Frauenerwerbstätigkeit in Geschlechterregimen (eBook)
266 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
9783531923635 (ISBN)
Inga Halwachs arbeitet zurzeit als Referentin im Büro der Frauenbeauftragten der TU Darmstadt.
Inga Halwachs arbeitet zurzeit als Referentin im Büro der Frauenbeauftragten der TU Darmstadt.
Danksagung 6
Inhalt 7
Tabellenverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 11
1 Einleitung – Forschungsrahmen und –design 12
1.1 Fragestellung 12
1.2 Theoretische Konzeption der Untersuchung 17
1.2.1 Wohlfahrtsstaat 17
1.2.2 Arbeitsmarktpolitik 18
1.2.2.1 Diskriminierung am Arbeitsplatz 24
1.2.3 Geschlechterregime 29
1.2.4 Verortung der Arbeitsmarktpolitik in Geschlechterregimen 31
1.2.5 Dimensionen des Ländervergleich 34
1.2.6 Erläuterung der Länderauswahl 41
1.2.7 Typologisierung der Länder – Ländervergleich 42
1.2.7.1 Pfadabhängigkeitsprüfung nach Peter Hall 49
1.3 Erhebungsund Auswertungsmethode 51
1.3.1 Ergebnisse der Akquisition 55
1.3.2 Die interviewten ExpertInnen 56
1.3.3 Interviewleitfaden 57
1.3.4 Interviewverlauf bzw. –situation 58
1.3.5 Anonymisierung – Codierung – Auswertung 58
2 Großbritannien Das liberale Regime 60
2.1 Familienpolitische Leistungen 68
2.1.1 Mutterschutz / Elternurlaub 69
2.1.2 Elterngeld 73
2.2 Anerkennung der familialen Arbeit 73
2.2.1 Frauen im Alter Rentenbezug 74
2.3 Vereinbarkeit von Familie und Beruf 76
2.3.1 Bereitstellung von sozialer Infrastruktur und deren Einfluss auf das Erwerbsverhalten von Frauen 81
2.4 Frauen in Führungspositionen 93
2.5 Gender Pay Gap 98
2.6 Gender Mainstreaming 104
3 Frankreich Das konservativ-kooperatistische Regime 108
3.1 Familienpolitische Leistungen 116
3.1.1 Mutterschutz / Elternurlaub 119
3.1.2 Elterngeld 124
3.2 Anerkennung der familialen Arbeit 127
3.2.1 Frauen im Alter – Rentenbezug 128
3.3 Vereinbarkeit von Familie und Beruf 130
3.3.1 Bereitstellung von sozialer Infrastruktur und deren Einfluss auf das Erwerbsverhalten von Frauen 132
3.4 Frauen in Führungspositionen 143
3.5 Gender Pay Gap 146
3.6 Gender Mainstreaming 148
4 Schweden – Das sozialdemokratische Regime 151
4.1 Familienpolitische Leistungen 158
4.1.1 Mutterschutz / Elternurlaub 159
4.1.2 Elterngeld 167
4.2 Anerkennung der familialen Arbeit 171
4.2.1 Frauen im Alter Rentenbezug 172
4.3 Vereinbarkeit von Familie und Beruf 174
4.3.1 Bereitstellung von sozialer Infrastruktur und deren Einfluss auf das Erwerbsverhalten von Frauen 179
4.4 Frauen in Führungspositionen 188
4.5 Gender Pay Gap 192
4.6 Gender Mainstreaming 197
5 Schlussbetrachtungen 201
5.1 Zusammenfassung der Ergebnisse der vergleichenden Länderanalyse 201
5.2 Thesenüberprüfung und Schlussfolgerungen 229
Literaturverzeichnis 236
Anhang I Kurzportraits der 20 interviewten ExpertInnen 253
Anhang II Liste der Codes 260
3 Frankreich - Das konservativ-kooperatistische Regime (S. 108-109)
Im Modell der „modified male-breadwinner“, was dem konservativ-kooperatistischen Regime entspricht, gibt es historisch gesehen eine höhere Frauenerwerbsquote und einen höheren Anteil an Vollzeitarbeit auch aufgrund von umfangreicheren Sozialleistungen. Alleinerziehende Mütter sind ebenso zu mehr als 50% vollzeiterwerbstätig und weisen eine unterdurchschnittliche Armutsquote auf, wenn sie einer Erwerbstätigkeit nachgehen, aber eine überdurchschnittliche, wenn sie erwerbslos sind (Kilkey/Bradshaw 1999, 174).
Im konservativkooperatistischen Modell wird die Frau sowohl als Bürgerin und Mutter als auch als Bürgerin und Arbeitnehmerin betrachtet (Lewis/Ostner 1994, 25). Statusunterschiede werden in diesem Regime bewusst bewahrt, Rechte und Ansprüche der vom Staat organisierten Systeme sozialer Sicherung werden mit dem Status auf dem Arbeitsmarkt und nach Besitzständen differenziert, so dass zwischen ArbeiterInnen, Angestellten und BeamtInnen unterschieden wird (Dackweiler 2003b, 46). Weiterhin ist Frankreich durch soziale Ungleichheiten aufgrund von Herkunft und Abstammung sowie einem starken Gefälle zwischen den Provinzen und den Großstädten geprägt. Ungleichheiten aufgrund des Geschlechts wiederum sind hier aber weniger stark ausgeprägt als bspw. in Großbritannien (Kaufmann 2003, 245).
Im konservativen Beschäftigungsregime orientieren sich politische Verhandlungen an den Interessen der Erwerbstätigen. Nicht-Erwerbstätige oder solche in atypischen Beschäftigungsverhältnissen werden durch die quantitativ und qualitativ schlechteren (Transfer-)Leistungen des Staates benachteiligt. Die gesellschaftliche Teilhabe soll hier über die Erwerbsbeteiligung geschehen (Bieling 2006, 43). Unternehmen oder Arbeitgeberverbände haben eine weit stärkere Machtposition als die Interessenvertretungen der ArbeitnehmerInnen (Schmid 2002, 122).
Dies führt zu einer moderaten Lohnpolitik und steigenden Lohndifferenzen sowie aktiver Industriepolitik als Antwort auf die Megatrends Globalisierung und Individualisierung. Hier ist die Frauenerwerbstätigkeit hoch, die Arbeitsproduktivität steigt und die Langzeitarbeitslosigkeit ist auf niedrigem Niveau. Ein Mangel wird allerdings in dem fehlenden synergetischen Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik gesehen, das nicht zu einer von „funktionsfähigen korporatistischen Strukturen unterstützten Arbeitsmarktpolitik“ führen kann (Kaufmann 2003, 246).
In der nachfolgenden Tabelle werden zur Übersicht die markanten Merkmale der französischen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik dargestellt. Frankreich verfügt über eine Vielzahl von berufsorientierten familienpolitischen Leistungen, welche Diskriminierungen von Frauen am Arbeitsmarkt abschwächen können. Das qualitativ hohe Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen spiegelt den Fokus der französischen Familienpolitik auf das Wohl des Kindes wider, was insofern einen positiven Effekt auf die Entscheidungsfreiheit von Frauen hat, als dass die Arbeitsmarktintegration nicht mit bestimmten Rollenerwartungen verbunden ist.
| Erscheint lt. Verlag | 12.5.2010 |
|---|---|
| Zusatzinfo | 266 S. |
| Verlagsort | Wiesbaden |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung |
| Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Spezielle Soziologien | |
| Wirtschaft | |
| Schlagworte | Arbeitsmarktpolitik • Benachteiligung • Frauenforschung • Führung • Geschlechterforschung • Geschlechtergleichstellung • Gleichstellung • Vergleich • Wohlfahrtsstaaten |
| ISBN-13 | 9783531923635 / 9783531923635 |
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