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Den Flaschengeist entkorken - Mitarbeiter motivieren (eBook)

Wie Sie die Kräfte Ihrer Belegschaft entfesseln

(Autor)

eBook Download: PDF | EPUB
2013 | 1. Auflage
220 Seiten
Tectum-Wissenschaftsverlag
978-3-8288-5632-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Den Flaschengeist entkorken - Mitarbeiter motivieren -  Peter Röckl
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Die Motivierung von Mitarbeitern zählt zu den wichtigsten Aufgaben des Managements, denn sie hat wesentlichen Anteil am Unternehmenserfolg. Anhand von Praxisbeispielen zeigt Peter Röckl, wie Mitarbeiter mit 'andersartiger' Führung besser motiviert und für den Wandel gewonnen werden können. Kernstück ist hierbei die emotionale Führung mit der Schaffung von möglichst großen Freiräumen für die Mitarbeiter. Die auf diese Weise entstehende offene Unternehmenskultur ist - verbunden mit einer Förderung von Kreativität im Unternehmen - letztlich der Nährboden für das Aufkommen von Innovation und Kundenbegeisterung.

I EINFÜHRUNG

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – Artikel 1 Absatz 1 Grundgesetz

Vielleicht ist es Zufall, dass ich die letzten Zeilen dieses Buches am 20. Januar 2009 geschrieben habe, dem Tag der Vereidigung von Barack Obama, dessen Name weltweit mittlerweile fast für eine Überdosis Hoffnung steht. Vor allem nach unendlicher Zuversicht, die dieser charismatische 44. Präsident der Vereinigten Staaten ausstrahlt und verkörpert, sehnen sich die Menschen in diesen turbulenten Zeiten. Mal Hand aufs Herz: Haben Sie vor einem Jahr die brachiale Wucht dieser Finanzkrise, dieser Kernschmelze der Kapitalmärkte, auch nur im Ansatz erahnen können? Hätten Sie Monate später Wortschöpfungen wie „Not leidende Banken“ oder „Bangster“ erwartet? Ich vermute kaum, denn angesichts der ersten Hiobsbotschaften aus dem „Spielcasino“ der globalen Wirtschaft konnte sich wohl niemand die Auswirkungen dieses Finanz-Tornados vorstellen, der nun Banken in eine schwere Depression stürzt, Unternehmen wie Dominosteine fallen lässt und die großen Volkswirtschaften in tiefer Ratlosigkeit zurücklässt. Und der nun Manager, Banker und Finanzprofis gehäuft in die Selbsttötung treibt. Selbst die Wirtschaftsinstitute konnten in ihrem „Wetterbericht“ das Ausmaß des heranziehenden Sturmtiefs in ihrer Auswirkung nicht annähernd abschätzen. Und ähnlich schwer tun sich heute die Firmenchefs mit Zukunftsprognosen. Selbst der sonst so souveräne Josef Ackermann von der Deutschen Bank musste sich enttäuscht vom Rekordverlust seiner Deutschen Bank „anzählen“ lassen. Und auch das unermüdliche Übermorgenland Dubai wird plötzlich zu einer Verschnaufpause gezwungen.

Dabei ist es auch ohne Finanzkrise schon längst ungemütlich in vielen Unternehmen geworden. Ziemlich ungemütlich sogar, wenn man jüngeren Umfragen glauben kann. Experten gehen mittlerweile davon aus, dass 15 bis 25 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland deutliche Burn-out-Symptome, wie beispielsweise Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Magenbeschwerden oder Angstzustände, aufweisen. Psychische Störungen rangieren mit einem Anteil von 12 Prozent bereits an dritter Stelle der häufigsten Krankheitsarten – Tendenz stark steigend.

Die Ursachen hierfür mögen vielschichtig sein: Von der mehr denn je allgegenwärtigen Angst den Arbeitsplatz zu verlieren und anschließend im Meer der Hartz-IV-Empfänger gesellschaftlich unterzugehen über die hoffnungslose Überforderung des Einzelnen in unserer Turbo beschleunigten Informationsgesellschaft bis hin zu einem miserablen Arbeitsklima in den Firmen – das Ergebnis ist erschreckend, Globalisierung und Finanzkrise hinterlassen ihre hässlichen Spuren. Nur 47 Prozent der deutschen Arbeitnehmer sind wirklich motiviert im Job, wie eine Befragung von „The Executive Committee“, einer Organisation mittelständischer Führungskräfte herausfand. Die restlichen 53 Prozent haben sich innerlich bereits von ihren Arbeitgebern verabschiedet. Noch drastischer erscheinen die Zahlen des US-Meinungsforschungsinstituts Gallup aus dem Januar 2009: Zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland machen lediglich Dienst nach Vorschrift und 20 Prozent haben nach der Studie bereits innerlich gekündigt. Ursache hierfür sind Defizite in der Personalführung, wobei viele Beschäftigte klagten, dass sie zu wenig Anerkennung für ihre Arbeit erhielten und ihre Meinung im Unternehmen nicht gehört würde. Welch ein Offenbarungseid der Führungskräfte: Sie haben in ihren Unternehmen keine Mehrheiten mehr. Oder anders formuliert: Die Manager erreichen ihre Mitarbeiter nicht mehr. Das geva-Institut in München stellt nach einer Umfrage hierzu ergänzend fest, dass jeder fünfte Arbeitnehmer seinen Chef sogar hasst; 88 Prozent halten ihn zumindest für schwierig.

Diese Kluft zwischen Führungskräften und ihren Mitarbeitern schafft „blutleere“ Unternehmen, die das enorme Potential, das in ihren Mitarbeitern steckt, einfach grob fahrlässig verschleudern.

„Angst essen Seele auf“ – Ein Film von Rainer Werner Fassbinder

Wer mit Angst zur Arbeit geht, kann keine Kunden begeistern! Wer nicht frei ist im Kopf, für den bleibt Kreativität ein Fremdwort! Wer frustriert ist, der wird nichts, aber auch gar nichts zum Erfolg des Unternehmens beitragen! Schätzungen gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft jährlich allein durch psychische Erkrankungen 2,5 Mrd. Euro verliert. Welch eine Verschwendung, die es zu stoppen gilt.

Wer aber kann diese Atmosphäre der Frustration in unseren Unternehmen ändern? Meine Antwort lautet klar und deutlich: Sie! Ja genau, Sie als Führungskraft sind jetzt gefordert! Wer sonst als Sie hätte die Möglichkeiten und insbesondere die Macht im Unternehmen Dinge zu bewegen und zu verändern. Hierzu ist es aber auch erforderlich, dass Sie ihrem Namen als Führungskraft alle Ehre machen. Merken Sie sich bitte: In Ihrer Berufsbezeichnung steckt das Wort Kraft! Das ist für alle Führungskräfte eine Verpflichtung, aber auch eine Herausforderung.

Wer ist denn nun eigentlich Führungskraft? Meine Antwort hierzu ist einfach: Jeder, der in einem Unternehmen, einer Behörde oder auch in einer Organisation Verantwortung für Menschen hat. Ganz egal, auf welcher Hierarchiestufe er selbst steht. Ich möchte sogar noch einen Schritt weiter gehen. Führungskraft nach dem Verständnis dieses Buches sind für mich auch die Vorsitzenden von Betriebsoder Personalrat. Wenn sie ihr Amt ernst nehmen, dann arbeiten sie konstruktiv an der Gestaltung ihres Unternehmens mit. Und eben weil einem engagierten Betriebsrat die Unternehmenskultur am Herzen liegen dürfte, sollte er sie gemeinsam mit der Geschäftsleitung im Rahmen seiner Möglichkeiten mitgestalten. Ich plädiere nachhaltig für eine lebendige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Betriebs- und Personalräten (nicht nur, weil’s im Betriebsverfassungs- bzw. Personalvertretungsgesetz steht), für eine ehrliche Einbindung der Mitarbeitervertretung in Entscheidungsprozesse. Altes Front- und „Klassenkampfdenken“ können wir uns meines Erachtens heute nicht mehr leisten.

Ich möchte Sie mit diesem Buch ermutigen, dass Sie notwendige Veränderungen in Ihrem Unternehmen kraftvoll angehen. Ihr Unternehmen zu Ihrem ganz persönlichen Kraftwerk umgestalten. Und Sie damit Ihren individuellen Beitrag leisten, um das negative Managerbild in unserer Öffentlichkeit zu korrigieren.

Ein Erscheinungsbild, an dem einzelne Manager nicht ganz schuldlos sind. Wer in Mitarbeitern in allererster Linie nicht mehr Menschen mit all ihren Gefühlen, Wünschen und auch Ängsten sieht, sondern diese zu Humankapital (welch ein zynisches Wort!) oder Produktionsressourcen reduziert und in Folge dessen die Belegschaften als frei verfügbare und verschiebbare Masse betrachtet, der braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm diese Mitarbeiter die Gefolgschaft verweigern. Wessen einzige Antwort auf die Herausforderungen der Globalisierung Personalabbau, Werksschließungen und Arbeitsplatzverlagerungen, verbunden mit ständiger Drohkulisse, sind, der agiert weder verantwortungsvoll noch nachhaltig, sondern schlicht und einfach phantasielos und manchmal leider auch skrupellos.

„Arbeitsplätze abzubauen ist Schwerstarbeit, Arbeitsplätze zu schaffen erfordert Genies“ – Tom Peters

Dieses Buch ist vor diesem Hintergrund ein Plädoyer für eine strategische Unternehmensführung, die langfristig angelegt sein muss. Es ist eine klare Absage an den Shareholder-Value-Wahn, der lediglich die möglichst kurzfristige Steigerung des Unternehmensgewinns und des Anteilswerts im Fokus hat. Und meist nur einseitig die Interessen der Anteilseigner bedient, oft zu Lasten von Beschäftigten und manchmal auch von Geschäftspartnern und Kunden.

Manager werden heute häufig von den internationalen Kapitalmärkten getrieben, die eine nüchterne und glasklare Philosophie im Hinblick auf die Unternehmensführung vertreten: Was bringt diese oder jene Entscheidung dem Aktienkurs? Den Aktienkurs in Schwung zu bringen, egal mit welchen Mitteln – das ist das Ziel von Private-Equity-Gesellschaften und den internationalen Kapitalgebern. Der Ex-Vorstandsvorsitzende der Telekom, Kai-Uwe Ricke, kann hiervon und von seiner Erfahrung mit dem Aktionär Blackstone ein Lied singen. Manager werden in diesem „Überlebenskampf“ immer häufiger zu kurzfristig orientierten Entscheidungen getrieben, die langfristigen Strategien im Wege stehen können. Wie anders ist es sonst zu verstehen, dass der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Peter Löscher, trotz prall gefüllter Auftragsbücher in 2008 den Abbau von 17.000 Mitarbeitern ankündigte und noch zynisch hierzu meinte, dies sei eine Kostensenkungsmaßnahme und kein Personalabbauprogramm. Und gering schätzend anfügte, er möchte die „Lehmschicht“ im Unternehmen, das mittlere Management abbauen. Worte können entlarvend sein – ich jedenfalls möchte nicht als Lehmschicht bezeichnet werden. Förderlich für die Unternehmenskultur sind solche grobschlächtigen Eingriffe keineswegs. Oder Bernd Buchholz, der Chef der deutschen Zeitschriften bei Gruner + Jahr, der auf einem Verlegertreffen angesichts der Anzeigenkrise seinen Redakteuren drohte, „man müsse den Leuten auf dem Sonnendeck sagen, dass sie ihre Liegestühle und Drinks beiseite stellen müssen“. Aha, seine Mitarbeiter spannen bei ihrer Arbeit also in Liegestühlen mit einem Cocktail aus. Welche Geringschätzung ihrer Arbeit vom Vorgesetzten. Ich kenne Bernd Buchholz nicht, lege allerdings auch keinen Wert darauf, seine Bekanntschaft zu machen, geschweige denn für ihn zu arbeiten. Chefs mit derartigen Parolen manövrieren sich langfristig selbst ins Abseits oder in eine unternehmerische Isolationshaft.

Ich bin der Auffassung, dass ein Unternehmen nicht nur den...

Erscheint lt. Verlag 6.12.2013
Verlagsort Baden-Baden
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Personalwesen
Schlagworte Arbeit • dezentral • Emotionale Führung • Erfolg • Finanzkrise • Freiräume • Führungskräfte • Führungsstil • Innovation • Kreativität • Kundenbegeisterung • Management • Mitarbeiter • Motivation • Unternehmen • Unternehmenskultur • Zukunftsmanagement
ISBN-10 3-8288-5632-2 / 3828856322
ISBN-13 978-3-8288-5632-5 / 9783828856325
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