Life to the Max (eBook)
256 Seiten
FinanzBuch Verlag
978-3-96092-584-2 (ISBN)
Philipp Maximilian Scharpenack, 34, hat sich entschieden Unternehmer statt Unterlasser zu sein. Er lebt seit vielen Jahren erfolgreich nach dem Prinzip der Vier-Stunden-Woche und hat mehre Unternehmen gegründet - u.a. »Suck It«, das aus der Sendung »Die Höhle der Löwen« bekannte Wassereis mit Alkohol, und »Gründerpokern« eine exklusive Networking-Veranstaltung für Startups.
Philipp Maximilian Scharpenack, 34, hat sich entschieden Unternehmer statt Unterlasser zu sein. Er lebt seit vielen Jahren erfolgreich nach dem Prinzip der Vier-Stunden-Woche und hat mehre Unternehmen gegründet – u.a. »Suck It«, das aus der Sendung »Die Höhle der Löwen« bekannte Wassereis mit Alkohol, und »Gründerpokern« eine exklusive Networking-Veranstaltung für Startups.
PROLOG
Das Abenteuer Leben beginnt, wo die starren Pläne, die wir uns einst gemacht haben, enden. Wo wir lernen, darauf zu vertrauen, die Wege, die uns geebnet werden, zu gehen. Wo unser Herz fühlt, dass es einen tieferen Sinn gibt, den der Verstand noch nicht begriffen hat.
Es brauchte nicht lange, da kamen schon die ersten Inselbewohner auf mich zu. Sie versammelten sich und bestaunten mich, als wäre ich irgendein exotisches Artefakt.
»Wir haben nicht so häufig Gäste bei uns«, erklärte mir Ratu. »Aber wir freuen uns über jeden, der hier ist.« Ich nickte und lächelte ihn an. Ich hatte mich in den letzten Monaten daran gewöhnt, der Fremde zu sein. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Die Sonne stand senkrecht am Himmel, und es war wahnsinnig heiß. Ich hatte den Geruch vom großen Ozean in der Nase und den Geschmack von Salz auf den Lippen. Es fühlte sich nach Freiheit an. Eine starke Böe wehte mir ins Gesicht. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und hörte das Rauschen der Palmenblätter. »Komm mit«, sagte Ratu. »Ich zeige dir alles.« Ratu nahm mich an die Hand und führte mich durch sein kleines Paradies. Er zeigte mir die gesamte Insel. Seine Insel. Mir wurde jetzt erst richtig bewusst, wo ich war. Am anderen Ende der Welt. Auf einer völlig unbekannten und nicht an den Tourismus angeschlossenen Fidschi-Insel. Sie war winzig. Bei einem gemütlichen Spaziergang konnte man sie in einer Dreiviertelstunde umlaufen. Es gab nur ein paar vereinzelte Häuser hier. Sehr einfache Häuser. Sie waren aus Holz gebaut und mit Palmenblättern bedeckt. Und in der Mitte dieser unregelmäßig angeordneten Häuser war eine große Feuerstelle. Das war wohl so etwas wie der Marktplatz. Nur dass es hier nichts zu kaufen gab. Die Feuerstelle war der zentrale Treffpunkt. Hier saß der Stamm von Ratu jeden Abend zusammen. Sie aßen Fisch und Mangos und tranken Kokosmilch oder selbstgebrannten Rum. Und zu noch späterer Stunde erzählten sie sich Geschichten.
Nachdem mir Ratu sein kleines Königreich präsentiert und wir die Insel erkundet hatten, führte er mich zu meiner Unterkunft. Zu einer kleinen, einfachen Strohhütte. Sie war bloß mit einer harten Pritsche ausgestattet. Dafür gab es einen unverstellten Meeresblick. Es gab so gut wie keinen Strom auf der Insel. Natürlich auch keine sanitären Anlagen oder fließendes Wasser, aber damit hatte ich auch nicht gerechnet. »Wenn du etwas brauchst, dann sprich einfach irgendjemanden an.« Ich nickte und stellte meinen Rucksack ab. »Das ist wahrscheinlich nicht das, was du gewohnt bist?« Er schaute mich fragend an und machte eine kurze Pause.
»Ich hoffe, du fühlst dich hier trotzdem wohl?«, fragte er leicht besorgt.
»Es ist perfekt«, sagte ich.
Und es war perfekt.
Es war Ende Dezember, und ich hatte beschlossen, eine Auszeit zu nehmen. Fast das gesamte letzte Jahr war ich gereist, hatte die Welt gesehen und wollte jetzt einfach nur irgendwo ganz abgeschieden unterkommen, um für mich zu sein. Noch vor einigen Wochen war ich in Neuseeland gewesen. Ich hatte gedacht, dass Neuseeland am Ende der Welt liegen würde. Dass es keinen Punkt gäbe, der noch weiter entfernt wäre, bis mir klarwurde, dass es jenseits vom Ende der Welt noch einmal einen Zipfel gab, den man besuchen konnte. Das Ende vom Ende der Welt. Und jetzt war ich hier. Als ich auf den Fidschi-Inseln gelandet war, hatte ich Ratu angesprochen. Ratu war Fischer, und ich bat ihn, mich zu einem Ort zu bringen, der weit von all der Hektik und Oberflächlichkeit der westlichen Welt entfernt war. Er nahm mich mit nach Monu. Seinem Geburtsort. Seiner Insel. Seinem Königreich. Hier war ich nun.
Ich legte mich auf die harte Pritsche, nahm ein paar tiefe Atemzüge und lächelte. Ich begann zu realisieren, an was für einen außergewöhnlichen Ort mich das Leben einmal mehr geführt hatte.
Als die Sonne unterging, zog es mich zur Feuerstelle. Dort saßen bereits die Stammesmitglieder um ein gewaltiges Lagerfeuer und winkten mich freundlich zu sich. Ich nahm Platz. Die Inselbewohner nahmen mich auf, als wäre ich einer von ihnen. Zur Begrüßung reichten sie mir eine Kokosnuss mit einem Pfropfen.
»Trink!«, lächelte ein Mann, und ich nahm einen großen Schluck von der scharfen Flüssigkeit. Ich musste husten.
»Was ist das?«, fragte ich.
»Selbstgebrannter Rum«, lächelte der Mann und klopfte mir auf die Schulter.
Ein paar Frauen begannen im Takt zu klatschen und Stammeslieder anzustimmen. Nach ein paar Liedern erzählte eine ältere Dame, was heute auf der Insel passiert war. Die Nachrichten des Tages wurden besprochen. Was ist neu an Waren gekommen? Ist irgendetwas kaputtgegangen? Was haben die Kinder gelernt? Einer der Jungen habe große Fortschritte beim Speerfischen gemacht, wurde erzählt.
»Ich erinnere mich noch, wie lange ich für meinen ersten Fisch gebraucht habe«, lachte jemand. »Immer wieder hat mich die Panik gepackt, aber irgendwann – da ging es einfach.«
»Was ist mit dir?«, fragte mich plötzlich jemand, und die kleinen Einzelgespräche verstummten. Ich, der Fremde, stand nun plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit, und sie alle fingen an, mir Fragen zu stellen.
»Wie ist der Klang eurer Sprache?«
»Wird bei euch auch gesungen?«
»Was singst du am liebsten?«
»Wie lange hast du gebraucht, um an diesen Ort zu kommen?«
»Was ist deine Lieblingsfarbe?«
»Magst du lieber die Sonne oder lieber den Mond?«
Ich versuchte, alles, so gut ich konnte, zu beantworten. Mir selbst gingen auch einige Fragen durch den Kopf. Aber ich beschloss, sie für mich zu behalten, und lieber den Erzählungen der Einwohner zu folgen, um die Antworten für mich selber zu finden.
»Möchtest du morgen wieder mit uns mitfahren?«, fragte Ratu, als ich mich gerade dankend verabschiedete, um schlafen zu gehen. Es musste mittlerweile schon weit nach Mitternacht sein. Die Zeit war verflogen. Ich schaute Ratu an und lehnte freundlich ab. Ich fühlte mich hier sehr wohl und willkommen. Aber auch die Erinnerung an den etwas wilden Wellengang und die Auswirkungen auf meinen Magen bekräftigten meine Entscheidung, lieber noch ein wenig auf der Insel zu verweilen.
»Danke, besser nicht«, sagte ich und zeigte lachend auf meinen Bauch. »Dafür würde ich aber sehr gerne wieder mit dir und den anderen morgen Abend am Lagerfeuer sitzen, Rum trinken und Geschichten erzählen.«
Ratu nickte, umarmte mich und wünschte mir eine gute Nacht.
Den nächsten Tag verbrachte ich neugierig auf der Insel. Ich saß am Strand und beobachtete die Kinder, die mit selbstgebauten Speeren ohne Atemmaske tauchen gingen. Ich stoppte die Zeit. Drei Minuten. Vier Minuten. Ich konnte es nicht glauben. Fünf Minuten. Ich machte mir langsam Sorgen. Dann tauchten sie wieder auf, mit Fischen, die zappelnd auf ihren Speeren steckten. Einige Kinder konnten sogar unglaubliche sechs Minuten unter Wasser bleiben. Zwei andere Jungen veranstalten zur gleichen Zeit ein Wettklettern auf zwei haushohe Palmen. Sie hatten sich eine Machete in die Hose gesteckt und schlugen Kokosnüsse herab. Ich starrte auf die Kokosnüsse, die dumpf auf den Boden schlugen.
»Hey, Max«, riss mich eine hübsch bekleidete Frau aus meinen Gedanken. »Hast du Lust, mit uns zu kochen?«
»Na klar.« Ich stand auf und folgte ihr. Sie brachte mich zu einer Feuerstelle, wo sechs andere Frauen saßen, die frisches Gemüse schnitten: Sojasprossen, irgendwelche Wurzeln und Pilze. Sie wurden angebraten und in einer Kokossauce gekocht und mit Chili und selbstgemachtem Meersalz gewürzt. Derweil legte man den Fisch über das Feuer und strich ihn mit Limettensaft ein. Ich schaute mich um und sah Männer, die die Hütten reparierten, Holz hackten. Alles auf der Insel war in Bewegung und wirkte zugleich doch so friedlich. Und am Abend saßen wir alle gemeinsam wieder am Lagerfeuer und philosophierten über die Welt. So verbrachte ich meine Tage auf Ratus Insel. Und so verbrachte ich auch Silvester. Ein Feuerwerk gab es natürlich nicht. Stattdessen saßen wir alle einfach zusammen und sangen Stammeslieder. Na ja, gesungen haben sie, nicht ich. Aber zumindest ein bisschen mitgesummt. Es gab keinen Ort auf dieser Welt, an dem ich das alte Jahr hätte lieber ausklingen lassen als hier.
*
Ich war nun eine gute Woche auf der Insel und fühlte das innere Bedürfnis, weiterzuziehen und mehr von Fidschi zu entdecken.
»Kannst du mich zu einer anderen Insel bringen?«, fragte ich Ratu eines Abends.
»Du willst nicht noch bleiben?«
»Ich habe das Gefühl, ich bin bereit für etwas Neues.« Ich stockte kurz. Wie oft hatte ich diesen Satz wohl schon gesagt? Und wie sehr war er zu einem roten Faden für mein ganzes Leben geworden?
»Schade, dass du gehst. Wonach suchst du?« Ich überlegte kurz. Ich hatte es wahnsinnig genossen, so sehr im Einklang mit der Natur zu leben. Aber, wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann sehnte ich mich auch nach etwas Komfort: nach einem bequemen Bett, einer heißen Dusche und einem regenfesten Dach. »Ist dir vielleicht ein Resort bekannt?«, fragte ich ihn vorsichtig.
Ratu klopfte mir auf die Schulter und lachte. »Da kommt der Westen in dir durch, mein Freund. Aber keine Sorge, ich bringe dich zum schönsten Resort, das ich von den Geschichten hier kenne.«
Er nahm mich auf seinem Dingi, seinem kleinen motorisierten Schnellboot, mit und fuhr mich zu einer nahegelegenen Resortinsel. Sie war sehr viel größer als Ratus Insel und touristisch komplett erschlossen. Wir landeten an einem großen, weißen Sandstrand, und ich wurde vom Personal der Ferienanlage mit einer Blumenkette begrüßt, die sie mir um den Hals legten. Ich schaute mich um: Auf der Insel verteilt...
| Erscheint lt. Verlag | 12.4.2020 |
|---|---|
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft ► Geld / Bank / Börse |
| Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management | |
| Schlagworte | 4-Stunden-Woche • Abenteuer • Erfolg • Erfolgreich • Erfülltes Leben • Finanzen • Finanzielle Freiheit • freies Leben • Freiheit • Geld Verdienen • Glück • glückliches Leben • Höhle der Löwen • Life 2 the Max • mehr Zeit • Reich • Selfmade-Millionär • Suck it • Tim Ferriss • Unabhängigkeit • Vier Stunden arbeiten |
| ISBN-10 | 3-96092-584-0 / 3960925840 |
| ISBN-13 | 978-3-96092-584-2 / 9783960925842 |
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