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Bilanzen erstellen und lesen für Dummies (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 5. Auflage
480 Seiten
Wiley-VCH (Verlag)
978-3-527-83495-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bilanzen erstellen und lesen für Dummies -  Michael Griga,  Raymund Krauleidis
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Eine Bilanz muss kein Buch mit sieben Siegeln sein, im Gegenteil: Wer versteht, was sie aussagt, kann viel aus ihr ablesen. Dieses Buch erläutert, wie eine Bilanz, eine Gewinn- und Verlustrechnung oder die wichtigsten Berichte für den Anhang und Lagebericht erstellt werden und wie man Bilanzpolitik betreibt. Es zeigt leicht verständlich, wie diese gelesen und interpretiert werden können, um so versteckte Risiken entdecken zu können.
Die Bestseller-Autoren Michael Griga und Raymund Krauleidis legen in ihrem Buch den Schwerpunkt auf die Analyse von Bilanzen. Die Leser erfahren unter anderem, was sich hinter Begriffen wie Finanzierungs- und Investitionsanalyse, Liquiditätsanalyse oder Erfolgsanalyse verbirgt und was der Unterschied zwischen qualitativer und strategischer Bilanzanalyse ist. Die gewohnte Prise Humor fehlt natürlich ebenso wenig wie anschauliche Beispiele aus dem prallen Leben, Übungen, um das Erlernte gleich anzuwenden und Erläuterungen der unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Der Diplom-Volkswirt Michael Griga und der Diplom-Kaufmann Raymund Krauleidis sind als Controller beziehungsweise Analyst tätig und bestens mit den Themen Buchhaltung und Bilanzen vertraut. Beide Autoren haben zahlreiche Bestseller publiziert, darunter "Rechnungswesen für Dummies", "Controlling für Dummies", "Buchführung und Bilanzierung für Dummies" und "Kosten- und Leistungsrechung für Dummies".

Kapitel 1

Von schönen und schiefen Bilanzen


IN DIESEM KAPITEL

  • Wozu eine Bilanz gut ist
  • Was Bilanzanalyse und Bilanzpolitik ist
  • Welche Art von Bilanzpolitik Sie nicht betreiben sollten

Wir haben den Italienern ja schon einiges zu verdanken. Nicht nur, dass sie Spaghetti, Pizza und andere Leckereien sowie den Catenaccio auf dem Fußballplatz erfunden haben, auch das hübsche Wort »Bilancia« kommt ursprünglich aus dem Italienischen. Es bedeutet so viel wie »Waage« und ist gleichzeitig auch der Ursprung unseres Begriffs »Bilanz«. So weit unser kleiner Ausflug in die Etymologie.

Auch bei der Bilanz sollen die Dinge, ähnlich wie bei einer Balkenwaage, ins Gleichgewicht gebracht werden. Und zwar das Vermögen auf der Aktivseite sowie das dazu verwendete Kapital auf der Passivseite. Gerüchten zufolge soll es aber leider auch Leute geben, die beim Lesen von Bilanzen dafür aus dem inneren Gleichgewicht gebracht werden. Das wird sich aber sicherlich durch die Lektüre der nächsten paar Hundert Seiten ändern.

Wir empfehlen dazu ein saftiges Rinder-Carpaccio sowie ein kleines Gläschen Franciacorta Brut.

Es war übrigens auch ein Italiener, der einst das Vor-Vor-Vor-Vorgängerbuch zu Bilanzen erstellen und lesen für Dummies schrieb. Der aus der Toskana stammende Mathematiker Luca Pacioli fasste im Jahre 1494 als Erster das Wissen seiner Zeit zum Thema Buchführung schriftlich zusammen. Sein epochales Werk Summa de arithmetica, geometria, proportioni et proportinalità ist auch heute noch als Reprint erhältlich: Abhandlung über die Buchhaltung von Luca Pacioli und Balduin Penndorf.

Die Aufgaben der Bilanz


Die Bilanz ist neben der Gewinn-und-Verlust-Rechnung das Kernstück eines jeden Jahresabschlusses. In ihr werden die aus der Buchführung ermittelten Daten zu einem bestimmten Stichtag zusammengefasst und systematisch geordnet. Das ergibt dann eine hübsche Übersicht über die Vermögens- und Kapitallage des Unternehmens.

Der Jahresabschluss besteht aus der Bilanz und der Gewinn-und-Verlust-Rechnung und bei Kapitalgesellschaften zusätzlich noch aus einem Anhang und einem Lagebericht.

Natürlich wird eine Bilanz nicht aus purer Langeweile erstellt. Sie ist in erster Linie für drei Dinge gut:

  • Dokumentations- und Rechenschaftsfunktion: Die Bilanz gibt detailliert Auskunft über das vorhandene Vermögen eines Unternehmens und zeigt auf, wie dieses finanziert wurde. Zudem soll sie verdeutlichen, wie gut oder schlecht das Management gearbeitet hat.
  • Zahlungsbemessungsfunktion: Die Ausschüttungen, also zum Beispiel die Dividendenzahlungen an die Anteilseigner, orientieren sich am Gewinn. Dieser wird durch das Ergebnis der Bilanz beeinflusst.
  • Informationsfunktion: Kapitalgesellschaften sowie Personengesellschaften ohne natürliche Person als persönlich haftendem Gesellschafter, wie etwa die GmbH & Co. KG, sind dazu verpflichtet, ihre Bilanzen zu veröffentlichen. Dadurch sollen Gläubiger, Kreditgeber, Geschäftspartner, der Fiskus und die Arbeitnehmer informiert werden, wie es um das Unternehmen wirtschaftlich bestellt ist.

Wozu die Bilanzanalyse gut ist


Zugegeben, ein spannender Kriminalroman hat gegenüber einer Bilanz einen kleinen Vorteil: Um ihn zu verstehen, muss man ihn einfach nur lesen. Das reine Durchlesen der Zahlenkolonnen eines Jahresabschlusses reicht jedoch meist nicht aus, um richtig schlau daraus zu werden.

Wer erklärt Ihnen, was es bedeutet, dass die XY AG im letzten Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von 1.000.000 Euro erwirtschaften konnte und zusätzlich noch Eigenkapital in Höhe von 3.000.000 Euro ausweist?

Die Antwort ist denkbar einfach: Das Buch, das gerade vor Ihnen liegt!

Damit Sie einen Jahresabschluss richtig verstehen, müssen Sie dessen Informationen erst einmal analysieren. Aus dem vorhandenen Datenmaterial werden dabei viele Kennzahlen gebildet.

Diese Kennzahlen heißen beispielsweise:

  • Cashflow
  • Liquidität
  • Rentabilität
  • Wertschöpfung

Im nächsten Schritt werden diese Kennzahlen interpretiert und verglichen. Denkbar sind zwei Vergleichsmöglichkeiten:

  • Zeitvergleich: Hier betrachten Sie die jeweiligen Kennzahlen des Unternehmens im Zeitverlauf und können damit gewisse Entwicklungen herauslesen.

Beim Zeitvergleich sollten Sie mindestens drei aufeinanderfolgende Geschäftsjahre betrachten. So können Sie gewisse Trends erkennen und eventuelle »Ausreißerjahre« eliminieren.

  • Branchenvergleich: Hier vergleichen Sie die Kennzahlen eines Unternehmens mit denjenigen der Konkurrenz. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Unternehmen eine ähnliche Struktur haben. Sonst vergleicht man möglicherweise Äpfel mit Birnen.

Die Qualität der Bilanzanalyse steht und fällt natürlich mit der Qualität des Datenmaterials, das Ihnen zur Verfügung steht. Denn wie heißt es so schön: »Garbage in, garbage out.«

Bevor Sie jetzt vor Neugier platzen: Die Kennzahl, die Sie für das eben erwähnte kurze Beispiel mit dem Jahresüberschuss von 1.000.000 Euro benötigen, heißt »Eigenkapitalrentabilität«. Mehr dazu und noch viel mehr Kennzahlen gibt es natürlich im weiteren Verlauf von Bilanzen erstellen und lesen für Dummies.

Warum Bilanzpolitik gemacht wird


Vieles, was die Erstellung von Jahresabschlüssen betrifft, wird in entsprechenden Rechnungslegungsvorschriften wie etwa dem Handelsgesetzbuch (HGB) oder dem International Financial Reporting Standard (IFRS) mehr oder weniger streng geregelt.

Allerdings gibt es durchaus noch ein paar Stellschrauben, mit denen Unternehmen ihre Bilanzen noch ein wenig aufhübschen können. Diese Stellschrauben bestehen beispielsweise aus

  • bestimmten Wahlrechten bezüglich Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen,
  • zeitlichen Verlagerungen von Investitionsvorhaben,
  • Ermessensspielräumen bei der Bildung von Rücklagen und Rückstellungen.

All das ermöglicht dem Unternehmen, sich nach außen hin so darzustellen, wie man es gerne hätte.

Wird der Jahresabschluss im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten bewusst so ausgestaltet, dass dem Leser der Bilanz ein bestimmter Eindruck vermittelt werden soll, nennt man das Bilanzpolitik.

Je nachdem, wem durch den Jahresabschluss welcher Eindruck vermittelt werden soll, kann die Bilanzpolitik unterschiedliche Richtungen verfolgen. Möglich wäre es zum einen, die Ertragslage schlechter auszuweisen, als sie eigentlich ist, oder – im Umkehrschluss – besser.

Gründe, weshalb es manchmal sinnvoll sein kann, sich schlechter darzustellen, sind unter anderem:

  • Durch den Ausweis möglichst geringer Gewinne können die Steuerlast und die Ausschüttung an die Aktionäre reduziert werden.
  • Schlechte Bilanzergebnisse können ein gutes Gegenargument bei hohen Lohnforderungen der eigenen Arbeitnehmer sein.
  • Preiserhöhungen lassen sich bei der Kundschaft besser kommunizieren.

Die Gründe, weshalb es sich manchmal lohnt, das Ergebnis besser auszuweisen, sind unter anderem:

  • Potenzielle Geldgeber sind aufgrund einer augenscheinlich guten finanziellen Lage des Unternehmens eher bereit, Kredite zu gewähren.
  • Gute Ergebnisse können helfen, das eigene Image in der Öffentlichkeit aufzupolieren.

Houston, wir haben ein Problem: Obwohl die Bilanz eigentlich ein möglichst realistisches Bild von der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens liefern soll, kann die aktuelle Situation durch Bilanzpolitik verzerrt dargestellt werden. Dies hat natürlich auch Folgen für die Bilanzanalyse.

Doch keine Panik: Im weiteren Verlauf dieses Buches erfahren Sie, welche bilanzpolitischen Möglichkeiten es gibt und an welchen Stellen Sie deshalb bei der Bilanzanalyse etwas aufpassen sollten.

Schiefe Bilanzen


Ab und zu wird Bilanzpolitik leider auch jenseits aller Grenzen der Legalität ausgeübt. Kommen solche Machenschaften ans Tageslicht, spricht man von einem »Bilanzierungsskandal« und »raffgierigen Managern«.

Wenn Sie so etwas interessiert, lesen Sie doch den Kasten »Wirecard: Nur ein weiterer Fall in einer endlosen Reihe von Bilanzierungsskandalen«, dort erzählen wir Ihnen die Geschichte eines großen Bilanzierungsskandals.

Wirecard: Nur ein weiterer Fall in einer endlosen Reihe von Bilanzierungsskandalen


Das Topmanagement von Wirecard wusste vorher nicht nur Bescheid über falsche Angaben in der Bilanz, nein, es hat den Bilanzbetrug sogar vorangetrieben. Der Fall Wirecard reiht sich damit ein in die lange Geschichte von Bilanzierungsskandalen und Finanzbetrügereien. Dabei sind stets bestimmte Elemente erkennbar.

  • Die Betrüger betreiben einen gewissen Aufwand, um den Investoren und Kapitalanlegern eine perfekte Illusion zu bieten und so eine gewisse Gier zu wecken. Johann Kaspar Schiller, der Vater von...

Erscheint lt. Verlag 12.1.2022
Reihe/Serie ...für Dummies
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Rechnungswesen / Bilanzen
Schlagworte Bilanz • Bilanzpolitik • Buchführung • Buchhaltung • Controlling • Corporate Finance • Finanzbuchhaltung • Gewinn- und Verlustrechnung • Jahresabschluss • Rechnungswesen
ISBN-10 3-527-83495-8 / 3527834958
ISBN-13 978-3-527-83495-2 / 9783527834952
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