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Erfolgsfaktor Klimaneutralität im Unternehmen (eBook)

Wie Sie jetzt die Zukunft gestalten und Wettbewerbsvorteile schaffen. Sinnvolle Klimaschutz Maßnahmen gemäß des Pariser Klimaabkommens
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage 2025
226 Seiten
Haufe (Verlag)
978-3-648-18386-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Erfolgsfaktor Klimaneutralität im Unternehmen - Ralf Utermöhlen
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Dr. Ralf Utermöhlen erläutert, warum Unternehmen angesichts der Dringlichkeit des Klimawandels eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft spielen. Er erklärt, was Klimaneutralität für Unternehmen bedeutet und beschreibt die relevanten nationalen und internationalen Definitionen und Regelungen. Es deckt Denkfehler und Hindernisse auf, die den Wandel behindern, und bietet praktische Lösungen für klimaneutrale Geschäftsmodelle. Darüber hinaus erläutert er die Berechnungsmethoden für Corporate Carbon Footprint und Product Carbon Footprint sowie für Absenkungspfade gemäß den Vereinbarungen des Pariser Klimaabkommens. Das Buch soll Verständnis für das Thema schaffen und vor allem Lust machen, sich auf den Weg zur Klimaneutralität der eigenen Organisation zu machen. Inhalte: - Unternehmen und ihre wesentliche Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität     - Wie Unternehmen und ihre Aktivitäten zum Klimawandel beitragen - Wege zur Klimaneutralität der Unternehmen - Der Carbon Footprint: die Basis jeder Klimastrategie - Zukunftsfähige Praxis: Wie ein Unternehmen wirklich klimaneutral wird - Der Absenkpfad: Ziele im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens - Instrumente einer Klimakommunikation

Dr. Ralf Utermöhlen ist promovierte Chemiker, Umwelt- Vordenker und Fachexperte zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit. Er ist seit 1991 in namhaften Unternehmen beratend tätig. In dieser Zeit hat er Hunderte von Projekten zu den Themen Umweltschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit persönlich betreut. Seine aufrüttelnden Vorträge aus der Praxis machen nachdenklich und motivieren zur Veränderung. Als Unternehmer liegen Dr. Ralf Utermöhlen erwartungsgemäß Unternehmensinteressen am Herzen. Reines Gewinnstreben zu Lasten der Umwelt sind vor allem im Hinblick auf zukünftige Generationen nicht tragbar.

Ralf Utermöhlen Dr. Ralf Utermöhlen ist promovierte Chemiker, Umwelt- Vordenker und Fachexperte zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit. Er ist seit 1991 in namhaften Unternehmen beratend tätig. In dieser Zeit hat er Hunderte von Projekten zu den Themen Umweltschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit persönlich betreut. Seine aufrüttelnden Vorträge aus der Praxis machen nachdenklich und motivieren zur Veränderung. Als Unternehmer liegen Dr. Ralf Utermöhlen erwartungsgemäß Unternehmensinteressen am Herzen. Reines Gewinnstreben zu Lasten der Umwelt sind vor allem im Hinblick auf zukünftige Generationen nicht tragbar.

1.2 Die Brisanz des Klimawandels und seine gefährlichen ­absehbaren Folgen


Es gibt genügend Ausarbeitungen zu den Folgen des Klimawandels, dennoch gehört es in dieses Buch, eine kurze Übersicht mit Blick auf künftige unternehmerische Aktivitäten zu geben. Mit einer Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur geht eine Reihe anderer anthropogener Umweltveränderungen einher und die fortschreitende atmosphärische und troposphärische Erwärmung macht das menschliche Leben und auch die Randbedingungen für jegliche wirtschaftliche Aktivitäten anders, als wir sie bislang kennen.

Folgende Themen sind zu beleuchten:

Die Zunahme von starken Wetterereignissen wie Orkanen und massiven Regenfällen in sehr kurzer Zeit ist bereits heute spürbar. Es ist nicht in jedem Einzelfall bei jedem starken Wetterereignis wissenschaftlich sicher zu sagen, ob es sich um ein normales Wetter-Phänomen handelt oder um eine Folge des Klimawandels, wenn auch ein jüngeres Spezialgebiet der Meteorologie, die sogenannte »Klimaattributionsforschung« (auch Zuordnungsforschung) in vielen Fällen belegen kann, ob bzw. dass es sich um eine Klimafolgenerscheinung handelt. Hierbei wird mit einer sehr hohen Rechenleistung in Computermodellen das Wetter in einer Welt ohne Klimawandel mit dem heutigen Wetter verglichen, um zu überprüfen, ob das Wetter durch Klimawandel extremer geworden ist. Mit dieser Methode kann beispielsweise wissenschaftlich sehr fundiert dargelegt werden, dass das Risiko von Hitzewellen im Mittelmeerraum durch den Klimawandel circa 100-mal wahrscheinlicher geworden ist5.

Mein langjähriger Kunde, die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, der größte Rückversicherer der Welt, betreibt seit Jahrzehnten eine eigene Georisikoforschung und veröffentlicht seit vielen Jahren jährliche Studien zu den Naturkatastrophen. Nur ein paar Beispiele für das Jahr 2017, um die Dimension dessen, was uns erwartet, zu verdeutlichen:6

  • »Harvey« war im Jahr 2017 der regenreichste tropische Wirbelsturm, der je die USA heimsuchte. Einige Orte verzeichneten über 1.500 Millimeter Niederschlag; die Schäden summierten sich auf etwa 95 Milliarden US-$

  • der Hurricane »Irma« erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h mit einem Schadenvolumen von 57 Milliarden US-$

  • ein Monsun in Südostasien forderte 2.700 Menschenleben

… und all das sind nur Beispiele aus einem einzigen Jahr.

Sicher ist, die Häufigkeit und die Schwere von Wetterereignissen steigen auch in Europa: Überschwemmungen, wie wir sie nicht nur im Jahr 2021 im Ahrtal und 2024 in Süddeutschland und den Alpenrepubliken erlebt haben, zerstören Immobilien, andere wirtschaftliche Werte und natürlich auch die Lieferketten regionaler oder überregionaler Unternehmen.

Eine sehr häufig diskutierte und auch landläufig bekannte Folge des Klimawandels ist der Anstieg des Meeresspiegels. Die Commission of Small Island States on Climate Change and International Law (COSIS), eine Art Selbsthilfeorganisation kleiner Inselstaaten, hat mittlerweile wegen der Folgen des Anstiegs des Meeresspiegels mehrere internationale Gerichtsverfahren angestrengt. Der Seegerichtshof hat in einem Gutachten im Mai 2024 festgehalten, dass Schäden, die bereits durch den Klimawandel entstanden sind, repariert werden müssen und beim Internationalen Gerichtshof ist ebenfalls eine Klage zu diesem Thema anhängig. Dies bedeutet, dass berechtigterweise erhebliche Kosten auf die Industriestaaten zukommen werden.

Schon in seinem Sonderbericht »1,5 0C globale Erwärmung« im Jahr 2018 bekundete der zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC): »Bis zum Jahr 2100 wird der globale mittlere Meeresspiegelanstieg laut Projektionen bei 1,5 0C globale Erwärmung um etwa 0,1 m geringer als bei 2 0C sein (mittleres Vertrauen). Der Meeresspiegel wird bis weit über das Jahr 2100 hinaus weiter ansteigen (hohes Vertrauen) und das Ausmaß und die Geschwindigkeit dieses Anstiegs hängen von zukünftigen Emissionspfaden ab. Eine geringere Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs eröffnet größere Anpassungschancen für menschliche und ökologische Systeme kleiner Inseln, niedrig gelegener Küstengebiete und Deltas (mittleres Vertrauen)« 7. Auch diese IPCC-Studie belegt: Jedes Zehntel Grad weniger Temperaturerhöhung zählt, jede Anstrengung lohnt.

0,1 m klingt zunächst nach nicht viel, aber laut Studien kann ein Meeresspiegelanstieg von 10 cm die Häufigkeit von Überschwemmungen, die normalerweise nur alle 100 Jahre passieren, in manchen Regionen – u. a. New York und Jakarta – auf alle 10 Jahre oder sogar jedes Jahr erhöhen. Es geht beim Anstieg des Meeresspiegels somit nicht nur um einige Atolle, kleine Inselstaaten oder Halligen – bei einer globalen Erwärmung von circa 1,5 K sind bis zu 10 Millionen Menschen in Küstengebieten durch Überflutung betroffen. Bei 2,5 bis 3 K würde es 170 Millionen Menschen betreffen, die dort, wo sie bislang leben, mit steigenden Temperaturen nicht mehr dauerhaft sicheren Schutz und Wohnraum finden.

Die Versauerung der Weltmeere: Etwa ein Viertel des durch menschliche Aktivitäten verursachten Ausstoßes von Kohlendioxid wird von den Ozeanen aufgenommen. Durch die Lösung von CO2 in Wasser sinkt der pH-Wert. Hierzu gibt es eine Reihe von Studien. Wissenschaftler gehen von einem vorindustriellen pH-Wert des oberflächennahen Meerwassers von durchschnittlich 8,25 aus. Dieser hat sich nun durch die Aufnahme von Kohlendioxid auf Werte von durchschnittlich 8,14 verringert. Nun mag man sagen, »eine Stelle nach dem Komma – ob grob 8,2 oder grob 8,1, das merkt man doch beim Baden im Mittelmeer nicht«. Aufgrund des Schutzmantels der menschlichen Haut stimmt das sogar, aber die eben beschriebene Verringerung des pH-Wertes ist fatal, da es sich um eine logarithmische Skala handelt: Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der Konzentration von Hydronium-Ionen im Wasser, diese sind die Säurebildner. Und die logarithmische Skala verstellt uns den Blick darauf, dass die zitierte Veränderung 30 Prozent mehr Säurebildner im Wasser bedeutet.

30 Prozent mehr Säure klingt schon einmal anders als 0,1 hinter dem Komma, nicht wahr?

In der Konsequenz können sehr viele Organismen, die Endoskelette oder Exoskelette bilden, dies nicht mehr in der gewohnten Form tun. Hierzu gehören Korallen, Krill, kleinste Schalentiere, die in der Nahrungskette der Ozeane ganz unten stehen. Somit werden die Nahrungsketten innerhalb der Ozeane durch die Versauerung dünner und faszinierende Horte biologischer Vielfalt wie die Korallenriffe sterben ab. Bedenkt man, dass ein großer Teil der Weltbevölkerung die Weltmeere als wesentliche Proteinquelle benötigt, dann liegt auf der Hand, dass Probleme in den Nahrungsketten der Meere auch für uns Menschen problematisch werden.

Wassermangel auch in Regionen, die wir bislang für wassersicher hielten: In vielen Teilen Deutschland verdunstet bereits heutzutage mehr Wasser, als in den üblicherweise niederschlagsreichen Monaten an Niederschlag fällt. Diese Tendenz verstärkt sich, denn Pflanzen verdunsten mit steigenden Temperaturen mehr Feuchtigkeit und entziehen den Böden mehr Wasser. Im Auftrag eines seit Jahrzehnten sehr erfolgreichen Unternehmens, das für seine Produktion auf eine stabile Wasserversorgung angewiesen ist, haben wir in den Jahren 2023 und 2024 eine Wasserrisiko– und Vulnerabilitätsbetrachtung vorgenommen und sind für zwei deutsche Produktionsstandorte zu folgendem Schluss gekommen: »Ein potenzielles Versorgungsrisiko in bestimmten Jahren ist möglich; es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in den meisten Jahren bis 2050 genügend Trinkwasser anstehen, in einzelnen Jahren jedoch auch zu Knappheiten kommen, die mindestens zu Maßnahmen wie Verbot der Bewässerung von Ziergärten, Verbot der Nachbefüllung privater Schwimmbäder und eventuell Reduzierung der Entnahmen für nicht systemkritische Industrie bedeuten.«

Dieser Kunde hat auf die Ergebnisse unserer Analysen reagiert, indem er sich nun mit der Unterstützung von Projekten, die Wasser in den jeweiligen Regionen seiner Produktionsstandorte halten, auseinandersetzt. Hierzu zählen künstliche Rückhaltebecken und die Renaturierung von Bachläufen entlang von Feldrändern und Waldrändern.

Verlust von Ernteerträgen in der Nahrungsmittelerzeugung: In Deutschland ist eine der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Branchen die Landwirtschaft – dies ist auch logisch, denn kaum eine andere Branche ist so stark vom Wetter abhängig. Hier belasten mehrere Phänomene: Das sind zum einen Veränderungen und zeitliche Verschiebungen von Niederschlägen. Zum anderen geben die langjährigen Temperatur Aufzeichnungen klare Hinweise, dass der Klimawandel den Zeitpunkt des Vegetationsbeginns verschiebt und auch das Datum des letzten Spätfrosts verschoben wird. Die Vegetationsperiode beginnt immer früher und der letzte Frost im Frühjahr trifft dann auf empfindliche Blüten, zum Beispiel von Kirsch- oder Apfelbäumen, bzw. auf frühe Fruchtstadien des Obstes und auf die ersten Austriebe im Weinbau. Der späte Frost führt zur Bildung von Eiskristallen in den Pflanzenzellen. Dies zerstört die Zellwände und die Pflanzenmasse vertrocknet. Im Jahr 2017 beispielsweise hat der Spätfrost in Europa in einigen Anbauregionen einen Ernteverlust von bis zu 80 Prozent ausgemacht. Die Münchener Rückversicherung schätzte die Kosten hierfür auf 3,3...

Erscheint lt. Verlag 24.4.2025
Reihe/Serie Haufe Fachbuch
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte 1 • 5 Grad • Carbon-Footprint • CO2 • co2 berechnung • Dekarbonisierung • Eco friendly • Emissionshandel • Erfolgsfaktor • Fußabdruck • Gesellschaft • Haufe Buch • Haufe Fachbuch • Haufe Verlag • Klima • klimaneutral • Klimaneutralität • Klimaschutz • Lima • Management Buch • Nachhaltigkeit • nachhaltigkeit unternehmen • Ökologie • Pariser Klimaabkommen • Ralf Utermöhlen • Ralf Utermöhlen Buch • Transformation • Umwelt • Umweltschutz • umweltschutz maßnahmen • umwelt und klimaschutz • Unternehmen • Wettbewerbsvorteil • Wirtschaft • Wirtschaft Buch • Zukunft • zukunftsfähig
ISBN-10 3-648-18386-9 / 3648183869
ISBN-13 978-3-648-18386-1 / 9783648183861
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