Die Seminar- und Bachelorarbeit im Studium der Wirtschaftswissenschaften (eBook)
76 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-8482-4088-3 (ISBN)
Hagenloch, Thorsten, Prof. Dr. rer. pol., Dipl.-Kfm., Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Studiengang Betriebswirtschaftslehre) an der Universität Augsburg; langjährige Praxis im DaimlerChrysler-Konzern (Projekt- und Abteilungsleitung im Bereich Controlling, Prozessanalyse); seit 2002 Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensrechnung und Controlling am Fachbereich Wirtschafts- und Informationswissenschaften an der HS Merseburg.
3 Bestandteile der wissenschaftlichen Arbeit
Jede wissenschaftliche Arbeit enthält bestimmte Grundbestandteile, die – abgesehen von einzelnen Nuancen – hochschulübergreifend als Standard etabliert sind. Eine schriftliche wissenschaftliche Arbeit besteht aus folgenden Elementen; sie sind hier in der Reihenfolge ihres Erscheinens aufgelistet:7
- Titelblatt
- ggf. Sperrvermerk (nur bei Bachelorarbeiten)
- Inhaltsverzeichnis
- Darstellungsverzeichnis
(ggf. getrennt in Abbildungs- und Tabellenverzeichnis)
- Abkürzungsverzeichnis
- ggf. Symbolverzeichnis
- Textteil
- ggf. Anhang und Anhangverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Eidesstattliche Erklärung
Ein Vorwort (persönliche Stellungnahme des Autors zur verfassten Arbeit; Danksagungen z.B. für Unterstützungs- bzw. Betreuungsleistungen) ist in Seminar- und Bachelorarbeiten unüblich und soll daher nicht verwendet werden. Auch andere Vortexte, wie etwa ein Motto, ein Sprichwort oder eine Widmung gehören nicht in eine Seminar- bzw. Bachelorarbeit. 8 Ein Stichwortverzeichnis ist für wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten ebenfalls nicht üblich (und auch nicht erforderlich), da davon auszugehen ist, dass diese von den Gutachtern vollständig gelesen werden.
Nachfolgend werden die Bestandteile des Titelblatts besprochen und ein – nach Seminar- und Bachelorarbeit getrennter – Vorschlag für dessen Gestaltung unterbreitet (Kap. 3.1). Anschließend werden die Verzeichnisse in der Reihenfolge ihres Erscheinens in der Arbeit behandelt (Kap. 3.2). Der Sperrvermerk (vor dem Textteil) und die Eidesstattliche Erklärung (nach dem Textteil) werden unter der Überschrift „Versicherungen“ zusammengefasst (Kap. 3.3). Grundsätzliche Hinweise zum Textteil werden explizit anhand der formalen Merkmale „Zitierweise und Fußnotengestaltung“ (Kap. 4) sowie „Inhaltliche Gestaltung und Aufbau der Arbeit“ (Kap. 5) gegeben. Implizit wirkt der Textteil der Arbeit (auch auf die Gutachter!) durch seine Sprache und seinen Stil. Grundregeln hierzu werden unter der Überschrift „Sprache und Stil wissenschaftlicher Arbeiten“ (Kap. 5) besprochen.
3.1 Titelblatt
Die Titelseite ist die erste Seite in der Seminar- und Bachelorarbeit. Sie wird bei der römischen Seitenzählung mitgezählt, erhält jedoch selbst keine Seitenzahl. Für den Inhalt des Titelblatts existieren keine einheitlichen Formvorschriften, es sollte aber für eine prüfungstechnisch richtige Behandlung (Dokumentation im Prüfungsamt bzw. Sekretariat; Zuordnung zum Prüfer etc.) mindestens folgende Angaben enthalten9:
- Universität/Fachhochschule;
- Fakultät/Fachbereich;
- Art (Seminar-, Bachelorarbeit) und Thema der Arbeit;
- Namensangabe(n) des oder der Betreuer(s) bzw. Gutachter(s);
- Name und Anschrift des Verfassers (ggf. mit Telefon und E-Mail);
- Abgabetermin der Arbeit;
- Matrikel-Nummer (ggf. Kennnummer);
- Bei Bachelorarbeiten zusätzlich: angestrebter akademischer Grad.
Bei der Gestaltung des Titelblatts gibt es i.d.R. Freiheitsgrade, zum Teil existieren aber auch hochschul- bzw. fachbereichsspezifische Vorlagen. Darstellung 1 und 2 zeigen Gestaltungsvorschläge für das Titelblatt einer Seminar- bzw. Bachelorarbeit. Die Schrift- und Seitengestaltung wurde in den folgenden Beispielen nicht explizit berücksichtigt. Bei der Erstellung des Titelblatts ist auf Übersichtlichkeit zu achten. Der Titel der Arbeit sollte ggü. den anderen Textbestandteilen dominieren; d.h. durch einen größeren Schriftgrad und Fettdruck hervorgehoben werden. Der vereinbarte Titel der Arbeit darf vom Verfasser nicht eigenmächtig geändert werden. Sollte in begründeten Einzelfällen eine Änderung erforderlich sein, ist diese mit dem Betreuer der Arbeit abzustimmen und dem Prüfungsamt bzw. Prüfungsausschuss zur Genehmigung vorzulegen. Sofern Arbeiten in und für Unternehmen erstellt wurden, kann dies durch Nennung des Unternehmens (ggf. Aufdruck des Firmenlogos neben dem Logo der Hochschule) und Name des Praxisbetreuers hervorgehoben werden.
Hochschule Merseburg (FH)
University of Applied Sciences
(ggf. Logo)
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Fachgebiet Unternehmensrechnung und Controlling
Seminararbeit zum Thema:
Informationsbeschaffung als Entscheidungsproblem
vorgelegt bei
Prof. Dr. Otto Weise
eingereicht von:
Hans Muster
Musterweg 5
06217 Merseburg
Tel.: 03461/11111
E-Mail: hans.muster@beispiel.de
Matrikel: BBW04
Kennnummer: 11111
Abgabetermin: 09.09.09
Darst. 1: Titelblatt einer Seminararbeit (Muster)
Hochschule Merseburg (FH)
University of Applied Sciences
(ggf. Logo)
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Fachgebiet Finanzmanagement
Bachelorarbeit
zur Erlangung des Grades Bachelor of Arts (B. A.)
Einsatz und Grenzen von Discounted Cash Flow –Verfahren
in mittelständischen Unternehmen
vorgelegt bei
Prof. Dr. Albert Milde
Zweitprüfer: Prof. Dr. Theodor Zweit
eingereicht von:
Barbara Muster
Musterweg 7
06217 Merseburg
Tel.: 03461/22222
E-Mail: barbara.muster@beispiel.de
Matrikel: BBW06
Kennnummer: 22222
Abgabetermin: 09.09.09
Darst. 2: Titelblatt einer Bachelorarbeit (Muster)
3.2 Elemente und Arten von Verzeichnissen
3.2.1 Inhalt und Gliederung
Das Inhaltsverzeichnis ist ein wesentlicher Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit. Es erfasst alle Bestandteile der wissenschaftlichen Arbeit, gibt die Textstruktur in Form von Kapiteln und Unterkapiteln (Gliederung) wieder und liefert dem Leser einen ersten und schnellen Überblick über die kommenden Ausführungen.
Im Einzelnen informiert das Inhaltsverzeichnis über
- Verzeichnisse vor dem Text,
- Ausführungen zum Text (Gliederung) sowie
- Verzeichnisse nach dem Text
und an welcher Stelle diese in der Arbeit zu finden sind.
Darstellung 3 zeigt den groben Aufbau eines Inhaltsverzeichnisses.10
Darst. 3: Grobstruktur eines Inhaltsverzeichnisses
Die Erstellung des Inhaltsverzeichnisses erfordert eine besondere Sorgfalt:
In formaler Hinsicht ist das Inhaltverzeichnis eine „Serviceleistung für den Leser“11. Es soll ein leichtes Auffinden aller Arbeitsbestandteile bzw. Abschnitte und ein einfaches Lesen ermöglichen. Hieraus ergeben sich Anforderungen, die sich vor allem auf die Vollständigkeit des Inhaltsverzeichnisses, die optische Anordnung und die Gliederungsordnung beziehen.
In sachlogischer Hinsicht soll das Inhaltsverzeichnis dem Leser einen Einblick in die Argumentationsfolge der Arbeit ermöglichen. Nach diesem Verständnis ist das Inhaltsverzeichnis das Ergebnis sämtlicher vorgelagerter Systematisierungsansätze. Es ist das endgültige Abbild der Herangehensweise und Argumentationsschritte des Autors, das sich in der Gliederung der Arbeit manifestiert. Die Gliederung des Textteils bildet den inneren Kern des Inhaltsverzeichnisses. Sie gibt Aufschluss über die logische Verarbeitung des Themas, d.h. sie zeigt wie der Autor das Thema verstanden, bearbeitet und umgesetzt hat.12
Nachfolgende Empfehlungen betreffen (1) allgemeine Gestaltungshinweise für das Inhaltsverzeichnis, (2) formale Aspekte bei der Gliederungserstellung sowie einige grundsätzliche Anhaltspunkte (3) für die Gestaltung der Gliederung. Während die ersten beiden Aufzählungspunkte insbesondere formale Aspekte behandeln, beschäftigt sich der letzte Punkt mit Merkmalen von Gliederungen, die eine aussagekräftige, in sich geschlossene und logisch korrekte Gliederung unterstützen – wenngleich auch hier formale Kriterien zu beachten sind.13
(1) Allgemeine Gestaltungshinweise
- Das Inhaltsverzeichnis steht bei Seminar- und Bachelorarbeiten unmittelbar nach dem Titelblatt. Als Verzeichnisüberschrift ist die Bezeichnung Inhaltsverzeichnis zu verwenden.14
Die Namensgebung ist zunächst eine Konvention, schützt aber zudem vor deplatzierten Kennzeichnungen. Dies wird am Ausdruck „Inhaltsübersicht“ deutlich; Inhaltsverzeichnis und Inhaltsübersicht klingen zwar ähnlich, letztere hat aber eine eigenständige Funktion in wissenschaftlichen Arbeiten. Eine Inhaltsübersicht wird bisweilen in besonders umfangreichen Werken (Monografien, Dissertationen, Habilitationen) dem Inhaltsverzeichnis vorangestellt. Es handelt sich hierbei um einen separaten Bestandteil einer Arbeit, der dazu gedacht ist, dem Leser Arbeitsschwerpunkte überblicksartig in Form von (wenigen) Hauptkapiteln vorzustellen. Die Verwendung einer Inhaltsübersicht in Seminar- bzw....
| Erscheint lt. Verlag | 21.3.2013 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Wirtschaft |
| ISBN-10 | 3-8482-4088-2 / 3848240882 |
| ISBN-13 | 978-3-8482-4088-3 / 9783848240883 |
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