziehungen und die Zusammenarbeit mit strategischen Partnern, mit denen bereits Abkommen bestehen. Dazu gehören Japan, Kanada, Chile und Peru.
2.4 Programme zur Wirtschaftsförderung
Das seit Jahren konstant wachsende BIP macht Mexiko zu einem sicheren Investitionsstandort. Ausländische Investitionen sind sehr willkommen, was sich auch darin widerspiegelt, dass Mexiko weltweit das neuntgrößte FDI (Ausländische Direktinvestition) besitzt. Laut der Weltbank bietet Mexiko sogar ein besseres Investitionsklima als die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China). Mexiko besitzt zwar auf nationaler Ebene keine konkreten Förderprogramme für ausländische Investitionen, weist aber zahlreiche Export- und Industrieförderungsmaßnahmen für in Mexiko ansässige Unternehmen auf. Diese können ebenfalls von ausländischen Firmen in Anspruch genommen werden, sofern diese über eine rechtsselbständige Niederlassung in Mexiko verfügen. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen das Programm zur Förderung der verarbeitenden Industrie, das Lohnveredelungs- und des Exportdienstleistungsgewerbes (Programa de la Industria Manufacturera, Maquiladora y de Servicios de Exportación, kurz: IMMEX) sowie das Programm zur Bereichsförderung (Programa de Promoción Sectorial, kurz: PROSEC).
2.5 IMMEX
Das seit 2006 bestehende IMMEX-Programm ist aus dem Maquiladora-Konzept (als Maquiladora werden Montagebetriebe in Nordmexiko und in Mittelamerika bezeichnet, die importierten Einzelteile oder Halbfertigware zu Dreiviertel- oder Fertigware für den Export zusammensetzen) entstanden. Das IMMEX erlaubt mexikanischen Unternehmen, unter bestimmten Bedingungen Produktionsgüter und Maschinen, zoll- und umsatzsteuerfrei zu importieren. Nur Unternehmen, die in Mexiko "ansässig" sind, können das IMMEX-Programm gemäß der Bundessteuerordnung und dem Einkommensteuergesetz in Anspruch nehmen. Die IMMEX-Vorteile zielen darauf ab, der exportorientierten verarbeitenden Industrie einen attraktiven Rechtsrahmen zu bieten, da durch das Wegfallen der Einfuhrzölle der Cashflow der Firmen erhalten werden kann. IMMEX-Unternehmen können in einem Umfeld mit niedrigen Steuern und Zöllen vorübergehend eingeführte Waren produzieren, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die importierten Waren nach der Produktion oder einer Dienstleistung, exportiert werden. Das Wirtschaftsministerium und das Finanzministerium sind über die mexikanische Finanzbehörde (SAT) gemeinsam für die Erteilung der IMMEX-Genehmigung zuständig.
Maquiladora-Fabriken
Das Maquiladora-Konzept ermöglicht (besonders im Norden Mexikos) die Fertigstellung von importierten Einzelteilen oder von Halbfertigware zu Dreiviertel- oder Fertigware, die für den Export bestimmt ist. Unternehmen können sich so die niedrigen Personalkosten in Kombination mit der räumlichen Nähe zur weltweit größten Wirtschaftsmacht USA zu Nutze machen. Das Konzept gestattet unter bestimmten Voraussetzungen die Lohnveredelung durch ein mexikanisches Unternehmen im Auftrag einer im Ausland ansässigen Gesellschaft. Hierfür werden steuerliche Anreize gewährt.
PROSEC
Für Unternehmen, die nicht exportorientiert sind, bietet das PROSEC-Programm in Ergänzung zu IMMEX die Möglichkeit, zollfrei Vorprodukte zu importieren, um diese im Land fertigzustellen. Dies ist zum Beispiel für Branchen im Bereich Fahrzeugbau, Transport und Medizintechnik interessant.
Weitere Förderprogramme
Das ECEX-Programm bietet eine Exportförderung durch vergünstigte Kredite von der gleichnamigen mexikanischen Entwicklungsbank. Das Programm ALTEX ermöglicht stark exportorientierten Unternehmen eine beschleunigte Mehrwertsteuerrückerstattung. Zudem gibt es weitere Förderprogramme sowie sektorspezifische Maßnahmen. Am besten sprechen Sie uns an, damit wir gemeinsam mit Ihnen die passende Förderung für Ihr Unternehmen finden.
2.6 Investitionsmöglichkeiten in wichtigen mexikanischen Sektoren
Die Automobilindustrie in Mexiko ist der Wachstumstreiber der Wirtschaft: Dank ihr erlebte die gesamte mexikanische Industrie eine beachtliche Steigerung, sodass sich das Land längst auf dem Weg zur Industrienation befindet. Besonders deutsche Unternehmen finden hier günstige Produktionsbedingungen: Vor Ort existiert ein großes Netzwerk deutscher Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen, dank derer bereits viele Industrie- und Lieferantenparks in Mexiko entstanden sind. So verringert sich der logistische Aufwand und die Versorgungssicherheit wird gewährleistet.
Erdöl- und Erdgassektor
Mexiko ist einer der größten Erdölproduzenten der Welt und der viertgrößte in Nord- und Südamerika nach den Vereinigten Staaten, Kanada und Brasilien. Im Jahr 2021 rangiert Mexiko weltweit auf Platz 12 bei der Rohölproduktion, auf Platz 21 bei den Rohölreserven, auf Platz 16 bei der Raffineriekapazität und auf Platz 5 bei der Logistikinfrastruktur. Im Jahr 2021 importierten die Vereinigten Staaten über 212 Millionen Barrel schweres mexikanisches Rohöl und exportierten täglich über 1,6 Millionen Barrel raffinierte Erdölprodukte nach Mexiko (dies entspricht mehr als 70 Prozent des mexikanischen Inlandsverbrauchs an Benzin, Diesel, Erdgas und Flugzeugtreibstoff). Öl ist ein wichtiger Bestandteil der mexikanischen Wirtschaft. Nach Angaben von PEMEX und des Sekretariats für Vermögen und öffentliche Kredite machten die Einnahmen...
| Erscheint lt. Verlag | 16.9.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Wirtschaft |
| ISBN-10 | 3-8192-7364-6 / 3819273646 |
| ISBN-13 | 978-3-8192-7364-3 / 9783819273643 |
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