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Stadtumbau

Stadtumbau

Schulen der Transformation
Buch | Softcover
208 Seiten | Ausstattung: Druckwerk
2025
Arch+ (Verlag)
9783931435905 (ISBN)
CHF 39,20 inkl. MwSt
Stadtumbau
Hochschulen als Orte der Transformation

Text: Anh-Linh Ngo

Die ökologischen, sozialen und politischen Krisen unserer Zeit verlangen nach neuen Antworten – und nach neuen Räumen. Wie wir in den beiden vorangegangenen Umbau-Ausgaben thematisiert haben, kommt der Architektur dabei eine zentrale Rolle zu. Im Fokus dieser dritten Ausgabe stehen nun Hochschulen und ihr transformatives Potenzial. Lange als Elfenbeintürme belächelt, rücken sie heute wieder als Akteure gesellschaftlicher Veränderung ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Vor dem Hintergrund des Strukturwandels zeigen sie dort Handlungsmacht, wo klassische Politik, Planung und marktwirtschaftliche Logik an ihre Grenzen stoßen.

Demokratie verteidigen heißt Institutionen verteidigen
Die aktuellen politischen Entwicklungen weltweit machen deutlich, unter welch enormem Druck Hochschulen als Orte der Transformation stehen – ökonomisch wie politisch. Im Interview beschreibt Anna-Maria Meister, wie ursprünglich progressive Institutionenkritik von rechts vereinnahmt wird, um demokratische Einrichtungen gezielt zu schwächen.
In einem Klima zunehmender Polarisierung geraten akademische Institutionen ins Visier: Entscheidungsprozesse werden entdemokratisiert, Gremien entmachtet, während die Fassade funktionierender Selbstverwaltung gewahrt bleibt. Die Folge ist ein vorauseilender Gehorsam vieler Hochschulen unter Einschränkung der Meinungsfreiheit und Rückzug ins Unpolitische.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich: Die Verteidigung von Institutionen ist heute eine progressive Aufgabe. Es geht dabei um die strukturelle Stärkung demokratischer Aushandlungsprozesse – innerhalb der Institution und in ihrem Verhältnis zur Gesellschaft. Die Architekturausbildung kann hier eine Vorreiterrolle spielen. Ihre methodische Vielfalt, interdisziplinäre Offenheit und ihre kollektiven Arbeitsformen bieten ein reales Potenzial, Solidarität und institutionelle Verantwortung neu zu denken.

Gestaltung ist politisch
Die Geschichte von ARCH+ spiegelt diese Entwicklung. 1967/68 an der Universität Stuttgart gegründet, strebte sie nach einer Politisierung im Sinne einer rationalen, nachvollziehbaren – und damit demokratischen – Gestaltungspraxis. Das sogenannte Design Methods Movement war dabei mehr als ein Versuch, Entwurfsprozesse zu objektivieren: Es war eine politische Antwort auf die strukturellen Defizite von Planung und Lehre. In den frühen Ausgaben der Zeitschrift verband sich kybernetisches Denken mit Gesellschaftskritik, Wissenschaft mit politischen Ambitionen. Später folgte eine marxistisch inspirierte Phase, in der ARCH+ die Rolle von Architekt*innen systematisch hinterfragte – nicht mehr als neutrale Fachleute, sondern als politische Subjekte in einem von Klassenverhältnissen geprägten Berufsfeld.
Diese Geschichte verweist auf ein Verständnis von Hochschule, das bis heute nichts an Aktualität verloren hat: als Ort, an dem gemeinsam mit der Stadtgesellschaft Wissen produziert, Raum verhandelt und gesellschaftlicher Wandel aktiv mitgestaltet wird. So setzen Städte wie Siegen oder Linz auf ihre Universitäten, um urbane Transformationen zu initiieren, neue Öffentlichkeiten zu schaffen und infrastrukturelle Lücken zu schließen. Doch was bedeutet das konkret? Und welche Architektur braucht eine solche Hochschule?
Die Hochschulneugründungen der 1970er-Jahre brachten vielfach funktionale, vom Stadtraum abgekoppelte Bauten hervor. Doch Hochschularchitektur war schon immer mehr als reine Infrastruktur. Von den mittelalterlichen Kollegien bis zum suburbanen Campus manifestierte sie institutionelle Selbstbilder und gesellschaftliche Vorstellungen. Sie bestimmt mit, wer Zugang hat, wer mitreden darf und wer ausgeschlossen bleibt. In der Art, wie Hochschulen bauen, spiegelt sich ihre Haltung zur Welt.

Architektur als kollektiver Prozess
Das zeigt sich exemplarisch am Studierendenhaus der TU Braunschweig. Entstanden aus einem hochschulinternen Wettbewerb, steht der Entwurf von Gustav Düsing und Max Hacke für eine andere Haltung zur Planung: weniger abgeschlossenes Objekt als offenes Gefüge – wandelbar, aneignungsfähig, sozial durchlässig.
Diese Offenheit verweist auf ein verändertes Verständnis von Autorschaft: Aneignung ist nicht Störung, sondern konstitutiver Bestandteil von Architektur. Im Sinne von Michel de Certeaus Unterscheidung zwischen strategischer Ordnung und alltäglicher Praxis wird der Gebrauch zum eigentlichen Vollzug des Raums. Architektur wird zur Bühne kollektiver Praktiken – eine Struktur, die Teilhabe, Veränderung und Selbstorganisation nicht nur zulässt, sondern aktiv befördert. Architektur wird hier zur Infrastruktur sozialer Prozesse und zum demokratischen Experiment. Die Mitgestaltung von Raum wird zur Mitgestaltung von Institution.

Bauen im Bestand ist Denken in Beziehungen
Auch stadtentwicklungspolitisch gewinnt diese Perspektive zunehmend an Relevanz. Hochschulen sind nicht nur Orte der Wissensproduktion, sondern zentrale Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Die Vorstellung des abgeschotteten Campus weicht dem Bild einer durchlässigen Hochschule – räumlich, sozial und institutionell. Projekte wie die überfällige Verzahnung der Universität Siegen mit der Innenstadt zeigen: Wo sich Hochschulen mit ihrer Umgebung verflechten, entstehen Räume für Öffentlichkeit, Begegnung und Gemeinwohl – ein Impuls gegen die Verödung der Innenstädte.
Dies erfordert ein Denken vom Bestand her. Nicht der spektakuläre Neubau, sondern der sensible Weiterbau vorhandener Strukturen eröffnet die größten Potenziale für sozialökologische Transformation. Umbaukultur bedeutet: mit dem arbeiten, was da ist – materiell wie institutionell. Es geht um Ressourcenschonung, um die Erinnerungen, die dem Material eingeschrieben sind, und um das institutionelle Gedächtnis, das sich in Räumen niederschlägt. Wer umbaut, verändert nicht nur Architektur, sondern auch Machtverhältnisse.

Institutionen als Hebel des Wandels
Damit ist die Funktion von Hochschulen als exemplarische Orte des Politischen berührt. Alex Demirović erinnert in seinem Beitrag daran, dass die universitäre Autonomie nicht Rückzug bedeutet, sondern Voraussetzung für demokratische Selbstbestimmung ist. Eine Hochschule ist nur dann gesellschaftlich wirkmächtig, wenn sie ihre institutionelle Freiheit nutzt, um Verantwortung zu übernehmen.
Die in diesem Heft versammelten Beispiele zeigen: Transformative Prozesse erfordern keinen Umsturz, sie sind auch innerhalb bestehender Strukturen möglich. Sie verlangen keine idealen Bedingungen, sondern mutige Entscheidungen und Vertrauen in die Ideen der kommenden Generation. Das Studierendenhaus in Braunschweig oder der Wettbewerb für die Neue Architekturschule Siegen (N_AS) verweisen auf genau jene produktiven Regelbrüche, in denen sich neue Wege auftun. Nicht trotz, sondern wegen der Krise. Nicht von oben, sondern von innen heraus.
Hochschulen können zu Experimentierfeldern für andere Formen des Lernens, Arbeitens, Wohnens und Planens werden, wenn sie bereit sind, sich selbst zu hinterfragen. Vielleicht liegt gerade in den kleinen institutionellen Verschiebungen das große Potenzial gesellschaftlicher Veränderung. Wo Institutionen ihre eigene Form zur Disposition stellen, wird nicht nur Raum produziert, sondern Zukunft verhandelt.
Der Umbau der Gesellschaft beginnt mit dem Umbau ihrer Institutionen. Das wissen auch antidemokratische Kräfte. Wer progressive Veränderung will, muss Institutionen demokratisch stärken und sie vor autoritärer Vereinnahmung schützen. Das ist die Aufgabe der Stunde.


Dank
Für die Initiative zu dieser Ausgabe und die inspirierende, kollegiale Gastredaktion gemeinsam mit Thorsten Erl danke ich Tobias Hönig und c/o now ganz besonders. Dem ARCH+ Team, insbesondere Sascha Kellermann (Projektleitung), Nora Dünser (CvD) und Mirko Gatti danke ich herzlich für die gelungene Vollendung der Transformations-Trilogie. Dem neuen Grafikteam Dan Solbach und Albrecht Gäbel gilt mein Dank für das durchdachte Redesign und die grafische Weiterentwicklung der Zeitschrift.
Stadtumbau
Hochschulen als Orte der Transformation

Text: Anh-Linh Ngo

Die ökologischen, sozialen und politischen Krisen unserer Zeit verlangen nach neuen Antworten – und nach neuen Räumen. Wie wir in den beiden vorangegangenen Umbau-Ausgaben thematisiert haben, kommt der Architektur dabei eine zentrale Rolle zu. Im Fokus dieser dritten Ausgabe stehen nun Hochschulen und ihr transformatives Potenzial. Lange als Elfenbeintürme belächelt, rücken sie heute wieder als Akteure gesellschaftlicher Veränderung ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Vor dem Hintergrund des Strukturwandels zeigen sie dort Handlungsmacht, wo klassische Politik, Planung und marktwirtschaftliche Logik an ihre Grenzen stoßen.

Demokratie verteidigen heißt Institutionen verteidigen
Die aktuellen politischen Entwicklungen weltweit machen deutlich, unter welch enormem Druck Hochschulen als Orte der Transformation stehen – ökonomisch wie politisch. Im Interview beschreibt Anna-Maria Meister, wie ursprünglich progressive Institutionenkritik von rechts vereinnahmt wird, um demokratische Einrichtungen gezielt zu schwächen.
In einem Klima zunehmender Polarisierung geraten akademische Institutionen ins Visier: Entscheidungsprozesse werden entdemokratisiert, Gremien entmachtet, während die Fassade funktionierender Selbstverwaltung gewahrt bleibt. Die Folge ist ein vorauseilender Gehorsam vieler Hochschulen unter Einschränkung der Meinungsfreiheit und Rückzug ins Unpolitische.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich: Die Verteidigung von Institutionen ist heute eine progressive Aufgabe. Es geht dabei um die strukturelle Stärkung demokratischer Aushandlungsprozesse – innerhalb der Institution und in ihrem Verhältnis zur Gesellschaft. Die Architekturausbildung kann hier eine Vorreiterrolle spielen. Ihre methodische Vielfalt, interdisziplinäre Offenheit und ihre kollektiven Arbeitsformen bieten ein reales Potenzial, Solidarität und institutionelle Verantwortung neu zu denken.

Gestaltung ist politisch
Die Geschichte von ARCH+ spiegelt diese Entwicklung. 1967/68 an der Universität Stuttgart gegründet, strebte sie nach einer Politisierung im Sinne einer rationalen, nachvollziehbaren – und damit demokratischen – Gestaltungspraxis. Das sogenannte Design Methods Movement war dabei mehr als ein Versuch, Entwurfsprozesse zu objektivieren: Es war eine politische Antwort auf die strukturellen Defizite von Planung und Lehre. In den frühen Ausgaben der Zeitschrift verband sich kybernetisches Denken mit Gesellschaftskritik, Wissenschaft mit politischen Ambitionen. Später folgte eine marxistisch inspirierte Phase, in der ARCH+ die Rolle von Architekt*innen systematisch hinterfragte – nicht mehr als neutrale Fachleute, sondern als politische Subjekte in einem von Klassenverhältnissen geprägten Berufsfeld.
Diese Geschichte verweist auf ein Verständnis von Hochschule, das bis heute nichts an Aktualität verloren hat: als Ort, an dem gemeinsam mit der Stadtgesellschaft Wissen produziert, Raum verhandelt und gesellschaftlicher Wandel aktiv mitgestaltet wird. So setzen Städte wie Siegen oder Linz auf ihre Universitäten, um urbane Transformationen zu initiieren, neue Öffentlichkeiten zu schaffen und infrastrukturelle Lücken zu schließen. Doch was bedeutet das konkret? Und welche Architektur braucht eine solche Hochschule?
Die Hochschulneugründungen der 1970er-Jahre brachten vielfach funktionale, vom Stadtraum abgekoppelte Bauten hervor. Doch Hochschularchitektur war schon immer mehr als reine Infrastruktur. Von den mittelalterlichen Kollegien bis zum suburbanen Campus manifestierte sie institutionelle Selbstbilder und gesellschaftliche Vorstellungen. Sie bestimmt mit, wer Zugang hat, wer mitreden darf und wer ausgeschlossen bleibt. In der Art, wie Hochschulen bauen, spiegelt sich ihre Haltung zur Welt.

Architektur als kollektiver Prozess
Das zeigt sich exemplarisch am Studierendenhaus der TU Braunschweig. Entstanden aus einem hochschulinternen Wettbewerb, steht der Entwurf von Gustav Düsing und Max Hacke für eine andere Haltung zur Planung: weniger abgeschlossenes Objekt als offenes Gefüge – wandelbar, aneignungsfähig, sozial durchlässig.
Diese Offenheit verweist auf ein verändertes Verständnis von Autorschaft: Aneignung ist nicht Störung, sondern konstitutiver Bestandteil von Architektur. Im Sinne von Michel de Certeaus Unterscheidung zwischen strategischer Ordnung und alltäglicher Praxis wird der Gebrauch zum eigentlichen Vollzug des Raums. Architektur wird zur Bühne kollektiver Praktiken – eine Struktur, die Teilhabe, Veränderung und Selbstorganisation nicht nur zulässt, sondern aktiv befördert. Architektur wird hier zur Infrastruktur sozialer Prozesse und zum demokratischen Experiment. Die Mitgestaltung von Raum wird zur Mitgestaltung von Institution.

Bauen im Bestand ist Denken in Beziehungen
Auch stadtentwicklungspolitisch gewinnt diese Perspektive zunehmend an Relevanz. Hochschulen sind nicht nur Orte der Wissensproduktion, sondern zentrale Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Die Vorstellung des abgeschotteten Campus weicht dem Bild einer durchlässigen Hochschule – räumlich, sozial und institutionell. Projekte wie die überfällige Verzahnung der Universität Siegen mit der Innenstadt zeigen: Wo sich Hochschulen mit ihrer Umgebung verflechten, entstehen Räume für Öffentlichkeit, Begegnung und Gemeinwohl – ein Impuls gegen die Verödung der Innenstädte.
Dies erfordert ein Denken vom Bestand her. Nicht der spektakuläre Neubau, sondern der sensible Weiterbau vorhandener Strukturen eröffnet die größten Potenziale für sozialökologische Transformation. Umbaukultur bedeutet: mit dem arbeiten, was da ist – materiell wie institutionell. Es geht um Ressourcenschonung, um die Erinnerungen, die dem Material eingeschrieben sind, und um das institutionelle Gedächtnis, das sich in Räumen niederschlägt. Wer umbaut, verändert nicht nur Architektur, sondern auch Machtverhältnisse.

Institutionen als Hebel des Wandels
Damit ist die Funktion von Hochschulen als exemplarische Orte des Politischen berührt. Alex Demirović erinnert in seinem Beitrag daran, dass die universitäre Autonomie nicht Rückzug bedeutet, sondern Voraussetzung für demokratische Selbstbestimmung ist. Eine Hochschule ist nur dann gesellschaftlich wirkmächtig, wenn sie ihre institutionelle Freiheit nutzt, um Verantwortung zu übernehmen.
Die in diesem Heft versammelten Beispiele zeigen: Transformative Prozesse erfordern keinen Umsturz, sie sind auch innerhalb bestehender Strukturen möglich. Sie verlangen keine idealen Bedingungen, sondern mutige Entscheidungen und Vertrauen in die Ideen der kommenden Generation. Das Studierendenhaus in Braunschweig oder der Wettbewerb für die Neue Architekturschule Siegen (N_AS) verweisen auf genau jene produktiven Regelbrüche, in denen sich neue Wege auftun. Nicht trotz, sondern wegen der Krise. Nicht von oben, sondern von innen heraus.
Hochschulen können zu Experimentierfeldern für andere Formen des Lernens, Arbeitens, Wohnens und Planens werden, wenn sie bereit sind, sich selbst zu hinterfragen. Vielleicht liegt gerade in den kleinen institutionellen Verschiebungen das große Potenzial gesellschaftlicher Veränderung. Wo Institutionen ihre eigene Form zur Disposition stellen, wird nicht nur Raum produziert, sondern Zukunft verhandelt.
Der Umbau der Gesellschaft beginnt mit dem Umbau ihrer Institutionen. Das wissen auch antidemokratische Kräfte. Wer progressive Veränderung will, muss Institutionen demokratisch stärken und sie vor autoritärer Vereinnahmung schützen. Das ist die Aufgabe der Stunde.


Dank
Für die Initiative zu dieser Ausgabe und die inspirierende, kollegiale Gastredaktion gemeinsam mit Thorsten Erl danke ich Tobias Hönig und c/o now ganz besonders. Dem ARCH+ Team, insbesondere Sascha Kellermann (Projektleitung), Nora Dünser (CvD) und Mirko Gatti danke ich herzlich für die gelungene Vollendung der Transformations-Trilogie. Dem neuen Grafikteam Dan Solbach und Albrecht Gäbel gilt mein Dank für das durchdachte Redesign und die grafische Weiterentwicklung der Zeitschrift.

Inhalt

1Editorial
Stadtumbau: Hochschulen als Orte der Transformation
Anh-Linh Ngo

12ZWISCHEN AUTONOMIE UND KONTROLLE

14Essay
Autonomie der Hochschulen in der Demokratie
Alex Demirović

24Timeline
Die räumliche Entwicklung von Universitäten
Thorsten Erl und Lion Tautz

32Interview
Institutionalität und Radikalität
Anna-Maria Meister im Gespräch mit Anh-Linh Ngo und Sascha Kellermann

42Projekt
Max Bill: Hochschule für Gestaltung Ulm

48Essay
Von der Frontier zur Free Speech: Der Campus als symbolische Ordnung
Reinhold Martin

60Essay
Architekturschulen: Vergangenheit und Zukunft einer Bezeichnung
Alexander Markschies

68Case Study I
Braunschweig: Dominoeffekt
c/o now

76Projekt
Gustav Düsing und Max Hacke: Studierendenhaus TU Braunschweig

84Interview
Das transformative Potenzial der Entwurfsmethodik
Jesko Fezer im Gespräch mit Sascha Kellermann und Anh-Linh Ngo

96Interview
Transformation beginnt dort, wo die Verhältnisse ins Tanzen geraten
Hans D. Christ und Iris Dressler im Gespräch mit c/o now

104CAMPUS ALS STADTLABOR

106Case Study II
Siegen: Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann
LFGE_NAS, STDTB_NAS und BEM_NAS

122Projekt
FAKT und Gustav Düsing: Neue Architekturschule Siegen

128ARCH+ features 131
AU:34
Joelle Klein, Dominik Aberle, Matthias Walbröl

130Interview
Reallabor Universitätsstadt
Ulf Richter und Henrik Schumann im Gespräch mit Thorsten Erl, Tobias Hönig und Sascha Kellermann

138Interview
Raumfiguren des Hochschulbaus
Martina Löw und Christa Reicher im Gespräch mit Thorsten Erl und Tobias Hönig

142Essay
Universitäten als Akteure der Transformation
Thorsten Erl, Mario Tvrtković

150Case Study III
Linz: Lehre als gesellschaftliche Einmischung
c/o now

170Essay
Die Alte Wirtschaftsuniversität in Wien
Jerome Becker, Gunnar Grandel, Lukas Vejnik
Fotos: Karo Pernegger

180 Beteiligte
183Bildnachweise
184 Impressum

ARCH+ Team dieser Ausgabe:
Nora Dünser (CvD), Mirko Gatti, Sascha Kellermann (Projektleitung), Anh-Linh Ngo (Redaktionsleitung), Lion Tautz

Gastredaktion:
c/o now + Thorsten Erl für die Neue Architekturschule der Universität Siegen (N_AS / Department Architektur, Fakultät II)
und die Abteilung da – die architektur linz, Institut Raum und Design, Kunstuniversität Linz.

Case Study II: Siegen „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“ Text: LFGE_NAS, STDTB_NAS & BEM_NAS Das Gelingen der sozialökologischen Transformation entscheidet sich nicht in den Metropolen der Republik, sondern in der Provinz. Dort gilt es umso mehr, gegenüber Bürger*innen, Wähler*innen und Unternehmer*innen argumentativ überzeugend aufzutreten. Es mag banal klingen, aber Kommunikation ist dabei der Schlüssel. Das lässt sich anhand des anstehenden Stadtumbaus von Siegen besonders gut veranschaulichen. Bildbasierte Regionalsoziologien „Was ist schlimmer als verlieren? Siegen!“ titelte das Magazin der Süddeutschen Zeitung 1996 – und löste unter den 100.000 Einwohner*innen der westfälischen Stadt einen Sturm der Entrüstung aus. Wer das Gewinnen schon im Namen trägt, zieht den Spott offenbar magisch an. Und der trifft bisweilen ins Mark. Selbst postum wird dem in Siegen aufgewachsenen Literaturkritiker Heinrich Vormweg seine als Querulanz ausgelegte „Siegerländer Regionalsoziologie“ nicht verziehen. In seinem Essay „Gottes eigenes Geld“ und dem Dokumentarfilm Siegen – Notizen zu einer Stadt porträtierte er den Landstrich, geprägt von Calvinismus und Pietismus, als eine Art Freilichtmuseum der Protestantismusthese Max Webers – jener These, die einen inneren Zusammenhang zwischen asketisch-protestantischer Ethik und dem Geist des modernen Kapitalismus herstellt. Wer will, kann jene „mit Abneigung gegen äußerlichen Glanz verbundene Liebe zu Arbeit und Besitz“ , die Vormweg den Siegerländer*innen attestiert, auch in den Fotografien von Bernd und Hilla Becher aus der Region entdecken. Ihre Bilder zeigen eine Landschaft, die von der Montanindustrie durchdrungen und in die so dichten wie tiefen Wälder des südwestfälischen Berglands eingebettet ist. Zwischen zahllosen Hüttenwerken, Fördertürmen und Abraumhalden stehen wie von unsichtbarer Hand hingestreut geschindelte Fachwerkhäuschen – gebaut für jene, die dort abbauten, förderten, verhütteten oder walzten. Wie Vormweg wurde auch Bernd Becher in Siegen geboren. Von seinem Vater erlernte er dort das Handwerk der Dekorationsmalerei – eine frühe Schule des Sehens, die später in die sachlich strengen Kompositionen seiner fotografischen Typologien einfloss. Die von ihm und seiner Partnerin Hilla Becher dokumentierten Serien von Arbeiterhäusern und Industriearchitekturen sind ein Meilenstein für eine an Vergleich und Klassifikation interessierte Bau- und Bildwissenschaft, vor allem für eine an typologischen Studien interessierte Gebäudelehre. Das serielle Erfassen, das systematische Katalogisieren erschloss das Bild als Analysewerkzeug. Und: Es war Ausdruck einer bis dahin ungekannten Gleichstellung profaner Nutzbauten mit der Architektur des Repräsentativen. Wenige waren je in Siegen, doch in der Welt der Architektur und Kunst – insbesondere der Fotografie – sind die Bilder dieser Stadt omnipräsent. Schon damals waren viele der von den Bechers porträtierten Häuser und Industrieanlagen vom Verfall bedroht – der Strukturwandel hatte längst begonnen. Ihr Werk bildet heute ein Archiv, das Herkunft sichtbar und Geschichte lesbar macht – als Grundlage für eine progressive Gestaltung von Zukunft. Ein Symbol dieser Zukunft war auch das heute nicht mehr existierende Verwaltungsgebäude der Stahlwerke Südwestfalen AG im Stadtteil Geisweid. Als es Ende der 1950er-Jahre als erstes Hochhaus Siegens fertiggestellt wurde – just in dem Moment, als die Bechers ihre Arbeit aufnahmen – galt es als Hoffnungsträger für eine industrielle Renaissance im Schatten des westdeutschen „Wirtschaftswunders“. Die spätere Umbenennung in Krupp-Hochhaus ist Ergebnis der Übernahme durch die Fried. Krupp AG im Zuge der Stahlkrise der 1970er-Jahre. 2009 wurde das Gebäude abgerissen. An seiner Stelle öffnet sich heute ein prototypisches „Siegerland-Panorama“: Im Tal die Hallen und Anlagen der nun als Deutsche Edelstahlwerke firmierenden letzten großen Metallurgie der Region – die Zahl der Beschäftigten, die einst vom Hochhaus aus administriert wurde, sank von 7.000 auf mittlerweile wenige Hundert. Dahinter, daneben, manches Mal gar mittendrin die Häuser derer, die hier lebten oder arbeiteten – oder beides noch tun. Aus den bewaldeten Hängen erhebt sich Monte Schlacko, das Wahrzeichen einer vom Menschen geprägten Landschaft – geformt durch Produktionsrückstände, ein Denkmal des Anthropozäns. Und darüber, auf dem Kamm des Bergrückens thronend wie eine moderne Höhenburg: der Hauptcampus der Universität Siegen. Territorialisierung und Tertiärisierung Ende der 1960er-Jahre begannen staatliche Gegenmaßnahmen zum Strukturwandel tief in das räumliche Gefüge des Siegerlandes einzugreifen. Kleinere Gemeinden wurden eingemeindet, frühere Montanorte zu neuen Stadtgebilden zusammengelegt – darunter auch Hüttental, mit eigenem Zentrum aus Verkehrsknoten, Verwaltung, Wohnen und Einzelhandel. Keine zehn Jahre später wurde es selbst Teil von Siegen, das damit zur Großstadt aufstieg. Das Resultat dieser Abfolge von Gebietsreformen war eine polyzentrische Bandstadt – verteilt über ein stark zerklüftetes Talkesselgebiet. Das logistische Rückgrat dieses Kompositraums entstand in den 1970er-Jahren: die Stadtautobahn HTS (Hüttentalstraße). Die Betonkathedrale, auf Höhe einer dritten Etage aufgeständert, zieht sich 30 Kilometer lang durch die enge Talsohle. Diese sprichwörtliche Schneise der Verwüstung ist zugleich Ausdruck einer bedingungslosen Bereitschaft, den Lebensraum der Logik der globalen Warenzirkulation und des motorisierten Individualismus zu opfern. Seither scheitelt die HTS das Stadtgebiet einmal längs. Von den „Siegener Halbhöhenlagen“ – dort, wo Unternehmerfamilien leben, die einen der eigentlich im Schwäbischen vermuteten „Hidden Champions“ führen – genießt man nun exklusive Aussicht auf den Stadthighway. Die HTS ist angebunden an die aufgrund ihrer topografisch anspruchsvollen Streckenführung als „Königin der Autobahnen“ titulierte A45, die das Siegerland mit dem Ruhrgebiet und dem Rhein-Main-Raum verbindet. Ihre 60 Talbrücken sind heute allesamt sanierungsbedürftig – ein Sinnbild des brüchig gewordenen Fortschrittsversprechens. In Düsseldorf, dem gefühlt Lichtjahre entfernten Sitz der nordrhein-westfälischen Landesregierung, hielt man das neu geordnete, infrastrukturell optimierte Siegerland für die anstehende Tertiärisierung gewappnet. Notwendig war ein radikaler Umbau der Arbeitswelt, an dessen Ende eine sich mit Dienstleistungen beglückende Gesellschaft stehen sollte. Um den Auswirkungen der absehbaren Deindustrialisierung zu begegnen, beteiligte sich NRW mit großem Eifer an der bundesweiten Hochschulgründungswelle der 1960er- und 1970er-Jahre. Die eigens ins Leben gerufene Zentrale Planungsstelle zur Rationalisierung von Landesbauten entwickelte in Windeseile das modulare Hochschulbausystem NRW 75, das durch lokale Architekturbüros angepasst und in Bauzeiten von zum Teil nur 13 Monaten realisiert werden konnte. Es ist der Grund dafür, dass sich die Gebäude der neu gegründeten Gesamthochschulen in Duisburg, Essen, Paderborn und Wuppertal auf den ersten Blick zum Verwechseln ähneln. Die Regierung in Düsseldorf war fest entschlossen, auch dem Siegerland einen solchen Bau angedeihen zu lassen. Krönchenstadtkrone Seit 1658 ist Siegen an einem weithin sichtbaren goldenen Krönchen zu erkennen, das Johann Moritz von Nassau-Siegen auf der Spitze der Nikolaikirche anbringen ließ und das der Gemeinde den Beinamen „Krönchenstadt“ einbrachte. Gut drei Jahrhunderte später, 1972, bekam das Krönchen ein neues Wahrzeichen als Gegenüber: eine ausgewachsene Stadtkrone. In ihr hallt Bruno Tauts Vorstellung der „Neuen Stadt“ wider, deren Stadtbild nicht ein religiöses Heiligtum oder herrschaftliche Repräsentation bestimmt, sondern ein zentrales Bauwerk, das den „sozialen Gedanken“ der Gesellschaft verkörpert. In diesem Geist sind auch die drei Campi am Haardter Berg zu verstehen – von den Einheimischen nicht immer liebevoll als „Bildungshügel“ bezeichnet. Sie waren das sichtbare Versprechen an die Kinder jener Generation, auf deren Arbeit die nun zerbröselnde Industriegesellschaft aufgebaut war: Trotz Strukturwandels sollten sie es einmal besser haben als ihre Eltern – und der Schlüssel dazu war Bildung. Ein Hochschulabschluss sollte Türen öffnen und zur Teilhabe an der großen Modernisierung befähigen. Mit der Gründung der Gesamthochschule Siegen durch den damaligen nordrhein-westfälischen Wissenschaftsminister Johannes Rau schien dieses Versprechen greifbar: „Bildung für alle“ . Doch das „alle“ schloss die vielen angeworbenen Arbeitsmigrant*innen zunächst nicht mit ein. Heute sind es gerade deren Nachkommen, die der Universität ihr Gesicht geben. Pendleruni Die Hochschulgründung stieß in Siegen nicht überall auf Begeisterung. Viele sahen in den meisten Studiengängen keinen Bezug zu den Lebensrealitäten des Siegerlands – und konnten sich schwer vorstellen, ihre Stadt, oder genauer gesagt: ihren Mietmarkt, mit Studierenden aus dem gesamten Bundesgebiet teilen zu müssen. Da das Siegener Rathaus der Landesregierung kein Grundstück anbot, fiel in Düsseldorf die Entscheidung, die Hochschule im damals noch selbstverwalteten Hüttental anzusiedeln. Was den Mietmarkt betrifft, sollten sich die Befürchtungen schnell bestätigen: 1974 standen für über 5.000 eingeschriebene Studierende gerade einmal 72 Wohnheimplätze zur Verfügung. Wenngleich der „Bildungshügel“ alles bot, was Studierende, Lehrende und Forschende für den Hochschulalltag benötigten – gegessen, geschlafen und gelebt wurde jedoch verstreut im losen Archipel der historisch schwach ausgebildeten Zentren, die mehr durch die HTS als durch eine gemeinsame urbane Identität zusammengehalten wurden. Dennoch etablierte sich die Gesamthochschule schnell. Bereits 1989 wurde sie vom Spiegel zu einer der besten Universitäten des Jahres gekürt. Trotz der zu Spitzenzeiten fast 20.000 Eingeschriebenen blieb das studentische Leben nahezu unsichtbar. Akademische Subkulturen, alternative Szenen, studentische Öffentlichkeit – sie fanden kaum Resonanz jenseits der Campi. Bis heute kämpft die Universität mit dem Image einer „Pendleruni“. Zwar sind die Campi verkehrstechnisch gut an die HTS angebunden, doch wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, spürt schnell die Folgen struktureller Vernachlässigung. Im Idealfall erreicht man den Bildungshügel vom Hauptbahnhof aus in knapp 20 Minuten – mit Fußwegen, Umstiegen und Wartezeiten können es aber auch anderthalb Stunden werden. Aus diesem Grund – und auch wegen steigender Mieten – entscheiden sich viele Studierende dafür, ihr Geld statt in Wohnraum in ein Auto oder ein Motorrad zu investieren. Volle Parkplätze gehören seit der ersten Vorlesung 1972 zum Alltag auf dem Haardter Berg. Trotz aller Verkehrs- und Umweltdebatten der letzten Jahrzehnte sind sie es nach wie vor und bleiben beliebtes Ziel studentischer Proteste. Deus ex Machina Die Kölner Straße, die entlang der einstigen nassauischen Festungsanlagen Unter- und Oberstadt verbindet, galt lange als „steilste Einkaufsstraße Deutschlands“. Der körperlichen Herausforderung begegneten die Menschen mit einem Trick: Statt den kompletten Berg aus eigener Kraft zu bewältigen, arbeiteten sie sich nur bis zum Eingang des Karstadt-Gebäudes vor, das den Hang entlang gebaut ist. Den restlichen Höhenunterschied von rund 20 Metern überwanden sie bequem per Rolltreppe im Kaufhausinneren. Doch was tun mit einer solchen Straße in Zeiten des demografischen Wandels, wenn der Aufstieg mit dem Rollator zur Herausforderung wird und die Geschäfte ohnehin wegen Onlinehandel und „Trading-down-Effekt“ immer öfter verschlossen bleiben? Seit der Fusion von Karstadt und Kaufhof 2019 wurde das nahezu fensterlose, 10.000 Quadratmeter große Gebäude – 1971 als Neckermann-Filiale errichtet – zunehmend zur städtebaulichen Bürde. Doch die Stadt hatte bereits Erfahrung mit einem ähnlichen Fall gemacht: In den 2000er-Jahren wurde das leerstehende Kaufhofgebäude gegenüber dem Rathaus erfolgreich in eine Art modernes Volkshaus mit Stadtbibliothek, Stadtarchiv und Volkshochschule umgebaut – samt Nahversorgung im Erdgeschoss. Das Projekt bestärkte die Verantwortlichen darin, auch für das angeschlagene Karstadt frühzeitig eine Strategie zu entwickeln: Ein schrumpfender Ankermieter sollte durch einen tendenziell wachsenden Nutzer ersetzt werden, der nicht nur das Karstadt-Gebäude, sondern die ganze Innenstadt durch neue urbane Frequenzen belebt. Und so trat sie auf, Deus ex Machina: die Universität Siegen. Die 2003 zur Universität aufgestiegene Gesamthochschule hatte sich bereits zuvor eine dezentrale Expansionsstrategie zu eigen gemacht. Statt auf Neubauten setzte man auf die Umnutzung von Bestandsbauten im Stadtgebiet – darunter ehemalige Werkhallen, ein Garnisonslazarett, ein Brauhaus und zahlreiche kleinere Objekte. 2011 nutzte der damalige Universitätsrektor Holger Burckhardt den Besuch der amtierenden nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerin Svenja Schulze für einen symbolträchtigen Spaziergang durch die Siegener Innenstadt. Seine Botschaft in paraphrasierter Wiedergabe: Das Untere Schloss, das teilweise Behördenbüros und eine Außenstelle der JVA Attendorn beherbergte, sowie das ehemalige Kreisklinikum dahinter ließen sich hervorragend als Hochschulbauten umnutzen. Zehn Fußminuten von Hauptbahnhof entfernt könnte Studierenden eine Arbeitsumgebung im Herzen der Stadt geboten werden. Sie würden sich dann vielleicht für Siegen nicht nur als Studienort, sondern auch als Wohnort entscheiden – oder zumindest verstärkt mit der Bahn anreisen und so den Verkehr reduzieren. Die Innenstadt wiederum gewänne neue Impulse durch die Präsenz der Universitätsangehörigen, die den sich zurückziehenden Einzelhandel nicht nur stabilisieren, sondern vermutlich sogar nachdrücklich beleben würden. Und ganz nebenbei ließe sich die Sanierung der in die Jahre gekommenen Hochschulbauten auf dem Bildungshügel wesentlich entspannter angehen. Knapp vier Jahrzehnte nach ihrer Gründung, so die Vision, sei die Universität endlich an dem Punkt angekommen, um im Rahmen eines „Jahrhundertprojekts“ ihren Platz dort einzunehmen, wo sie schon immer hingehört hätte: als Institution mitten in der Gesellschaft. Ganz nebenbei würde sie dabei auch ihrer Gründungsprämisse gerecht, Wandlungsprozesse aktiv anzustoßen und zu begleiten – auch wenn diese heute nicht mehr Tertiärisierung, sondern sozialökologische Transformation heißen. Die Reaktion der Ministerin ist mit zwei Sätzen überliefert: „Universitäten gehören in die Stadt, damit machen sie sich zukunftsfähig.“ Und: „Ich bin an einer Realisierung stark interessiert.“ 2020 eröffnete Universitätskanzler Ulf Richter den dritten Teil des neuen Innenstadtcampus – direkt gegenüber dem bereits bezogenen ehemaligen Kreisklinikum und dem Unteren Schloss: das neue Hörsaalzentrum im Karstadt-Gebäude. Dessen oberstes Geschoss wurde komplett entkernt und zu Vorlesungs- und Seminarräumen für bis zu 1.350 Studierende umgebaut. Der Warenhausbetrieb lief trotz der neuen Nutzer*innen ungestört weiter. Wenige Wochen zuvor hatten Richter, Bürgermeister Steffen Mues und Stadtbaurat Henrik Schumann bereits den Masterplan für die Erweiterung des Innenstadtcampus um zwei weitere Campi am Fuß der Oberstadt vorgestellt. Eigentlich hätte der Tag der Hörsaaleröffnung ein Fest sein sollen. Doch COVID-19 nahm der Euphorie den Wind aus den Segeln. Die ohnehin vom Strukturwandel gezeichnete Innenstadt zeigte sich gegenüber den Auswirkungen der Pandemie als wenig resilient. Für Gastronomie und Einzelhandel kam die Krise einem finalen Schlag gleich. Und auch nach ihrem Ende füllten sich weder die Campi des Bildungshügels noch die neuen Hörsäle und Seminarräume in der Innenstadt, geschweige denn das Stadtzentrum wie erhofft. Studierende – insbesondere jene der „Corona-Abiturjahrgänge“ – standen bald unter dem Generalverdacht einer nachhaltigen Entfremdung von sozialen Räumen. Die Verlagerung von Lehre und Arbeit in digitale Sphären hat sich seither fortgeschrieben – mit spürbaren Folgen, besonders für die an Projekt- und Studioarbeit orientierte Architekturlehre. Architekturschule in Transformation Die Architekturschule Siegen teilt mit ihrer Universität die programmatische Idee, globalen Herausforderungen spezifisch lokal zu begegnen. Ihre Wurzeln reichen tief in die Regionalgeschichte: In einem von Montanindustrie beanspruchten Raum musste die Landwirtschaft Wege finden, die wachsende Arbeiterbevölkerung zu ernähren – unter enormen Effizienzdruck. Die älteste Akte im Archiv der Universität Siegen ist die Gründungsurkunde der Landwirtschaftlichen Sonntagsschule. Siegerländer Bauern besuchten sie im Anschluss an den Kirchgang, um sich fortzubilden. Aus ihr entwickelte sich eine Wiesenbauschule, dann eine Kulturbauschule, später eine Bauschule für Wasserwirtschaft, Kultur- und Tiefbau sowie für Hochbau und schließlich die Ingenieurschule für Bauwesen. Diese wiederum ging in die Fachhochschule Siegen-Gummersbach ein, aus der, mit der Gründung der Gesamthochschule, die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen hervorgingen. 2003 wurden sie schließlich zu universitären Departments transformiert. Mit dem Umzug in die Innenstadt verband sich die Hoffnung, das Department Architektur nicht nur aus der extremen Raumknappheit zu befreien, sondern auch strukturelle Rückstände gegenüber anderen Universitäten aufzuholen. Ein Generationswechsel im Kollegium ermöglichte es, programmatische Linien neu zu justieren. Die alte Gründungsprämisse der Universität, Wandel aktiv zu gestalten, und die eigene Programmatik – von der Sonntagsschule bis zu einem der ersten Studienprogramme zu „Planen und Bauen im Bestand“ – bekamen neue Bedeutung. So reifte der Entschluss, die Themen sozialökologischer Transformation – in einer Region, in der sich der Wandel buchstäblich vor der eigenen Haustür abspielt – unmittelbar in die Lehre zu integrieren. Und das nicht erst, wenn der geplante Umzug vollzogen ist, sondern prospektiv, mit der Region als Reallabor. Im November 2022 bezog der Lehr- und Forschungsbereich Gebäudelehre temporär eine von der Liegenschaftsgesellschaft zur Campusentwicklung vorgehaltene Immobilie. Das benachbarte ehemalige Outdoor-Kaufhaus wurde vom Lehr- und Forschungsgebiet Städtebau angeeignet – als Lehrstuhl und Basis für das sogenannte „Stadt- und Regionallabor“. Dieses entstand im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts „Fusion“, das die „Transformation des ländlich-industrialisierten Raumes als Handlungsfeld der Universität Siegen“ erforscht. Das Department erhofft sich von den Pioniernutzungen, dass sie zu Treffpunkten für die anstehenden Diskurse werden. Als auch das Lehr- und Forschungsgebiet Bauökonomie und Baumanagement angrenzende Gebäude durch Umbau-Workshops erschloss, wuchs daraus Stück für Stück ein Interims-Campus. Abrissbirne vs. Waschbeton Die Euphorie über die neuen Zwischennutzungen in der Siegener Innenstadt war nicht unter allen Lehrenden und Studierenden gleich groß. Zwischen dem alten Bildungshügel und den innerstädtischen Standorten lagen ganze vier Kilometer – zu Fuß eine Stunde, mit dem ÖPNV oft nicht unter 45 Minuten, mit dem Auto 15 Minuten plus Parkplatzsuche. Die Situation erforderte eine Beschäftigung mit den Planungen des Campus Süd, wo das Department Architektur als Teil der Fakultät II langfristig ein Zuhause finden sollte. Doch die auf dem Masterplan basierenden Visualisierungen stießen vor allem bei den Studierenden auf große Skepsis. Sie zeigten vornehmlich Neubauten – und eine Axonometrie markierte den neuen Standort des Architektur-Departments, für das das Hallenbad am Löhrtor offensichtlich weichen müsste. Ein Ort mit besonderem emotionalen Wert, der Erinnerungen an das Schicksal des Krupp-Hochhauses wachrief, das wie viele Zeugnisse der Siegener Nachkriegsmoderne längst der Abrissbirne zum Opfer gefallen war. Für eine Architekturschule, die sich an transformatorischen Prozessen orientiert und dem Planen und Bauen im Bestand verschrieben hat, wäre ein solcher Abriss, so die Studierenden, mehr als ein symbolisches Eigentor. Er ließe sich nicht nur schwer rechtfertigen – er widerspräche ihrem programmatischen Kern. Bei einer der vielen Begehungen des Häutebachwegs – jener autofreien Erschließungsachse des künftigen Campus Süd – fiel wiederholt eine mit Waschbeton verkleidete Industriehalle ins Auge: das ehemalige Druckhaus der Siegener Zeitung, 1982 errichtet aus Betonfertigteilen eines ortsansässigen Bauunternehmens. Dieses Fertigteilsystem war in der Region weit verbreitet, allein über 30 Hallen ähnlichen Typs stehen im Stadtgebiet. Was zunächst wie ein Relikt erschien, entpuppte sich bei näherem Hinsehen als architektonischer Glücksfall. Das robuste Erdgeschoss eignete sich perfekt für schmutzintensive Formate wie Lehmbau-Workshops. Im Obergeschoss, das von großzügigen Profilitglas-Fensterbändern belichtet ist, ließ sich mühelos ein großer Zeichensaal denken. Die Räume besaßen bereits genau jenen hybriden Charakter, den Lacaton & Vassal für die École Nationale Supérieure d’Architecture de Nantes ( siehe ARCH+ 249, S. 62–67) oder Adept + Vargo Nielsen Palle für die Arkitektskolen Aarhus eigens entwerfen mussten. Vertreter des Architektur-Departments wurden daraufhin im Büro von Universitätskanzler Richter vorstellig. Nochmals eine Paraphrase: Ob es denn denkbar sei, das Department nicht – wie geplant – im Hallenbad am Löhrtor, sondern stattdessen im ehemaligen Druckhaus unterzubringen? Es sei zwar zu klein, aber biete eine einmalige Chance für die 1:1-Umsetzung einer Architektur, die dem Leitbild einer sozialökologischen Transformation entspreche. Das Gebäude selbst könne zum Lehrstück werden. Weil der Bautyp in der Region so häufig sei, besäße es darüber hinaus Modellcharakter. In einer schon für das kommende Jahr geplanten Summer School, könnte das Department zunächst nachweisen, dass die Räume bereits im Bestand für den Betrieb einer Architekturschule geeignet seien, und gleichzeitig könnten die teilnehmenden Studierenden zusammen mit praktizierenden Architekt*innen eine Art Leistungsphase Null des möglichen Um-, Weiter- und Ausbaus durchexerzieren, ehe ein kleiner, nachgeschalteter Wettbewerb Konkretes hervorbringe. Statt den Vortragenden dieser überraschenden, die Spielräume des Masterplans enorm weit interpretierenden Initiative umgehend die Tür zu weisen, antwortete der Kanzler mit einem ebenso überraschenden Zitat des Künstlers Francis Picabia: „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ Reset, Reshape, Reuse Die Umsetzung der Idee nahm schnell Fahrt auf. Im Januar 2023 stimmte die Departmentversammlung dem zweiphasigen Verfahren aus Summer School und Mehrfachbeauftragung zu, im Februar folgte der Fakultätsrat, im März der Beirat der Projekt-GmbH, die den Universitätsumzug steuert. Während Studierende erste Testentwürfe erstellten, feilte ein Team aus Hochschulleitung, Gebäude- und Liegenschaftsmanagement und Architektur-Department an der Ausgestaltung des Verfahrens – hoch ambitioniert, mit heißer Nadel gestrickt, aber getragen von gemeinsamer Überzeugung. Ziel war es, ein Umfeld zu schaffen, das ein integratives, zukunftsorientiertes Studium ermöglicht: kreatives und ressourcensparendes Weiternutzen statt Abreißen, kreislauforientiertes und flächenschonendes Bauen statt Flächenfraß. Der gemeinschaftliche Charakter eines offenen Werkstatt- und Studiogebäudes für Studierende sollte außerdem durch einen hohen gestalterischen Anspruch unterstrichen werden, der einen Beitrag zur Entwicklung einer von sozialen und ökologischen Einflussgrößen bestimmten Ästhetik leistet. Das Gebäude sollte nicht nur Werkstatt, Studio und Campus sein, sondern auch Schnittstelle – zwischen Universität und Stadt, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, Lehre und Baukultur. Von Beginn an war Beteiligung kein Zusatz, sondern Prinzip. Studierende erhielten nicht nur Sitze in der Auswahlkommission wie in der Verfahrensjury, sondern auch eine eigene Stimme im laufenden Dialogprozess – als Nutzer*innen, Akteur*innen, Mitplanende. Rechtlich galt es, das Vergabeverfahren so zu gestalten, dass es den Standards öffentlicher Auftragsvergabe gerecht wurde und gleichzeitig Innovation zuließ. Kurz und vereinfacht gesagt, sollte auch jungen, experimentellen Architekturbüros eine Teilnahme ermöglicht werden, deren Praxis sich weniger an ökonomischen Kennzahlen als an progressiven sozialökologischen Ideen orientiert. Im Vergaberecht bedeutete es auszuloten, wie niedrig und zugleich spezifisch die Zugangsvoraussetzungen formuliert werden können. Die gewählte Ausschreibung als wettbewerblicher Dialog gemäß § 18 VgV i. V. m. § 74 VgV mit einem vorgeschalteten Teilnahmewettbewerb setzte deshalb auf die niedrigstmöglichen Schwellenwerte für Personal- und Umsatzgrößen. Bewerben konnte sich, wer drei Referenzprojekte vorweisen konnte: je ein Projekt zu den Themen Bildungsbau/öffentliche Bauten, soziale und ökologische Nachhaltigkeit sowie eines freier Wahl. Ein Projekt musste realisiert, eines ein Wettbewerbserfolg sein – für Berufseinsteiger*innen genügte letzteres. Die europaweite Ausschreibung lief im Mai 2023, im Juni wählte eine Kommission unter Vorsitz von Jan Kampshoff auf Grundlage eines vorformulierten Kriterienkataloges sechs Teams aus: Assemble Studio aus London, ZRS mit coopdisco aus Berlin, AgwA aus Brüssel, Adept aus Kopenhagen, FAKT mit Gustav Düsing aus Berlin sowie Hütten und Paläste ebenfalls aus Berlin. Im August 2023 entwickelten diese Teams im Rahmen einer einwöchigen Summer School – jeweils mit fünf Studierenden der Universität Siegen und fünf aus anderen Architekturschulen aus dem deutschsprachigen Raum – erste Konzepte direkt vor Ort im Druckhaus. Während dieser intensiven Woche, wie auch in zahlreichen Gesprächen danach, verdichtete sich eine grundlegende Erkenntnis: Verfahren dieser Art sollten für öffentliche Bauaufgaben im Bestand – insbesondere für Bildungsbauten – Schule machen. Nur so können diese überhaupt dazu befähigt werden, als Raumpioniere die Aufgaben der Transformation im Umbau der bestehenden Innenstädte mit anzuschieben. Denn Ressourcenschonung und Klimaschutz oder Suffizienz und Kreislaufwirtschaft spielen im Bauen für Forschung und Lehre genauso eine besondere Rolle wie die Authentizität im Transfer nachhaltiger Entwicklungen. Drei Aspekte zeichneten die Summer School aus: 1. Kein vordefiniertes Raumprogramm: Die Teams, insbesondere die Studierenden, wurden dazu animiert, ihre programmatische und konzeptionelle Kompetenz in den Entwurfsprozess einzubringen. 2. Der Bestand als Werkstatt: Das unmittelbare Arbeiten im Druckhaus – die permanenten, reflektierenden Feedbackschleifen aus Untersuchen/Konzipieren/Ausprobieren – beschleunigte die Auseinandersetzung mit dem Bestand auf unerwartete Weise. 3. Der gelebte Trialog: Studierende, Lehrende und Praktizierende diskutierten auf Augenhöhe Fragen zur Zukunft der Architekturlehre („Die Bauwende beginnt im Studium“), zu räumlichen Strategien („Research on-Site“) und zu neuen methodischen Ansätzen der Transformation. Nach der Summer School hatten die Teams einige Wochen Zeit, konkrete Vorschläge auszuarbeiten. Die Jury – bestehend aus Vertreter*innen des Architektur-Departments (Professoren, Beschäftigte im Mittelbau und Studierende), der Universitätsleitung, dem Bau- und Liegenschaftsdezernat der Universität, der Stadt Siegen, des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie und den drei externen Architekt*innen Jan Theissen (Amunt), Heidi Pretterhofer (Pretterhofer Arquitectos und Kunstuniversität Linz) und Saskia Hebert (Juryvorsitzende, subsolar* architektur und stadtforschung) – wählte die Konzepte von Adept, FAKT mit Gustav Düsing und ZRS mit coopdisco für die vertiefte Ausarbeitung in der anschließenden Mehrfachbeauftragung aus. In einer zweiten Jurysitzung entschied sich das Gremium schließlich für den Entwurf von FAKT und Gustav Düsing. Neue Architekturschule Siegen Während das Architektur-Department gerade darum ringt, seine gesamte Lehre, Forschung und Verwaltung im innerstädtischen Interim unterzubringen, bleiben die Türen des Druckhauses (noch) verschlossen – arbeitsschutzrechtliche Vorgaben verhindern derzeit eine Zwischennutzung. Auch das Hörsaalzentrum im ehemaligen Karstadt-Gebäude öffnet sich nur noch in Ausnahmefällen. Etwa dann, wenn Simon Neumayer vom Stadt- und Regionallabor dort einen der inzwischen zahlreichen Workshops abhält, in denen Nutzungsperspektiven für das ehemalige Kaufhaus ausgelotet werden – dessen Weiterentwicklung nicht einfacher wurde, da das Hörsaalzentrum einen möglichen Lichthof verhindert. Niemand hat je behauptet, Transformation sei ein Kinderspiel. Und sich ihr im provinziellen Kontext zu widmen – jenseits urbaner Leuchttürme –, war von Anfang an Teil des Reizes, das Siegerland als Reallabor der Transformation zu begreifen. Diese Haltung prägt inzwischen den Alltag der mittlerweile als Neue Architekturschule Siegen (N_AS) bekannt gewordenen Lehr- und Forschungseinheit, die in nur zwei Jahren zu einer weithin beachteten Initiative geworden ist – begleitet von viel Interesse, Wohlwollen und Anerkennung. Die Schwerfälligkeit institutioneller Systeme gehört zu den Kernproblemen der sozialökologischen Transformation. Ihr lässt sich nur begegnen, wenn die Beteiligten bereit sind, bestehende Logiken zu hinterfragen, Ausdifferenzierungstendenzen umzukehren und Hierarchien nicht länger als Denkbarrieren zu akzeptieren. Erst dann werden – gerade unter Druck – überraschende Durchbrüche möglich, die aus der Freisetzung innovativer Impulse entstehen. Wir suchen nach Strategien, nicht nach Rezepten. Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. Es sind vor allem die Studierenden, die diese Bewegung tragen – mit ihren Arbeiten, Positionspapieren, ihrem außergewöhnlichen Engagement. Sie gestalten nicht nur die räumliche und inhaltliche Transformation entlang eines zukunftsfähigen Verständnisses von Architekturlehre. Sie verkörpern sie. Bevor Universitätskanzler Ulf Richter 2024 an die Universität Duisburg-Essen wechselte, stellte er sich dem Bauausschuss ein letztes Mal. Er betonte dabei, die Innenstadt-Pläne der Universität dürften nicht nur aus ökonomischen, sondern müssten auch aus ökologischen Überlegungen heraus gelesen werden. Das Gebot der Stunde sei der Weiter- und Umbau von Bestand – schon deshalb genieße die Neue Architekturschule höchste Priorität. In diesem prototypischen Projekt stecke nicht nur das Potenzial, eine Hochschule neu zu denken, sondern auch, einer von der Bauwirtschaft geprägten Region neue Perspektiven zu eröffnen. Die neue Kanzlerin Iris Litty ließ kurz nach ihrem Amtsantritt durchblicken, dass sie im innerstädtischen Umzug große Chancen sehe. Und mit der Bauingenieurin Stefanie Reese, die inzwischen als Rektorin an der Spitze der Universität steht, rückt das nachhaltige Bauen im Bestand noch weiter ins Zentrum der akademischen Agenda. Nur: Das Land NRW muss sich noch zur Finanzierung durchringen.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo 200 s/w und farbige Abbildungen
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 235 x 297 mm
Gewicht 850 g
Einbandart geklebt
Themenwelt Technik Architektur
Schlagworte Abriss/Neubau • Architekturfakultät • Case Studies • Hochschule • Innenstadt • Innenstädte • Leerstand • Neue Architekturschule Siegen (N_AS) • Peripherie • Transformation • Umbauwende • Umnutzung • Universität
ISBN-13 9783931435905 / 9783931435905
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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