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Typgerechtes Führen (eBook)

Mehr erreichen mit Persönlichkeitsorientierung
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage 2023
264 Seiten
Haufe (Verlag)
9783648168530 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Typgerechtes Führen - Claudia Schaumburg
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Menschen sind unterschiedlich - das gilt auch im Beruf. Als Führungskraft müssen Sie mit den unterschiedlichsten Persönlichkeitstypen in Ihrem Team zurechtkommen. Nur dann können Sie diese erreichen und motivieren. Mit der von ihr entwickelten MIND-Methode fasst Claudia Schaumburg bestimmte Typen von Mitarbeitenden zu typologischen Gruppen zusammen und gibt wertvolle Hinweise zum bestmöglichen Umgang mit ihnen. Ihr Buch bietet Schritt-für-Schritt-Anleitungen für alle wichtigen Situationen und verhilft Ihnen als Führungskraft zu mehr Wirksamkeit. Zahlreiche Praxisbeispiele zeigen, wie Herausforderungen im Führungsalltag gelöst werden und welche Fallstricke es gibt. Am Ende des Buchs finden Sie zudem die Vorlage für ein Management-Tagebuch für den Einsatz im praktischen Führungsalltag. Für leichte Verständlichkeit sorgt ein einheitlicher Aufbau der Kapitel mit einleitendem Praxisbeispiel, darauffolgender Erläuterung und Übung (Reflexion/Umsetzung). Abschließend gibt es in jedem Kapitel Handlungsanweisungen für den Umgang mit den unterschiedlichen Typen sowie eine Zusammenfassung (lessons learned).  Inhalte: - Was typgerechte Führung bedeutet - Die Mind-Methode und ihre vier Grundtypen - Wie Sie erkennen, welchen Mitarbeitendentypen Sie vor sich haben - Mitarbeitende optimal einsetzen und fördern - Was Sie in Meetings beachten sollten - Umgang mit schwierigen Situationen - Übungen und Reflexionen

Claudia Schaumburg arbeitet seit 10 Jahren als freiberufliche Trainerin und Coach vorwiegend für mittelständische Unternehmen. Durch KPI-basiertes Coaching und einer Hands-on-Mentalität gelingt es ihr, die Ergebnisse Ihrer Klienten sichtbar zu steigern. Sie verfügt über 20 Jahre Praxiserfahrung im Vertrieb und als Führungskraft und ist Co-Autorin des Bestsellers 'Das Vertriebskompendium' (Haufe 2021). Auch beim Schreiben von Fachtexten sind Praxisnähe und Verständlichkeit stets ihr Credo.

Claudia Schaumburg Claudia Schaumburg arbeitet seit 10 Jahren als freiberufliche Trainerin und Coach vorwiegend für mittelständische Unternehmen. Durch KPI-basiertes Coaching und einer Hands-on-Mentalität gelingt es ihr, die Ergebnisse Ihrer Klienten sichtbar zu steigern. Sie verfügt über 20 Jahre Praxiserfahrung im Vertrieb und als Führungskraft und ist Co-Autorin des Bestsellers "Das Vertriebskompendium" (Haufe 2021). Auch beim Schreiben von Fachtexten sind Praxisnähe und Verständlichkeit stets ihr Credo.

1 Einleitung


Eine der Hauptaufgaben von Führungskräften ist es, ihre Mitarbeiter wirkungsvoll werden zu lassen. Was aber bedeutet »wirkungsvoll« in unserem Zusammenhang? Ich meine damit effizientes und effektives Arbeiten, das für sich allein, aber auch im Team eine positive Auswirkung auf das Arbeitsergebnis hat. Und das alles in einer Weise, dass der Mitarbeiter Freude beim Arbeiten empfindet.

Doch immer wieder stellen Führungskräfte fest, dass sie mit einigen Mitarbeitern und Kollegen gut klarkommen und mit anderen weniger gut. Das führt dazu, dass Energien in Streitigkeiten, kleineren oder größeren Widerständen und Grabenkriegen vergeudet werden, die anderswo besser eingesetzt wären.

Aber wie geht man mit Menschen um, die anders ticken als man selbst? Wie schafft man es, Menschen mit unterschiedlichster Mindset-Couleur wirkungsvoll zusammenarbeiten zu lassen? Das zentrale Werkzeug dafür ist die Kommunikation. Doch nicht jeder fühlt sich von derselben Art der Kommunikation angesprochen. Der eine Mitarbeiter versteht sofort, was seine Führungskraft von ihm will, beim anderen beißt sie auf Granit, obwohl sie auf dieselbe Weise mit ihm kommuniziert hat. Oder liegt es gerade daran, dass die Kommunikation identisch war?

Und tatsächlich: Eine »Ansage«, die bei der einen Mitarbeiterin Engagement und Freude an der Arbeit auslöst, kann bei einem anderen Kollegen eher dazu führen, dass er unsicher und demotiviert wird. Es hängt von ganz persönlichen Eigenschaften des Einzelnen ab, wie man ihn am besten erreichen kann. Und noch einmal stellt sich die Frage: Was tun? Wie kann man sich im Dschungel der unterschiedlichen Verhaltens- und Reaktionsweisen von Menschen zurechtfinden, wie trifft man im wahrsten Sinne des Wortes den richtigen Ton?

Hierbei können die sogenannten Typologien enorm nützlich sein. Sie können Führungskräften dabei helfen, Muster im eigenen Verhalten und im Verhalten von Mitarbeitern zu entdecken, und erleichtern damit die Kommunikation.

Aus Typologien lässt sich eine typgerechte Führung entwickeln und diese wiederum erleichtert es uns:

  • Zugang zu anderen Menschen zu erhalten
  • Das eigene Verhalten zu verstehen
  • Das Verhalten anderer zu verstehen
  • Wirkungsvolle Ansprachen zu entwickeln

Lassen Sie uns daher in diesem Kapitel Schritt für Schritt schauen, …

  • welche Typen es gibt,
  • warum man sich mit den einen besser als mit den anderen versteht,
  • was man von anderen lernen kann und
  • wie man auch mit Menschen, die anders ticken als man selbst, so kommunizieren kann, dass sie wirkungsvoll werden.

Um das zu veranschaulichen, betrachten wir ein Gespräch, das ich vor einigen Jahren mit einer Kollegin geführt hatte. Sie kam nach einem Meeting zu mir und erzählte mir wutentbrannt von dem, was geschehen war. Vielleicht können Sie beim Lesen ihrer Worte schon ahnen, wo das Problem gelegen hat und was das mit unterschiedlichen Typen von Menschen zu tun hat.

Praxisbeispiel:

»Das kann doch nicht wahr sein!« Meine Kollegin war außer sich vor Wut. Sie hatte bei einer Managementsitzung eine Präsentation zu der aktuellen prekären Lage gehalten. »Wir haben alle Ergebnisse zusammengetragen und die dringend benötigten Maßnahmen daraus sauber abgeleitet und vorgestellt.« wetterte sie weiter. »Und das Einzige, was der Meier zu sagen hat, ist, dass er sich das Ganze gerne mal in Ruhe anschaut. Ich solle ihm das im Laufe der Woche mal zukommen lassen, und die Datumszeile wäre unten auf einer Folie etwas verrutscht.« Wütend schmiss sie ihre Unterlagen auf den Tisch. »Spinnt der, wir müssen jetzt handeln.«

Sie sehen, unterschiedliche Typen reagieren unterschiedlich in gleichen Situationen. Während die einen Vollgas geben wollen, wollen andere sich die Details anschauen. Da kommt es meist, wie in diesem Fall, zu Konflikten. Diese Erfahrung war ein erster Impuls, um mich mit verschiedenen Verhaltensmustern zu beschäftigen.

Einen weiteren wichtigen Impuls, um mich noch intensiver mit dieser Thematik zu beschäftigen, bekam ich durch den Autor und Speaker Torsten Havener. In seinen Büchern »Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten« und »Ich weiß, was Du denkst« beschrieb der Experte für Körpersprache immer wieder, wie er es in Live-Situationen schaffte, das Verhalten der Menschen »vorauszusehen« und sich darauf einzustellen. Mir ging auf, dass, was auf der Bühne lustig erschien, ein wichtiger Bestandteil für Führung und Vertrieb wäre. Schließlich kann ich nur gut Mitarbeiter führen, wenn ich sie dort erreiche, wo sie sind. Und ich kann auch nur guten Vertrieb machen, wenn ich mich auf den Kunden einstellen kann. Mit einer hartnäckigen Neugierde fing ich an, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Warum verhalten sich Menschen so unterschiedlich und wie kann man mit den unterschiedlichen Typen umgehen?

1.1 MBTI/GPIO, Lifo®, DISG® und Co. – was sind Typologien?


Es gibt eine Vielzahl von Persönlichkeitsmodellen. Daher beschloss ich, mich in mehreren Typologie-Modellen ausbilden zu lassen, um auf Basis der damit gewonnenen Kenntnisse entscheiden zu können, welcher Ansatz für meine Zwecke am geeignetsten ist. Das heißt nicht, dass ein Typologie-Modell besser ist als die anderen. Der Unterschied liegt vor allem darin, dass sie verschiedene Stärken haben.

Ich habe für dieses Buch die MIND-Methode entwickelt, da sie aus meiner Sicht die für eine erfolgreiche Mitarbeiterführung relevantesten Aspekte der Typologien repräsentiert.

Um eines vorwegzunehmen: Es geht bei der Arbeit mit Typologie-Modellen nicht darum, Schubladen zu entwickeln. Vielmehr geht es darum, Verhalten zu beobachten und das eigene Führungsverhalten so anzupassen, dass man von seinem Gegenüber verstanden wird.

Doch zurück zur in der Überschrift gestellten Frage: Was sind Typologien? Oder – um die Frage zu erweitern – inwieweit kann eine solche Systematik im Kontext der Mitarbeiterführung hilfreich sein?

Verhaltenstypologien ermöglichen es, das Verhalten von Menschen in Reaktionsmuster zu gliedern. Denken Sie z. B. an das Praxisbeispiel von eben. Die Kollegin wollte im Projekt Vollgas geben, der andere Kollege war noch mit den Details beschäftigt. Das sind zwei sehr unterschiedliche Reaktionsmuster – und mit beiden müssen wir als Führungskraft umgehen können.

Dazu ein weiteres Beispiel:

Beispiel: Entscheidungsverhalten

Es gibt Menschen, die schnell und spontan entscheiden, andere wiederum beschäftigen sich gerne erst länger mit den Fakten, bevor sie eine Entscheidung treffen. Ich selbst bin zum Beispiel jemand, der gerne sehr schnell entscheidet. Wenn ich einen neuen Fernseher haben möchte, dann brauche ich eine halbe Stunde Internetrecherche und anschließend bestelle ich. Der Vorteil: Mein Fernseher ist am nächsten Tag da. Der Nachteil: Es besteht die Gefahr, dass die Qualität nicht die ist, die ich erhofft hatte, oder dass die Features eines anderen Geräts viel besser auf mich zugeschnitten wären. Obwohl ich immer behaupten würde, es sei mein Ziel, ein möglichst gutes Gerät zu ergattern, zeigt mein Verhalten, dass mein eigentliches Ziel ist, schnell ein neues Gerät zu erhalten.

Mein Bruder hingegen beschäftigt sich tiefer mit der Materie. Er liest Testberichte und macht sich über einen längeren Zeitraum mit Preisen, Features und Empfehlungen vertraut. Der Vorteil: Das Gerät, das er erhält, hat genau die Eigenschaften, die er sich vorgestellt hat. Der Nachteil: Seine Familie muss während seiner Entscheidungszeit erst einmal ohne Fernseher auskommen. Während er wahrscheinlich auch bestätigen würde, es sei sein Ziel, dass die Familie schnell wieder einen Fernseher hat, zeigt sein Verhalten, dass sein eigentliches Ziel ist, den perfekten Fernseher zu erhalten.

Das Beispiel soll nicht nur die verschiedenen Reaktionsmuster veranschaulichen, sondern auch, dass unserem Verhalten unterschiedliche und nicht immer bewusste Ziele zugrunde liegen. Und jede Verhaltensweise hat Vor- und Nachteile.

Gerade darin steckt die Herausforderung für die Führungskraft. Versucht sie mit einem One-size-fits-all-Verhalten – auch Gießkannenprinzip genannt – mit immer der gleichen Form der Kommunikation alle unterschiedlichen Typen zu erreichen, wird sie schnell feststellen, dass nicht jeder Mitarbeiter gleich (gut) auf diese Kommunikationsform reagiert.

Das heißt weiter, eine Führungskraft muss ihre Art der Kommunikation so an ihr Gegenüber anpassen, dass sie überzeugend ist – und damit ihren Mitarbeiter dabei unterstützt, wirkungsvoll zu sein. Wie überzeugend sie ist hängt jedoch stark davon ab, worauf das Gegenüber im Gespräch positiv reagiert. Der eine Mitarbeiter benötigt Fakten, der andere braucht...

Erscheint lt. Verlag 31.3.2023
Reihe/Serie Haufe Fachbuch
Haufe Fachbuch
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte Besprechungen • Charakter • Delegieren • Feedback • Führen • Führungsstil • Jahresgespräch • Kommunikation • Konfliktmanagement • Leadership • Mentoring • Mitarbeitereinsatz • Mitarbeiterentwicklung • Mitarbeiterführung • Mitarbeitergespräche • Motivation • Online-Meetings • Persönlichkeit • Persönlichkeitsmodell • Persönlichkeitstyp • Schlagfertigkeit • typgerecht • Weiterbildung • Ziele erreichen • Zielformulierung • Zielvereinbarung
ISBN-13 9783648168530 / 9783648168530
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