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Untersuchungen zum Eigenschaftenprofil mehrphasiger Ti-Si-B-C-N Dünnschichten

Buch | Softcover
131 Seiten
2024
Shaker (Verlag)
978-3-8440-9617-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Untersuchungen zum Eigenschaftenprofil mehrphasiger Ti-Si-B-C-N Dünnschichten - Alexander Thewes
CHF 78,10 inkl. MwSt
Innerhalb der Dissertation wird das Ti-Si-B-C-N Schichtsystem untersucht, das mit dem Verfahren der plasmagestützten chemischen Gasphasenabscheidung (PACVD) abgeschieden wurde. Aufgrund einer sich im Beschichtungsprozess durch Selbstorganisation ausbildenden Nanokompositstruktur können Schichteigenschaften hervorgerufen werden, die den Verschleiß auf Werkzeugen reduzieren können. Dabei stechen drei Eigenschaften hervor: eine hohe Härte, hohe Temperaturbeständigkeit und ein niedriger Reibungskoeffizient. Zur Beurteilung, inwiefern Ti-Si-B-C-N Schichten als Verschleißschutzschichten geeignet sind, werden diese innerhalb dieser Arbeit hinsichtlich ihrer Mikrostruktur, Nanostruktur und des Eigenschaftenprofils untersucht. Die Nanokompositstruktur besteht aus zufällig orientierten Körnern mit Durchmesser 3 bis 10 nm, die von einer dünnen amorphen Matrix umgeben sind. Über Härtemessungen wurden Schichthärten > 40 GPa ermittelt. Die Beschichtungen weisen teilweise nach einer Stunde bei 900 °C an Luft lediglich eine dünne Oxidschicht auf, unter der eine weiterhin intakte Nanokompositschicht aus Ti-Si-B-C-N liegt.
Innerhalb dieser Arbeit wurden TiSiBCN Schichten abgeschieden und untersucht, damit ein gesamtheitliches Verständnis des Eigenschaftenprofils in Abhängigkeit der Schichtzusammensetzung und Abscheidebedingungen erreicht wird. Hierzu wurde die chemische Zusammensetzung variiert, um anschließend die Mikro- und Nanostruktur sowie die thermischen und mechanischen Eigenschaften zu betrachten.

Die Schichten wurden auf Substraten aus Warmarbeitsstählen, Schnellarbeitsstählen und Silizium abgeschieden. Die Auswahl der Stahlwerkstoffe erfolgte aufgrund der potentiellen Verwendung des entwickelten und untersuchten Schichtsystems TiSiBCN als Verschleißschutzschicht auf Werkzeugoberflächen, die im Einsatz hohen Drücken, Reibungen und Temperaturen ausgesetzt sind. Die Beschichtung von Silizium Wafern wurde durchgeführt, damit die Schichten hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Eigenschaften kosteneffizient untersucht werden konnten.

Die Behandlung der Werkstoffe in der Vakuumkammer erfolgte in drei Teilen. Die Proben erfahren eine Plasmafeinreinigung durch das sogenannte Sputtern. Im Anschluss folgt das Plasmanitrieren, das bei den verwendeten Stahlwerkstoffen die Härte der Randzone erhöht und die Schichthaftung der keramischen TiSiBCN Schicht steigert. Die Parameter der Nitrierung wurden variiert sowie mit nicht nitrierten Stahlproben gegenübergestellt, um den Einfluss der Nitrierung auf die Schichthaftung zu untersuchen und einen Parametersatz zu identifizieren, der die Schichthaftung maximiert und zugleich in tribologischen Anwendungen eine Stützwirkung für die Hartstoffschicht durch die erhöhte Härte der Randzone des Stahls mit sich bringt. Der dritte Teil der Vakuumbehandlung besteht in der Schichtabscheidung, die mit einer TiN Haftvermittlerschicht beginnt und durch einen gradierten Übergang zu TiSiBCN erweitert wird, bevor eine Deckschicht aus TiSiBCN mit möglichst gleichmäßiger chemischer Zusammensetzung abgeschieden wird.

Unter den richtigen Voraussetzungen entstehen sogenannte Nanokomposite, die hohe Härtewerte > 35 GPa erreichen können und aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu TiSiN Nanokompositen zusätzlich über eine hohe Temperatur- und Oxidationsbeständigkeit (bis zu 950 °C) verfügen. Eine Versuchsreihe, in der der Stickstoffgehalt zwischen 0 und 14,6 at.% variiert wurde, zeigte, dass die Oxidation bei der TiSiBC Schicht bei 800 °C begann, wohingegen die TiSiBCN Schicht mit 14,6 at.% Stickstoffgehalt erst bei 900 °C erste schwache Anzeichen von Oxidation aufwies. Dieser Effekt ist voraussichtlich auf die Bildung einer amorphen Si3N4 Matrix zurückzuführen, die eine Barriere gegen Oxidation darstellt. Anwendungstests im Labormaßstab für das Strangpressen von Kupfer zeigten, dass die Beschichtung den hohen Bolzeneinsatztemperaturen von 850 °C standhalten und zusätzlich im Vergleich zur unbeschichteten Matrize das Bilden von adhäsiven Anhaftungen deutlich reduziert.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Berichte aus der Verfahrenstechnik
Verlagsort Düren
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 188 g
Themenwelt Technik
Schlagworte Dünnschichten • Oberflächentechnik • Verschleißschutz
ISBN-10 3-8440-9617-5 / 3844096175
ISBN-13 978-3-8440-9617-0 / 9783844096170
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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