Beziehungsmuster erwachsener Kinder aus Alkoholikerfamilien
Eine qualitative Untersuchung
Seiten
2013
|
1999
Deutscher Universitätsverlag
978-3-8244-4339-0 (ISBN)
Deutscher Universitätsverlag
978-3-8244-4339-0 (ISBN)
Dissertation Universität Heidelberg 1998
Erwachsene Patienten, die wegen psychosomatischer Beschwerden, Ängsten, Depressionen und Beziehungsproblemen eine Psychotherapeutische Praxis oder Ambulanz aufsuchen, stoßen im Verlauf der diagnostischen Gespräche auf offensichtliche oder unterschwellige Belastungen ihrer aktuellen Lebenssituation, aber auch auf solche ihres früheren Lebens, insbesondere ihrer Kindheitsgeschichte. Der diagnostisch suchende Blick trifft auf soziale Gegebenheiten und zwischenmenschliche Erfahrungen, welche nicht selten die Anpassungsfähigkeit des Kindes überfordert, es in der Entfaltung seiner Persönlichkeit beeinträchtigt und durch traumatisierende Erfahrungen beschädigt haben. In diesem Zusammenhang spielt der Alkoholmißbrauch eines Elternteils eine häufige und wichtige Rolle. Es entsteht der klinische Eindruck, daß die alkoholbedingten Familienkrisen und Gewaltausbrüche nicht nur das Beziehungsklima vergiften und die soziale Struktur der Familie ruinieren, sondern daß daraus fiir alle Beteiligten sehr komplizierte emotionale Muster resul tieren, die durch die Erfahrung von ohnmächtigem Haß, Verachtung, Beschämung, Demütigung und gleichzeitiger Solidarität, Anhänglichkeit und Verantwortlichkeit geprägt sind. In der Persönlichkeit der erwachsenen Patienten, die als Kinder in dieser Situation aufgewachsen sind, lassen sich süchtige und sozial desintegrierte Verhaltensweisen ebenso beobachten wie selbstentwertende und selbstschädigende Züge, aber auch die Bereitschaft, in hohem Maße soziale Verantwortung zu übernehmen. Das innere Skript eines solchen Lebens liest sich wie eine Anleitung zum Unglücklichsein. Die therapeutische Erfahrung zeigt, daß es den Patienten häufig schwer wird, aus dem Sog dieser prägenden Erlebnisse herauszutreten und einselbstbestimmtes und eigenverantwortetes Leben fiihren zu dürfen. Die vorliegende, von Frau Dr. Schumann durchgeführte Untersuchung nähert sich diesen Fragen auf eine sehr differenzierte Weise. Mit den Ansätzen der qualitativen Textanalyse werden 31 Fallgeschichten der Psychosomatischen Universitätsklinik Heidelberg untersucht.
Erwachsene Patienten, die wegen psychosomatischer Beschwerden, Ängsten, Depressionen und Beziehungsproblemen eine Psychotherapeutische Praxis oder Ambulanz aufsuchen, stoßen im Verlauf der diagnostischen Gespräche auf offensichtliche oder unterschwellige Belastungen ihrer aktuellen Lebenssituation, aber auch auf solche ihres früheren Lebens, insbesondere ihrer Kindheitsgeschichte. Der diagnostisch suchende Blick trifft auf soziale Gegebenheiten und zwischenmenschliche Erfahrungen, welche nicht selten die Anpassungsfähigkeit des Kindes überfordert, es in der Entfaltung seiner Persönlichkeit beeinträchtigt und durch traumatisierende Erfahrungen beschädigt haben. In diesem Zusammenhang spielt der Alkoholmißbrauch eines Elternteils eine häufige und wichtige Rolle. Es entsteht der klinische Eindruck, daß die alkoholbedingten Familienkrisen und Gewaltausbrüche nicht nur das Beziehungsklima vergiften und die soziale Struktur der Familie ruinieren, sondern daß daraus fiir alle Beteiligten sehr komplizierte emotionale Muster resul tieren, die durch die Erfahrung von ohnmächtigem Haß, Verachtung, Beschämung, Demütigung und gleichzeitiger Solidarität, Anhänglichkeit und Verantwortlichkeit geprägt sind. In der Persönlichkeit der erwachsenen Patienten, die als Kinder in dieser Situation aufgewachsen sind, lassen sich süchtige und sozial desintegrierte Verhaltensweisen ebenso beobachten wie selbstentwertende und selbstschädigende Züge, aber auch die Bereitschaft, in hohem Maße soziale Verantwortung zu übernehmen. Das innere Skript eines solchen Lebens liest sich wie eine Anleitung zum Unglücklichsein. Die therapeutische Erfahrung zeigt, daß es den Patienten häufig schwer wird, aus dem Sog dieser prägenden Erlebnisse herauszutreten und einselbstbestimmtes und eigenverantwortetes Leben fiihren zu dürfen. Die vorliegende, von Frau Dr. Schumann durchgeführte Untersuchung nähert sich diesen Fragen auf eine sehr differenzierte Weise. Mit den Ansätzen der qualitativen Textanalyse werden 31 Fallgeschichten der Psychosomatischen Universitätsklinik Heidelberg untersucht.
Dr. Eike Christiane Schumann studierte Medizin an der Universität Heidelberg; Promotion 1998. Heute ist sie als Assistenzärztin in der Psychosomatischen Klinik der Universität Heidelberg tätig.
1 Einführung.- 2 Rahmen und Voraussetzungen der Untersuchung.- 3 Methodische Grundlagen.- 4 Auswertung der Daten.- 5 Ergebnis der Einzelfallauswertung.- 6 Ergebnisse des Gruppenvergleichs.- 7 Diskussion.- 8 Zusammenfassung.- 9 Literaturverzeichnis.
Erscheint lt. Verlag | 6.1.2013 |
---|---|
Co-Autor | Eike Christiane Schumann |
Zusatzinfo | XIII, 190 S. 17 Abb. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Gewicht | 274 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie |
Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management | |
Schlagworte | Abhängigkeit • Alkohol • Alkoholiker • Alkoholismus • Alkoholismus / Alkoholabhängigkeit • Bewältigungsstrategie • Beziehungsmuster • Beziehungsstörung • Familie • Familienangehörige • Kind • Menschliche Beziehungen • Persönlichkeit • Psychosomatik • Psychotherapeut • Psychotherapeutische Praxis • Psychotherapie • Sozialforschung • Sucht • Therapeut • Zwischenmenschliche Beziehung |
ISBN-10 | 3-8244-4339-2 / 3824443392 |
ISBN-13 | 978-3-8244-4339-0 / 9783824443390 |
Zustand | Neuware |
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