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Betriebswirtschaftslehre und Management-Lehre

Die ungleichen Schwestern?
Buch | Softcover
XX, 184 Seiten
2004 | 1., Aufl.
Josef Eul Verlag
978-3-89936-291-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Betriebswirtschaftslehre und Management-Lehre
CHF 61,60 inkl. MwSt
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Deutsche Betriebswirtschaftslehre und Amerikanische Managementlehre - zwei Forschungsprogramme aus der Familie der Wirtschaftswissenschaften, die jedes für sich einen unverwechselbaren Charakter entwickelt haben. Worin liegen ihre Unterschiede, worin ihre Gemeinsamkeiten? Und wie sind einzelne Fachdisziplinen wie Marketing, Steuerlehre und Rechnungswesen vor ihrem Hintergrund einzuordnen? Die Autoren dieses Sammelbandes beleuchten diese Fragen aus verschiedenen Perspektiven und zeigen damit den aktuellen Stand einer spannenden wissenschaftlichen Debatte auf.

Über die Herausgeber:

Matthias Hühn vertritt das Fach Strategisches Management an der privaten Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover und ist dort Leiter des Studienprogramms International Management. Gastprofessor an mehreren ausländischen Universitäten, Tätigkeiten als selbständiger Berater, Vorstandsassistent und Projekt-Manager bei einer Bank des Dresdener-Bank-Konzerns, Strategie-Manager bei Andersen Consulting (Accenture); Studium in Hannover, St Andrews und St. Gallen.

Christian Kuhlmann lehrt Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Marketing an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, Fachbereich Berufsakademie. Zuvor Lehrtätigkeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal und an der Universität Uppsala, Schweden. Tätigkeiten als Unternehmensberater in der Multimediabranche und für die Öffentliche Verwaltung. Autor von Lehrbüchern zu den Fächern Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Marketing sowie weiteren Fachveröffentlichungen. www.kuhlmann-bwl.de - mail@kuhlmann-bwl.de
Deutsche Betriebswirtschaftslehre und Amerikanische Managementlehre – zwei Forschungsprogramme aus der Familie der Wirtschaftswissenschaften, die jedes für sich einen unverwechselbaren Charakter entwickelt haben. Worin liegen ihre Unterschiede, worin ihre Gemeinsamkeiten? Und wie sind einzelne Fachdisziplinen wie Marketing, Steuerlehre und Rechnungswesen vor ihrem Hintergrund einzuordnen? Die Autoren dieses Sammelbandes beleuchten diese Fragen aus verschiedenen Perspektiven und zeigen damit den aktuellen Stand einer spannenden wissenschaftlichen Debatte auf.

Matthias Hühn vertritt das Fach Strategisches Management an der privaten Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover und ist dort Leiter des Studienprogramms International Management. Gastprofessor an mehreren ausländischen Universitäten, Tätigkeiten als selbständiger Berater, Vorstandsassistent und Projekt-Manager bei einer Bank des Dresdener-Bank-Konzerns, Strategie-Manager bei Andersen Consulting (Accenture); Studium in Hannover, St Andrews und St. Gallen. Christian Kuhlmann lehrt Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Marketing an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, Fachbereich Berufsakademie. Zuvor Lehrtätigkeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal und an der Universität Uppsala, Schweden. Tätigkeiten als Unternehmensberater in der Multimediabranche und für die Öffentliche Verwaltung. Autor von Lehrbüchern zu den Fächern Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Marketing sowie weiteren Fachveröffentlichungen. www.kuhlmann-bwl.de – mail@kuhlmann-bwl.de

1;Vorwort;6
2;Inhaltsübersicht;10
3;Die Autoren;12
4;Die Management-Lehre: Das ungeliebte Findelkind der Betriebswirtschaftslehre;14
4.1;Inhaltsverzeichnis;16
4.2;Was ist Management?;18
4.3;Die Betriebswirtschaftslehre;19
4.4;Perspektiven- aber kein Methodenwechsel: Das Primat des Rationalprinzips;20
4.5;Die Renaissance der Gutenbergschen Betriebswirtschaftslehre;22
4.6;Harte und weiche Fakten I;27
4.7;Die Zukunft ist ein fremder Planet;28
4.8;Die Management-Lehre;32
4.9;Die Systemtheorie;34
4.10;Der Mensch in den Wirtschaftswissenschaften;36
4.11;Harte und weiche Fakten II;38
4.12;Drei generelle Problemlösungsstrategien und die Arbeitsteilung;41
4.13;Literaturverzeichnis;50
5;Marketing im Spannungsfeld von Betriebswirtschafts- und Managementlehre;54
5.1;Inhaltsverzeichnis;56
5.2;1. Einführung;58
5.3;2. Zur Entstehung der deutschen Betriebswirtschaftslehre;59
5.4;3. Zur Entstehung der amerikanischen Managementlehre;75
5.5;4. Betriebswirtschafts- und Managementlehre als Forschungsprogramme;86
5.6;5. Der Standpunkt des Marketing;97
5.7;6. Folgerungen für den Wissenschaftsprozeß;114
5.8;Literaturverzeichnis;122
6;Steuern in der betriebswirtschaftlichen Forschungslandschaft;134
6.1;Inhaltsverzeichnis;136
6.2;1. Der wissenschaftliche Standort der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre;138
6.3;2. Aufgaben der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre;144
6.4;3. Verhältnis zu anderen steuerwissenschaftlichen Disziplinen;155
6.5;4. Steuern als planerischer Unternehmensfaktor oder Unsicherheitsfaktor?;160
6.6;5. Fazit;165
7;Das Verhältnis von Betriebswirtschaftslehre und Managementlehre aus Sicht des Rechnungswesens;166
7.1;Inhaltsverzeichnis;168
7.2;1. Begriffserklärung Betriebswirtschaftslehre, Managementlehre und Rechnungswesen;171
7.3;2. Unter dem Blickwinkel des Informationsmanagements;180
7.4;3. Aktuelle Entwicklungen;184
7.5;4. Veränderungen;191
7.6;5. Zusammenfassung;195

Die Management-Lehre: Das ungeliebte Findelkind der Betriebswirtschaftslehre (S. 1-6)

1. Was ist Management?

Für viele Leser wird der Titel dieses Gesprächsbeitrags wenig Sinn machen. Ist nicht klar, was die Management-Lehre ist? Ich glaube, daß es alles andere als klar ist, was sich hinter dem Begriff "Management-Lehre", einem eigenständigen Forschungsprogramm mit nunmehr 50-jähriger Tradition, verbirgt. Für mich als Management-Lehrer scheint es von großer Bedeutung, sich in diesem Land über das Verhältnis zweier unterschiedlicher Strömungen in den Wirtschaftswissenschaften auseinanderzusetzen, von denen eine ein Mauerblümchendasein fristet. Zu lange wurden die beiden Begriffe "Betriebswirtschaftslehre" und "Management-Lehre" so verwandt, als ob sie dasselbe meinten, oder, schlimmer noch, als ob die Management-Lehre ein exotisches Nebenforschungsprogramm der Betriebswirtschaftslehre sei. Dabei ist der Erkenntnisfortschritt, wie er sich aus einem akademischen Streit ergeben sollte, jedoch auf der Strecke geblieben.

Beide Ansätze sollen in diesem Beitrag idealtypisch so skizziert werden, daß sie als Extrempunkte eines mehrdimensionalen Kontinuums erkennbar werden. Die meisten real existierenden Ansätze der Wirtschaftswissenschaften befinden sich im sehr fruchtbaren Grenzgebiet zwischen beiden Extrempunkten. Dennoch eignen sich die beiden Extrempunkte als didaktische Leuchtfeuer, die dem Interessierten sagen, welcher Position er gerade näher ist. Außerdem zeigen sie Praktikern und theoretisch Interessierten gleichermaßen, welche Vor- und Nachteile das von Ihnen gerade benutzte/betrachtete Werkzeug (Balanced Scorecard, TQM, Business Process Reengineering, Viable System Model etc.) aufgrund seiner philosophischen Herkunft hat.

Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Forschungsprogramme liegt in deren Selbstverständnis bzw. deren Verhältnis zur Praxis. Die Management- Lehre sieht ihre Aufgabe in der Deskription; die Betriebswirtschaftslehre in der Präskription. D.h. in der Management-Lehre macht die Praxis die Vorgaben für die Wissenschaft und die Wissenschaft leistet eine Reflexion der Praxis. Die typisch deutsche Position der Betriebswirtschaftslehre, daß das ist, was sein sollte - die faktische Kraft des Normativen im Idealismus - ist philosophisch gesehen schon problematisch, als Basis für eine anwendungsorientierte sozialwissenschaftliche Disziplin ist sie ist meines Ermessens ungeeignet und stellt einen entscheidenden Unterschied im Selbstverständnis der beiden Forschergemeinschaften dar. Johan Galtung (1959) nannte eine solche Forschungshaltung "normativ" und kontrastierte sie mit der offenen, ideologiefreien "kognitiven" Einstellung.

Die folgenden Ausführungen werden deutlich machen, daß die gängige betriebswirtschaftliche Praxis, einem Werkzeug das Label "Management" zu verleihen, weil es "irgendwie sozialwissenschaftlich angehaucht ist", nicht sinnvoll ist, da dieses Label geeignet ist, einem Nebelwerfer gleich, Unterschiede zu verdecken, deren Beachtung von großer Wichtigkeit ist. Der Leser möge mir die groben Pinselstriche und die kleineren Sprünge verzeihen: der kurze Beitrag soll eine Debatte anstoßen, keine letzten Antworten geben. Auch für mein Zitieren aus Wöhes Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre bitte ich um Verständnis: "der Wöhe" ist schließlich das deutschsprachige Standardwerk und prägt nicht nur das studentische, sondern auch das professorale Verständnis der Betriebswirtschaftslehre. Das Argument, ein 1300-seitiges Werk sei lediglich die modellhafte Basis, von der aus weiter ausgeholt werde, kann ich nicht nachvollziehen. Ist es nicht so, daß eine falsche Basis zu systematischen Irrtümern führt? Dann wäre es doch wohl besser, Studenten gleich eine "richtigere" Sicht des Betriebswirtschaftslehre zu geben.

Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 305 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Wirtschaft Allgemeines / Lexika
Schlagworte Betriebswirtschaft • Betriebswirtschaftslehre • Betriebswirtschaftslehre (BWL) • HC/Wirtschaft/Allgemeines, Lexika • Management • Managementlehre
ISBN-10 3-89936-291-8 / 3899362918
ISBN-13 978-3-89936-291-6 / 9783899362916
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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