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Die vergessene Magie der Wälder und Gärten (eBook)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
194 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-8192-9204-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die vergessene Magie der Wälder und Gärten -  Eleonore Radtberger
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Unser Verhältnis zur Natur hat sich im Laufe der Zeit immer wieder gewandelt. Gärten erfreuen sich seit jeher größter Beliebtheit. Ob das nun die Gärten der französischen Meister waren, oder ob es sich um Schrebergärten handelt. Aber Natur ist kein bloßes Dekor, sie ist lebendig und auch ein empfindliches System. Eines greift in das andere und unterstützt das Ganze. Und so müssen wir das akzeptieren. Gerade jetzt, wo unsere Wälder bedroht sind wie nie zuvor. Wir können nicht mehr gegen die Natur leben und uns nur die Rosinen herauspicken. Wir müssen mit ihr leben. Der Gedanke, dass Natur etwas ist, das es im Überfluss gibt und das ständig nachwächst, muss dem Bewusstsein für das Ganze weichen.

Die Autorin und Lebensberaterin Eleonore Radtberger wurde 1957 im Rheinland geboren und befasst sich seit vielen Jahren sehr intensiv mit spiritueller Arbeit, wobei der Tarot einen großen Raum einnimmt. Radtberger arbeitet auch mit anderen Medien, wie zum Beispiel Runen oder Lenormand-Karten. In ihrem Werk "Das große Tarot-Buch: Die 78 Karten des Rider-Waite-Tarot" (ISBN 978-3741205026) vermittelt sie uraltes Wissen zu den großen und kleinen Arkana. Die Publikationen der Autorin, herausgegeben von Winfried Brumma (Pressenet), verstehen sich als Ratgeber, oder vielleicht auch als kleine Führer durch die Welt. Entdecken muss sie jeder für sich selber.

IM EIGENEN GARTEN


UNSERE PFLANZEN
UND KRÄUTER


Geometrie hat im Garten nichts verloren


Wohl dem, der einen Garten sein Eigen nennt oder auch Zutritt zu einem solchen hat – ein Stück Natur, und sei es auch nur ein kleines, kann für die Seele einen Kurzurlaub bedeuten. Oder das Angenehme wird mit dem Nützlichen verbunden, was zum Beispiel Gemüse, Obst oder Beeren bedeutet.

Natürlich gibt es jede Menge Mitkonkurrenten um die leckeren Früchte oder auch um die Gemüsepflanzen – und dagegen sollte man etwas tun. Dass Marienkäfer erklärte Feinde der Blattläuse sind, ist bekannt – aber das gilt auch für die Brennnessel in bescheidenerem Rahmen – aus ihr lässt sich nämlich auf einfache Weise ein Sud herstellen, der manch winzigem Nervtöter den Garaus macht.

Leider wird allzu oft der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben – soll heißen, die Nebeneffekte der handelsüblichen Mittel können unter Umständen die von Insekten oder anderen Tieren erzeugten Schäden übertreffen. Das Lesen der Gebrauchsanweisung ist so eine Sache, die man sich gerne erspart – wahrscheinlich, weil sie so trocken ist. Und außerdem hat der Nachbar, der das Mittel empfohlen hat, auch schon gleich die Dosierung und Anwendungshinweise mitgeliefert. Die Frage wäre nur: hat „er“ den Beipackzettel gelesen?

Leider ist in den Köpfen vieler Gärtner noch der Kernsatz „Viel hilft viel“ sicher installiert – und so wird manchmal ein mäßig mit Vorsicht zu genießendes Mittel zu einem chemischen Overkill. Und nicht nur das „Zu viel“ kann zu einem Problem werden, sondern auch das „Zu schnell“, denn wer beim Anblick einer Nacktschnecke sofort zur Chemie greift, tut wahrscheinlich schon im Ansatz zu viel des Guten, beziehungsweise des Bedenklichen. Dabei lohnt sich ein intensiverer Blick tatsächlich, denn man sollte die Population dieser unbeliebten Gesellen im Gegensatz zu ihren Fressfeinden betrachten. Die sind nämlich sehr zahlreich – so gibt es viele Vögel, die Nacktschnecken als Leckerbissen schätzen.

Außerdem gibt es den Großen Schnegel, zwar ebenfalls eine Nacktschnecke – aber eine, die Appetit auf Gelege ihrer roten Verwandten hat. Die dezent gemusterte Schnecke wird auch Tigerschnegel oder Große Egelschnecke genannt, und gewissermaßen ist sie verdeckt für die Menschen tätig. Also aufpassen, dass man nicht die Schnecke mit dem Chemiebad ausschüttet. Zudem gilt diese Art in manchen Gegenden als gefährdet.

Wenn ein Garten nicht allzu „aufgeräumt“ und frei von allem ist, was vielleicht ein wenig wuchern könnte, bietet er nicht nur den so genannten Schädlingen, sondern auch den Nützlingen Unterschlupf und Raum. Das macht sich durch ein passables Gleichgewicht bemerkbar – und eine Belohnung gibt es auch dafür. Denn wer Hecken und Nesseln einen Platz lässt und nicht alle abgefallenen Äste gleich wegräumt, sondern sie vielleicht in einem Winkel sammelt und zur Freizone erklärt, bekommt mehr zu sehen als schnurgerade gepflanzte Tulpen. In einem solchen Garten gibt es auffällig mehr Schmetterlinge und Vögel als auf den total bereinigten Parzellen der selbsternannten Naturbändiger. Man kann in einem solchen Garten ebenso schön am Abend bei einem Glas Wein sitzen, nur dass vielleicht eine Igelfamilie in eigenen Geschäften vorbeikommt oder die Vogeluhr weitaus besser zu hören ist als anderswo.

Rasen, der aussieht, als wäre er ein synthetischer Turnhallenboden, ist kaum mehr natürlich, und er bietet niemandem etwas, außer vielleicht den Ordnungsfanatikern unter uns. Es macht mehr Sinn für das Völkchen, das im „zweiten Wohnzimmer“ lebt, wenn das Gras weitaus seltener beschnitten wird. Dafür legt man dann per Mäher Wege an, damit der Garten begehbar bleibt – gerne auch in Mustern und kreisförmigen Flächen für Bänke – dem Einfallsreichtum sind da keine Grenzen gesetzt. Wer dann noch eine Tüte Wiesenblumensamen ausstreut, hat das, was er eigentlich wirklich sucht im Garten: ein Stück lebendige Natur. Die bemüht sich nämlich um ihre eigene Ordnung, sobald man ihr die Chance dazu lässt. Man kann hier und da eingreifen, aber auf die sanfte Art – denn es gibt für jedes Kraut ein Gegenkräutlein oder Säftlein.

Immer akkurat beschnittene Sträucher und andere Pflanzen, mit dem Lineal gezogene Rasenkanten in geometrischen Mustern angelegte Beete – mit Zierpflanzen aus dem Gartenkatalog – sind tatsächlich nichts weiter als ein Vorzeigezimmer ohne Dach. Man könnte da genauso die Wände mit einer Fototapete bekleben, die einen dieser französischen Gärten des Barock zeigt – Geometrie statt Wachstum, ausgeklügeltes und auf Wirkung ausgelegte Arrangements statt lebendiger Farbenfülle. Man hätte keinen Ärger mit Vögeln, Insekten, Nachbars Katze und ohne Erlaubnis wachsende Wildkräuter. Und Spaß hätte man auch keinen.

Der Apfelbaum versprach Heilung und Jugend


Unter allen Obstbäumen ist der Apfelbaum der bekannteste – und schließlich war er in unseren Regionen auch so ziemlich der einzige Obstbaum. Die Früchte des Baumes waren allerdings von unseren heutigen, vielfältigen Sorten weit entfernt. Es waren kleine, harte, wenn auch sehr vitaminhaltige Äpfel. Andere Obstsorten, wie etwa Kirschen oder Birnen, brachten erst die Römer ins Land. Die Einwohner unserer Breiten behalfen sich mit Beeren und eben den Früchten dieses Baumes, die man trocknen und einlagern konnte, um halbwegs gesund über den Winter zu kommen.

Äpfel kommen in zahlreichen Legenden vor und sind wichtige Aspekte vieler Mythen. So wird die Frucht des Apfelbaumes seit jeher als dem Weiblichen zugeordnet. Dafür gibt es wohl sehr viele Gründe, aber wahrscheinlich wird die runde und äußerst nahrhafte und gesunde Frucht mit der ernährenden Muttergöttin in Verbindung gebracht. Teilt man einen Apfel quer, bildet das Gehäuse ein kleines Pentagramm, das Zeichen also, das der Muttergottheit zugesprochen wird.

Der keltische Mythos spricht von einem märchenhaften Apfelland: Avalon, das immerwährende Zufriedenheit verspricht. Die Apfelbäume dieser Insel versprechen Heilung und Jugend. Der von Mordred auf den Tod verwundete König Artus wurde von drei Göttinnen zur Insel Avalon gebracht, also der Welt entrückt. In der Sage heißt es, dass dieser Held dort geheilt wurde und wiederkehrt, wenn er gebraucht wird. Auch Schneewittchens lange Ohnmacht wurde durch einen Vertreter dieser Apfelgattung ausgelöst.

Die christliche Mythologie spricht dem Apfelbaum eine weit schlimmere Bedeutung zu: Der Apfel soll es gewesen sein, der den ersten Menschen den Aufenthalt im Paradies verdorben hat. Im Lateinischen bedeutet das Wort „malum“ sowohl „Apfel“ als auch „das Böse“. In der Bibel wird allerdings von der „verbotenen Frucht des Baums der Erkenntnis des Guten und des Bösen“ gesprochen – der Apfel wurde später hinzugefügt. Wohl, weil Äpfel jedermann bekannt waren und somit das Bild abrundeten, und vielleicht auch weil die alte, heidnische Bedeutung sehr viel mit Fruchtbarkeit und der Verehrung der großen Göttin zu tun hatte. Eva reicht Adam ein weibliches Symbol. Besser hätte man es wohl kaum in Szene setzen können.

Wie auch immer, ein Apfelbaum ist ein sehr freundlicher Baum – ohne die allergeringste unheimliche Belegung. Ein schöner Herbsttag, der Duft von reifen Äpfeln: Für die Seele ist das ebenso heilsam wie die vielen wichtigen Wirkstoffe dieser Früchte. Die Fülle, die sich vor dem langsam nahenden Winter zeigt, ist ein Trost und ein Versprechen. Das bezieht sich nicht auf Bratäpfel mit Kandis, sondern auf den Kreislauf des Lebens. Nichts geht verloren, und immer wieder gibt es einen Frühling.

Der Apfel, die Frucht mit dem wahren Kern


Kaum eine Frucht ist so allgegenwärtig und gewöhnlich wie der Apfel, und gleichzeitig so präsent in Legenden und Märchen. Das Kernobst soll ja schon eine wesentliche Rolle in den Anfängen der Menschheit gespielt haben, glaubt man der Bibel. Doch handelte es sich dort wohl um eine nicht näher bezeichnete Frucht, als tatsächlich um einen Apfel.

Dem guten Ruf hat diese Paradies-Geschichte also nicht geschadet, denn der Spruch „Ein Apfel am Tag hält den Doktor aus dem Haus“ ist Gemeingut und bezieht sich auf die gesundheitsfördernde Wirkung dieser Frucht. Auch sonst ist er eher positiv belegt, denn man spricht von niedlichen Apfelbäckchen, vom Reichsapfel und den goldenen Äpfeln der Hesperiden. Der zauderliche Jüngling Paris soll ja einen goldenen Apfel als Preis der Schönheit an eine Göttin vergeben haben, was einen langen Krieg auslöste. Das war allerdings nicht die Schuld des überreichten Apfels und wird hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Nun sind Äpfel tatsächlich hervorragende Vitaminlieferanten und ein probates Mittel zur Stärkung der Abwehrkräfte und Gesunderhaltung. Im Mittelalter...

Erscheint lt. Verlag 5.8.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Naturwissenschaften Geowissenschaften
Technik
Schlagworte Biodiversität • Garten • Nachhaltigkeit • Natur • Wald
ISBN-10 3-8192-9204-7 / 3819292047
ISBN-13 978-3-8192-9204-0 / 9783819292040
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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