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Social-Media-Recht für Dummies (eBook)

eBook Download: EPUB
2025
318 Seiten
Wiley-VCH (Verlag)
978-3-527-84817-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Social-Media-Recht für Dummies - Nathalie Salibian-Waltz
Systemvoraussetzungen
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Sicher unterwegs auf Insta & Co. - Schutz vor Abmahnungen

Social Media lebt von Bildern, Videos, Musik, Empfehlungen, Likes und Posts. Doch dabei gibt es rechtlich einiges zu beachten: das Urheberrecht beim Posten von Texten, Bildern und Musik, den Datenschutz beim Versenden von Newslettern und die Kennzeichnungspflichten, wenn Sie als Influencer Produkte empfehlen. Wer hier Fehler macht, riskiert Abmahnungen. Dieses Buch zeigt Ihnen, was Sie wissen müssen, um in den sozialen Medien rechtssicher zu agieren, rechtliche Fallstricke zu vermeiden und sich zu schützen, wenn Ihre Rechte verletzt werden. So nutzen Sie Social Media ohne böse Überraschungen!

Sie erfahren

  • Was Sie beim Teilen und Verlinken beachten sollten
  • Wie Sie bei Gewinnspielen und Freebies rechtlich auf Nummer sicher gehen
  • Wichtiges zu Impressum, Datenschutz und Haftung - kurz erklärt


Nathalie Salibian-Waltz ist Wirtschaftsanwältin mit Schwerpunkt Social-Media-Recht. Sie berät Unternehmen und Selbstständige zu rechtssicherem Marketing und Onlinehandel und vermittelt wertvolles Expertenwissen, praxisnahe Tipps und Branchenkenntnisse für einen sicheren Umgang mit Social Media.

Kapitel 1

Warum es wichtig ist, auf Social Media rechtssicher zu sein


IN DIESEM KAPITEL

  • Achtung Abmahnungen
  • Unfaire Social-Media-Aktivitäten vermeiden

Social Media bietet viele Chancen – sei es für Unternehmen, Selbstständige oder Content Creator. Doch mit der Reichweite kommen auch rechtliche Fallstricke. Nicht alles, was man online nutzen kann, darf man auch rechtlich einwandfrei verwenden.

Eine weitverbreitete juristische Definition lautet:

Social-Media-Recht bedeutet Regelungen zur Nutzung und Nutzbarkeit medial übertragbarer Inhalte.

Die Begriffe Nutzung und Nutzbarkeit klingen ähnlich, haben aber unterschiedliche Bedeutungen, besonders wenn es um digitale Inhalte wie Bilder, Musik oder Texte geht.

Aber Vorsicht! Nur weil etwas nutzbar erscheint, heißt das nicht, dass es auch genutzt werden darf!

  • Nutzung von Inhalten

    Die Nutzung bezieht sich darauf, ob und wie jemand einen Inhalt tatsächlich verwendet. Das bedeutet insbesondere:

    • Ein Bild in einem Social-Media-Post einfügen.
    • Ein Musikstück in einem Video als Hintergrundmusik einsetzen.
    • Einen Text auf einer Webseite veröffentlichen.

Damit jemand Inhalte rechtssicher nutzen darf, braucht er oft eine Erlaubnis beziehungsweise Lizenz vom Urheber oder Rechteinhaber. Ohne diese Erlaubnis ist die Nutzung nicht rechtssicher.

Rechtssicher bedeutet »dem Recht entsprechend, erlaubt«.

  • Nutzbarkeit von Inhalte

    Die Nutzbarkeit beschreibt, ob ein Inhalt technisch oder rechtlich überhaupt verwendbar ist. Das bedeutet:

    • technische Nutzbarkeit: Ist die Datei in einem passenden Format oder muss sie erst konvertiert werden?
    • rechtliche Nutzbarkeit: Darf der Inhalt laut Lizenz für private oder sogar für geschäftliche Zwecke genutzt werden? Falls ja, in welcher Form und wie weit reicht diese Erlaubnis?
    • gegen Entgelt nutzbar: Müssen Sie eine Lizenzgebühr direkt an den Urheber zahlen, um die Inhalte für Ihre Zwecke verwenden zu dürfen?

Ein an Sie lizenziertes Musikstück ist nutzbar, weil es rechtlich erlaubt ist. Wenn Sie das Stück dann tatsächlich in einem Werbevideo verwenden, ist das die Nutzung.

Grund genug, gleich hier im ersten Kapitel ein paar Pflöcke einzuschlagen und die Grenzen abzustecken.

Sie können von Abmahnungen betroffen sein


Egal, ob Sie selbstständig sind, ein Unternehmen führen, als Blogger oder Influencer aktiv sind oder in einer Agentur arbeiten – rechtliches Grundwissen im Bereich Social Media ist für alle wichtig, denn Fehler können teuer werden.

Wer kann betroffen sein?

  • Grundsätzlich jeder, der auf Social Media aktiv ist – und sogar Nutzer, die nicht mehr aktiv posten (denn das Internet vergisst nichts).
  • Selbstständige und Unternehmen, weil mit steigender Follower-Zahl auch Ihr Marktwert wächst. Dabei geht es nicht nur um Meinungsbildung und Information, sondern auch um das Bewerben von Produkten und Dienstleistungen.
  • Influencer, denn für Sie kann Social Media zur Einnahmequelle werden. Um rechtliche Fallstricke zu vermeiden, ist es wichtig, von Anfang an die grundsätzlichen Regeln zu kennen.

Abmahnwellen – was war passiert?


Wenn Sie als Privatperson in sozialen Medien posten, ist oft nicht sofort erkennbar, ob Sie das für sich selbst tun oder ob eine Marke oder ein Unternehmen im Hintergrund steht. Genau deshalb gibt es das Prinzip der Transparenz und Trennung (im nächsten Kapitel Kennzeichnungspflicht auf Social Media entdecken Sie eine überraschende Erkenntnis, die alles verändert).

Warum ist das bei Ihren nutzergenerierten Inhalten überhaupt wichtig?

  • Noch das echte Leben oder schon Werbung?

    Alltagsbeiträge kommen gut an und bekommen viel Aufmerksamkeit, zum Beispiel wenn Sie begeistert über Ihre neuen Schuhe oder Ihr Lieblings-Make-up posten. Doch was, wenn Sie das Produkt nicht einfach aus persönlicher Begeisterung teilen, sondern weil Sie eine Kooperation mit einer Marke oder einem Unternehmen haben? (Ein entscheidendes Detail fehlt noch – lesen Sie in Kapitel 7: Musik in sozialen Medien.)

  • Klare Kennzeichnung statt versteckter Werbung

    Ihre Follower haben ein Recht darauf, zu wissen, ob Sie aus eigenem Antrieb über ein Produkt sprechen oder ob ein Unternehmen dahintersteht, denn eine ehrliche Empfehlung wird anders wahrgenommen als eine bezahlte Partnerschaft. Genau deshalb gibt es das Verbot der Schleichwerbung.

Transparenzpflicht auf Social Media – auch kleine Accounts müssen Werbung kennzeichnen


Egal, ob Sie ein großer Influencer oder ein kleiner Account mit nur wenigen Followern sind – auf Social Media gelten für alle die gleichen Regeln zur Transparenz.

Was bedeutet das?

  • Transparenzpflicht für alle Nutzer

    Jeder, der auf Social Media postet, muss offenlegen, wenn hinter einem Beitrag ein kommerzielles Interesse steckt. Das gilt auch, wenn es sich nur um kleine Werbekooperationen handelt.

    Nehmen wir die bekannte Influencerin @cathyhummels auf Instagram. Auf einem ihrer Bilder, das sie zusammen mit ihrem Sohn und einem blauen Plüschelefanten zeigt, wurde das Stofftier und die Marke durch Tap Tag, also einen anklickbaren Link auf den Stofftierhersteller, markiert. Auch wenn viele Nutzer solche Bilder einfach nur als persönlichen Beitrag sehen, müssen Sie als Poster klar machen, ob und in welchem Maße dahinter Werbung steht.

  • Klare Kennzeichnung der Postings

    Selbst wenn Sie kein direktes Honorar für das abgebildete Produkt erhalten, kann bereits ein anklickbarer Tap Tag als Werbung zählen (im Nächsten entdecken Sie eine überraschende Erkenntnis, die alles verändert).

  • Vermeidung von Problemen

    Machen Sie nicht deutlich, dass hinter Ihren Postings ein kommerzielles Interesse steht, dann ziehen Sie schnell die Aufmerksamkeit von Abmahnvereinen, Verbraucherschützern und Ihren Konkurrenten auf sich – und werden kostenpflichtig wegen Schleichwerbung abgemahnt (Was steckt wirklich dahinter? Lesen Sie in Kapitel 13 Rechtsverstoß und Konsequenzen.).

Egal, wie groß oder klein Ihr Account ist – wenn Sie auf Social Media aktiv sind, müssen Sie immer transparent machen, ob hinter Ihren Beiträgen ein kommerzielles Interesse steckt. Das schützt Sie vor rechtlichen Problemen und sorgt dafür, dass Ihre Follower immer genau wissen, ob sie eine persönliche Empfehlung oder Werbung sehen.

Musik in Social Media – was Sie über Rechte und Lizenzen wissen müssen


Auf Social Media geht es nicht nur um Transparenz, sondern auch um die Nutzung geistigen Eigentums anderer. Besonders Musik sorgt immer wieder für rechtliche Konflikte und Abmahnungen (was steckt wirklich dahinter? Lesen Sie im Kapitel 7 Musik in sozialen Medien, warum das so entscheidend ist).

Warum die Musiknutzung in Social Media ein Problem ist

Die Nachfrage nach lizenzfreier Musik ist riesig – von Coverbands über Influencer bis hin zu Kreativen. Gleichzeitig haben Musiker, Songwriter und Komponisten ein berechtigtes Interesse daran, ihr Eigentum zu schützen und für die Nutzung ihrer Werke vergütet zu werden.

Dafür haben Social-Media-Plattformen wie TikTok, Instagram und Facebook unter anderem Lizenzverträge mit der GEMA und ihrer europäischen Tochtergesellschaft ICE abgeschlossen. Das bedeutet: Musik aus den Playlists der Apps ist lizenziert, und die Urheber erhalten dafür eine Vergütung.

Warum es trotzdem zu Abmahnungen kommt

Viele Nutzer sind überrascht, wenn sie trotz der Nutzung der lizenzierten Musik aus der App eine Abmahnung erhalten. Ein bekanntes Beispiel ist die »Jerusalema«-Challenge:

Krankenschwestern, Polizisten oder Feuerwehrleute tanzten zu dem Song »Jerusalema« auf TikTok. Das Video wurde öffentlich geteilt. Warner Music, die Plattenfirma hinter dem Song, mahnte einige dieser Nutzer ab, weil sie keine eigene Lizenz für die Nutzung besaßen.

Was bedeutet das für Sie?

  • Musik ist nicht frei nutzbar – auch wenn sie in Social Media kostenlos verfügbar ist.
  • Nicht alle Ihre Inhalte sind durch die Musiklizenzen der Plattformen abgedeckt.
  • Wenn Sie beruflich Inhalte mit Musik nutzen (zum Beispiel für Werbung oder eine Berufsgruppe), brauchen Sie oft eine eigene Lizenz des Rechteinhabers.

Nutzen Sie Musik in Social Media nicht einfach bedenkenlos – selbst wenn sie in der App verfügbar ist. Prüfen Sie, ob Sie für Ihren konkreten Zweck eine eigene Lizenz benötigen, um teure Abmahnungen zu vermeiden.

Ihre Social-Media-Aktivitäten können unfair sein


Social Media ist längst nicht mehr nur ein Ort, an dem es um Follower und...

Erscheint lt. Verlag 13.6.2025
Reihe/Serie Für Dummies
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Wirtschaft
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Marketing / Vertrieb
Schlagworte Abmahnung • Content • Datenschutz • Facebook • Haftung • influencer • Instagram • Kennzeichnungspflicht • KI • Marketing u. Vertrieb • Musikrechte • Online-Handel • Online-Shop • personalisierte Werbung • Persönlichkeitsrecht • Recht am eigenen Bild • Rechtswissenschaft • Social-Media-Marketing • Social-Media-Recht • TikTok • Tracking • Urheberrecht • Werberecht • Werbung • Wirtschaftsrecht • Wirtschaft u. Management • youtube • Zitatrecht
ISBN-10 3-527-84817-7 / 3527848177
ISBN-13 978-3-527-84817-1 / 9783527848171
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